Noch mal zum Thema ABS nachrüsten

  • Hallo,


    ich lasse mich von 1885,- € Euro für 'ne Hydraulikpumpe nicht abschrecken und überlege ABS tatsächlich nach zu rüsten.


    Bitte keine Bemerkungen über Aufwand und Nutzen, ich habe mir die Preise und Bestellnummern bereist fast alle angesehen. Mein Problem ist das fast....


    Also in den Onlinekatalogen habe ich mir die einzelnen Bauteile jeweils für die N und die NA angesehen und kommen echt ins grübeln. Die o.g. Pumpe gibt's stellenweise für 80-160€ in der Bucht. Die Bremspumpen vorn und hinten sind lt. Bestellnummern identisch. Selbst die Bremszangen vorn und hinten haben beinahe identische Bestellnummern, vor allem bei den Einzelelementen und unterscheiden sich meiner Meinung nach nur im Farbcode sowie den Träger- bzw. Ankerplatten. Die haben natürlich die Aufnahmen für die Sensoren. Selbst die kompletten Goldzangen sind zu moderaten Preisen bei Gebrauchtteilhändlern zu haben, genau wie die Sensorringe.


    Für die Hydraulik muss ich natürlich die Leitungen mit anderer Verteilung komplett ändern, die Gummileitungen würde ich dann auch gleich als Neuteile (Stahlflex) kaufen.


    Jetzt zu meinem Problem, beide Varianten haben lt. Katalog die gleiche Bestellnummer für den Kabelbaum :gruebelx:
    Auch die CDI-Einheit - das gleiche...


    Was mich jetzt interessiert, muss ich die CDI -Einheit mit wechseln, da keine Wegfahrsperre sollte das möglich sein oder? Nur blöd wenn bei 'nem Gebrauchtkauf plötzlich 15Tkm weniger auf der Uhr stehen:o


    Brauche ich noch weitere Bauteile und oder muss ein freundlicher HH dort irgendwas aktivieren?
    Arbeiten die Sensoren induktiv oder werden Sie mit Spannung versorgt?


    Danke

  • Soll das ganze auf die Straße?
    ich würde das vorher mit einem Tüvler durchsprechen!!


    Die Kosten für Bremsversuche werden dich mit Sicherheit begeistern.... wohnst du zufällig in Hessen? Dann vergiss die Idee gaaaanz schnell!!

    Mitglied 221 im Bol d'or Club e.V.
    Turtle-Hilfe
    "Monty Burns" made by Terpi :)

  • Es ist möglich, dass die Varianten mit und ohne ABS eine unterschiedliche ABE als Baumusterprüfung haben bzw. auch andere Typschlüssel im Schein haben.


    Ist bei ner anderen Marke so.


    Dann muss streng genommen das komplette Motorrad einzeln abgenommen werden - von A wie Abgas über B wie Beleuchtung bis Z wie zulässiges Gesamtgewicht.

  • Wäre die Komplettabnahme denn nicht nur dann zu machen, wenn er aus seiner PC38 N/S eine PC38 NA/SA machen wollte und nicht "nur" eine PC38 N/S mit ABS? :gruebelx:


    Weshalb ich aber schreibe: Im V-Strom-Forum gab es mal einen, von dem habe ich vor Jahren gelesen, der die alte 1000er auf ABS umgerüstet hat. Als es noch gar keine (neue) 1000er ABS gab, nur für die 650er. Vielleicht kennt man den dort ja noch oder er hat seine Vorgehensweise beschrieben.
    Dass jemand sowas bei uns macht, ist wirklich extrem selten, dürften Einzelfälle sein.

  • Das ist wohl Grauzone.


    Die Frage ist, lässt sich der Prüfer ggfs. darauf ein.


    Gibt es zwei verschiedene ABEs, wie es z.B. bei frühen ER-6 mit und ohne ABS der Fall ist, sind es rein rechtlich gesehen zwei verschiedene Motorräder, auch nicht zwingend bis auf das ABS identisch.


    Eine PC38NA ist dann eben keine PC38N mit ABS. Möglicherweise. Was, wenn die eine eine um 5mm längere Schwinge hat? Oder andere Gabelfedern?


    So eine ABE hat gut 100 Seiten. Die müßte durchgefieselt werden, wenn der Prüfer ein Pedant ist.





    Bei Honda gab es das mit den Drosselungen der Sevenfifty.
    Die gab es anfangs ab Werk mit 27, 50 und ich glaube 72PS.


    Eine offene, die nachträglich mit Honda-Teilen auf 27PS gedrosselt wurde, hatte eine andere Düsenbestückung als eine, die vom Werk mit 27PS kam.


