Buchse Hinterrad 400n Bilder

  • Hi miteinander,
    kurz zu mir:
    Ich lese hier schon lange und immer wieder gerne mit und fahre unter anderem ein CB400N-Gespann mit Velorex-Beiwagen.


    Ich wärme ein Thema auf, das alt ist - ich habe leider keine aktuellen Beiträge gefunden, auch wenn das Thema sonst ausführlichst behandelt wurde, klaro.
    Natürlich habe ich mich in die älteren Beiträge eingelesen, aber mangels Erfahrung mit speziell diesem Moped noch zu wenig Durchblick.


    Beim Hinterradausbau (zwecks Aufvulkanisierung eines Winterprofils auf den abgenutzten Reifen) fiel mir extremes Spiel auf, vorwiegend erschütternd in axialer Richtung.
    Nach dem, was ich hier so gelesen habe und diversen Microfiches im Netz hab ich hoffentlich noch nicht das große altbekannte Problem, sondern es ist nur die Büchse fertig, oder sehe ich das falsch?


    Okay, als Neuling muß ich erst die Geschichte mit der Freischaltung kapieren und hoffe, daß ich alles richtig gemacht habe.


    Wenn die Bilders denn zu sehen sind, wäre es genial, wenn ein paar Einlassungen dazu kämen und womöglich jemand weiß, wo ich die Buchse flott herkriege, da eine längere Winterausfahrt ansteht.


    Merci und nochmal ein herzliches grüß Gott Allen, harris


    Es gibt Bilder:

  • Moin,


    wenn die Buchse mehrfach verwendet wurde (aus 'nem alten Kettenrad rausgeschlagen und ins neue eingesetzt), kann sie im Kettenrad anfangen zu arbeiten - dann scheuert das Kettenrad auf der Buchse und irgnedwann zerlegt sich die Buchse :o
    Hatte ich auch schon im Lauf der Jahre.


    Die Nabe verschleisst dabei aber trotzdem - wenn auch etwas langsamer.


    Wichtig ist jetzt der Zustand der Nabe - erstmal die Nut für den Sicherungsring checken. Die Nut sollte nicht breiter sein als der Rand, der den Ring hält (original ist der Rand deutlich dicker als die Nut).
    Sofern Deine Nabe noch gut ist (in dem Bereich, wo das Kettenrad bzw. die Buchse aufliegt und scheuert, noch 64,8 mm), brauchst Du jetzt ein neues Kettenrad mit neuer Buchse (das Kettenrad hat beim "zersägen" der Buchse natürlich auch gelitten), wenn Kette und Ritzel auch schon älter sind, solltest Du aber besser gleich den ganzen Kettensatz neumachen.
    Wenn die Nabe unter 64,8 mm ist, kannst Du - wie anderswo schon beschrieben - einen Blechstreifen rundrum in den Spalt schieben, um das Spiel zu verringern. Und wenn Du dann den Kontaktbereich zwischen Kettenrad und Nabe immer gut gefettet hältst, kannst Du noch lange damit fahren. Den Blechstreifen darfst Du dann ca. alle 5000 Kilometer neumachen :o






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Willkommen:welcome:
    Zum dem Thema kann ich zwar nichts beitragen, allerdings fahre ich auch ein Gespann mit Velorex-Beiwagen und Honda-Motor (CB450N). Ist ein echter Bastard (Rahmen von einer 350er Jawa, Vorderrad und Gabel von Suzuki LS650, Hinterrad von Honda CB500T). Es gibt wohl auch noch ein anderes Forumsmitglied (75Heinze) mit einem CB400-Gespann.
    Zeig doch mal ein paar Bilder (vom Gespann, nicht vom Hinterrad).

    Grüße

    Emil


    Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.

    (Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)

  • Danke, Olaf!


    Wenn ichs richtig verstanden habe, liegt mein derzeitig aktuelles Problem an der Buchse.
    Die Nabe muß ich noch genau messen, sollte aber passen.


