Immer noch Zwitschern, Klappern am Motor

  • Hallo,


    ich habe hier im Form schon mal gefragt, was das Zwitschern bei "höheren Drehzahlen" bedeuten könnte. Den Tipp ausm Forum, die Auspuffdichtungen zu erneuern, habe ich befolgt.


    Die Geräusche sind immer noch da, und zwar wie folgt:
    --bislang war ich der Meinung, dass das Zwitschern (Klingeln?) vorne rechts herkommt,
    --bei "höheren" Drehzahlen, wenn ich mal den Gang etwas mehr ausdrehe
    --beginnt bei einem Drehzahlbereich, geht dann neuerdings kurz in ein schneller werdendes Klappern/Surren über, und ist dann wieder WEG, wenn die Drehzahl weiter steigt.
    --und ganz komisch, ich könnte schwören, dass das jetzt von links kommt.
    An sich läuft der Motor nicht wirklich laut, ein "Knistern" (kein richtiges klappern) oder Klicken ist leise zu hören, ist wenig präsent. Öl ist Motul 5100 10w50, davor das 7100er.


    Der Motor der VT 1100 c bj 95 hat ja Hydostößel, ich weiß nicht, ob man die bei der SC18/23 BJ 94 einstellen kann/muss. Ich habe im Netz gelesen, dass auf die "Valve Clearence" zu achten ist, aber keine Info, wann man diese nachstellen sollte. Oder Ventile/Hydrostößel sind versifft, und das muss sich noch auflösen. Ein bisschen mache ich mir schon Sorgen.


    Was könnte das sein? Meine Vermutung war auch, dass der Brennraum und die Ventile total verkokt sind und daher das Geräusch kommt. Kompression wurde zuletzt gemessen, 9 und 10. Lt. Buch sind 13 gut, +- 2. Klopfen kanns nicht unbedingt sein, habe verschiedene Spritsorten versucht. Man sagt ja, dass ein Motor zum Klingeln neigt bei starken Verkokungen im Motorraum


    Ich habe dann vorgestern den Toralin Anticarbon Spray ausprobiert. Das Zeug wird in den Brennraum gesprüht, und soll Verlackungen usw. lösen, u.v.a. die Kolbenringe gängig machen. Ich dache einfach, ich teste das.


    Was soll ich sagen, die Tücher, die ich auf die Zündkerzenlöcher gelegt habe, waren danach eckligst (!) versifft, mit einer braunen klebrigen Brühe, und kleine schwarze Flocken, wie Kokosraspel nur halt schwarz. Auf den Fotos anbei nicht gut zu sehen, da die Flocken runtergebröselt sind und die Braune Brühe verdunstet ist. Feucht hat sich das wie Teer oder Bitumen angefühlt, sehr klebrig. Was zum Henker... also ein "bisschen Belag" war das nicht, was da rauskam.
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    Damit das alles gut verbrennt hab ich auch eine Dose Lambda Tank Otto in den Sprit gegeben. Mit dem Lambda, hab ich am Montag eingefüllt, hängt sie kurz nach dem Einfüllen besser am Gas. Ich glaube, der Spray und das Lambda waren eine gute Idee. Bei diesen Mittelchen bin ich ja ziemlich misstrauisch, wirklich sicher bin ich erst nach der Vergaserreinigung, die ich inkl. Vergasereinstellung machen lassen werde.


    Vielen Dank
    flo

  • ... Billigsprit getankt?


    Ich kenne diesen Effekt nur noch von meiner alten Yamaha (XV 250). Da rasselte und klapperte auch immer alles, wenn ich die no-name-Plempe von JWD tankte bzw. tanken musste, weil keine ordentliche Tankstelle zu finden war. Das Klingeln oder Rasseln deutet auf zu wenig Oktan hin oder auf Beimengungen, die eigentlich nicht ins Benzin gehören. Einen tieferen Motorrschaden würde ich erstmal nicht annehmen. Tanke mal ARAL für einige Zeit und beobachte, ob sich das Klingeln legt. Bei meiner Honda VT 600 gab es mal vor einigen Jahren einen leichten Ansatz von Motorklingeln als sie dieses Bio-Ethanolzeug beigemengt hatten ... habe dann zuerst auf SUPER PLUS und später sogar auf Ultimate 102 gewechselt und seither schnurrt das Ding wie eine Biene. Die wenigen Cent Mehrpreis gönne ich meinem Motor gerne. Geht das Klingeln nicht weg, dann liegt der Hase tiefer im Pfeffer und du solltest mal in eine Werkstatt gehen. Dann könnten es verkokte Koris oder ein verbrannter/weggeplatzter Ventilsitz sein - Hat sie denn noch Leistung? Ist der Verbrauch erhöht?