    Die ab Werk hatte so eine ABE bekommen, bei der Abnahme des Drosselsatzes war dem TÜV die Leistung zu hoch --> andere Düsenbestückung.


    Man kann sich eben nicht darauf berufen, dass das doch "das gleiche Motorrad" ist.



    Deshalb galt z.B. auch eine Reifenfreigabe von Honda D nicht für einen Grauimport aus einer anderen Fahrgestellnummern-Reihe.



    Die Vorgehensweise von wem auch immer ist eigentlich nicht relevant.


    Es geht nur darum, ob man einen Prüfer findet, der sich drüber traut.


    Eine Briefkopie z.B. interessiert bei uns keinen, die sagen, es ist völlig irrelevant was der Meier seinem Nachbarn Müller aus Gefälligkeit oder Unkenntnis eingetragen hat, vor Gericht stehen sie ggfs. ganz alleine.


    Zur Frage der verwendeten Komponenten käme evtl. auch noch die Frage, ob der Prüfer die Arbeit eines nicht sachkundigen bei einer sicherheitsrelevanten Baugruppe akzeptiert.
    Was ist, wenn das ABS wunderbar funktioniert, aber unterm Plastikkleid mit Lüsterklemmen an einen umgefrickelten Kabelbaum angeschlossen ist?


    So einen Umbau sollte man also vorher mit dem Prüfer besprechen und ggfs. das Mopped auch mal zwischendurch, noch teilzerlegt, auf dem Anhänger vorführen, damit der sieht, wie das gemacht ist.

  • Hallo,


    also der Prüfer war der Erste, den ich dazu kontaktiert habe.
    Neben dem Nachweis der Herkunft bzw. der Modellzugehörigkeit der Bauteile, sieht er das als Verbesserung der Sicherheitsausstattung unter Verwendung originaler Bauteile. Dazu zählt auch das "Verbot von Stromdieben".
    Einen Bockwurstblinker nimmt der mir definitv nicht ab.
    Auch die Verwendung gebrauchter Teile stellt kein Problem dar, warum auch, schließlich besteht das ganze Mopped zu 99,9% aus gebrauchten Teilen - ja das amtliche Kennzeichen ist neu.


    Ich weiß das es in diesem Bereich extrem wenig Erfahrungen gibt. Von daher hoffe ich Fachwissen zur Reparatur und dem Aufbau des ABS-Systems. Das ganze beginnt mit 'ner gelben Lampe, fehlende Signale der Sensoren usw.
    Notfalls wollte ich halt auch den kompletten Kabelbaum tauschen, daher meine Frage, da bei beiden (N/NA) die gleiche Bestellnummer existiert.

  • [...] sieht er das als Verbesserung der Sicherheitsausstattung unter Verwendung originaler Bauteile.[...]


    Ich wollte mal an der Dose die Sicherheitsausstattung verbessern...
    In meiner Garage steht ne Dose die serienmäßig eine unterdimensionierte Bremse hat, die gerne mal heiß wird.
    Ich wollte dann NEUteile vom gleichen Hersteller, aber vom nächstgrößeren Modell verbauen.
    U.a. größere Bremszangen und Bremsscheiben (passt alles plug&play, haben viele Engländer und Amis schon gemacht)....drei verschiedene Prüfstellen wollten das aber (wenn überhaupt) nur eintragen nach einer Vollabnahme...


    KTM Adventure 1190 R 658153_5.png

  • Wir sind mit drei Freaks im blauen Kleid gesegnet, denen gut gemachter Unfug gut gefällt und die für fast alles zu haben sind, was ordentlich gemacht und nach Rechtslage vertretbar ist.

  • Warum will man sich sowas antuen ?


    Mein 300km/h Moped hätte ich auch gern mit ABS aber bevor ich da an sowas denke gibbet was frisches und schnelleres :D



    Könnte auch passieren das bei einem solchen Umbau der Hersteller auf den neuen Namen wechselt, dann paßt plötzlich keine einzige ABE mehr.


    :0018:

    Immer gut drauf bleiben!
    Gruß - Kolle
    Ohne Navi wär ich schon da :D______________ Adblock+ :topX:

  • :o


    Warum will man sich sowas antuen ?


    Ganz einfach - weil man es will.



