spür- /sichtbare Unruhe („hoppeln“) an der Vorderachse/Vorbau

  • Das Motorrad Africa Twin CRF1000DJ, Mj 2018, hat die Serienbereifung Bridgestone Battlax 41 und die Stoßdämpfer-Federeinstellung ist nach diversen Versuchen wieder im Auslieferungszustand gemäß Kundenhandbuch. Km Stand ca 3300 km, 1000er Service wurde durchgeführt.


    Darlegung des Problems:
    Seit dem Kauf des Motorrades ist ein unruhiges oszillierendes Fahrverhalten des Vorderbaus, der Vorderachse, zu spüren sowie auch zu sehen. Dieses sog. „hoppeln“ scheint sich nun mit der Zeit zu verschlimmern, sodass ich nun den Hondahändler um Hilfe gebeten habe.
    Mit dieser Zusammenfassung soll nun der technische Support von Honda befragt werden.


    Dieses hoppeln ist vor allem dann deutlich zu sehen/spüren, wenn das Motorrad eine Zeit ab ca. 30 Minuten bei Außentemperaturen von ca 18-25 Grad/C von einer Person und ohne Gepäck gefahren worden ist. Das hoppeln ist in den Geschwindigkeitsbereichen ca 50-90 / 110 km/h deutlich und reproduzierbar vorhanden. Dies ist unabhängig von jedem DCT Mode. Die jeweilige Motordrehzahl spielt dabei auch keine Rolle.


    Der Hoppeleffekt tritt im reinen Schubbetrieb, ohne Gas, sowie bei Konstantfahrgeschwindigkeiten in obig genannten Bereichen auf. Beim kontinuierlichen Beschleunigen ist es eventuell auch vorhanden, von mir aber nicht feststellbar.


    Milderung des Problems:
    Ein Verstellen des gesamten Fahrwerks vorne und hinten auf weich (Federvorspannung, Zug- und Druckstufe) mildert das beschriebene Problem etwas, kann es aber nicht Beseitigen. Ein völlig weich eingestelltes Fahrwerk ist auf Dauer nicht wünschenswert.
    Das Absenken des Luftdrucks im Vorderreifen von 2.00 bar auf ca 1.80, hat zur Folge, das sich die Vibrationen auf den Geschwindigkeitsbereich von ca. 50-90 km/h konzentrieren. Beim Erhöhen des Luftdrucks im Vorderreifen auf ca. 2,30 bar, vergrößert sich dieser Bereich auf bis ca. 110 km/h.


    Aufruf:
    Wer hat ein ähnliches Problem? Mit welcher AT, Baujahr, manuelles oder DCT Getriebe, Bereifung, vorgenommene Versuche das Problem zu beseitigen.


    LG, Oliver

  • Reifen nicht sauber aufgezogen ?


    Aufbocken sodas das Vorderrad frei drehen kann und Höhenschlag ermitteln.


    Meine AT hatte mal nach Reifenwechseln auch seltsame Unruhe, es lag aber am Hinterreifen der nicht 100% in der Felge saß, Luft abgelassen, einmal im Schritttempo um die Zapfsäulen gerollt und wieder SOLL-Luftdruck aufgefüllt, fertig, wackeln weg.


    Viel Glück :awg:

    Immer gut drauf bleiben!
    Gruß - Kolle
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  • Spontan bleiben nur Reifen, Felgenschlag, Lenkkopflager und vor allem die Radlager. Bitte nichts ausschliesen nur weil die Kiste recht neu ist, gibt immer Sachen die gibts gar nicht.


    Felge raus, die Radlager mit dem Finger drehen, wenn da nix zu spüren ist Felge und Reifen zum wuchten aufspannen. So würde ich mal anfangen.

    "Du redest mit deinem Motorrad? Findest du das nicht merkwürdig?"
    "Wieso? Ich finde die Gespräche mit manchen Menschen viel merkwürdiger!"

  • Hi Kolle, tom_ate,


    danke für eure Tipps. Das werde ich dann zu gegebener Zeit an die Werkstatt weiter geben. Solange Garantie drauf ist, möchte ich keine eigenen Maßnahmen ergreifen.
    Den Hinweis von Kolle, mit dem nicht korrekt montierten Reifen, werde ich allerdings morgen mal an der Tanke nachsehen/fahren. Luft weitgehend raus, langsam rollen, Solldruck einstellen.


    Bei allen Tipps muss ich aber noch einmal erwähnen, das dieses hoppeln erst nach einer gewissen Fahrzeit eintritt. Ich schrieb nach so ca 30 Minuten. Für mich scheiden da so Möglichkeiten wie Höhenschlag Reifen, Felgen, Radlager ggf. Lenkkopf(lager) aus
    Trotzdem kommen sie auf meine Liste der zu überprüfenden Möglichkeiten.


