Forza 125 umgekippt - Schäden?

  • Hallo Leute!
    Heute ist eine Frau beim einparken gegen meine Forza 125 gefahren und dabei ist der Roller umgefallen, auf die rechte Seite!
    Augenscheinlich sind nicht viele Schäden am Roller: Die Kunststoffabdeckung am Auspuff ist etwas zerkratzt und auch ein Stück am Trittbrett. Bissl schlimmer zerkratzt ist ein Lenkerende. Fotos sind im Anhang.
    Ich will wegen den paar Kratzern jetzt kein Fass auf machen und das so regeln, weiß aber nicht so recht wie ich den Schaden jetzt beziffern soll/kann.
    Und viel wichtiger ist die Frage, ob da evtl. unsichtbare Schäden entstanden sein können. Bin vorhin 30 km gefahren - ohne Auffälligkeiten!
    Allerdings ist der Lenker ganz minimal schief... heißt: Wenn ich geradeaus fahre, dann ist der Lenker nicht 100%ig in der Mitte sondern zeigt ganz leicht nach rechts, bzw. der Lenker steht leicht nach links, wenn das Rad gerade ist. Ich hab mal versucht ein Foto davon zu machen: Wenn das Rad gerade ist, dann sieht man ganz leicht den unterschiedlichen Abstand zwischen Lenker und Cockpit (auf dem Foto markiert). Allerdings habe ich vorher nie darauf geachtet und wenn es schon vorher so war, dann ist mir das nicht aufgefallen. Also ist das normal, oder ist das eine Folge vom Kippen?


    Fotos:
    Auspuff
    Trittbrett
    Lenkerende
    Lenker


    Viele Grüße
    Birger

  • Nach dem Schadensbild vom Lenkerende ist der Roller punktgenau auf dieses Lenkerende gefallen - und zwar als Erstes.
    Danach haben die anderen Teile Bodenkontakt bekommen.
    Den größte Teil der Aufschlagenergie hat also der Lenker ab bekommen und sich dadurch verformt (nach vorne und nach oben).
    Die Frage ist jetzt, welche Kraft und Geschicklichkeit nötig ist, diese Verformung zurück zu biegen,
    oder ob das Teil ersetzt werden muss?
    Im letztgenannten Fall muss "ein Fass aufgemacht werden",
    weil du das wahrscheinlich nicht aus eigener Tasche bezahlen möchtest.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • Ja Mist, so was wollte ich vermeiden, aber lässt sich dann wohl nicht ändern... Hätte für alle Beteiligten gehofft, daß so ein leicht schräger Lenker vielleicht doch normal wäre.
    Dann werde ich wohl mal zum Honda-Händler fahren müssen.
    Danke!

  • Frag in der Werkstatt was es Kosten würde und entscheide dann wie du weiter vorgehen willst. Die dame ist ja versichert.

    Wenn ich fliegen könnte :angel1: würde ich kein Motorrad fahren. :0018:
    Gruß aus der Pfalz

  • Ich habe jetzt mal den Vorderreifen zwischen meine Beine geklemmt und dann habe ich versucht den Lenker zu biegen... Dabei ist mir aufgefallen, daß sich der Lenker mit ein wenig Kraft um ca. einen Zentimeter "einstellen" lässt. Das geht nicht locker, aber auch nicht sehr schwierig. Man merkt, daß sich der Lenker um einen Zentimeter verstellen lässt und dann stößt der quasi an einen Anschlag. Ich hab den Lenker jetzt mal so etwa in die Mitte gestellt, so daß man mit leichten Kraftaufwand den Lenker auch noch nach links und rechts verstellen könnte.
    Ist dieses Spiel des Lenkers gewollt und ist das extra zum einstellen, oder ist das eher ein Defekt? Weil jetzt ist Lenker und Vorderrad wieder gerade.

  • Bei Rollern wird der Lenker üblicherweise auf das Schaftrohr geklemmt, mittels Schraube.


    Gleichzeitig ist er mittels einer Nase in einer Nut fixiert, so bleibt der Roller lenkbar, auch wenn die Schraube sich lösen sollte.


    Die Nut & Feder hat etwas Spiel, das ist der eine Cm, denn du spürst.


    Ist also o.k. so.