    Einmal editiert, zuletzt von Werner_ ()

  • Hallo Werner,


    danke für die Antwort. Ich dachte auch, dass es am Sprit liegt. Klingeln wäre ein Hinweis für starke Verkokung, oder miesen Sprit. Ich hab aber die diversen Spritsorten durchprobiert, kein Unterschied. Subjektiv fährt sie mit E10 besser als mit dem Premiumbenzin.


    Der Benzinpreis ist mir aufgrund der Mengen sekundär. Aral hab ich noch nicht getestet, sollen ja, was ich so gelesen haben, recht guten Benzin haben. In allen Fällen mische ich ein Additiv von ERC oder LM (Speed) hinzu, und überraschend gut bekommen ist der Honda das 2T-Öl (aschearm). Vor Jahren hab ich mal beim Benz bei Jet getankt, danach dachte ich, der Motor ist hin. Seitdem nie mehr Jet...


    Verbrauch ist glaube ok, so um die 5,6-5,8 circa. Neuerdings sind die Kerzen ölig, ggf. ist der Ölstand zu hoch gewesen, habe etwas raus genommen und muss ich nochmal fahren. Davor ziemlich gutes Kerzenbild.
    bei der letzten Fahrt vor ein paar Tagen war dann im "üblichen" Drehzahlbereich die üblichen Geräusche (kurz) weg, bzw musste dann von der Autobahn runter. Ich muss nochmal fahren um das zu überprüfen. Vom Gefühl her könnte das der Ventiltrieb oder die Hydros sein, die versifft sind. Wobei dieser Motor nicht dafür bekannt, Probleme zu machen. Die Geräusche sind aber ziemlich unschön.
    vg
    flo

  • ... welches 2T-Öl? Soll das 2-Takt-Öl heißen? Und wieso "aschearm" - du hast doch einen 4-Takter! Also das musst du mir mal bitte erklären. Sag jetzt nicht, dass du ... dann schmeiß´ich mich direkt weg.

  • was... was soll ich sagen? Ja klar, im Verhältnis 1:300 und dünner kann man hochwertiges teilsynthetisches 2-Takt-Öl beimischen. Hat dann ähnliche Effekte wie das Panschen beim Diesel. Konzentration darf nicht zu hoch sein, da das sonst die Oktanzahl senkt. Habe das vor einigen Jahren beim Mercedes V6 Otto probiert, mit sehr guten Erfahrungen. Besser als alle Additive. Bei der Honda war damit das Ruckeln, ähnlich einem Konstantruckeln. Aschearm, weil ich das sowieso für unsere Diesel verwende. Ich bin vor einigen Jahren in einem US-Forum drauf gestoßen. Habs dann im Benz versucht, der etwas malträtierte V6 brauchte weniger Benzin und lief wieder wie neu. In einschlägigen Foren mittlerweile recht verbreitet.

  • ... dann kennst du jetzt die Ursache für deine "Geräuschkulisse". Das Öl hat deine Ventilsitze und Koris aufgebrannt und mit Sicherheit sind auch die Ventile nebst Führungen und Schaftringen breit. Ergo: Köpfe tot (falls sich die Sitze nicht nachschleifen lassen). Vielleicht sind sogar die Kolben eingebrannt "Lochglut". DIE Operation wird richtig teuer. Ich kann nicht verstehen, warum du solchen Mist machst - warum man sich nicht an die normalen Betriebshinweise hält. Wenn jemand dort geschrieben hätte, dass man auch Honig reinkippen kann - hättest du das etwa auch gemacht? Ich glaub das einfach nicht ... 2T-Öl im 4-Takter als Gemisch + Additive + weiß der Geier.


    Das muss ich erstmal sacken lassen ...

