Was ist drin im Laderegler der alten Twins?

  • Es gibt viele Threads zum Thema Laderegeler und wir haben uns schon ganz viel gestritten (leider), aber es ist noch was sinnvolles dabei raus gekommen.
    Deshalb jetzt noch einmal ein neuer Versuch, dass ganze Wissen des Forums zusammen zu fassen und daraus vielleicht einem Vorschlag zu generieren. Vielleicht aber auch eine Schaltung zum Nachbauen.


    Kommen wir jetzt erst mal zu den Fakten:

    • Der Regler hat drei Anschlüsse, der Plus geht zum Batterie Pluspol, Masse geht auf Masse und Lichtmaschinen Anschluss geht an den Wechselspannungsausgänge der Lichtmaschine. Gelb und zusätzlich noch rosa, wenn das Licht eingeschaltet ist.
    • Im Original Handbuch steht: "Wenn die Batteriespannung 15 V +/-0,5 erreicht, beginnt der Regler zu arbeiten und einen Bypass Strom zu schalten und den Ladestrom zu reduzieren, damit die Batterie nicht überladen wird."
    • Der Laderegler funktioniert sowohl mit Selen Gleichrichter (alle Ks bis ~1974) und mit Silizium Gleichrichtern (Gs und CJs ab ~1974)


    Meine Schlussfolgerung

    • Wenn ich mir das Gehäuse des Ladereglers genau anschaue, kann da nicht viel Leistung verbrannt werden. Allein bei einem Bypassstrom von 1A würden bei 15V schon 15W abgeführt werden müssen. Da das Gehäuse aus einem Stanzblech aus Aluminium besteht und auch über keine Grundplatte zur Wärmeabfuhr verfügt, würde der Regler recht schnell sehr heiß werden.
    • Funktionsweise: Bei drei Anschlüssen bleiben ja nicht so viele Möglichkeiten. Entweder er misst am Wechseleingang die Spannung und schaltet die Last zwischen Plus und Masse.


    Nächste Schritte

    • Hat schon mal jemand den Laderegler vermessen?
    • Wer könnte einen zur Verfügung stellen?

    RD350YPVS 31k --> 07/1988 - 05/1991 | GPZ900R A1 --> 05/1991 - 08/1997 | VTR1000F --> 09/2014 - 07/2015

    CB250G '75 --> seit 03/2018 | CJ360T '77 --> seit 08/2020

  • Zehnerdiode 15V

    • die ab 15V leitet. Unter Umständen ist noch ein Widerstand zur Strombegrenzung.
    • Was dagegen Spricht ist die Verlustleistung dieser Schaltung, wäre für das Gehäuse zu groß
    • Ohne irgend einen Thermoschutz würde der Regler überhitzen, wenn keine oder eine defekte Batterie verbaut ist
    • Es wirft auch die Frage auf, für was dann der Wechselspannung Anschluss benötigt wird.


    Kurzschluss der Wicklung ab 15V

    • Gerade nepermug ist gegen diese Theorie
    • Was auch dagegen spricht ist, dass der Laderegler nur einen Wechselspannungseingang hat, er könnte also nur die Wicklung gegen Masse kurz schließen und es würde am Gleichrichter zusätzliche Verlustleistung entstehen
    • dafür würde sprechen, dass beim Kurzschließen der Wicklung nicht viel Verlustleistung entsteht, würde also zur Gehäuseform passen


    Tyristor Widerstand Kombination

    • Es muss ja nicht immer gleich ein Kurzschluss sein, ein Tyristor im Regler könnte ab den 15V über einen Widerstand die Energie abbauen.
    • Für eine Tyristor Schaltung würde sprechen, dass ein Wechselspannung Anschluss vorhanden ist, da Tyristoren bei Nulldurchgang aufhören zu leiten.


    Andere Schaltungen

    • wer hat eine Idee
    • für mich eher unwahrscheinlich, wir reden hier von den späten 60ern und den 70ern. Da war auf dem Halbleiter Markt noch nicht so viel los. Tyristoren und Triacs. Die ersten Transistoren.

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  • Es gibt doch Spannungsregler, die man durch das korrekte Verbinden der Kabel für die Honda Twins passend machen kann, mit moderner Technik wie Sand am Meer, auch in bezahlbar. Warum überhaupt damit beschäftigen?

  • :wink1:


    Das Wissen um die Funktionsweise fände ich durchaus interessant.


