Öl tropft aus dem Entlüftungsrohr

  • Moin,
    aus meiner Honda CB 200 1978 tropft Öl aus dem Entlüftungsschlauch welches am Zylinderkopfbefestigt wird.
    Zwar soviel das ich die Karre nirgends abstellen kann.


    Was kann ich dagegen tuen ?


    Wofür ist die Entlüftubg den konkret da ?



    Mein nächstes Problem mit dem Motor ist nachdem ich die Hutmutter festgezogen habe das an der ZylinderstiftSchraube beim Gas geben Öl austritt??
    Wieso?


    Die Dichtungen die ich habe sind neu

  • :o


    Wenn die Kolben rauf und runter gehen, ändert sich das Luftvolumen im Gehäuse unter den Kolben - dafür muss irgendwo ein Druckasugleich sein.
    Beim Verdichten und Verbrennen geht auch ein wenig Gas zwischen Kolben und Zylinderwand durch vom Brennraum ins Kurbelgehäuse - das muss irgendwo rausgelassen werden.


    Dafür ist die Entlüftung da. Mit dem Gas kommt immer etwas Öldampf mit da raus, oder sogar kondensiertes Öl tropfenweise.


    Wenn da viel raustropft, hast Du entweder zuviel Öl im Motor (viel zuviel) oder es bläst (wegen Verschleiss) viel Gas zwischen Kolben und Zylinder durch. Beides kein gutes Zeichen ...



    Binde irgendwo 'ne leere Getränkedose hin und steck den Schlauch da rein. Dose gelegentlich leermachen ...






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hallo nakman,
    wie das Wort schon "sagt" Entlüftung des Motor, das sich sonst der Druck seinen Weg über die Radialdichtungen suchen würde.
    Viel Druck im Kurbellgehäuse heißt wahrscheinlich Schaden an Zylinder oder Kolben. Zu deinen undichten Schraube, wären ein paar mehr Infos von Vorteil, eine Glaskugel hat keiner.
    Peter

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • Hallo nakman,
    ich komme auch mit der Bezeichnung CB200 1978 nicht klar. Die Twin wurde nur bis 1976 gebaut. Wenn es sich um eine Twin handelt, dann ist das Motorenkonzept baugleich zu allen alten Twins von Honda, sprich die Kolben als solches erzeugen keinen Über- oder Unterdruck im Kurbelgehäuse beim Drehen, da die Hubzapfen ja um 180° verdreht sind. Sprich, ist der eine Kolben oben, ist der andere unten. Es spricht allso alles dafür, dass die Kolben zur Buchse nicht mehr dicht sind.
    Bezüglich der undichten Schrauben kann ich Peter nur zustimmen. Die Informationen reichen nicht aus, um hier einen Tipp abgeben zu können. Allgemein gesprochen: Schraubenköpfe können und müssen nicht dicht sein. Wenn also Öl aus einem Schraubenkopf drückt, dann erfüllt die Dichtung dahinter ihren Zweck nicht. Die Schraube kann peripher etwas damit zu tun haben, weil sie auf die zwei abzudichtenden Teile zu wenig Presskraft ausübt, um die Dichtheit zu erfüllen. Mehr aber auch nicht. Das Problem liegt hinter der Schraube.
    Viele Grüße heiha

    RD350YPVS 31k --> 07/1988 - 05/1991 | GPZ900R A1 --> 05/1991 - 08/1997 | VTR1000F --> 09/2014 - 07/2015

    CB250G '75 --> seit 03/2018 | CJ360T '77 --> seit 08/2020

    Einmal editiert, zuletzt von heiha ()

  • :o


    Baujahr und Erstzulassung werden von vielen gleichgesetzt, auch wenn 'ne 76er Maschine noch bis 78 beim Händler gestanden haben kann ...



    Nach dieser Zeichnung ist das aber 'n Paralleltwin (der Motor basiert nicht auf der gleichen Konstruktion wie 250G/k) und erzeugt sehr wohl Über- und Unterdruck durch die Kolbenbewegung.






    :wavey:

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    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hallo Olaf,
    vielen Dank für den Hinweis. Wieder mal was dazu gelernt. Dann hat Honda die 125, 160, 175 und 200ccm Motoren diesbezüglich anders konzipiert als die 250, 325, 360 und 450ccm Motoren.
    Viele Grüße heiha

    RD350YPVS 31k --> 07/1988 - 05/1991 | GPZ900R A1 --> 05/1991 - 08/1997 | VTR1000F --> 09/2014 - 07/2015

    CB250G '75 --> seit 03/2018 | CJ360T '77 --> seit 08/2020

  • Die Sache ist, es hat sich eigentlich verschlimmert nach dem ich die Schrauben am Motor und Zylinder überall nochmal fest gezogen habe.


    Das Thema mit der Schraube.
    Wenn ich Gas gebe, drückt mir der Motor Öl aus der Zylinderstiftschraube worauf der Zylinder gesetzt wird und anschließend der Kopfdeckel drauf kommt und dann die Hutmutt3r und aus einer einzigen ballert er mir das Öl richtig raus?
    Meine Dichtungen sind neu, Kolben sind in Ordnung und Motor Öl ist laut Maßstab genau mittig.

