Moin,
als Eigner einer neuen CB650R fühle ich mich weder im Hornet Forum (Ex 2013er Hornet) noch im CB1000R Forum (Ex 2014er CB1000R) richtig positioniert. Ganz abgesehen davon, das das CB1000R Forum allem Anschein nach den Betrieb eingestellt hat.
Nun denn, man sagt den Honda 4 Zylindern ja gerne nach, dass sie etwas emotionslos und langweilig sond, weil sie so einfach und problemlos funktionieren.
Ich setze mal dagegen, dass mir genau das mit meinem Vorgängerfahrzeug so ergangen ist. Zum Einstieg in meinen (Un)Ruhestand (soviel schon mal zu meinem Alter)hatte ich mir 2017 die seinerzeit neu erschienene Triumph Street Triple 765 in der RS Ausführung gekauft. Es dürfte hinlänglich bekannt sein, das dieses Moped eine der besten Fahrmaschinen ist, die es aktuell für (zugegeben teuer) Geld zu kaufen gibt. Der Triumph 765 RS attestiere ich 100% für das, was ich einem Motorrad auf der (ausnahmslos genutzten) Landstrasse abverlange. Und genau das mündete nach den ersten Monaten der Freude über dieses perfekt agierende Motorrad mehr und mehr in gähnende Langeweile, so dass schon am Ende der ersten Saison feststand, dass sie im Folgejahr umgesetzt werden soll. Gar nicht so einfach, ein Motorrad einer 'Randmarke' mit relativ hohem Einstandspreis ohne übermäßige Verluste an Frau oder Mann zu bringen. Hat dann letztlich auch bis Ende der zweiten Saison gedauert.
Ende Februar diesen Jahres ließ sich dann eine Probefahrt mit der CB650R realisieren. Schon die ersten Meter vom Hof des Händlers signalisierten mir 'passt'. Der Rest der Fahrt war 'nur noch' die Bestätigung davon. Natürlich sind gegenüber der 765 RS in allen Belangen mehr oder weniger intensiv Abstriche zu machen. Dafür gibt mir die CB650R genau das zurück, war mir die Triumph vorenthalten hat. Nämlich die notwendigen Reibungspunkte, die das Fahren mit einem Motorrad erst reizvoll werden lassen, ohne in eine langweilige Routine zu verfallen.
Wegen meiner Wunschfarbe Chromosphere Candy Red hatte ich mich dann noch etliche Wochen in Geduld fassen müssen, bis ich das Moped kurz vor Ostern im Empfang nehmen durfte. Überrascht hat mich der recht günstige Preis für den 1000er Service, der schon eine Woche später anstand. Mit gerade mal 136 € lag er damit noch deutlich unter der Hälfte, die der Triumph Händler für den Einfahrservice der 765 RS aufgerufen hatte.
Mittlerweile habe ich mit der CB650R knapp 2500 genüssliche Kilometer abgespult, und bin immer wieder davon angetan, welch einen elastischen Motor Honda auf die Beine gestellt hat. Zudem noch mit einer Klangbegleitung, die von geschmeidig-weich und auber über rauchig-kehlig bis hin zu kernig-rotzig eine herrliche Bandbreite angenehm tieffrequentiger Geräuschkulisse generiert.
Kritikpunkte? Herzlich wenig. Im Prinzip nur einer: das Federbein spricht nicht mal ansatzweise so fein an, wie es die Gabel vermag. Aber was wäre das schon, wenn die CB650R für mich keine Reibungspunkte mehr bereithalten würde?!.
Gruß, silent
