Schrauben für Bremssattel

  • Hallo werte Forenmitglieder,


    Nun bin ich schon einige Zeit stolzer Besitzer einer Transalp von 2008: Im Januar beim Händler gekauft, Mitte März von meinem Bruder nach Hause fahren lassen und nun steht sie bei mir in der Halle (fein Kofferträger, Sturzbügel usw. rangebaut) und wartet darauf, dass ich mein Führerschein fertig bekomm.


    Hier mal ein Bildchen:


    Transalp.jpg



    Die erste Tour am Wochenende war seeeeehr schön, wenn auch nur als Sozius durchgeführt.


    Nun aber mal zum Thema: Gegen Ende unserer Tour "klakkerte" die vordere Bremse etwas und dann haben wir uns das mal angeschaut:


    Bremssattel.jpg



    Wie man sieht ist die untere Schraube komplett weg. Ich hab noch mal Fotos angeschaut von dem Tag, als ich sie vom Händler geholt hab und siehe da: Als ich das Moped übernommen hab war die Schraube auch schon weg! Ich bin gespannt auf die Erklärung am Montag - vor allem weil sie neuen Tüv bekommen hatte...


    Dass das "klakkern" erst am Ende der Tour aufkam lag daran, dass sich die obere Schraube angefangen hatte zu lösen - Da ist jemand ziemlich schlampig mitm Loctite umgegangen. Wenn die komplett aufgegeben hätte und der Bremssattel in die Speichen geflogen wäre - soweit möchte ich garnicht denken.




    Jetzt aber zu Frage:



    Wo bekomme ich die passende Schraube her, bzw wo finde ich heraus was für eine Schraube ich brauche? Kommt da nur ne Schraube rein, oder wird die noch gekontert?



    Hoffe ihr könnt mir helfen:)

  • Moin,


    wegen so einer Schraube würde ich nicht lange suchen. Ab zum HH. Der kann dir auch sagen, was du sonst noch brauchst (Mutter...). Und es zahlt sich aus, wenn man sich ein gescheites Schrauberbuch holt. Hast den Preis schon bei der ersten Reparatur/Wartung drin.

  • 1. Scheisse.
    2. Schwein gehabt.
    3. Händler den Marsch blasen, komplette Überprüfung der inspektionsrelevanten Verschraubungen auf seine Kosten verlangen, um weitere Überraschungen auszuschließen: Gabelbrücke oben/unten, Ölablass, Vorder- und Hinterachse (einschließlich vordere Klemmung), Schwingenachse. Ansonsten schnapp´ Dir einen Satz Drehmomentschlüssel und mach´s selbst; Bereiche mußt Du an der Transe abdecken von 12Nm (vordere Achsklemmung) ((bzw. 4,9Nm für das Lenkkopflager, wenn Du´s selbst wechseln willst)) bis 88Nm (Hinterachsmutter). Wer dermaßen unfähig ein Mopped ausliefert, ist ggf. auch unfähig, die Kette richtig zu spannen. Prüfe das, bevor Du wieder fährst; Infos dazu gibt´s hier jede Menge unter dem Stichwort Kettenspannung. Schnelltest: Setzt Euch zu zweit auf´s Mopped, 1. Gang rein, einen Meter nach vorne rollen, halten Motor aus, nach unten beugen oder dritte Person um Hilfe bitten; wenn das untere Kettentrum dann auf etwa halber Länge zwischen den beiden Kettenrädern nicht noch fühlbares Spiel nach oben/unten hat sondern eher gespannt ist wie ein Flitzebogen, ist´s erheblich zu stramm und eine direkte Gefahr für die Getriebeausgangswelle.


    4. Ersatz aller vier Bremssattelschrauben (2L/2R) verlangen. Laut WHB sind die (ALOC-)Schrauben nach jedem Lösen zu erneuern. Ich weiß daß sich da nicht jeder dran hält sondern nach dem Abbürsten gebrauchter Schrauben schlicht Loctite als Ersatz für das werksseitig aufgetragene Schraubensicherungsmittel (ist beim Neukauf der ALOC-Schrauben schon aufgebracht) verwendet - hier spielt aber keine Rolle was andere Leute (einschließlich meiner Person), Reifenhändler, Werkstätten etc. evt. für sich und ggf. auf eigene Gefahr machen, sondern was Honda vorschreibt und daß den bei Dir vorhandenen Schrauben nicht mehr ohne weiteres zu trauen ist. Also raus damit und neue rein. Die Schrauben werden nicht gekontert sondern laut meinem WHB mit 30Nm festgezogen.