  • Das ist der Ölkanal, da gehört eine dicke Kupferscheibe unter die Hutmutter. Kolben sind i.O., wie stellst du das fest?
    Peter

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • Unter der Hutmutter befindet sich bei mir eine dicke Scheibe.
    Sieht noch aus wie die Originale habe die auch schon rumgetauscht, aber trodztem läuft das immer nur aud dem selben Ölkanal.


    Kompression ist da und die Kolben hatten keine Riefen.
    Werde gleich mal nochmal bisschen Ölablsssen, vielleicht Mess ich falsch.

  • :o


    Da würde ich mal empfehlen, die Scheibe neu zu machen ...
    Oder 2 "normal" dicke Kupfer-Dichtscheiben mit den passenden Maßen zu suchen, die zusammen 'nen Zehntelmilimeter dicker sind als die alte Scheibe.



    "Kompression ist da" ist logisch - wenn nicht, würde der Motor nicht mehr laufen. Welche Werte hast Du gemessen - kalt und warm?


    "Kolben haben keine Riefen" sagt nix über Verschleiss an Kolbenringen und Laufbuchse. Die Laufbuchse hat den größten Verschleiss auf halber Höhe - da wo Du am schlechtesten messen kannst. Da wird sie - ohne sichtbare Schäden - mit der Zeit bauchig. Und wenn da schon (nur so als Beispiel) 0,7 mm mehr Bohrung sind als original, haben die Kolbenringe schon fast keinen Anpressdruck mehr, um abzudichten.


    Da müsstest Du dann auf drittes Übermaß gehen, um zu sagen "gut" :wink1:




    und zuviel Öl ist nicht die Ursache des Problems an der Dichtscheibe ...






    :wavey:

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  • Die Laufbuchsen waren ebenfalls in Ordnung. Ich hatte auch neue Kolbenringe verbaut soweit ich mich noch errinern kann waren es über 8 Bar. Ob es nun Kalt oder warm war kann ich mich leider nicht mehr errinern. An den Entlüftungsschlauch hab ich eine Dose dran gebaut. Nach 100 km haben sich ungefähr 50ml angesammelt. Kann es noch einen Zusammenhang mit dem Ölfilter haben? Wie funktioniert der Rücklauf eigentlich mit dem Öl?

  • Mit dem Ölfilter hat es nichts zu tun. Der Rücklauf geht über den Kanal der Steuerkette. 8 bar Kompression ist fast tot. Normal sind 11-12 bar.
    Peter

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • :o


    Die Laufbuchsen waren ebenfalls in Ordnung. Ich hatte auch neue Kolbenringe verbaut soweit ich mich noch errinern kann waren es über 8 Bar. Ob es nun Kalt oder warm war ...


    Egal. Gesunder Kompressionsdruck sollte über 10 bar liegen - habe jetzt keine genauen Werte, aber Werksangabe wahrscheinlich 12-13


    An den Entlüftungsschlauch hab ich eine Dose dran gebaut. Nach 100 km haben sich ungefähr 50ml angesammelt. Kann es noch einen Zusammenhang mit dem Ölfilter haben? Wie funktioniert der Rücklauf eigentlich mit dem Öl?


    50ml nach 100 Kilometern sind heftig.
    Aus der Kurbelgehäuse-Entlüftung kommen nur die feinen Öltröpfchen, die mit der Luft im Motor rumfliegen - und dabei ist es oben am Zylinderkopf egal, ob etwas zuviel Öl unten im Gehäuse ist. Auch direktes Spritzöl vom Nockenwellentrieb soll da nicht rauskommen - es ist extra vor der Öffnung ein sogenanntes "Labyrinth", in dem der Luftstrom mehrfach umgelenkt wird. Öltröpfchen sollen da möglichst "aus der Kurve fliegen" und an den Wänden landen, wo sie dann einfach runterlaufen.


    Das Schmieröl für die Nockenwelle läuft im Steuerkettenschacht runter zurück in die Ölwanne. Wenn die Kolben runtergehen und Luft aus dem Motorgehäuse verdrängen, drückt diese im Steuerkettenschacht hoch, wenn dazu noch viel BlowBy kommt (brennendes oder verbranntes Benzin-Luftgemisch, das zwischen Kolben und Zylinder nach unten durchbläst), bläst es da schon ganz ordentlich und nimmt auch mehr Öl mit Richtung Entlüftung.




    Mach nochmal Kompressionsmessungen - bei kaltem und bei heissem Motor. Und denk dran, bei den Messungen das Gas voll aufzudrehen, dass der Motor überhaupt was ansaugen kann zum Komprimieren.
    Wenn dann die Werte immer noch unter 10 sind, ist der Motor reif für die Überholung.



    "Laufbuchsen in Ordnung" nach Sicht sagt nichts über den Verschleiss aus - den siehst Du mit bloßem Auge nicht. Da musst Du mit 'nem Innenmikrometer in Längs- und Querrichtung in den Laufbuchsen messen.




    :o Peter war schneller ...





    :wavey:

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