    Es ist normal, dass sich der Lenker verdreht, wenn der Roller umfällt.



    Der lenker wird nach hinten gedrückt, gleichzeitig bekommt aber auch das Vorderrad Bodenkontakt.


    Die Lenkung macht auf der Umfallseite auf.


    Deswegen ist der Lenker aber nicht zwingend krumm.


    Meist nur verdreht, wie es wohl auch bei dir der Fall ist.

  • Das beruhigt mich... also kann ich mir die Werkstatt doch ersparen?
    Der Lenker sitzt straff und alles ist gerade, Testfahrt mache ich morgen früh.
    Aber nicht daß da doch irgendwas kaputt ist, was ich jetzt gar nicht mitbekomme und ich deswegen nen Unfall baue oder durch den nächsten TÜV fliege oder was auch immer...

  • Hallo BirgerS,
    wie Du das regelst überlasse ich Dir, aber ich würde auch wenn mir die Frau leid tut und die arme mit der Versichung nach oben geht,
    einen vereidigten Gutachter holen. Ein Tausender kommt da schnell zusammen plus 650 für den Gutachter.
    Einen verbogenen Lenker würde ich nicht wieder gerade biegen wollen, zumal Du selbst den Schaden verursacht hast.
    Die gute Frau hätte halt besser aufpassen müssen. Ihr Pech.

  • Super Idee!


    Wer ohne Rücksprache mit der gegnerischen Versicherung einen Gutachter hinzuzieht bleibt auf den Kosten sitzen - einigen hundert Euro.


    Wenn, dann lässt man zuerst eine Werkstatt einen KV machen.


    Je nach Höhe des KV entscheidet die gegnerische Versicherung, ob sie mit dem KV zufrieden ist und danach reguliert, oder ob sie ein Gutachten von einem Sachverständigen will.



    Der Geschädigte hat eine Schadensminderungspflicht.
    Ohne Grund einen Gutachter hinzuziehen erhöht die Kosten unnötigerweise - deshalb zahlt man den dann selbst.

  • So wie ich das sehe, musst du nicht unbedingt "in die Vollen gehen"..., wenn du nicht möchtest.
    Ich hatte selbst mit meinem Forza einen "Umfaller", mit einem ähnlichen Schadensbild, allerdings etwas deutlicher. Eine Bordsteinkante übersehen.
    Du musst dir überlegen, wie lange du den Forza behalten möchtest.
    1. Nicht so lange. Dann wird dich der Käufer im Preis drücken für die optischen Macken, ganz böswillige werden sogar von einem "Unfallfahrzeug" sprechen und dich noch mehr drücken wollen.
    Hier würde ich von dem Unfallverursacher zumindest den Materialwert für die Plastikteile haben wollen. (Auspuffschutz +Trittbrett knapp 200€) Der Einbau ist leicht und diesen Aufwand brauchst du nicht unbedingt in Rechnung zu stellen.
    2. Du fährst so lange, bis der Forza auseinanderfällt. In diesem Fall, wenn du nicht willst, brauchst du gar kein Faß aufzumachen.
    Wenn du zur Werkstatt fährst, wenn der Meister nicht gerade dein Bruder ist, wird man dir erzählen, dass selbstverständlich alles an Schäden behoben werden MUSS. Ich schätze unter 600€ kommst du da nicht weg.

  • Kosten die Teile echt 200 Euro? Hui... Gibts das im Internet irgendwie/irgendwo schriftlich?
    Ich möchte den Roller so etwa 4 oder 6 Jahre fahren und der steht immer draußen, wird also so oder so kein glänzendes Garagenfahrzeug sein. Fahre im Jahr um die 5000 km (+/-). Also wenn ich den dann mal verkaufen werde, werden diese Kratzer den Brei sicherlich nicht heiß machen.


