Nockenwellenwechsel CB450N

  • Hallo,
    ich habe vor einiger Zeit von einem netten Forumsmitglied (fängt mit "O" an und hört mit "f" auf :D) eine schärfere Nockenwelle für mein Gespann (mit CB450N-Motor) gekauft. Die wollte ich nun einbauen, dazu hatte ich vor längerer Zeit auch mal eine detaillierte Einbauanleitung von einem Rainer4x4 hier im Forum gefunden. Leider hab ich die nur als Lesezeichen gespeichert, die Seite (http://www.rainer4x4.org/nockenwelle.htm) ist aber nicht mehr erreichbar :sad2:


    Hat jemand die Anleitung noch?


    Ansonsten würde ich wie in dem folgenden Link vorgehen:
    https://www.honda-board.de/hb/…400T-Nockenwelle-wechseln

    Grüße

    Emil


    Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.

    (Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)

    Einmal editiert, zuletzt von Emil1957 ()

  • :wink1:


    Hi,
    nach Punkt 1 aus der Anleitung vom TwinTreiber kannst Du auch mit dieser Anleitung weitermachen.
    Ausser dem Punkt vom TT gibt's noch was aus Rainers Anleitung, was die Sache zuverlässiger macht ...


    Du willst ja nicht die Kopfdichtung erneuern, also soll sich der Kopf auch nicht von der Dichtung lösen. Deshalb nach dem Lösen der 8 Schrauben die beiden links des Steuerkettenrades handfest wieder anziehen. Dann die anderen 4 rausnehmen und den Kipphebelbock abheben. Mit ein paar 12er Muttern als Distanzstücke die beiden rechts vom Steuerkettenrad wieder einsetzen und handfest anziehen, dann die 4 linken raus und den Kipphebelbock abnehmen.
    Die beiden handfesten Schrauben sichern den Kopf beim Gewackel an den Böcken - die sind ja mit Passhülsen aufgesetzt und manchmal etwas störrisch :o


    Wenn Du die beiden Schrauben aus dem Kettenrad raushast, das Kettenrad nach links vom Flansch drücken. Die Steuerkette nicht vom Kettenrad abnehmen, sondern nach rechts aus dem Kettenrad rausfädeln - damit behältst Du automatisch die richtige Position der Kette auf dem Rad. Neue Nocke von rechts einfädeln, Kettenrad auf den Flansch schieben und festmachen. Hierfür ist es empfehlenswert, wie bei TT erwähnt, den Kettenspanner vorher etwas zurückzudrücken, dass die Kette mehr Luft hat.



    In welcher Position die Welle im Kettenrad verschraubt wird, ist egal. Ich habe da auch nie Schraubensicherung eingesetzt (steht irgendwo was davon im Reparaturbuch), hält alles auch so. Irgendwo steht auch, dass zwischen die Flächen der Kipphebelböcke Dichtmasse sollte - da gibt's nichts abzudichten und die Lager sind bei Schichtdicke 0,0 passig :D



    Beim Zusammenschrauben die obere Halterung am Kopf nicht vergessen - sofern die bei Deinem Gespann überhaupt verbaut ist :nixweiss:






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Danke für die Anleitung Olaf,


    den Trick mit den 12er Schrauben hatte ich noch irgendwo im Hinterkopf gespeichert, die Details aber vergessen. Jetzt kanns losgehen.

    Grüße

    Emil


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  • Houston, wir haben ein Problem!
    Mein Nochenwellenwechselprojekt hat eigentlich ganz vielversprechend begonnen. Ich konnte den Zylinderkopfdeckel ohne kompletten Motorausbau entfernen. Das war in meinem Fall nicht selbstverständlich, da ja bei meinem Gespann der CB450N-Motor in einem Jawa-Rahmen steckt, bei dem nach oben hin nicht genug Platz ist, um den Deckel so einfach abzunehmen. Nachdem ich aber den Auspuff ausgebaut und sämtliche Befestigungsschrauben des Motors entfernt hatte, konnte ich den Motor etwas nach vorne neigen, so dass der Deckel abgenommen werden konnte. Die Zylinderkopfschrauben des linken Zylinders ließen sich auch relativ problemlos entfernen und der Kipphebelbock ausbauen. Dabei zeigte sich auch, dass die Nockenwellenlager noch tiptop sind, von Riefen oder Pitting auf den Kipphebeln keine Spur.
    Doch dann kam es: Die vordere linke Kopfschraube des rechten Zylinders saß so fest, dass sie mir nach etlichen Versuchen ca. 2 cm oberhalb des Gewindes abgerissen ist. Ich gehe mal davon aus (bzw. hoffe das inständig), dass der Schraubenstumpf noch weit genug heraussteht, so dass ich den rausgedreht bekomme. Wenn möglich, würde ich dazu wie folgt vorgehen:


    -Neue Schraube und Zylinderkopfdichtung besorgen
    -Nockenwelle ausbauen
    -Zylinderkopf abnehmen
    -Zylinderblock so weit anheben und fixieren, dass ich an den Schraubenstumpf komme
    -Schraubenstumpf rausdrehen
    -Alles wieder zusammenbauen (mit neuer Kopfdichtung und Nockenwelle)


    Kann man das so machen? Insbesondere würde mich interessieren, ob man die vorhandene Fußdichtung (und die O-Ringe) einfach weiter verwenden kann. Wenn nicht, müsste ich den Zylinderblock komplett abnehmen, was ich aber gerne vermeiden würde.


    Noch eine Frage: In der Zeichnung bei CMSNL (https://www.cmsnl.com/honda-cb…t/E++01.html#.XDI5xM2DNpg) gehören die beiden Schrauben mit den Gummidichtungen (Teile 15 und 16 in der Zeichnung) an die Innenseite des linken Zylinders, die gleiche Angabe findet sich auch im WHB. Bei meinem Motor waren sie aber an der Innenseite des rechten Zylinders eingeschraubt (zumindest die Schraube, die ich zerstörungsfrei rausbekommen habe). Ich gehe mal davon aus, dass da schon mal jemand dran rumgemacht hat, die Schrauben aber falsch eingebaut und auch noch zu fest angeknallt hat. Aber hätte das nicht irgendwelche Undichtigkeiten zur Folge haben müssen (die ich bisher aber nicht festgestellt habe)?

    Grüße

    Emil


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  • :o



    Fußdichtung wird höchstwahrscheinlich nicht wieder richtig dicht. Wird undramatisch aber unschön etwas "sabbern".


    Die Schrauben mit Dichtungen können überall eingebaut werden, tun keinem weh. Wenn links von der Steuerkette keine Dichtungen sind, saut es normalerweise da ganz ordentlich raus.
    Warum ist die Schraube abgerissen? Weil der Pfuscher die Dichtungen nach rechts gebaut hat und dann links irgendwelches anderes Zeugs zum Abdichten da reinappliziert hat? Hast Du die hintere dort schon raus? Mit Dichtung oder ohne?


    Hol jetzt den Motor komplett raus - sonst wird das nur so ein Gefrickel, wie ich das gerne veranstalte. Ich frag ja nicht warum :wink1: solange meine Motoren laufen, sag ich "stimmt so" - aber ich weiss, dass ordentliche Arbeit oft anders ist :o






    :wavey:

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  • Also links innen war weder an der vorderen noch an der hinteren Schraube eine Gummidichtung, wohl aber an der hinteren Schraube rechts innen. Ich nehme daher an, dass die andere Gummidichtung noch auf dem Schraubenstumpf sitzt (vorne rechts innen). Irgendwelches Dichtungsmaterial konnte ich an den inneren Schrauben des linken Zylinders nicht feststellen, gesabbert hat der Motor bisher trotzdem nicht. Die Kupferscheiben waren aber an allen vier inneren Schrauben verbaut.

    Grüße

    Emil


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    Einmal editiert, zuletzt von Emil1957 ()

  • :nixweiss:


    Hier auf dem fünften Bild kannst Du gut die kleinen Kanäle erkennen, durch die Spritzöl vom Überdruck im Kurbelgehäuse zum Schraubenloch gedrückt wird - ob die bei Deinem Motor nicht da sind oder rechts oder anderweitig abgedichtet, wirst Du sehen, wenn Du den Zylinder abnimmst.


    Die frühen 400er Motoren (mit innenliegenden Ölleitungen) hatten diese Kanäle nicht. Steht an Deinem Zylinder hinten links vielleicht 395? :o






    :wavey:

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  • OK, hab mich entschlossen, den Zylinderblock abzunehmen, dann werd ich das mit den kleinen Kanälen ja sehen.