    Mal sehen ob es die Tage noch weitere Infos zu dieser Thematik geben wird.


    Danke euch!

  • Defekte Lager können sich durchaus je nach Temperatur unterschiedlich verhalten, da die Temperatur auf die Viskosität des Fettes einen Einfluss hat. Ich kann natürlich nicht sagen dass es das ist.


    Wenn der Reifen nicht ordentlich montiert ist würde ich eher versuchen zu viel Druck draufzugeben dass er sich setzen kann, das halte ich aber für sehr unwahrscheinlich.

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  • Das Thema ist ein uraltes der CRF 1000.


    Es gibt welche die davon betroffen sind und es gibt welche die damit kein Problem haben.


    Fakt: die auf- und abwärtsbewegung der Gabel um ca. 5 - 10mm erfolgt mit der gleichen Frequenz wie die Raddrehzahl.


    Fakt: bei vielen hat eine neumontage des Reifens oder ein Reifenwechsel keine Änderung ergeben


    Fakt: Es gibt Reifentypen die stärker davon betroffen sind als andere (z.B. K60 Scout oder TKC 70)


    Fakt: Der Rundlauf der Reifen ist nie perfekt, aber auch ein Matchen von Felge und Reifen ergibt selten eine Änderung


    Fakt: Teilweise tritt das Problem erst bei teilweise verschlissenen Reifen auf


    Fakt: Die CRF hat vorne Diagonalreifen deren Eigendämpfung über den Umfang des Reifens nicht konstant ist, sondern am Reifenstoß andere Werte hat


    Fakt: die Resonanzfrequenz des Reifens ist im beschriebenen Geschwindigkeitsbereich in der Resonanzfrequenz der Gabel


    Fakt: Eine universelle Abhilfe ist nicht möglich, von Honda teilweise auch als Stand der Technik beurteilt (würde mich anschließen)


    Abhilfe könnte eine individuelle Abstimmung der Gabel, insbesondere Low-speed Dämpfung und Losbrechmoment geben.

  • krass :krass:

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  • Hallo ManfredK und alle anderen „mithoppelnden“ und sonstige Interessierten,


    es hat nun eine Weile gedauert, bis es zu diesem Thema etwas Neues zu berichten gibt. Vermutlich hat ManfredK in all seinen aufgezählten Punkten recht!


    Mittlerweile wurde über den Hondahändler ein Servicemechaniker „bestellt“, der die AT zur Probe fahren möchte.


    Vor ca. 1 Woche ist dies dann auch geschehen. Besagter Servicemechaniker ging an meine AT mit meines Eindrucks nach einer vorgefertigten Meinung heran. Er war sich ganz sicher der laienhaft bezeichneten „hoppel-Problematik“ bewusst und wird natürlich auch von Honda bezahlt. So war es nicht verwunderlich, das er vom Motorrad und der Probefahrt begeistert zurück kam. O-Ton: „Alles entspricht der Spezifikation. Es liegt kein Mangel vor. Er wird diese Reklamation nun wieder schließen. Es sind keinerlei weitere Maßnahmen vorgesehen.“


    Niemand, weder der Servicemechaniker noch der Hondahändler, ging in irgend einer Weise auf eine Milderungsmöglichkeit im Rahmen einer Untersuchung des „hoppelns“ ein.


    Es gab und gibt keine Ansätze sich meinen Problemen anzunehmen. Niemand hat sich mal den Vorderreifen, Felge und die Speichen ggf. ausgebaut und dann genau angesehen. Niemand will an der Vordergabel mal alle Schrauben lockern und nach Werkstatthandbuch den exakten Einbau bestätigen und dann alle relevanten Schrauben wieder mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anziehen. Auch der Wechsel des Gabelöls auf eine geringere Viskosität wurde nicht angesprochen, um ggf. das Losbrechmoment der Kolben in den Federkartuschen zu verringern. Auch die Tatsache, das es einen Unterschied zwischen dem linken und dem rechten Gabelfederbein in Bezug auf die maximalen Umdrehungen der Schrauben für Federvorspannung, Zug- und Druckstufe gibt, wurde nicht eingegangen.


    Meiner Meinung nach mag es ja sein, das alles der Spezifikation entspricht. Dann wurden die Daten der Spezifikation nicht passend gewählt. Ein unruhiges Fahren „hoppeln“ im Geschwindigkeitsbereich von ca 50-80 km/h ist doch nicht hinnehmbar. Ein einigermaßen ruhiges Fahren schaffen andere Hersteller doch auch mit ihren Produkten „für die grosse weite Fahrt“!


