CB450K5 - Keine Ladespannung / Wie bei der Fehlersuche vorgehen?

  • Hallo,
    vielleicht kann mir hier jemand helfen: Ich stelle gerade - mehr zufällig - fest, dass die Batterie meiner CB450K5 nicht geladen wird. Batteriespanng im Standgas ~ 11,5 Volt. Bleibt unverändert bei höherer Drehzahl. Tippe deshalb auf einen Defekt im Stator, der Leitung vom Stator zum Regler, im Regler oder auch im Gleichrichter. Leider gibt das mir vorliegende Bucheli-Reparaturhandbuch hier überhaupt keine Hilfestellung für eine Eingrenzung der Fehlerursache durch z. B. Messen (Messwerte etc.) der Statorwicklungen etc, außer sich an den Hondahändler zu wenden......:roll:


    Deshalb meine Bitte/Frage an das Forum: Wie hier vernünftigerweise vorgehen? Bin für jeden Tip/Hinweis dankbar.


    BTW: Bin mit dem Umgang eines Multimeters vertraut.



    Herbert

  • Hallo,
    Die Bucheli-Bücher sind tatsächlich ein rechter Dreck, zumindest was die Elektrik angeht, im 450er Schaltplan wird sogar der Regler unterschlagen!
    Zuerst würde ich die Batterie nachladen, damit der Motor nicht während der Fehlersuche stehenbleibt mangels Funken. Daß der Generator was
    hat, ist sehr selten, Gleichrichter wahrscheinlicher, noch wahrscheinlicher aber der Regler. Deshalb zuerst Eingang am Gleichrichter messen. Hier
    müssen bei laufendem Motor zwischen dem gelben und dem rosa Anschluß mehr als 12V anliegen mit ein wenig Gas, Achtung! Wechselstrom!
    Wenn ja, sind LM und Regler i.O. Dann Gleichrichter-Ausgang zwischen grün und rot-weiß messen, hier sollten auch mit etwas Gas 12-14 V
    anliegen, diesmal Gleichstrom!! Wenn hier nichts messbar ist, hat der Gleichrichter das Zeitliche gesegnet. Wenn auf der Wechselstromseite
    des Gleichrichters nichts ankommt, geht es abwärts zur Lichtmaschine. Lichtmaschinenkabel ausstecken, zwischen dem rosa und gelben
    Anschluß und zwischen dem rosa und weißen Anschluß sollte nun jeweils 12 V oder mehr meßbar sein, abhängig von der Motordrehzahl,
    aber ACHTUNG! Wechselstrom! Man kann auch noch den Widerstand zwischen rosa/gelb und rosa/weiß messen, diesmal mit stehendem
    Motor, sie sollten zwischen 1 und 5 Ohm liegen. Wenn hier alles gut ist, ist der Regler der Übeltäter. Wenn nun aber auch auf der
    Gleichstromseite des Gleichrichters alles i.O. ist und die Batterie trotzdem nichts bekommt, ist entweder im Kabelbaum was faul
    oder im Zündschloß, dazu sollte man aber ein originales Schaltbild haben, weil das von Bucheli wie schon gesagt, nichts taugt.

  • Vielen Dank für die prompte und umfangreiche Hilfestellung.


    Einen Schaltplan einer CB450K5 - mit Regler - habe ich mittlerweile aus dem Netz gefischt. Die Batterie hängt nun auch schon ein paar Stunden am Lader. Wenn sie geladen ist werde ich das aufgezeigte Vorgehen abarbeiten. Ich melde mich wieder wenn die ersten Ergebnisse vorliegen.


    Grüsse
    Herbert

  • Hallo,
    habe wie vorbeschrieben - mit geladener Batterie (~ 12,6V - anscheinend nicht mehr die Beste....) die Wechselspannungsseite (Kabel: gelb, rosa) des Gleichrichters bei laufenden Motor gemessen: von ~ 12,8 V bis über 15 V bei knapp unter 3.000 rpm.


    Meine Schlussfolgerung:Stator: OK


    Ausgangsseitige Spannungsmessung des Gleichrichters - Gleichspannung (Kabel: grün, rot-weiss): ~ 12,4 - 12,6 V mit kurzen Gasstoß bis knapp unter 3000 rpm. Das erschien mir zu wenig. Deshalb den Gleichrichter durchgemessen. Die Dioden sperren wie sie sollen. Zeigen aber einen Durchgangswiderstand von ca. 1,5 bis ca. 1,9 Kiloohm auf.


    Frage: Darf das sein?