    Seh ich das richtig, daß die 2 verranzten Teile auf meinen Bildern eigentlich eine komplette Buchse sein sollten?
    Das wäre die kurzfristige Schnell-mal-Lösung, das Teil zu bestellen und zu montieren (das Spiel war ja vorwiegend axial).


    Müßte ich ergo erstmal nur die Buchse raussuchen und bestellen und nach der längeren Winterausfahrt ans Eingemachte gehen. Oder hab ich was übersehen?


    Merci, Grüße harris

  • :wink1:


    Ja, wenn ich das richtig gesehen hab, waren die zwei Trümmerteile mal die Buchse.


    Neue Buchse zu bestellen reicht nicht - Du wirst sie wahrscheinlich lose in das Kettenrad werfen können, und dann sieht sie bald wieder genauso aus.
    Neu hat das Kettenrad einen Innendurchmesser von 70,00 mm und die Buchse ein Aussenmaß von 70,04 mm - die muss also eingepresst werden (wer damit Erfahrung hat, kann sie auch mit Geduld und Feingefühl mit dem Gummihammer eintreiben).


    Wenn die Buchse aus 'nem alten Kettenrad rausgehauen wird, lässt sie sich recht problemlos ins nächste Kettenrad einsetzen, spätestens im dritten Kettenrad geht das ohne Werkzeug, auch wenn sie scheinbar noch spielfrei sitzt (eigene Erfahrung).
    Wenn sie nicht wirklich stramm im Kettenrad sitzt, fängt sie an zu arbeiten - dann sieht das bald so aus wie bei Deinem Hinterrad. Und das Kettenrad verschleisst dabei auch, das müsstest Du jetzt innen perfekt rund ausdrehen und dann 'ne etwas größere Buchse (wieder mit 4/100 Übermaß) anfertigen.


    Du brauchst also jetzt auf jeden Fall Buchse und Kettenrad neu - wahrscheinlich besser den ganzen Kettensatz.



    Aber prüf erstmal die Nabe - eventuell solltest Du gleich in Hinterrad von der 450N einbauen (wenn die Nabe schon deutlich unter 64,8 mm ist oder die Nut schon stark ausgearbeitet). Das 450N-Hinterrad hat 'nen separaten Kettenradträger mit drittem Lager und dadurch nicht diese Verschleissproblematik. Hinterrad der 84er 400N ("Bananenfelge") genauso. Passt mit den originalen Distanzbuchsen (links ist anders als die, die Du hast, rechts ist gleich) Plug&Play mit gerader Kettenflucht. Kettenrad nur für 530er Kette zu haben - wenn Du jetzt 520 hast, brauchst Du auch Kette und Ritzel neu.






    :wavey:

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  • Okay.
    Das hab ich verstanden, Olaf, danke sehr dafür. Erfahrung mit Pressung und Passung und Aufschrumpfen etc. hab ich.
    Mein Problem ist die Kurzfristigkeit. Drum schwebt mir folgende Lösung für die kommenden rund 1300 km Winterausfahrt vor:


    - Buchse bestellen und mit grünem Lagerbäpp einkleben (Nabe hat ca. 64,3 mm laut Meßschieber, ergo schon 0,5 mm zu wenig/2,5 Zehntel im Umfang). Der Lagerbäpp hat mir bei Radlagern öfter schon dauerhaft mehrere Zehntel
    spielfrei ausdistanziert, mit mehr
    als der doppelten Belastung leistungsmäßig, dem traue ich durchaus bei den aktuellen Temperaturen für die Strecke. Die Nut für den Seegerring ist noch okay. Erstes, akutestes Problem ist das Axialspiel zwecks Schrottbuchse.
    Die Buchse wird ja hoffentlich keinen Hunni kosten, oder?
    - Kettenradinnendurchmesser muß ich prüfen, wenn malade, dann kompletten Satz neu. Kapiert. Sollte aber laut Messung noch gut funzen.
    - Nach hoffentlich erfolgreicher Ausfahrt Zerlegung, Vermessung und danach Anfertigung einer passenden Buchse aufs Schrumpfmaß der Nabe. Notfalls Nabe nachdrehen vor Buchsenfertigung. Machbar. Dann halt erst am Liebsten.