    Und es mag auch sein, das nicht jeder AT Fahrer diese Problematik hat. Doch diejenigen die es nachweislich haben, lasst man einfach ohne weitere Hilfe damit weiterfahren. Besonders in der Dunkelheit ist das unruhige Ausleuchten der Straße ermüdend und auch nicht ganz ungefährlich. Von einer unruhigen Kurvenfahrt mal ganz abgesehen.


    Ist das von den Hondaingenieuren so gewollt? Entspricht das den Vorgaben an eine AT? Sie soll „hoppeln“, weil das so spezifiziert wurde?


    In letzter Konsequenz führt diese Thematik vermutlich zu einem herumstochern an den Einstellungen des Federbeins, einem Ölwechsel in der Federgabel, ggf einem Wechsel der Gabelkartuschen oder dem Verkauf der AT.


    Ich bin nun wirklich ratlos!

  • Klingt ja ein bisken endtäuchend für Dich


    Läßt sich sowas messen?
    Handy auf dem Tank fixieren und mit den Sensoren mal Fakten sammeln.


    Aber nach Manfreds post scheint das 'normal' zu sein :gruebelx:



    :awg:

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    Einmal editiert, zuletzt von Kolle () aus folgendem Grund: o=i :)

  • Es gibt nunmal subjektiv empfundene Unterschiede und sehr sensible Menschen, die jeden Unterschied wahrnehmen wie ander Leute, die mit schiefem Lenker und defektem Radlager rumfahren und kaum was merken.
    In dem Moment, wo unterschiedliche "maximale Umdrehungen" zwischen Dämpfungseinstellungen und Federvorspannung genannt werden, wirkt die intensive Problembeschreibung auf mich relativ penibel.


    Da erinnerte ich mich an ne Geschichte mit einer NC und in der Tat hatte Oliver da ebenfalls ein Problem diagnostiziert, das Honda bei der Probefahrt nicht verifizieren konnte:
    http://www.honda-board.de/hb/t…auf?p=1938076#post1938076


    Das liest sich für meine Begriffe schon sehr sensibel, v.a. sind das Auftreten nach einer halben Stunde Fahrt trotz Viskositätsveränderungen beim Öl einerseits oder das gelegentliche Auftreten bzw. Nichtauftreten von dröhnenden Vibrationen (NC) schwierig nachzuvollziehen.
    Das heißt nicht, dass Honda dies nicht ernst nimmt, aber manche Probleme sind eben nicht verifizierbar oder stellen sich unterschiedlich dar. Da ist es das gute Recht seitens Honda, nicht jede Schraube nun nochmal anzuziehen.


    Die Suche nach weiteren Nutzern, die ein "Hoppeln" spüren und sogar als gefährlich empfinden, ist aber ne gute Sache. Ich bin gespannt.

  • @ s. Oliver. s


    Das Fahrzeug ist in den ersten beiden Jahren?


    Honda hat in anderen Fällen die kompletten Gabelholme getauscht und damit den Fehler beseitigt


    Reifenrundlauf prüfen lassen, wenn weniger als 1mm [Honda lässt bis zu 2mm zu] dann


    Händler in Gewährleistung nehmen und in zur unverzüglichen Fehlerbeseitigung auffordern


    Der Austausch der Gabelholme ist sowohl im AT Forum als auch in der Facebook Gruppe dokumentiert

  • Manfred: Ist der Austausch denn erfolgt nach Verifizierung des Problems oder allein auf Beschwerde des Kunden ohne dass bei der Probefahrt ein Problem festgestellt werden konnte? Ist nicht ganz unwesentlich zu wissen, sofern Oliver auf diese Fälle verweisen sollte.

  • Da ja jedes Motorrad ein Vorderrad und einen Reifen hat, der vielleicht auch ebenfalls auf glatter Fahrbahn in bestimmten Bereichen bei Konstantfahrt in eine Frequenz gerät wo sich gewisse Eigenfrequenzen überlagern, so wie jeder Motor das auch hat bei gewissen Drehzahlen tut, so frag ich mich doch warum dies gerade jene Fahrer stört die ein Modell kaufen mit welchem damit geworben wird dass es prädestiniert ist für die Buckelpisten Afrikas. Wo weder Konstantfahrt noch spiegelglatte Fahrbahn die Regel sind.


    Also wenn man auf glattgebügelten Strasssen ruhig und vibrationsfrei unterwegs sein will, dann sollte man sich vielleicht doch eher einen sanften 4 Zylinder mit perfekt gewuchteten und montierten Supersportreifen zulegen, wäre da so eine Idee von mir. Vielleicht auch noch mit optimierter Verkleidung damit da auch nicht irgendwelche störenden Turbulenzen, Geräusche in gewissen Bereichen auftreten. Oder einen Roller.

  • Das hat nichts mit motorbedingten Vibrationen zu tun.
    Mutmassungen von denjenigen die es nicht persönlich erfahren haben sind sinnloser Verbrauch von Bits und Bytes.