    @ Micha: Bis jetzt haben wahrscheinlich alle, die 'ne 600N ohne ABS hatten und sie mit ABS wollten, ihre Maschine ohne ABS verkauft und sich 'ne 600N mit ABS gekauft. Du hast also ziemlich genau Null Chancen, hier im Board einen zu finden, der die Nachrüstung schonmal gemacht hat oder sich zumindest noch mehr damit beschäftigt hat als Du bis jetzt.
    Einige wenige Enthusiasten haben das schon bei Maschinen gemacht, die sie nicht einfach gegen die modernere Version mit ABS tauschen konnten. Wenn es an einem vergleichbaren Honda-Mopped passende Teile für meine CMs gäbe, würde ich auch über die Nachrüstung mit ABS nachdenken - ich hab zwar schon viel Geld in Umbauten und Einzelabnahmen gesteckt, aber noch nicht zuviel :wink1:
    Ich denke auch, dass ich das bei "meinem" aaS durchbringen könnte (auch wenn er sagt, er möchte nicht als Spezialist für grenzwertige Eintragungen berühmt werden - das ist er schon längst ...), es gibt nur keine passenden Teile :sad2:


    Also wirst Du Dir wohl alles Wissen dazu selber erarbeiten müssen - und es wird Dich wahrscheinlich nie einer danach fragen. Dann kannst Du stolz sein, die einzige mit ABS nachgerüstete 600N dieser Welt zu fahren ...



    Rein für das technische Interesse darfst Du uns aber mit Details (zur Technik wie zu den Kosten) hier auf dem Laufenden halten.






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Also vielen Dank für Eure Beiträge, ich bin auch nicht in der Hoffnung gestartet, jemanden zu finden, der das schon komplett umgesetzt hat. Eher hoffte ich auf Schrauber, die Maschinen reparieren, also schon mal ein defektes ABS bearbeiten durften.
    Naja, ich kriege nächste Woche das WHB geliefert und hoffe ich komme damit weiter.


    @Olaf : Danke für deinen Beistand! Es hat halt jeder seine eigene Motivation.


    Werwolfi: Da hat wohl jeder Prüfer auch sein eigenes Ermessen für solche Entscheidungen. Ich hätte meiner Meinung nach auch deutlich zwischen deinem und meinem Vorhaben differenziert. Ein System das mangelnde Reibwerte zwischen Reifen und Fahrbahn durch Unterbinden eines Haftungsabrisses ausgleichen soll ist was anderes als eine möglicherweise überdimensinierte Bremse, bei der ein Haftungsabriss praktisch zu erwarten wäre.
    Ich denke auch, das.nicht jede Maschine für jede Fahrweise homologisiert wird. Bei meiner damaligen RSV factory war der Brembosatz so brachial, dass ich nie eine Chance hatte, beim Bremstraining die 95/5 zu halten. Ohne intensives Training progressiven Bremsens war das schon heikel, wenns Vorderrad wegklappt wird's schwierig. Daher sehe ich eine größere Bremsanlage eher beim Tuning.


    Grüße Micha


  • Werwolfi: Da hat wohl jeder Prüfer auch sein eigenes Ermessen für solche Entscheidungen. Ich hätte meiner Meinung nach auch deutlich zwischen deinem und meinem Vorhaben differenziert.


    :D
    Meine Kiste hat ABS und ASR...da in den USA aber eine deutlich geringere Höchstgeschwindigkeit als bei uns erlaubt ist, hatten es die Ingenieure in Flat Rock (Michigan) wohl nicht für
    unbedingt nötig gehalten eine größere Bremse zu montieren.
    Es ging nicht darum eine MONSTER-Bremse zu montieren, sondern die 275er Bremsscheiben die bei einer Bremsung von mehr als 130 auf 0 verglühen durch die 300er Bremsscheiben vom Focus ST zu ersetzen.
    Das wäre in meinen Augen schon ein gewaltiges Sicherheitsplus.


    Auf abgesperrtem Gelände steht der Focus ST 170 aus 100km/h nach knapp über 36 Metern.
    Mit den original Bremsen steht meiner aus 100km/h erst nach über 48 Metern.


    Und 12 Meter früher stehen zu bleiben halte ich schon für erstrebenswert.


    KTM Adventure 1190 R 658153_5.png

  • :o


    Da hat wohl jeder Prüfer auch sein eigenes Ermessen für solche Entscheidungen.


    Die aaS haben heute sehr viel weniger Ermessensspielraum als früher. Nach einer Einzelabnahme muss eine neue Betriebserlaubnis erteilt werden, und das ist automatisch eine EU-BE - da muss der Prüfer im Einzelnen dokumentieren, dass das Fahrzeug auch mit den Änderungen den gemeinschaftlichen Zulassungsregeln entspricht. Da hat der Schreibkram bei meinen letzten Einzelabnahmen (2014: Projekt5, 2017: lange Gabel im Chopper) viel mehr Zeit gekostet als die technische Prüfung.


    Aber für alles, was der aaS durchwinkt, hält er persönlich seinen Kopf hin - wenn was schiefgeht (weil er zu großzügig war oder was übersehen hat), haftet nicht die Prüforganisation, sondern er alleine.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.