CBX 750 F // Gabel steht nach Umbau nach Links geneigt

  • Guten Abend,


    Erst einmal ein freundliches Hallo in das Forum gerufen.


    Ich bin Marc P. aus Wuppertal, habe mir zum Wiedereinstieg in die Welt des Bikens im Februar diesen Jahres eine CBX 750 F von 1984 als Puzzelspiel gekauft. Der Vorbesitzer hat das Bike bereits angefangen zu zerlegen und die
    Simmeringe der Gabel neu gemacht - dann aber die Lust verloren und das Bike als Bastelobjekt bei der Bucht
    Für „relativ“ kleines verkauft.


    Da ich auf der Suche nach einem Zeitvertreib war, und die beste aller Ehefrauen Mitleid hatte, habe ich mir das Eisenschwein gekauft, und nach 4 Wochen soweit wieder komplettiert, das ich im März mal ne Runde im Hof drehen konnte. Soweit, so gut. Ich habe mich also entschieden das Bike neu aufzubauen...
    Was habe ich bisher gemacht:
    Rahmen, Schwinge und alle Stahlteile entrostet, grundiert, schwarz und klar lackiert, Bremskolben neu gedichtet, Bremsgeberzylinder vorne / hinten neu gedichtet, Stahlflexleitung vorne & hinten hinzu, Ventildeckel & Ölwanne neu gedichtet, Vergaser gereinigt & gedichtet, Elektrik überarbeitet, Superbikelenker und Spiegel von LSL montiert, neues Kettenkit von DID, Steuerkopflager oben und unten komplett neu, Wilbers Federbein hinten und Wilbers Progressive Federn vorne. Ach so, und alle Teile von 35 Jahre Dreck, Schmodder und ollem Kettenfett befreit...


    Jetzt mein Problem... Das Moped läuft, fährt, lenkt und bremst... Aber die Gabel steht von vorne betrachtet um einige Grad nach links verzogen, egal ob aufgebockt oder nicht. Ich finde den Fehler einfach nicht. Die Lenkkopflager sind sauber, gerade eingepresst, auch die Tauchrohre sind oben um die Gabelbrücken herum sauber gerade montiert (die umlaufenden Rillen dienten mir als Markierung beim Einstellen). Das WHB lässt sich zu diesem Thema auch nicht wirklich aus. Hat einer aus dem Forum eine Brauchbare Idee - mein Ergeiz lässt jetzt nicht zu, das ich wegen dem Problem zum Honda Händler fahren muss...


    Also, wenn jmd. dieses Problem kennt oder eine Idee hat, ich bin für alle Vorschläge offen.
    So long, de Marc

  • Hi Marc, erstmal ein herzliches :welcome: hier im Board :bb:



    Wenn das Mopped senkrecht steht, nur die Gabel nicht, dann ist vermutlich der Rahmen verbogen - wenn's soviel ist, dass es auffällt, ist zu befürchten, dass nur noch Teileverwertung bleibt :sad2:
    Lenkkopflager so einbauen, dass sie seitlich schief sitzen, sollte nicht gehen. Wenn die Gabel nicht in sich verdreht ist (Vorderrad sollte rechtwinklig zum Lenker stehen und Lenker bei Geradeausfahrt nicht schief zur Fahrtrichtung), sollte auch daher keine "schiefe Optik" kommen.



    Du müsstest jetzt die Gabel wieder ausbauen und gerade Latten rechts und links an den Rahmenkopf anlegen - dann kannst Du genau feststellen, wie stark der aus der Richtung ist, und irgendwo in den Werkstattunterlagen gibt es Werte für den Rahmen, wieviel da sein darf. Wenn es Dir schon so aufgefallen ist, ist das wahrscheinlich schon deutlich zu viel ...