  • Oh Man, du schreibs Sachen. Die Geräusche waren doch schon bevor ich Zwöl oder Additive beigemischt habe, ist mir bei meiner ersten schnelleren Fahrt vergangenes Jahr aufgefallen. Und ich fahr doch keinen 2-Takter mit 1:50. Die Kompression ist um die 10, das wäre bei deinen Diagnosen wohl nicht möglich. Abgesehen davon sind besagte Geräusche nur in einem bestimmten Drehzahlbereich, ansonsten ist der Motor mittlerweile recht ruhig, nachdem ich mit dem Motul fahre. Honig... sehr hilfreich.:o

  • Es gibt einen guten alten Spruch der da heißt: "Reisende soll man nicht aufhalten ..." Von daher kannst du gerne weiterhin deine Plempe anmischen und deine Maschine damit in Richtung Nirvana befördern. Mein Motor ist es ja nicht. Ob 1:50, 1:300 oder 1:1000 ... Öl hat im Kraftstoff definitiv beim 4-Takter NICHTS! verloren. Das Öl verändert sowohl die Kraftstoffzerstäubung an der Vergasernadel als auch die Durchflusswerte an den Düsen (Nehme jetzt mal an es ist ein Vergaser). Öl senkt die Verbrennungstemperatur zudem stark ab ... ein Additiv erhöht selbige für eine bestimmte Zeit um eventuell vorhandene Ablagerungen verbrennen zu können. Öl und Additiv ist wie Kuh und Pferd ... das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Was denkst du denn, ist das krümelige Zeug auf o.g. Bild? Das ist Ruß von deinem Öl; der sich überall als dicke Schicht absetzt. "Aufbrennen" heißt, dass sich eine dicke und harte Schicht Ölkohle/Rußkohle über alles gelegt hat und so deine Kompressionswerte in der Himmel dreht - ich denke auch, dass du sicher alle 50 km die Kerzen rausbauen musst weil die völlig verkoken - die kommen mit dem Ruß nämlich auch nicht zurecht und setzen sich zu inklusive Fehlzündungen. Was aber natürlich NICHT so sein wird ... klar ... Traurig ist nur, dass solche geistigen Irrtümer scheinbar leichter einen Eingang ins Verständnis mancher Leute finden als verlässliches und gut fundiertes Wissen der althergebrachten Schule. Mehr gibt es dazu von meiner Seite nicht zu sagen.

  • Mein Motor ist es ja nicht.
    Öl hat im Kraftstoff definitiv beim 4-Takter NICHTS! verloren.
    ....... geistigen Irrtümer ....


    Ach lass mal den Flo, er weiss schon was er tut. :dr:


    https://www.youtube.com/watch?v=SDBTzx258Ks


    So ein VT-Mocken steckt schon was weg.


    Und falls es doch mal zukokeln sollte: 2-3 Tropfen Einhornmilch, bei Vollmond gemolken, hilft sofort !! Garantiert !! Immer !! Hand drauf !!

    Schützt die Wälder - Esst mehr Biber!

    Einmal editiert, zuletzt von Hippo ()

  • ... muss aber dann von einem weißen Einhorn sein mit goldenem Horn und natürlich ASCHEARM ...


    (ist immer wieder lustig)

  • Bei meinem Diesel fülle ich tatsächlich auch hin und wieder mal etwas 2 Takt Öl ein. In den Taxi Foren ein beliebter Tipp. Früher war im Diesel mehr Schwefel, der die Kolben der Verteiler Einspritzpumpe geschmiert hat. Hier hilft das Öl tatsächlich. Bei den modernen Common Rail Diesel kann man es sich aber sparen. Mein Dicker hat mittlerweile 360tkm drauf noch immer mit der ersten VTPumpe.


    Beim 4 Takt Benziner würde ich das aber nie machen. Kokt dir nur den Motor zu. Das schwarze Zeug, dass Du beschreibst ist sicher Ölkole vom 2 Takt Öl. Generell halte ich die ganzen Zubehör Wunder Benzinzusätze alle für Märchen und Geldschneiderei, aber jedem sein Ding.

    Einmal editiert, zuletzt von boxxxer6 ()

  • Na gut - beim Diesel haben wir natürlich ganz andere Kompressionsdrücke vom bis zum 5-fachen eines Ottomotors - da wird dann auch der hohe Rußanteil soweit "vorverdaut", dass er den Ventilen nichts mehr anhaben kann. Und eben den Fakt, dass Diesel entweder über eine Einspritzdüse oder eben über ein Rail bekraftstofft werden. Das ist eine ganz andere Liga als ein relativ niederverdichteter 4-Takt-Benziner mit Vergaserbeatmung.


