Richtiger Schwimmerstand für 82er CB650 RC08

  • Hallo,


    ich habe mir ja zur Aufgabe gemacht, aus einer niedergewirtschafteten RC08 wieder ein tolles Motorrad zu machen. Leider haben der Vorbesitzer und dessen Helfer beim Versuch sie zum Laufen zu bringen ganze Arbeit geleistet. Gerade bin ich am Vergaser. Sie hat Keihin VB44C Gleichdruckvergaser. Die RC08 scheint die blaue Mauritius unter den CB 650C zu sein, sie war ja wohl nur ein Jahr am Markt. Ich finde jede Menge Infos zu RC03 und RC05, aber kaum was für meine. Und für meine Vergaser.


    Kann mir jemand den richtigen Schwimmerstand nennen?


    Der lässt sich zwar eigentlich nicht einstellen, ich möchte aber nach all dem Murks den ich bisher schon gefunden habe auf jeden Fall überprüfen ob er hinhaut, bevor ich die Vergaser auf gut Glück so wieder zusammenbaue.


    In dem Honda_Carb_Manual_revG wird das Maß 15,5mm +/-1mm genannt. Trifft das auch auf mein Motorrad zu?


    Danke und Grüße
    Norbert

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  • Hallo,


    Die VB44C unterscheiden sich von den VB44A/B der RC03/RC05 (ab 1981, vorher PD50/51 Schiebervergaser!) im Wesentlichen nur dadurch, daß sie geschraubte Leerlaufdüsen haben.
    Sehr nützlich um ggf. die Kanäle dahinter frei zu bekommen.


    Laut https://de.scribd.com/doc/48739487/additif-1981 ist Dein Maß auch für die VB54 richtig.
    Aber frag mich nicht was die VB54 von den VB44 unterscheidet, die 54-er Nummer scheint es nur bei den Franzosen gegeben zu haben.


    Bei den Amis heißt die RC08 "1982 Nighthawk" (Obacht "1983 Nighthawk" und später ist DOHC mit Kardanantrieb) oder auch CB650SC.


    Viele Grüße

  • Ha, super, danke! Dann werde ich jetzt das Puzzle zusammensetzen und einstellen und dann mal schauen, ob alle vier Zylinder zur Mitarbeit zu überreden sind.


    Die nächste Baustelle davor habe ich aber schon gesehen: Der Fliehkraftversteller sieht nicht so aus, als ob er noch was verstellen würde. Den werde ich also als nächstes zerlegen, reinigen und instand setzen müssen.


    Grüße
    Norbert

  • Hallo,


    Ja, der Fliehkraftversteller rostet gern fest, sollte sich aber problemlos wieder gängig bekommen lassen.
    Man kann ihn komplett zwar nicht verkehrt montieren, ihn aus den zerlegten Teilen aber problemlos 180° versetzt zusammenbauen. Dann wird 1+4 zu 2+3 und umgekehrt. :D
    Vorher markieren! :wink:


    Viele Grüße

  • Hallo,
    nicht nur die Bezeichnung" Nighhawk" wurde wie oben von fogi geschrieben beim Übergang zu einem völlig anderen Motorrad mitgeschleppt, auch wurden sowohl 82er (OHC) wie auch spätere (DOHC) mit der Bezeichnung "CB650SC" versehen.
    Gruß

  • Ja, das alles macht das Aufspüren von passenden Infos nicht leichter. Die 82er RC08 SC hat imo eine richtig schöne Linie gegen die die der RC03 und RC05 regelrecht plump wirken und das DOHC Modell wirkt auch viel massiger. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass dieses Modell zufällig zu mir gefunden hat, denn wegen der kurzen Bauzeit und der vermutlich kleinen Stückzahl in D hatte ich sie überhaupt nicht auf dem Schirm.


    Nun zurück zum Thema:


    Ich wollte beim ersten Vergaser mit meiner selbstgebastelten Lehre von 15,5mm nachprüfen ob es passt. Tut es nicht. Überhaupt garnicht! Ich habe einen Schwimmerstand von ca.20mm. Entweder die Düsennadeln sind zu lang oder der Schwimmer falsch. Die Beim Ebay Dichtungskit mitgelieferten Düsennadeln passen auch nicht, sie haben den Bügel oben dran. Jetzt muss ich mal sehen woran es liegt und wo ich passende Teile halbwegs budgetfreundlich herbekomme.


    Hat jemand zufällig so einen VB44C Vergaser zur Hand und kann mal die Länge der Düsennadel messen?


    Danke und viele Grüße
    Norbert

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  • Hallo.


    Ich habe eine Nacht darüber nachgedacht und heute noch mal gemessen und gerechnet. Gibt es Schwimmernadeln in verschiedenen Längen und ich habe in meinen Vergasern die falsche? Kann das sein?



    Mein aktueller Schwimmerstand beträgt ca.21,2mm, die Schwimmernadel hat eine Länge von 16mm. Um auf den korrekten Schwimmerstand von 15,5mm zu kommen müsste die Schwimmernadel eine Länge von ziemlich 12mm haben.


    Grüße
    Norbert

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  • :o


    Wenn Du schon schreibst, dass der Schwimmerstand sich eigentlich nicht einstellen lässt, dann glaub doch einfach dass das so ok ist.
    Nach meiner unmaßgeblichen Ferndiagnose ist Dein Sollwert oder Dein Messverfahren falsch :wink1:



    Haben die Schwimmerkammern 'nen Ablassnippel? Schliess da 'nen durchsichtigen Schlauch an, halt ihn in die Höhe und lass Sprit in den Versager laufen (durch den normalen Zulauf) - dann siehst Du genau, bei welchen Spritpegel das Ventil zumacht.
    Schwimmerkammer fast voll (Pegel knapp unter der Dichtung) => ok.
    Schwimmerkammer bleibt fast leer => falsche Nadel oder Schwimmer.