    Die Ölleitungen sind wie in den folgenden Links gezeigt:
    https://www.cmsnl.com/honda-cb…t/E++02.html#.XDJQCc2DNpg
    (Teil 7)


    und


    https://www.cmsnl.com/honda-cb…t/E++01.html#.XDJQxc2DNpg
    (Teil 9).

    Grüße

    Emil


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  • Andere Frage:
    Macht es Sinn, sich für den Wiedereinbau der Kolben so ein Kolbenring-Spannband zu besorgen?
    z.B.
    https://www.ebay.de/itm/Kolben…QIAAOSwVH9b89MD:rk:1:pf:0


    Kostet ja nicht die Welt.

    Grüße

    Emil


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  • :wink1:


    Ich hab die Kolbenringe bis jetzt immer mit viel Öl und öligen Fingern reingefrickelt - ist etwas mühsam, weil sie ja auf gleicher Höhe stehen, wenn's was bringen soll, brauchst Du also 2 Spannbänder (und wahrscheinlich mindesten viereinhalb Hände :roll1:).



    Nachtrag: das verlinke Werkzeug sieht mir eher ungeeignet aus - der Spannring muss ja in den angeschrägten Ansatz der Laufbuchse etwas reinrutschen können, da scheint die Spannvorrichtung im Weg zu sein. Und wenn Du die Kolben nicht vom Pleuel nimmst, dürftest Du für diese Spannvorrichtung sowieso nicht genug Platz haben :o






    :wavey:

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    Einmal editiert, zuletzt von olaf-frankfurt ()

  • Da hast Du wohl recht. Ich denke, mit einem Blechstreifen von einer Cola- oder Konservendose und einer passenden Schlauchschelle sollte es auch funktionieren.


    Allerdings: Bei einer Bohrung von 75 mm könnte eine Cola-Dose schon zu klein sein.

    Grüße

    Emil


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    Einmal editiert, zuletzt von Emil1957 ()

  • :wink1:


    Wenn Du leicht schräg schneidest, so dass Du nach einmal rum 'nen Zentimeter "daneben" ankommst, kannst Du einen ziemlich langen Streifen aus 'ner Getränkedose schneiden.






    :wavey:

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  • :goodp: Stimmt, hatte ich gar nicht dran gedacht. Ich werde aber wohl ne Bierdose bevorzugen :D

    Grüße

    Emil


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  • :wink1:


    Wenn Du sie grad erst leergetrunken hast, schneidest Du automatisch schräg ... :roll1:






    :wavey:

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  • Ich hab am Wochende den Zylinderkopf und den Zylinderblock erfolgreich demontiert bekommen. Dabei zeigte sich auch, dass auf den Ventilen und oben auf dem Zylinder etwas Ölkohle drauf war, die sich aber mit Bremsenreiniger und einer rotierenden Messingbürste (am Proxxon Micromot) erfolgreich entfernen ließ. Ich hab dann noch die Brennräume mit Spiritus gefüllt, und die Dichtheit der Ventile zu prüfen. Nach 5 Minuten hatte sich der Flüssigkeitslevel nicht verändert, die Ventile dürften also dicht sein.


    Es könnte also alles so schön sein, isses aber leider nicht. Die abgerissene Zylinderkopfschraube hat sich nämlich allen Lösungsversuchen widersetzt. Ich habe dazu einen Schlitz in den Schaft gesägt und darin einen Schlitzeinsatz eines Schlagschraubers gesetzt und dann kräftig gekloppt. Zwei dünnere Bits sind dabei abgebrochen, erst ein ziemlich dicker Schlitzeinsatz hat standgehalten. Die Schraube habe ich aber trotzdem nicht losbekommen.


    Mein Plan B sieht jetzt so aus: Eine passende Mutter auf den Schraubenschaft schweißen und dann versuchen, mit einem Schraubenschlüssel den Schraubenrest rauszudrehen. Allerdings habe ich kein Schweißgerät, müsste also den Rumpfmotor ausbauen und in eine Werkstatt bringen. Wenn also jemand noch einen Alternativplan hat, immer her damit.

    Grüße

    Emil


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