    Da die Dinger ja keine Erregerwicklung haben (wie die alten Gleichstrom-LiMas, die über 'nen elektromechanischen Schaltregler rauf- und runtergepegelt wurden :o), und auch keinen fetten Kühlkörper (wie die "Kurzschlussregler" an meinen Moppeds, die einfach alles als Wärme verbraten was die Batterie nicht braucht), muss da ja schon 'ne Idee drinstecken.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hallo Jan84,

    Es gibt doch Spannungsregler, die man durch das korrekte Verbinden der Kabel für die Honda Twins passend machen kann, mit moderner Technik wie Sand am Meer, auch in bezahlbar. Warum überhaupt damit beschäftigen?


    Es gibt eben nichts Vergleichbares heute zu kaufen. Die neuen Regler schließen die Wicklung der Lichtmaschine kurz, genau dass wurde nicht gemacht und birkt ein Risiko, die Lichtmaschine zu schädigen. Wir wissen aus dem Forum, dass das viele so machen und es auch bei vielen funktioniert. Hier geht es aber darum, was vor 45 Jahren verbaut wurde und wie es funktioniert.
    Grüße heiha

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  • [*]Gerade nepermug ist gegen diese Theorie


    ich mein natürlich "Nepomuk"

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  • Hallo Jan84,


    Es gibt eben nichts Vergleichbares heute zu kaufen. Die neuen Regler schließen die Wicklung der Lichtmaschine kurz, genau dass wurde nicht gemacht und birkt ein Risiko, die Lichtmaschine zu schädigen. Wir wissen aus dem Forum, dass das viele so machen und es auch bei vielen funktioniert. Hier geht es aber darum, was vor 45 Jahren verbaut wurde und wie es funktioniert.
    Grüße heiha


    Alles klar ;)

  • :wink1:


    Gibt nur nix her zur anstehenden Frage ...


    Der Laderegler meiner CM (so als Beispiel) hat 'nen fetten Kühlkörper und führt auch ordentlich Wärme ab, weil er nach dem dort beschriebenen Kurzschlussprinzip arbeitet (auf 3 Phasen, aber die Gesamtleistung der LiMa ist mit max. 150 Watt angegeben).
    Der Regler der G/K-Modelle ist 'n kleines Kästchen, was nicht danach aussieht, dass es viel Wärme abgeben sollte.


    Zwar wird die Lichtmaschinenleistung "bedarfsorientiert" angepasst (2. Leistungswicklung wird beim Einschalten des Lichts über 'nen separaten Schaltkontakt im Lichtschalter zugeschaltet), aber permanent. Die in der Diskussion angerissene Möglichkeit, über Abschaltung eines Teils der Ladespulen zu regeln, ist also nicht gegeben.


    Von daher bleibt die Frage offen, was regelt das kleine Kästchen und wie macht es das? Hat denn jemand so ein Teil schonmal zerlegt?






    :wavey:

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  • Hallo zusammen,
    irgendwie läuft es darauf hinnaus, was Nepomuk schon gesagt hat. Das Ganze funktioniert auch ohne Regler, wenn die Batterie in Ordnung ist. Der Innenwiderstand der Lichtmaschine scheint so hoch, dass der hohe Ladestrom der Batterie bei hoher Spannung einfach die Lichtmaschinenspannung reduziert. Die Energie wird somit in der Lichtmaschine und in der Batterie in Wärme und in Knallgas umgewandelt.
    Wir könnten jetzt mal messen, ob der Innenwiderstand eine CM Lichtmaschine viel geringer ist als die einer alten Twin. Die zweite Messung übernehme ich.
    Grüße heiha

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  • :o


    Die CM hat schon 'ne Drehstrom-LiMa, bei der aber - in der späteren 150W-Version - nicht alle 3 Phasen gleich gewickelt sind (unterschiedliche Gleichstromwiderstände und auch unterschiedliche Spannungen im Betrieb, wenn man jeden Anschluss gegen die anderen misst :o
    Hab ich gestern grad gemessen, weil mein Tourer seine Bakterie nicht laden wollte :o aber die Werte nicht gespeichert.


    Hab ich heut mit 'nem Erdanker (resp. Massebrücke vom Regler direkt zum Rahmen) behoben - war mir gestern noch eingefallen, dass der Ölbrenner diese Zickerei auch schon mal hatte.


    Da die CM-LiMa aber immer mit voller Leistung läuft (auch wenn Licht aus ist - und damals war es noch nicht überall üblich, immer mit Licht zu fahren), würde es die Bakterie doch schnell verkochen. So wird der Regler heiss und die Spulen wohl auch - die sind oft fast schwarz :o



    Wenn das Teil an den G/K keine Funktion hätte, wär es nicht da :wink1:






    :wavey:

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