CB125T Kaufberatung

  • Hallo Gemeinde,
    mir wurde gerade eine CB125T, Bj. 1978 mit Speichenrädern aus einem Nachlass angeboten. Sie ist nur originale 7142 km gelaufen, hat Kompression, ist in einem guten Originalzustand, kein Rost an der Auspuffanlage, nicht verbastelt. Was kann ich denn für so eine 125er zahlen? Über einen Preis haben wir uns noch nicht unterhalten.


    Bin gerade zufällig auf der Suche nach einem fahrbaren Untersatz für eine junge Dame, die sich nichts Teures leisten kann.


    Die BMW daneben hat sich schon ein Kumpel gesichert.


    Honda_CB125T_01.jpgHonda_CB125T_02.jpgHonda_CB125T_03.jpgHonda_CB125T_04.jpg

  • Ganz ehrlich?


    Das ist kein Fahrzeug für Jemanden, der auf den Cent schauen muss.


    Zuviel Aufwand und Kosten, einen sicheren und dauerhaft zuverlässigen Zustand herzustellen.


    Das ist ein Restaurationsobjekt,
    welches hunderte Arbeitsstunden erfordert.


    Es ist sinnvoller, eine CB 500 mit frischem TÜV zu erwerben.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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    Einmal editiert, zuletzt von Afrikaans ()

  • :wink1:


    Es ist zu erwarten, dass sämtliche Simmeringe undicht sind, und angesichts der wenigen Kilometer und der wohl schon längeren Standzeit ist auch Rost auf den Zylinderlaufflächen zu erwarten. Kunststoffteile im Motor (sofern vorhanden z. B. Steuerkettenschiene, Steuerekttenspannrolle und ähnliches) dürften auch erhebliche Alterserscheinungen zeigen.


    Selbst wenn das nicht der Fall ist, ist dieses Mopped recht wartungsintensiv.
    Ausserdem sind die Fahrleistungen (insbesondere die Leistungen von Fahrwerk und Bremse) heute nicht mehr zeitgemäß. Jede runtergerockte 4 Jahre alte 125er ist da besser und wahrscheinlich auch billiger - Sachwert dieser Maschine geht gegen Null, aber der Liebhaberwert könnte deutlich höher sein als der Preis einer moderneren 125er. Ob das bei der Preisfindung für Dich relevant ist :nixweiss:






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Danke für eure Antworten.


    Daß etwas Arbeit dran ist, ist mir schon klar. Aber es ist ja wie bei allem technischen Gerät, hier kann (und wollte) ich dran schrauben. Und zwar sicher nicht mehrere hundert Stunden - das ist deutlich übertrieben. An einem modernen Plastikroller würde ich mir aber ungern die Finger dreckig machen.


    Die junge Dame sucht was für ein paar Wochen/Monate. Und darf mit ihrem ausländischen Führerschein eh nur was Kleines fahren. Leider (oder gottseidank) keine 500er. Zur Not bleibt die Kleine (nicht die Dame) dann für alle Fälle in meiner Garage bis zum nächsten Einsatz ans Notuntersatz (meine Frau hat auch nur den alten 3er Führerschein).


    Meine anderen Twins haben auch teilweise bis zu 2 Jahrzehnte gestanden. Mit Sinn und Verstand ins Leben zurück geholt, laufen sie alle ohne Anzeichen von Schwäche und übertriebener Inkontinenz. Selbst einige meiner britischen vierrädrigen Schätzchen haben so eine Wiedererweckung auf Dauer überlebt. Bei den technischen Faktoren besteht bei mir kaum Aufklärungsbedarf, dafür beschäftige ich mich schon zu lange mit den Schüttelhubern.


    Es geht mir nur darum, einen akzeptablen Angebotswert zu ermitteln. Nicht einen Wert, bei dem sich der Verkäufer, oder ich "über´s Ohr gehauen" fühlt. Leben und leben lassen.
    Sind 150€ schon zu wenig, oder genau richtig, wenn man die offensichtlichen Investitionskosten von neuen Reifen, TÜV, Kerzen, Rundum-Ölwechsel und vielleicht noch ner neuen Kette berücksichtigt?

  • Hallo,
    erst mal die Fakten: 1977 Neupreis 2808DM ~ 1400€
    40 Jahre alt
    Schon 1978 gebraucht nur 2000DM wert
    Standschäden unbekannten Ausmasses, da nicht probegefahren


    Tip: wenn der Tank INNEN rostfrei ist, dann nimm den Hobel für 50€.
    Wenn du den Hobel zum Laufen kriegst und dein Budget nicht überzogen ist, gibst du dem Verkäufer noch was drauf.
    Darauf sollte man sich einigen können.

    Wenn du nur einen Brocken nicht kriegst, z.B. Bremssteine, kannst du keinen Zeitplan für die geplante Nutzung halten. Das ist dein spezielles Risiko. Da nützt dir geschmeidiges Händchen und Erfahrung mit British Elend nichts.

  • "Wenn du den Hobel zum Laufen kriegst und dein Budget nicht überzogen ist, gibst du dem Verkäufer noch was drauf."
    Das ist mal ein guter Vorschlag!


    Ich hab auch mal recherchiert, wie die Teileverfügbarkeit und die Preise sind. Alles in vertretbarem Maß.


    Übrigens, eine Preisfindung kann man nicht so einfach über die damaligen Werte festmachen. Ich erinnere mich an Zeiten (die noch nicht so lange her sind) da standen BMW Isetta und Messerschmitt Kabinenroller, die ja damals auch am unteren Ende der Mobilität standen, fast für lau zum Verkauf. Versuch mal heute sowas zu kaufen. Da wird´s dir schwindelig. Ich will nicht damit sagen, daß so einem Mopedchen eine ähnliche Preisentwicklung bevorsteht, aber heute sind andere Faktoren für die Wertentwicklung verantwortlich, als damals.
    Originalität zum Beispiel. Wenn ich mir anschaue, welche Aufpreise im Oldtimerbereich für Fahrzeuge im Originalzustand (Lack, Innenausstattung) im Vergleich zu vollrestaurierten Fahrzeugen gezahlt wird, macht das meine Aussage klar. Und das Schräge daran ist ja, daß die Investitionen für eine Vollrestaurierung oft um ein Vielfaches höher liegen, als der spätere Marktwert.
    Bei den sogenannten Brot-und-Butter-Fahrzeugen gibt es noch einen interessanten Faktor. Die waren einfach zu billig und zu häufig, um im Original erhalten zu werden. Meist wurden die komplett verschlissen. Teure Fahrzeuge wurden schon immer besser gepflegt und erhalten. Das hat zur Folge, daß gerade viele kleine, ungeliebte Vehikel heute nur noch in homöopathischen Dosen zu finden sind. Geht mal bewusst über ein Oldtimertreffen und sucht nach einem Simca Horizon, oder einer Peugeot 204 Limousine. Gibt´s nicht mehr.


    Deshalb sollte man der kleinen gut erhaltenen 125er vielleicht eine Chance geben :wink:

  • Schönes Stück alter Technik. Würde ich zum Laufen bringen und bei Schönwetter jedes Jahr ein paar km fahren. Zu schade um es in kürzester Zeit von jemanden der keine Ahnung hat im Alltag zu ruinieren. Meine Meinung.

  • Hallo,
    ;-)

    …Geht mal bewusst über ein Oldtimertreffen und sucht nach einem Simca Horizon, oder einer Peugeot 204 Limousine. Gibt´s nicht mehr.


    …:


    kenne einen Franzosenhändler: Autohaus Rost GmbH | Bad Wimpfen
    Das Unternehmen namte vor wenigen Dezennien: Autohaus Winter und Rost
    Mitinhaber Winter … den gibt's auch nicht mehr. So ist das bei den Franzosen. Der Rost siegt über die Zeit
    ;-))
    Allerweltsautos der 60er: NSU Prinz werden mit gestrahlter und verzinkter Karosse neu aufgebaut. Motoren komplett gefixt. Am Ende steht ein Gutachten über 30k€.
    Der TT bzw TTS ist eine Legende. Mit den Teilen, richtig aufgepoppt im Wert von 50k€, werden Rennen gefahren und gewonnen (Kampf der Zwerge).
    Da gibt's einen Markt.
    Eine CB125 ist nur Legende, wenn sie einen Doppelnockenkopf hat.


    Die Franzoseneisen findest zu zu Recht nicht auf Veteranentreffen, aber in Griechenland holt man damit heut noch die Brötchen. Wird benutzt wie Messer und Gabel.


    Mart!n hat vor paar Wochen einen sehr interessanten Beitrag über Investition/Restauration in Altmopped geschrieben.


    Wenn die 125 ein Gebrauchsfahrzeug für Angehörige werden soll, muss sie betriebssicher sein. Nur das zählt. Hab auf einem der Bilder einen angescheuerten Zug gesehen. Wupps, 10€ weg… Bremssteine verglast, wupps, 100€ weg…

  • Als ehemaliger Fahrer einer solchen "Krücke" kann ich dem vorstehenden Posting nur zustimmen.
    Seilzugbetätigte Vorderradscheibenbremse, Sechs-Volt-Elektrik und ein Drehzahlneveau,
    dass einem den Angstschweiß aus den Poren jagt.
    Und das bei einer "Leistung",
    die bei den heutigen Verkehrsverhältnissen bestenfalls zum "Mitschwimmen" auf der Landstraße geeignet ist.
    Nutzerfreundlich und anfängertauglich ist das Fahrzeug nicht unbedingt.


    Natürlich:


    Toprestauriert (das Mopped) kann man damit durchaus an ein,
    zwei Sonntagen im Sommer zum Strunzen einen Bikertreff besuchen
    und im Besitzerstolz sonnenbaden.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Die Bremsklötze gibt's ab 25 Euro, im Besitzerstolz sonnenbaden wollen wir nicht. Wir wollen den Sound: https://www.youtube.com/watch?v=T0oCQ9pN_Ds und https://www.youtube.com/watch?v=b2AyhyleMqI und 120 km/h! https://www.youtube.com/watch?v=HjUwA-bhwRE
    Ich wäre froh, wenn ich so etwas für meine wenigen Fahrten noch hätte.
    Ein kleiner Rasebock, artgerecht bewegt, hat was.

  • Rasebock :D Ja, da gebe ich dir recht. Völlig.


    Aber bitte nicht als Alltagsfahrzeug,
    mit dem man/frau fahren muss.


    Bremsen, die nicht bremsen und eine Beleuchtung,
    die erlischt, wenn man eine Bremse betätigt.


    Dazu ein Motor,
    der schlagartig 500 Umdrehungen verliert,
    wenn man bei einem Überholvorgang vorschriftmäßig den Blinker setzt.


    Geht, geht nicht, geht, geht nicht, geht, geht nicht.....
    Komm ich nun an dem 200er Diesel vorbei oder nicht?

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Das hatte ich an meiner CB 100 auch. Das Batteriekabel hatte 1,5². Dazu einen Hitzdrahtblinkgeber. Will sagen: Mit dem heutigen Wissen, was wir angesammelt haben, sollte es schon gehen.
    Die verlinkten Videos zeigen keine waidwunden Krücken.
    Viel trauriger finde ich, dass die heutigen 125er Viertakter nicht mehr bringen.
    An einem 200er Diesel kommste heute eh' nicht mehr vorbei.


  • Geht, geht nicht, geht, geht nicht, geht, geht nicht.....
    Komm ich nun an dem 200er Diesel vorbei oder nicht?


    Ja, immer diese Zweifel.


    Wenn
    du vorbei kommen könntest,
    dann wäre der 200D ein 170D und doppelt so alt wie deine Mopette.
    Da bleibst du hinten und bestaunst den Oldie!
    Wenn dann mehr Russ in deiner Lunge ist als der Diesel ebenselben im Tank hat…
    dann überlegst du, ob der Sprit in DEINEM Tank für die Strecke reicht,
    dann trittst du mutig aus dem Windschatten und hoffst auf die Kameradschaft unter Oldie-Treibern.


    OK, das war jetzt bisschen OT. Ich bitte um Nachsicht. ;-))