    Das Ganze ist jetzt so: Die Frau hat ausversehen den Roller umgefahren, ist aber nicht abgehauen, sondern hat den Kontakt zu mir gesucht - das rechne ich ihr schon hoch an, das macht lange nicht jeder!
    Ich persönlich habe auch keine Lust evtl. mehrfach zur Werkstatt zu fahren und mich mit Versicherungen rumzuärgern, wenn das nicht zwingend nötig ist. Wenn es echt nur ein paar Kratzer sind und die Frau mir dafür 100-200 Euro (wie hoch der Schaden denn nun auch immer ist) gibt, dann ist das wohl für beide Seiten die einfachste und beste Lösung. Trotzdem möchte ich nicht in ein paar Monaten auf einem Folgeschaden sitzen bleiben... deshalb möchte ich das so gut wie möglich vorher geklärt haben - möglichst ohne Werkstattbesuch.
    So eine Einstellung von wegen "ist ja nicht Dein Geld" finde ich übrigens *****! Da muß man sich nicht wundern, wenn die Versicherungen so extrem teuer sind...

  • Moin Moin,
    fast jede TÜV Stelle macht inzwischen auch Fahrzeugbewertungen für relativ kleines Geld. Schlag ihr das als Alternative vor. Das sollte doch im Interesse von euch beiden sein.

  • Bin jetzt von der Nachtschicht heim gefahren... Der Lenker steht immer noch ganz leicht schräg. Nicht mehr so wie vorher (was auch nur leicht war), aber eben ganz leicht schräg.
    Weiß nicht was ich machen soll...

  • Mark64


    "Wenn du zur Werkstatt fährst, wenn der Meister nicht gerade dein Bruder ist, wird man dir erzählen, dass selbstverständlich alles an Schäden behoben werden MUSS. Ich schätze unter 600€ kommst du da nicht weg. "


    Wow, da ist ja einer ganz schlau.
    Du weißt also unbesehen, wie hoch er KV der Werkstatt wird und was z.B. ich dem Kunden erzähle?
    Respekt.




    Der TÜV ist die völlig verkehrte Adresse.
    Der kann keine Schadenshöhe feststellen, da er weder Zugriff auf Richtzeiten noch auf Ersatzteilpreise hat.
    Also der normale Prüfer an der Prüfstelle.
    Der TÜV Süd macht z.B. auch Schadensgutachten, der Gutachter von denen kann das, was seine Kollegen nicht können.
    Aber da wird bei einem Bagatellschaden die Versicherung die Begutachtung nicht zahlen wollen.
    Der ruft nämlich Preise auf wie alle anderen Gutachter auch.



    Für die, die das Gras wachsen hören, und den bösen Werkstätten nicht trauen:


    Was glaubt ihr, wie es bei einem Gutachten läuft?
    Im Normalfall kommt ein Sachverständiger, der beim Zweirad nicht wirklich sachverständig ist, weil er zu 95% Autos macht.
    Dann stelle ich die Schäden fest, suche die Ersatzteilpreise raus, verhandle mit dem Gutachter über die Montagzeit und daraus wird dann das Gutachten.
    Nicht jedem Gutachter gelingt es, die Angaben auch fehlerfrei abzuschreiben, da können auch mal paar Teile fehlen.
    Im Interesse des Geschädigten sollte das Gutachten also einer kontrollieren, der sich auskennt.


    Der letzte Unfallschaden, den ich repariert habe, kam schon mit einem Gutachten von 2500.-.
    Tatsächlich waren es über 5000.- Euro Schadenshöhe, der hatte einiges übersehen und nicht erkannt.


    Dem Fahrzeug wurde die Vorfahrt genommen, es hat das Auto noch gestreift, bevor es zu Sturz kam.
    Am rechten Sturzbügel war noch Farbe von der Stoßstange - die unmittelbar dahinter liegende verbogenen Fussraste samt Halter wollte er dem Moppedfahrer als Vorschaden aufs Auge drücken, denn die Karre sei ja nach links umgefallen....
    Der Fahrer war nach vorne an die Scheibe gefallen, die hatte an den Befestigungspunkten trübe Stellen voller Microrisse - die sollte der Geschädigte komplett selber zahlen, "weil die ja schon gebraucht war"....


    Sachverständiger hat mit Verstand nicht zwingend etwas zu tun.



    Bei den Schäden, die hier im Raum stehen, ist ein KV von der Werkstatt also wohl das beste.

    Einmal editiert, zuletzt von mart!n ()

  • Sei froh das du weißt wer gegen deinen Roller gefahren ist. Meine Forza wurde letztes Jahr umgefahren, war gerade 2 Monate alt. Ich hab mehrere Verkleidungsteile selbst für 600€ ausgetauscht. Der Lenker hatte aber nichts abgekriegt.