    Ich bin ja auch skeptisch in Bezug auf diese ganzen Wundermittelchen, muss aber gestehen, dass es Kraftstoffzusätze gab, die in der Tat die Ölkohlebildung verhinderten oder sogar freibrannten. Allerdings ging das stark zu Lasten der Leistung und war kostenmäßig keine Daueroption. Hatte bei meiner alten Yamaha (20 Jahre her) immer mal Probleme mit Ölverkokung gehabt und nach einigen Anwendungen waren die Ablagerungen fast verschwunden. Nachteilig war aber, dass die Kerzen immer mal muckten, weil es wohl in kleinen Bröckchen sich löste und nicht nur sauber wegbrannte. Seit ich die VT 600 habe, mache ich um solche Mittelchen einen großen Bogen. Mir ist da zu viel Undurchsichtiges am Markt und jeder behauptet natürlich, dass nur seins das Beste ist. Das Zeug hieß damals gaube ich "CRC Ventile frei und sauber"; hat gestunken wie Huf und sah so gelblich-bräunlich aus. Was anderes hatte ich seinerzeit zwar mal ausprobiert, war aber nur mit dem CRC wirklich zufrieden. Keine Ahnung, ob es das noch gibt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Werner_ ()

  • Interessant, wie das für Erheiterung und schiere Freude sorgt, wenn jemand per Glaskugel einen Motortotalschaden attestiert... das lässt tief blicken. Die Beimischung von 2-Takt-Öl habe ich jetzt wenige Male gemacht und auch nur 1:300, und nicht 1:50. Die Gasannahme wurde dadurch besser, die ruckartige Gasannahme war damit weg. Wären die Kolbenringe und Ventile total hin, hätte ich blaue Abgase am Auspuff, was aber nicht ist. Die Auslasskanäle sahen sehr sauber aus, als ich die Dichtung am Krümmer erneuert hab. Die schwarzen Flocken kommen auch nicht von 2-3 Tanks mit 2TaktÖl 1:300/350. So verdreckt wie das Öl bei den ersten ÖW war, hat sie wohl nicht viele ÖW erlebt und wohl nur Mineralöl gesehen.


    Offensichtlich war etwas zu viel Öl drin, hab etwas abgepumpt, hab ich mich wohl beim letzten ÖW vertan. Die Kerzen hinten sind gut und schön rehbraun, vorne ist sie etwas verrußt, Kerze roch leicht nach Benzin.
    zuendkerze2.jpgzuendkerze1.jpg
    Der Mechaniker, der neulich die Vergaser synchronisierte meinte, dass beim vorderen Vergaser die Kerze etwas feucht sei. Wenn sie vorne zu fett läuft, weil z.B. der Schwimmer steckt, dann passt das zum Kerzenbild. Ich gebe die Honda demnächst eh in die Werkstatt für eine Vergaserreinigung und Vergaser Abstimmung/Optimierung. Die haben sich auf Japaner spezialisiert und haben sogar einen Dynojet Leistungsprüfstand. Nach 24 Jahren wird das nicht verkehrt sein, einen BMC Luftfilter habe ich bestellt, eine Vergaseroptimierung wird dadurch notwendig sein. Es ist ein kalifornisches Modell, da wird die Bedüsung sicherlich anders sein als eines für Deutschland.


    Vielleicht ist das Ticken/Zwitschern bei bestimmten, höheren Drehzahlen etwas wie das hier
    http://www.thesabregroup.com/mods/tickfix/
    Es gibt wohl bei den älteren Modellen ein Problem mit einem zu engen Ölkanal, der sich zusetzt und dadurch können Ventile klappern. Hier schreibt einer, dass er je nachdem welches Öl er nimmt, auch keine Motorgeräusche hat
    http://users.zoominternet.net/…100%20Engine%20noises.htm
    Im Stand/im Leerlauf säuselt sie leise vor sich hin, mit einem minimalen Tickern.


    Frage:
    müssen ab und an bei der VT 1100 die Ventile eingestellt werden, trotz Hydrostößel? Ich hab in einem US-Manual was davon gelesen, leider keine weiteren Details.