    Ich hab auch noch ein zweites Hinterrad liegen, vermutlich mit dem selben Problem, kommt aber erst in absehbarer Zeit dran (nach der Wintertour).


    Ergo: Gibts Einwände? Gibts womöglich einen Tipp, wo die Buchse flugs herzukriegen ist und/oder eine E-Teil.Nr.?
    Klar mach ich mich auf die Suche sonst (wär ja auch vermessen, im ersten Beitrag einfach nur blöd zu fragen), aber wenn jemand die Nummer grad aufm Computer rumliegen hat, nehm ich die gern. Die Schwierigkeit liegt in Lieferfristen und daß ich vor der geplanten Fahrt noch ein wenig beruflich auswärtig bin und daher die Bestellzeit dringlich wird. Muß ja auch noch schrauben.
    Alle anderen Innereien sehen aus wie neu.


    So weit und herzlichen Dank für die bisherige Aufklärung, harris


    Nachtrag: Zum Verständnis, ich möchte das natürlich auf Dauer sinnig lösen, im Moment gehts wirklich nur um die zu überstehenden 1300 km Ausfahrt mit möglichst wenig Kollateralschäden. Immerhin hat mich der Buchsenrest dieses Jahr viele 1000 km vorangebracht. Ich wußte ja bis zur Zerlegung nix von dem Problem.

  • :o


    Wenn Du nur 'ne Behelfslösung zum Weiterfahren brauchst, frickel was zusammen - Einwände gegen Dein Tun hab ich sowieso keine, ich versuche Dir nur zu vermitteln, wie 'ne ordentliche Lösung aussieht.


    Nabe abdrehen gehört aber nicht dazu - Du darfst ja den Rand, der den Sprengring hält, nicht kleiner drehen (der hat auch jetzt noch die vollen 65 mm), und wenn Du den nicht runterdrehst, kannst Du auch nix aufschieben zum Aufschrumpfen. Du könntest den Auflagebereich des Kettenrades plandrehen und dann eine offene Titanbuchse drüberschieben und aufkleben - ob das auf lange Sicht was taugt :nixweiss:


    Bei alledem hast Du das Problem, dass die Nabe im äusseren Teil nicht viel Wanddicke hat (erst unterhalb des Radlagers zur Mitte hin wird's etwas besser). Und wenn das Kettenrad nur einen Hauch von Spiel hat (die Buchse müsste mit leichter Presspassung auf die Nabe, damit da nix ist :o aber weil sie sich ja auf der Nabe bewegt in den Ruckdämpfergummis, entsteht zwangsläufig Verschleiss und Spiel), zieht es schief - dann drückt es aber soweit aussen wie möglich (direkt unter der Anlaufscheibe am Sprengring) am stärksten auf die Nabe. Die Gegenhaltekraft der Ruckdämpfergummis hält ja ein gutes Stück aus der Kettenflucht, daraus hast Du immer 'ne heftige Schrägkraft am Kettenrad.


    Bei alledem hast Du Dich zur Nut für den Sicherungsring noch nicht geäussert - neu ist diese Nut genau so breit wie der Ring und der Halterand entsprechend breit. Das schräglaufende Kettenrad drückt nach aussen gegen den Ring (je mehr Spiel und Schräglauf auf der Nabe, desto stärker), wenn der Druck groß genug (und alles möglichst schlecht gefettet) ist, fängt der Ring trotz Anlaufscheibe an, umzulaufen und fräst die Nut immer weiter seitlich aus. Bis der Rand wegbricht ...



    Das ganze ist eine Fehlkonstruktion, war aber natürlich viel einfacher kostengünstiger zu realisieren als die Lösung mit separatem Kettenradträger und drittem Lager. Zu Reparaturen mit aufgeschrumpften Stahlbuchsen gibt's keine Langzeiterfahrung - einer hier aus dem Board hatte es versucht, hat sich bald wieder gelöst, dann hat er was mit mehr Untermaß neu aufgeschrumpft und kurze Zeit später das Mopped verkauft. Wenn Du dazu eine wirklich langzeitstabile Lösung entwickelst, kannst Du Dich um die Honda-Gemeinde verdient machen. Bei der 400N stehen noch andere Räder (Bananenflelge der 84er, 450N, 450S) zur Verfügung, aber für alle CM 400T-Fahrer wird es langsam eng, weil es da nur (zu wenige) Ersatzräder in den USA gibt :o






    :wavey:

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  • Ah, stimmt, das hatte ich übersehen - die 65 realen mm Rand über der Seegerringnut, die sind tatsächlich noch korrekt.
    Mist! :sseuf::kd:


    Danke für die Nennung der möglichen anderen Räder!


    Kurzfristig muß ich mir jetzt was basteln á la Buchse plus Dosenblech oder so. Oder halt wirklich nur Grünbäpp für die paar km.


    Ich geh mal die Buchse suchen im Netz...
    ...und wenn ich dann hoffentlich erfolgreich zurück bin (nicht ausm Netz, sondern von der Fahrt), hirne ich über die Lösung weiter (der Einstich der Seegerringnut ist ja geradezu ewig tief - wobei, da war noch was mit Wandstärke).
    Der Versuch, den Du beschrieben hast mit der Untermaßaufschrumpfung ist ja nicht so falsch erst mal, man weiß halt durch den Verkauf nur nix übers Dauerergebnis. Und die Materialstärke an den entsprechenden Stellen muß berücksichtigt werden, klar.
    Womöglich fällt mir da noch was Anderes ein, dazu muß ich aber noch ein paar weitere Hirne einspannen. Kommt Zeit, kommt Rat.
    Danke!

  • :wink1:


    wenn Du 'nen Händler kennst, der bei Matthies bestellen kann - die sollten die Buchse vorrätig haben :bet:


    Vielleicht hat der Board-Shop sie auch - einzeln gelistet ist sie nicht dort, am besten Oliver per PN anschreiben.






    :wavey:

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  • Matthies hat die Buchsen nicht - ich hab auch noch sonst keinen Lieferanten gefunden, der die Buchsen hat …
    Normal ist es ja auch sinnvoller, direkt ein neues Kettenrad mit Buchse zu besorgen.

    sigpic2_2.gif

  • Zum Gespann: Interessante Konstruktion.:topX:
    Aber wie fährt sich denn so ein leichter Beiwagen? Lüpft der nicht in jeder Rechtskurve das Beinchen?

    Grüße

    Emil


    Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.

    (Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)

  • Doch. Ohne Gepäck und/oder Turnen schon. :wink:


    @Olaf und Oliver: Ich hab jetzt mal bei wemoto in Brighton angefragt, suche aber inzwischen weiter nach einer Kurzfristlösung. Leider konnte ich bei JT nur Bilder im Katalog finden, aber keine Abmaße...

  • :o


    Innendurchmesser 65,00
    Aussendurchmesser 70,04


    Höhe/Aussenmaß des Bundes könnte ich nachmessen, Höhe der Buchse ebenso.


    Der freundliche Herr Sieg hat mir mal ein Kettenrad in Sondergröße gemacht, gleich mit eingepresster Buchse. Ob der die Buchse selbergedreht hat oder 'ne Bezugsquelle dafür nennen kann :nixweiss: kannst ja mal anrufen.






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
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  • Au ja, nachmessen wäre sehrsehr fein, dann könnt ich notfalls flugs was drehen lassen zur Überbrückung (hab mir das ganze Geraffel vorher nochmal angeschaut und steige immer noch nicht ganz durch, wie das original auszusehen hat vorm Zerbröseln; wahrscheinlich muß ich anfangen zu zeichnen, damit ichs ganz verstehe).
    Der freundliche Herr Sieg hat mir auch schon mal ein Sonderkettenblatt gefertigt für mein HEOS-KTM-Gespann, schnell, preisgünstig und exakt. Sehr zu empfehlen, der Herr.