    Desweiteren habe ich mir den Schaltplan und insbesondere die Reglerlogik näher angesehen:


    Der Regler ist verbunden
    - mit dem rotem 12 V Kabelanschluss (+) von der Batterie kommend
    - mit dem gelben Kabelanschluss vom Stator kommend (Wechselstrom)
    - mit dem schwarzen Kabel, vermutlich Minus/Masse.
    Ich vermute aufgrund der Schaltung, dass der Regler die Gleichspannung auf dem roten zur Batterie prüft und im Falle einer zu hohen Ladespannung die gelbe Leitung vom Stator kommend gegen Masse auf der schwarzen Leitung kurzschließt und somit einen Spannungabfall erzeugt.


    Liege ich damit richtig? - Bitte ggf. korrigieren.


    Wenn das alles richtig ist, und die Ladespannung bei dieser Lichtmaschine mit Erregung mittels Permanentmagnete tatsächlich zu gering ist, dann ist doch höchstwahrscheinlich der Regler der dafür schuldige.


    Passt diese Annahme?


    Grüsse
    Herbert

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  • :wink1:


    Lichtmaschinenkabel ausstecken, zwischen dem rosa und gelben Anschluß und zwischen dem rosa und weißen Anschluß sollte nun jeweils 12 V oder mehr meßbar sein, abhängig von der Motordrehzahl, aber ACHTUNG! Wechselstrom! Man kann auch noch den Widerstand zwischen rosa/gelb und rosa/weiß messen, diesmal mit stehendem Motor, sie sollten zwischen 1 und 5 Ohm liegen.


    :gruebelx:


    Hast Du kein drittes Kabel (weiß, in manchen Fällen auch gelb-weiß) an der LiMa? Hat die LiMa laut Schaltplan auch nur gelb und rosa?


    Wenn's mich recht erinnert, hat die LiMa zwei Stufen, die zweite Stufe (weiß) wird beim Einschalten des Lichts über den Lichtschalter auf gelb zum Gleichrichter geschaltet.
    Die Leitung ist oft das Problem, weil die kleine LiMa-Stufe nicht genug Leistung für das Licht liefert. Die dritte Leitung führt Wechselspannung und muss deshalb am Lichtschalter über 'nen separaten Kontakt ohne irgendwelche Verbindung zum Gleichspannungs-System laufen.


    Deshalb ist es wichtig, bei der Messung gelb gegen rosa am Gleichrichter zweimal (oder besser dreimal) zu messen - Licht aus, Licht an und Licht eingeschaltet, aber Scheinwerferglühlampe abgeklemmt.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Danke für den Hinweis. Nachdem ich auf der gelben und pinken Zuleitung zum Gleichrichter gleich Spannungen bis über 15 Volt hatte, habe ich die Abgänge vom Stator nicht mehr durchgemessen. Mir war bis jetzt ehrlich gesagt die Funktion der weißen Leitung nicht geläufig. Das mir vorliegende Schaltschema bestätigt aber deinen Hinweis, dass bei eingeschaltetem Licht das weiße Kabel auf das gelbe Kabel geschaltet und damit zusätzliche Energie für die Lichtverbraucher bereitgestellt wird. Ich werde morgen dazu nochmals die Zuleitung zum Gleichrichter mit und ohne Lichtverbraucher prüfen wie auch zusätzlich die Statorleitungen pink gegen weiß und pink gegen gelb. Desweiteren die Verschaltung des Lichtschalters weiß auf gelb und den Durchgang von weiß und gelb durch den Kabelbaum (Statorsteckverbindung -> Steckverbindung Lichtschalter -> Steckverbindungen Regler).


    Ich rühr mich wieder.


    Grüsse
    Herbert

    Einmal editiert, zuletzt von cb450k ()