    Dass wahrscheinlich viele Unfallmaschinen nach einfacher Wiederherrichtung so rumfahren, ist wohl nur ein schwachen Trost :wink1:





    Viele Grüße, Olaf
    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hallo Olaf,


    Vielen Dank für Deine Idee... Ich wollte heute nochmal die Standrohre demontieren und auch die Gabelbrücke.
    Dann werde ich mir das mit dem Steuerkopflager einmal ansehen. Die Idee mit den Latten ist ganz gut.
    Allerdings ist mir das im Vorfeld nicht aufgefallen, dieser Effekt ist erst aufgefallen als ich die Lenkkopflager getauscht und
    die neuen vorderen Federn ausgetauscht habe. Allerdings habe ich beim Wechsel der Federn vorne die Tauchrohre und Standrohre
    In sich verdreht. Ein Arbeitskollege meinte das sich die Rohre in sich verkanten können. Das werde ich mir auch nochmal ansehen.


    Aber, ich bin für jede Idee dankbar.


    VG, dPF


    Marc

  • Hi,


    wenn die Standrohre 'nen leichten Knick haben (meistens nach hinten, weil mal zu fest irgendwo gegengeknallt), solltest Du das feststellen können, wenn Du sie über 'ne ebene Fläche (Tischplatte) rollst. Und wenn Du dann beide Standrohre so gedreht hast, dass der Knick nach links zeigt, steht natürlich die Gabel etwas nach links.


    Dazu müsstest Du aber beide Rohre genau so verdrehen, dass der Knick gleichmäßig nach links zeigt - wenn Du sie unterschiedlich verdrehst, sollte beim Einbau des Vorderrades auffallen, dass der Abstand zwischen den Holmen nicht stimmt.



    Knick im Standrohr kannst Du auch bestimmen, ohne viel auszubauen - Vorderrad anheben, Kotflügel und ggfs. Gabelstabi lösen, so dass die Schrauben viel Bewgungsraum lassen, auf einer Seite die Achse und die Standrohrklemmen lösen und das eingebaute Standrohr drehen (das sollte sich problemlos drehen lassen, wenn die Klemmen gelöst sind). Dann sollte das untere Ende des Gabelholmes im Kreis wandern (ohne sich mitzudrehen - beschreibt aber 'ne Kreisbewegung) und Du siehst, wie sich die Achse im Tauchrohr seitlich hin und her bewegt.
    Wieviel die Achse sich bewegt, sagt aus, wie stark das Rohr verbogen ist - messen!


    Das gleiche dann auf der anderen Seite mit dem anderen Standrohr machen und messen, ob der Knick gleich ist :o


    Ich habe bei meinen Moppeds auch Standrohre mit leichtem Knick im Betrieb - der ist aber so schwach, dass das mit blossem Auge nicht zu erkennen ist und der Gabelholm sich beim Drehtest unten maximal 2mm bewegt (das heisst, unteres Ende des Holmes maximal 1mm aus der Geraden). Da habe ich die Rohre so gedreht, dass der Knick nach vorne weist und der Abstand zwischen den Holmen stimmt.






    :wavey:

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  • Soooo, guten Morgen zusammen,


    Es sieht wider Erwarten gar nicht so schlecht aus. Nachdem ich gestern beide Rohre ausgebaut und zerlegt hatte,
    Also Federn und Öl raus, die untere Schraube gelöst und alles entspannt habe, konnte ich tatsächlich den 15mm Unterschied
    Wieder egalisieren. Das Linke von beiden Standrohren, oder besser das Tauchrohre hatte sich mit 15mm tiefer scheinbar verklemmt, verhakt oder sonst irgendwie verschoben, so das sich nicht die richtige Höhe einstellte. Jetzt passt es soweit wieder.
    Am Lenkkopflager selber, also am Steuerrohr konnte ich keinen Defekt festellen. Weder das die Lager nicht richtig säßen, noch ein Schaden durch ein Bums. Die Standrohre selber zeigen auch keinen Schaden beim drehen in den Tauchrohren, bzw. Auf dem Tisch.


    Somit kann ich einen Bums eigentlich ausschliessen. Eine kurze Testfahrt zeigte auch, das sich das Fahrverhalten (oh Wunder) meiner
    Meinung nach deutlich Verbessert hat. Somit werde ich so mal erst dem Tüv das Eisenschwein vorstellen... Wenn ich die verdammten Ansaugstutzen von Luftfilterkasten zum Vergaser montiert bekommen... Dann noch Vergaser einstellen und Verkleidung drauf und dann ab die Post...


    Bilder gibt es dann auch...


    VG, Marc Putsch