    Nachtrag: Ich hoffe Du hast es nicht allzuweit zum HH. Ich persönlich würde keine andere Schraube aus der Grabbelkiste reindrehen; das Gewinde mag zwar eine Norm-Steigung haben, aber ich würde nicht riskieren, das weiche Material der Gewindebohrung mit einem evt. nur "annähernd" passenden Gewinde auszuleiern. In jedem Fall empfiehlt es sich übrigens, mal die Bremsklötze zu prüfen; wenn die Schraube nicht erst vor ein, zwei Kilometern rausgefallen ist, könnte sich ein ungleichmäßiges Abtragbild auf den betroffenen Klötzen ergeben, was dann natürlich bei korrekter Wiedermontage erst zu richtigen Problemen führt; in dem Fall wären beidseitig neue Beläge fällig.
    Grüße
    Chris

    Einmal editiert, zuletzt von AfricaTwin ()

  • da passt keine normale Schraube rein, ist nen feineres Gewinde, so Fahren würde ich auf keinen Fall, wenns Mopped vom Händler stammt haste ein Jahr Gewährleistung, wegen zweites Halbjahr Beweislastumkehr Bilder von der fehlenden Schraube im Auslieferungszustand hast Du. Ich würde dem Händler anrufen ruhig und sachlich die Lage erklären und nachhaltig drauf drängen dass der das Mopped abholt auf seine Kosten in einen würdigen Zustand versetzt und wieder bringt oder Du es dann abholst, wenn er streikt würd ich ihm mal dezent einen Hinweis geben, ob er glaubt dass sich die KFZ Innung sich dafür interessieren könnte wie er und sein TÜV Prüfer an fachlicher Kompetenz glänzen...

  • ...genau so!

    Trage meine Schuhe und gehe meinen Weg, erst dann vermagst du über mich zu urteilen.

    Gruß Jürgen
    :bb:

  • Hy, ich würde da auf KEINEN Fall eine Normschraube verwenden, da Honda erfahrungsgemäß bei solchen Sachen eine Schraube mit Feingewinde (warscheinlich M10x1,25) mit höherer Festigkeit (10.9) verwendet.
    Daher könnntest du mit einer Normschraube (M10x1,5) die Anschraubpunkte an der Gabel zerstören.

  • Hi,


    Whuumm; Echt gefährlich so etwas!


    Na da bin ich mal gespannt was der HH dazu sagt.

  • Hy, ich würde da auf KEINEN Fall eine Normschraube verwenden, da Honda erfahrungsgemäß bei solchen Sachen eine Schraube mit Feingewinde (warscheinlich M10x1,25) mit höherer Festigkeit (10.9) verwendet.
    Daher könnntest du mit einer Normschraube (M10x1,5) die Anschraubpunkte an der Gabel zerstören.


    Es ist kein Feingewinde, sondern ein reguläres M8.
    Höhere Festigkeit halte ich für unwahrscheinlich, da man die Schrauben wegen dem Alugewinde sowieso nicht stark anziehen kann/darf.
    Die Gewinde sind übrigens nicht an der Gabel, sondern im Bremssattelträger.

    Tom
    ______________________________


    NTV 650 Revere 242.000 km :D
    XL 700 V Transalp 55.000 km :cool:

  • da man die Schrauben wegen dem Alugewinde sowieso nicht stark anziehen kann/darf.


    doch sicher vor allem bei Druckgussaluminium denkbar, ist bei selbstfurchenden Schrauben sogar gängig, ich hab schon mehrere Schraubuntersuchungen gemacht und
    unter korrekten Voraussetzungen versagt immer die Schraube und nicht das Gewinde im Alubauteil.


  • Höhere Festigkeit halte ich für unwahrscheinlich,...


    Schrauben haben Festigkeitsklasse 10.9 und nicht 8.8..... fällt bei den meisten Fahrzeugen schon durch das höhere Drehmoment der Schrauben auf - bis 35 Nm anstelle 20 - 22 Nm

  • Stimmt, laut WHB Anzugsmoment 30 Nm.


    Ich hab mal probiert, bei welchem Drehmoment eine 8.8 reißt, das waren ca. 60 Nm.
    Dabei war die Schraube am Gewinde eingespannt, bei einer Schraubverbindung dürfte der Wert wegen der Schraubenkopfreibung noch etwas höher sein.
    Mit 30 Nm dürfte man noch etwas von der Streckgrenze entfernt sein.
    Auf diese Schraubverbingung wirken normalerweise auch keine Zugkräfte, also neben der Vorspannkraft keine zusätzliche Belastung auf die Schraube.


    Ich will jetzt niemanden ermutigen, für den Bremssattel eine X-Beliebige Schraube zu verwenden. Aber für den Notfall sollte eine normale 8.8er M8-Schraube vorübergehend für eine sichere Verbindung ausreichen.


    Korrekterweise sollen die Schrauben nach jeder Demontage gegen neue Originalschrauben mit frischer Gewindesicherung getauscht werden.
    :wink:

    Tom
    ______________________________


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