Ho-Ho-Ho-Ho ... 4 Honda-Freunde auf dem Weg zum Grand Ballon

Nein, nein, wir sind nicht die Weihnachtsmänner,
sondern 4 Honda-Freunde, die sich zu einer Vogesen-Schwarzwald-Tour verabredet haben.

Mittwoch:

Treffpunkt ist ein kleines Dorf im Schwarzwald.
Von dort aus möchten wir (Rob1n, Mr. Hanky, Repsol und ich)
Tagestouren Richtung Vogesen fahren.
Im Laufe des Mittwochs trudeln wir vor Ort ein und beraten am Abend
wie die nächsten Tage verlaufen sollen.

Mr. Hanky kennt mich; aber nicht Rob1n, dafür aber Repsol.
Repsol kennt mich, kennt Rob1n und kennt Mr. Hanky.
Ich kenne Rob1n, Mr. Hanky und Repsol.
Rob1n kennt mich und Repsol, kennt aber nicht Mr. Hanky.

So, ich glaube, jetzt weiß jeder, wer wen kennt, oder?

Donnerstag:

Von Oberharmersbach fahren wir über viele kleine Sträßchen Richtung Vogesen (F).

Bei Obernai tauchen wir in die Vogesen ein. Über Le Hohwald und den Col du Kreuzweg,
Col de Fouchy, Col du Haut de Ribeauville winden wir uns durch die sanfte Bergwelt der Vogesen.
Der Col de Fouchy hat am Abend vorher ein Unwetter erlebt.
Die nördliche Seite des Passes liegt voller Gestrüpp, Blätter und der Belag ist feucht.
Auf der südlichen Seite des Passes ist die Fahrbahn wieder griffig.

Der Col de Haut de Ribeauville überrascht uns mit kopfsteingepflasterten Kehren und Kurven,
Repsol und Rob1n düsen davon. Der wilde Rob1n macht seinen Namen alle Ehre.
In Ribeauville, am Fuße der Vogesen, steuern wir einen Großparkplatz an.
Wir werden wegen einer Großveranstaltung weg geschickt.

Rob1n deutet auf seine rote Kontroll-Leuchte, der Motorblock ist ganz heiß. Repsol findet eine Möglichkeit die Motorräder abzustellen.
Beim Aufstellen auf den Hauptständer muss Rob1ns CBF ordentlich "Wasser" lassen - Inkontinenz?
Oje, oje und das im jugendlichen Alter.
Mr. Hanky opfert sein Mineralwasser, die Kühlflüssigkeit wird mittels Papiertrichter nachgefüllt.
Wir flanieren durch die engen Gässchen, die heute gut besucht sind. Überall duftet es nach Leckereien.
Wir können nicht anders – vergnügen uns mit Kuchen und Flammkuchen.

Die wild gerittene und heiß gewordene CBF hat während dessen Zeit sich zu beruhigen.
Entlang der Weinstraße verlassen wir das Elsass und ziehen uns zurück in den Schwarzwald.

Freitag:

Der Wettergott meint es nicht gut mit uns. Schnürl-Regen – wie ihn Repsol nennt – ist angesagt.
Keine Besserung in Sicht. Oberhalb des Tals liegt dichter Nebel, es ist kühl geworden. Wir warten bis Mittag.
Die für heute geplante Tour können wir so nicht fahren.

Ich schlage Rob1n vor, sein Navi zu bemühen. Irgendwo muss es doch einen Button "FMIDS" (Fahr mich in die Sonne) geben.
Und wir finden ihn, große gelbe Sonne, neben dem Button "Nach Hause". Zumindest bilden wir uns den Button ein.

Der nördliche Schwarzwald soll trocken sein, sagt das Wetterradar. Der südliche Schwarzwald,
Vogesen und Elsass liegen unter einer dichten Regendecke.
Regensachen an und los geht es Richtung Norden. Wir träumen von einem Eis in der Sonne,
von Cappuccino, von Urlaubsfeeling – und nur diese Gedanken lassen uns durch dichten Nebel und Regen
mit ungemütlicher Fahrbahnbeschaffenheit wuseln. Der Straßenverlauf ist schlecht zu erkennen.
Der Nebel nimmt uns jegliche Sicht.

"FMIDS" hat die Sonne gefunden. Sie scheint über Freudenstadt, Marktplatz, Eiscafé.
Die Rückfahrt zur Unterkunft bleibt trocken. Die Nebelsuppe hat sich leider nicht aufgelöst.
FMIDS – Klasse Sache, wir beschließen diese Erfindung an die Navi-Hersteller zu verkaufen.
Das wäre sicher der Knaller und der Absatz solcher Geräte mit Sonnenschein-Button würde viele Motorradfahrer glücklich machen.

Samstag:

Aufbruch zum Col de la Schlucht (1135 m) und zum Grand Ballon (1424 m),
dem höchsten Berg der Vogesen. Das Wetter scheint sonnig zu werden.
Früh sind wir heute auf der Piste. Wieder geht es Richtung Colmar.
In Munster beginnt die Anfahrt zum Col de la Schlucht.
Auf der Passhöhe kreuzt die Passstraße die Route des Crêtes, eine 77 km alte Handelsstraße,
die sich immer auf einer ca. Höhe um die 1000 Meter bewegt.
Von dieser Route haben wir eine fantastische Aussicht.

Die Tour führt uns weiter zum Grand Ballon,
den höchsten Pass in den Vogesen. Die Aussicht ist genial, die Stimmung sehr gut.
Am späten Nachmittag verlassen wir Frankreich.
Entlang des Rheins Richtung Norden, durch die Weinberge des Kaiserstuhl
erreichen wir am Abend zufrieden unseren Ausgangspunkt (+360 km zeigt der Tacho).

Sonntag:

Wir stehen vor unserer Pension. Die Motorräder sind bepackt.
Kann das sein? Der Urlaub ist schon wieder vorbei? Im Nu ist die Zeit vergangen, wir hatten viel Spaß.
Wir haben viel gelacht. Irgendwie mögen wir gar nicht aufbrechen,
die gemeinsame Zeit war sehr schön, die Gespräche lang, die Nächte kurz, das Bier kühl.
Wir sind nicht das letzte Mal gemeinsam unterwegs, das haben wir uns zum Abschied versprochen.
Mr. Hanky wird als erster verabschiedet. Er tritt einen 600 km Heimweg an.

Zu Dritt fahren wir eine Std. gemeinsam Richtung Norden.
Dann trennen sich die Wege. Rob1n muss weiter in Richtung Norden,
Repsol fährt auf die Autobahn und ich gebe mir noch die Schwäbische Alb.

Bis zur nächsten Tour.

(Fotos: Repsol, Rob1n, Mr. Hanky, Sommerwind)

Jo Andreas, die Vogesen sind wirklich schön. War das 4. Mal dort.
Eine Unterkunft bevorzuge ich allerdings auf deutscher Seite und fahre dann rüber.
Die Käserei kenne ich nicht. Fährste das nächste Mal mit und führst uns zur Käserei.
Munster Käse ist echt lecker, gibt es in M zu kaufen. Vor Ort schmeckt er wahrscheinlich noch besser.

@ Skyskippy. Diese verlängerten WE nutze ich normalerweise für mehrtägige Touren.
Am Samstag geht es nach Bosnien-Herzegowina und nach Montenegro.
Muss mal wieder raus aus unserem Land in verkehrsarme Gegenden.