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hallo.


    Hmmm, danke, das ist ein interessanter Beitrag. Mir persönlich fehlt Erfahrung, darum kann ich noch nicht wirklich beurteilen worauf es ankommt und was eher locker zu sehen ist. Das ist das erste Mal, dass mich ich an einem Motor mit vier Vergasern probiere, darum versuche ich mich an die Reparaturanleitung zu halten und alles richtig zu machen. Ich denke, wenn die den Schwimmerstand auf den halben Millimeter plus/minus ein Millimeter angeben, dann werden die sich ja was dabei gedacht haben.


    15,5 sind angegeben, 21,2 habe ich gemessen. Das sind knapp 6mm Unterschied. Weit ausserhalb der Toleranz. Ich habe aber keine Ahnung wie sich das auswirkt.


    Doch ich mache ja gerne mit und so habe ich einen Versuchsaufbau gestartet und das von Dir vorgeschlagene Experiment gemacht.



    Sechs Millimeter sind rein optisch ja nicht so die Welt, der von Dir vorgeschlagene Test fällt daher ganz positiv aus.



    Ob und wie sich das auswirkt? Wie gesagt, keine Ahnung.


    Wenn man das anders betrachtet und sich anschaut wie der Schwimmer so schwimmen müsste, dann sieht das bei 15,5mm so aus.



    Der Schwimmer steht nahezu parallel zur Gehäusekante. Er schwimmt also auf voller Länge. Das dürfte gut sein.


    Bei den 21,2 Millimetern sieht das schon nicht mehr so schön aus.



    Der Schwimmer steht ziemlich schräg und schwimmt nicht gleichmässig auf der ganzen Fläche.


    Was meint ihr dazu?


    Meine Frage ist immer noch offen: Gibt es unterschiedlich lange Schwimmernadeln dieser Bauart? Was läuft hier schief?


    Grüße
    Norbert

    Einmal editiert, zuletzt von Nobrett ()

  • Hi,


    unterschiedlich lange Nadeln wird es geben - aber wohl kaum in den von Dir skizzierten Längenunterschieden (bei sonst gleichen Formen).



    Spritpegel sieht - nach meiner Einschätzung - gut aus.






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hallo,


    der Test mit dem Spritpegel sieht gut aus.
    Das ist schon hoch, daß es noch höher sein sollte glaube ich weniger.
    Ich würde das erst mal so lassen. Falls obenraus nicht viel geht und das mit etwas Choke besser wird war es halt tatsächlich zu niedrig.
    Nur auf Grund irgendwelcher Maße in Büchern würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen.
    Vor allem wenn alle vier gleich sind.


    Zum Verständnis: Das Bild mit den 15.5mm hast Du schon ohne die Schwimmernadel gemacht?



    ... nach all dem Murks den ich bisher schon gefunden habe ...


    Ahja.
    Man könnte vier gleiche Schwimmerstände dieser Art mit originalen Teilen evtl. erzeugen indem man wegen undichten Schwimmernadeln winzige O-Ringe z.B. aus Feuerzeugen auf die (vorher mit dem Schraubendreher sauber gekratzten :o) Nadelsitze stopft. :D


    Viele Grüße

  • Das Bild mit den 15,5mm habe ich mit Schwimmernadel gemacht, indem ich mit der Lehre den Schwimmer gegen die Feder in der Nadel runtergedrückt habe.


    Nein, O-Ringe oder Dichtungen sind nicht auf dem Sitz. :)-

  • Update: Ich habe im Board Shop gefragt, ob es die Schwimmernadeln auch in anderen Längen gibt. Negativ.


    Also werde ich die Vergaser so zusammenbauen und dem Motorrad sagen, dass es halt so laufen soll. Vielleicht hat es ja ein Einsehen. :wink:


    Die Anfrage im Boardshop hat sich aber auch in anderer Hinsicht gelohnt: die benötigten Dichtringe für die Bremssättel sind zwar nicht mehr verfügbar, mit den Teilenummern die mir Oliver geschickt hat konnte ich sie aber in den USA auftreiben und bestellen. Ich denke es wird langsam.


    Danke für die tolle Hilfe hier!


    Grüße
    Norbert

  • Die Vergaser sind nun innen und aussen blitzblank dank Ultraschall, Sodastrahl und Poliermaschine. Das Puzzle wurde erfolgreich wieder zusammengesetzt, alles ist leichtgängig und scheint winwandfrei zu funktionieren. Jetzt noch mit Kugellagerkugeln eine Grundsynchronisierung und dann sind sie fertig für den Einbau.


    Eins hat nicht gleich zufriedenstellend funktioniert: Die Feder, die die Chokewelle für das zweite Vergaserpaar mitnimmt war verbogen und nach dem Richten zu schlapp um zuverlässig zu funktionieren. Das habe ich mit einer zusätzlichen Feder behoben:




    Die Feder stammt aus dem Baumarkt und passt gut, es mussten nur die Ösen etwas aufgebogen werden. Jetzt funktioniert der Choke wieder zuverlässig, was das Starten enorm vereinfachen sollte. :D