Kondensator an der Zündspule

  • Hallo,
    ich möchte etwas zum Diskutieren anregen.
    Ich habe an die Plus Leitung ( schwarz/weiß) bei der Zündspule einen Kondensator mit 16V und 2200µF gegen Masse eingelötet.
    Dieser soll nach meiner Meinung helfen, die Ladung für die Zündspule zusätzlich zu der Plusleitung für die Zündspule aufzubauen.
    Dieser Strom, der durch die OKI´s beim laufenden Motor fließt, ist ja ein in Abhängigkeit der Drehzahl ein getakteter Strom.
    Der Kondensator kann die Energie zwischenspeichern und hilft damit die Zündung zu verbessern.
    Gerne höre ich Eure Meinung dazu.


    Gruß
    Jörg

  • Moin,
    auf welche Theorie baut das auf? Ich habe noch nie etwas darüber gelesen.
    Ich denke, dass sich diese Jungs hier http://www.silent-hektik.com/index.html


    ganz gut mit Zündungen auskennen. Wenn ein einfacher Kondensator etwas bewirken würde, dann hätte man sicherlich mal etwas darüber gelesen.
    Davon abgesehen: Elektrolytkondensatoren sind nicht unproblematisch.
    Sie können die Funktion einstellen und für Fehler in dem ihnen angestammten Arbeitsgebiet sorgen. Unzählige TV-Geräte und PC-Mainbaords kranken an defekten Kondensatoren.
    ... und, hast Du schon eine positive Veränderung bemerkt?
    Gruß
    CPG

    Wir sind die, vor denen unsere Eltern uns immer gewarnt haben!

  • Ein Elko parallel zu einer Spule.



    Hmmm. Kann man jetzt erst mal lustig die Grenzfrequenz berrechnen. Weil ist ja nun mal ein Frequenzabhängiges Gebilde.


    Gleichzeitig baust du etwas zu Siebung und Glättung auf. Es werden Spannungsspitzen geschluckt und eine Wechselspannung geglättet.


    Eine zusätzliche Energiequelle ist das eher nicht, da du ja Leistung erst an den Elko abgeben musst.


    Solange deine Schaltung funktioniert sehe ich keinen Sinn darin, eher ein Störquelle.


    Achso. Über die Phasenverschiebung solltest du dir auch Gedanken machen müssen. Oder??

  • Zitat

    Original von Jogi_s


    Der Kondensator kann die Energie zwischenspeichern und hilft damit die Zündung zu verbessern.



    die Zündenergie die eine Spule liefert ist im Wesentlichen eine Funktion des Stroms der durch sie bis zur Sätting fliesst. Die Sättigung der Spule ist erreicht wenn nach ihrem Einschalten der Strom nicht weiter ansteigt. Strom der dann noch fließt wird in Wärme umgewandelt. Eine Zündspule muss also so konstruiert sein dass sie zwischen zwei Zündintervallen jeweils ihre Sätiigung erreicht wenn sie maximale Energie abgeben soll. Die Zündintervalle werden mit steigender Drehzahl immer kürzer und somit kommt man irgendwann an eine Drehzahlgrenze ab der der Zündfunke mangels Sättigung schwächer wird. Genau da kann der besprochene Kondensator helfen ein klein wenig die Zündleistung zu verbessern. Da aber dieser Grenzbereich bei den Originalspulen etwa bei 14000UPM liegt ist eine Verbesserung durch den Kondensator rein theoretischer Natur.


    Anm.
    Ein Kondensator mit 2,2 myF von plus Zsp. nach Masse macht Sinn wenn man das Boardnetz entstören will, wenn am ihm elektronisches Gerät wie Navi oder Mobiltelefon usw. betrieben werden sollen.

  • Servus !


    Würde mich interessieren, ob das Motorrad mit dieser Änderung überhaupt noch läuft:
    An den Zündspulen ist ein möglichst rechteckförmiges Signal gewünscht, wodurch die komplette sich in der Spule befindliche magnetische Energie in Form eines Stromes über die Zündkerze entlädt : der Zundfunke fliegt.
    Wird nun an den Eingang ein Kondensator gehängt, flachen sich die Flanken des Rechtecksignals ab, das Magnetfeld baut sich langsamer ab, was sich in einer verringerten induzierten Spannung an der Sekundärspule auswirken dürfte.
    Darüber hinaus dürfte, wie schon richtig erwähnt, das System nach fres = 1/(2*pi*(LC)^(0,5)) schwingen.
    Sieht man den Kondensator nun allein als frequenzabhängiges Bauteil mit dem (Blind-)Widerstand Xc=1/(2*pi*f*C), so kann man von einer mit zunehmenden Frequenz steigenden Ableitung des Spulenstromes nach Masse reden.
    Die einzige Maßnahme, die Sinn machte wäre demnach ein Einfügen des Kondensators vor den das Rechtecksignal erzeugenden OKI´s.


    Gruß
    Florian

  • Zitat

    Original von flyinggnom[/i]


    Wird nun an den Eingang ein Kondensator gehängt, flachen sich die Flanken des Rechtecksignals ab, das Magnetfeld baut sich langsamer ab, was sich in einer verringerten induzierten Spannung an der Sekundärspule auswirken dürfte.



    da der Kondensator an der Plusleitung der Zsp. ( s.o.) angeschlossen ist sind deine Überlegungen gegenstandslos.

  • Moin!
    Meiner Meinung nach ist ein Kondensator eher nachteilig, da die Zündspule ja eine sehr hohe Spannung(Zündfunke) erzeugen soll.
    U= L * dI/dt
    Das heißt die spannung hängt nur von der Stromänderung ab.
    Außerdem werden Kondensatoren zur Spannungsglättung eingesetzt, aber man benötigt doch eben genau diese Spannungsspitzen.Ein Glättungskondensator wäre hier wohl eher hinderlich.
    Gruß
    Chrischan

  • Oje, ein Sräd zum irren :shock:


    Da die Plus-Klemme der Zündspule permanent an +12V liegt, wird kein Zündfunke verbogen oder geglättet wenn parallel ein C geschaltet wird.


    Spannungseinbrüche zur Zuleitung der Spulen könnten dadurch verringert werden.
    Eben ein klassischer Stütz-C.
    Bei einer intakten Verbindung von Batterie/Regler über Kabel/Stecker/Killschalter/(etc) würde der C nicht viel bewirken.


    Mit einem Oscar ohne C an der Spule an +12V mal messen, ob Spannung im Takt der Drehzahl zusammen zuckt.
    Wenn nicht, schade um die Zeit.
    Wenn doch, Ursache suchen und abstellen.
    Einen miesen Übergangswiderstand bis zur Spule wird der C nicht kompensieren.


    Und ob ein fetter Elko schnell genug Ladung abgeben und aufnehmen kann ... ?




    :wink:
    PS: Wer nicht proso heißt, kann sich ja mal die Schaltung aufmalen.

    Immer gut drauf bleiben!
    Gruß - Kolle
    Ohne Navi wär ich schon da :D______________ Adblock+ :topX: