GB500 Motor startet nicht - aber ordentliche Fehlzündung

  • Hallo alle zusammen,
    ich habe mich nach langer Abstinenz hier beim Honda-Board wieder neu registriert.
    Mein Name ist Ralph, ich besitze eine CB750F (Bolle) und eine CBR1100XX.
    Was mir aber aktuell Frust und Sorgen bereitet, ist die GB500 Clubman meiner Frau.
    Hier also das Problem, zu dem ich beim Stöbern hier in den Foren noch keine klare Antwort gefunden habe:


    Über den Winter habe ich wegen Undichtheit die Ventildeckeldichtung getauscht.
    Jetzt Batterie geladen, eingebaut und Startversuch. Und was passiert?


    Motor dreht munter durch, aber nicht das geringste Anzeichen einer Zündung, dann mit einem Mal eine extrem laute Fehlzündung.
    Allzu lange habe ich gar nicht georgelt und trotzdem wurde wohl soviel Sprit durch gepumpt, dass es am Auslasskanal zum Krümmer raus gedrückt hat.


    Ich kann mir das beim besten Willen nicht erklären. Das einzige was mir dazu einfällt ist: Kann man die Zündspule falsch anschließen? Aber selbst wenn, deswegen sollte sie doch nicht zum falschen Zeitpunkt zünden.


    Vielleicht hat jemand eine Idee?

  • Moin und erstmal ein herzliches :welcome: hier,


    mach Dir nicht so viel Gedanken - neue Zündkerze rein, alten Sprit aus dem Versager laufen lassen (Sprithahn noch zulassen, dass nix nachläuft), dann mit reichlich Startpilot und ohne Choke anlaufen lassen. Nach den ersten Zündungen Sprithahn auf, mit (etwas) Startpilot und Spiel am Gas versuchen, den Motor mit mäßiger Drehahl am Laufen halten, dann langsam Choke zugeben, bis der Motor ohne Gas rundläuft.
    Und alles ist wieder gut :D



    Viele der älteren Hondas haben nach längerer Standzeit immer wieder Startprobleme, weil sich Kondenswasser in den Versagern sammelt - und wenn beim ersten "Durchzug" das Wasser zu nassen Kerzen führt, wird beim weiteren Drehen unverbrannter Sprit in den Auspuff befördert, der irgendwann (wenn mal ein schwächliches Fünkchen an einer Zündkerze zustande kommt und 'ne murksige Verbrennung startet) abbrennt ... :o





    Viele Grüße, Olaf
    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • ...und so ne Terrorfehlzündung bekommt man auch sehr schnell hin, so viel Sprit braucht’s da gar nicht für.


    Schließe mich vollends dem (immer sehr kompetenten) Vorposter an: Neue trockene Kerzen, frischer Sprit, eventuell „abgelüfteter Motor“, neuer Versuch. Nur mit dem Startpilot will ich immer erst ran wenn eigentlich schon „Aufmachen“ ansteht.... Find das immer so „hart“... :wink:


    Viel Glück! :wavey:

  • Habe vorgestern die CBF250 nach 3 Monaten Pause gestartet, Sprithahn war 3 Monate offen, beim Schwimmerkammerüberlauf trat deshalb gelegentlich Sprit aus, wie ich am Beton unter dem Motorrad feststellen konnte.


    Vor dem ersten Startversuch Vergaserablaufschraube geöffnet sodass Sprit ausfloss. Sprithahn war sowieso offen und ich liess ca 1/8 Liter Sprit auslaufen, schloss dann die Vergaserablassschraube. Zusätzlich nutzte ich danach zum Starten ein leichtes Gefälle bei mir im Hof was die Zündspannung verbesserte. Das Motorrad sprang mit der ersten Umdrehung sofort an.
    Also es kommt sehr stark auf das "wie" an. Mit dem alten Sprit in der Schwimmerkammer hätte ich sicher die Batterie leergeorgelt.


    Zündkerze würde ich in Ruhe lassen. 3 Stunden warten , Batterie laden und Bremsenreiniger in den Ansaugkanal, Lufi Deckel vorher ab und dort hinein wo der Filter ist.

  • Ziemlich schädlich ist es mit altem Sprit in der Vergaserkammer zu starten, da sind eingetrocknete Spritkristalle welche die LL Düsen verstopfen können. Also Durchspülen scheint mir das allerbeste vor jeder Wiederinbetriebnahme.

  • Vielen Dank für eure Tipps.


    Die sind so simpel und logisch, dass ich da mit etwas mehr Nachdenken auch hätte drauf kommen können.
    Zumal ich vor Jahren mit meiner Boldor auch immer wieder Startprobleme mit "abgestandenem" Sprit hatte, allerdings ohne Fehlzündungen. Bei der ist einfach nichts passiert.
    Ich werde jetzt erst mal eure Tipps Schritt für Schritt beherzigen.


    Ihr hört von mir...

  • Hallo Leute,
    das alles hat im ersten Anlauf heute leider nichts gebracht. :(
    Ich habe eine neue Kerze rein gemacht, die Schwimmerkammer leer laufen lassen, den Tank komplett entleert, neuen Sprit eingefüllt und neu gestartet (ohne Choke aber mit Startpilot in den Luftfilter).
    Diesmal kam nur eine kleine Fehlzündung, sonst nicht mal der kleinste Hauch von starten wollen.
    Schade. An dem Moped ist nur wirklich nicht viel dran, wenn ich das schon nicht hin kriege, bleibt wohl nur die Werkstatt.

  • Wie ich ja schon in meinem Eröffnungsbeitrag geschrieben habe, habe ich die Ventildeckeldichtung getauscht. Natürlich habe ich den offenen Motor nicht durch gedreht.
    Trotzdem werde ich das komische Gefühl nicht los, dass die Steuerzeiten nicht mehr stimmen könnten, dass ich also irgendwas falsch gemacht haben könnte.

  • Ventildeckeldichtung hat nichts mit Steuerzeiten zu tun...


    Da ist irgendwo ein Kabel locker oder ab, und springt deshalb nicht an...

    Roller fahr´n, dat is so als wennte fliechst...:007:

  • Hast du die Steuerkette abgenommen oder nicht?


    Wenn nicht, können sich die Steuerzeiten nicht verstellt haben.


    Hast du die Ventile eingestellt?


    Wenn ja, den Motor in welche Richtung durchgedreht?


    Die hat nen Deko-Mechanismus auf der Nockenwelle, wenn man rückwärts auf OT dreht geht der auf, dann stimmt das Ventilspiel rechts vorne nicht, müsste dann aber zu groß sein, dürfte nix machen.
    Ob sich der Deko dabei verklemmen kann weiß ich nicht. Dann wäre ein Ventil immer leicht auf, dann geht eher nix.


    Der Druck der Ventilfedern kann beim Single den Motor auch von OT wegdrehen, nachdem man den Steckschlüssel von der KW abzieht, dann kann man auf der falschen NW-Stellung Ventile einstellen, das kann auch schief gehen.



    Viele Luftfilter filtern die Tröpfchen des Startpiloten aus der Ansaugluft.


    Startpilot immer bei entnommenen Luftfilter direkt in den Ansaug richtung Vergaser, nicht in die Ansaugöffnung des Luftfilterkastens.


    Da kann man sich komplett verhauen, da tut mancher Motor keinen Mucks.



    Keinen Bremsenreiniger als Starthilfespray verwenden, mit umweltgerechten Bremsenreinigern kann man Blumen giessen, aber keine Motoren starten, das Zeug wird immer harmloser....

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  • Zündfunke ist da, kann also wohl eher nichts mit lockerem oder defektem Kabel zu tun haben.
    Steuerkette habe ich nicht abgenommen, Motor auch nicht durchgedreht, solange der Deckel runter war.
    Ich habe beim letzten Startversuch auch den Luftfilter ausgebaut und direkt in Richtung Vergaserstutzen gesprüht (mit Startpilot nicht mit Bremsenreiniger).
    Aber ich versuche es nochmal und werde sicherheitshalber die Ventilspiele prüfen.

  • So, Problem gelöst, Mopped läuft wieder!
    Ich habe die Ventilspiele überprüft bzw. neu eingestellt. Die waren viel zu eng (< 5/100mm). Wahrscheinlich haben die Ventil schon nicht mehr richtig geschlossen.
    Die neue Dichtung, die ich eingebaut habe, ist eine Blechsickendichtung. Vorher war eine Weichstoffdichtung drin. Zwar habe ich die alte Dichtung längst entsorgt aber das stark veränderte Ventilspiel kann ja nur durch die unterschiedliche Dichtungsstärke verursacht worden sein. Ich hatte halt nur versäumt, nach dem Dichtungswechsel die Spiele zu kontrollieren. :(
    Na jedenfalls bin ich froh, dass sonst nichts weiter ist.

  • Schön, dass das Möp wieder gesund ist.... :-)