  • Hallo Herbert,
    Die Sache ist nicht ganz einfach. Gelb gegen rosa ergibt die Wechselspannung eines Spulenpaares. Weiß gegen rosa ergibt die Spannung der zwei anderen
    Spulenpaare, die intern, also im Ständer, parallel geschaltet sind. Rosa ist der gemeinsame Null (Wechselstrom!). Da der Läufer die gleiche Polzahl hat,
    sind alle erzeugten Spannungen phasengleich, die Leistung der zwischen weiß und rosa hängenden Spulen ist aber doppelt hoch, zumindest
    rechnerisch. Da gelb gegen rosa für den Betrieb mit Licht nicht genügend Leistung bringt, der Regler wegen des vorhandenen Spannungsabfalls aber nichts
    mehr zu regeln hat, werden die zwei anderen Spulenpaare zugeschaltet. Das sollte nach meinem 250 K (Bucheli) Schaltplan, der eigentlich weitestgehend
    mit dem 450 gleich sein müßte, im Lenkerschalter passieren. Ist natürlich Blödsinn, es kann nur im Lichtschalter in der Lampe passieren, der hat
    zwei Stockwerke, eines für Gleichstrom, das andere für Wechselstrom. Auf dem richtigen Weg bist Du aber schon, außer des Kabelbaums ist ganz
    sicher auch der Lichtschalter ein Kandidat. Der Gleichrichter ist aber auch Schrott, der läßt ja fast nichts mehr durch. Ein Vollweggleichrichter,
    der 20 A Strom und min 50 V erträgt, erhöht die Ladespannung sicher um 1 V, die Bordspannung aber auch. Die Bordspannung kann man aber
    mit einer H4 Birne oder sonstigen Verbrauchern wieder etwas reduzieren, falls der Rücklicht-Tod grassieren sollte.
    Viel Erfolg

  • Ich bin heute wieder einen Schritt weiter gekommen - wenn auch noch nicht eine tatsächliche Lös ung oder gar ein Fehler gefunden wurde: !


    1. Ich habe den Stator durchgemessen: gelb/rosa 0,7-0,9 Ohm, rosa/weiß ca 1,1 Ohm
    2. Der Lenkerschalter für Licht schaltet bei eingeschalteteten Licht weiß auf gelb. Funktion am Stecker zum Schalter überprüft: passt.
    3. Die Kabelverbindung weiss vom Statoranschluss bis zum Lichtschalterstecker geprüft: Durchgang.
    4. Die Kabelverbindung gelb vom Lichtschalterstecker zum Statorsteker und Anschluss Gleichrichter geprüft: Durchgang
    5. Bei einer Kontrolle festgestellt, das der Anschluss grün am Minuspol der Batterie nur noch an wenigen Adern hing. Anschluss erneuert.
    6. Spannungs In- und Output des Gleichrichter nochmals mit und ohne Last bei ca. 12,6 V Batterieleerlaufspannung geprüft:
    - Ohne Last: 13-15 V ~ Eingang, Ausgang 12,4-12,5V
    - Mit Last: 13-15 V~ Eingang, Ausgang 12,3-12,4 ,
    7. Das gleiche nochmals mit einem anderen Gleichrichter wiederholt: ähnliche Ergebnisse. Ich bin mir jedoch nicht 100%ig sicher, dass der Gleichrichter auch tatsächlich ok ist.


    Dies zusammengefasst: Auf der Wechselstromseite habe ich Spannungen bis 15 V, auf der Gleichstromseite dazu jedoch einen irren Spannungsabfall.
    Mögliche Ursachen: 2 defekte Gleichrichter und oder einen irren Verbraucher im Gleichstromnetz und oder der Regler hat einen weg.....


    Nachdem ein Regler im Zulauf ist, warte ich jetzt mal ab.


    Ich melde mich wieder.


    Grüsse
    Herbert

  • Ich würde vorsichtshalber noch olaf's Vorschlag umsetzen und die Spannung weiß/rosa bei ausgebauter Scheinwerferbirne und eingeschaltetem Licht am Lichtmaschinen-
    Ausgang messen. Sie müßte eigentlich deutlich höher als 15 V sein, am Gleichrichterausgang sollten aber trotzdem nur etwa 12,5 V rauskommem, also ungefähr gleich
    viel wie mit Birne. Wenn das der Fall ist, ist sowohl die LM als auch der Regler gut. Die Widerstandswerte der LM sind auch gut, der Übeltäter ist ziemlich sicher
    der Gleichrichter, die riesigen Durchgangswiderstände lassen das vermuten. Ich hatte in der CB 72 mal einen, der bei 14,5 V Eingang nur noch knapp 11 V
    brachte, damit ging nach 5-600 km der Anlasser nicht mehr. An einen heimlichen Stromdieb im Netz glaube ich eigentlich nicht. Ich habe einen modernen
    Brückengleichrichter eingebaut. damit schafft die Lichtmaschine sogar H4 Birnen.

  • :wink1:


    Die Spannung weiß - rosa wird nur bei getrennter Lichtmaschine deutlich höher sein - oder zumindest bei ausgeschaltetem Licht (womit die weiße Leitung getrennt ist). Wenn die Lichtmaschine angeschlossen und das Licht eingeschaltet ist (so dass weiss und gelb zusammengeschaltet sind), wird die Spannung ohne Scheinwerferglühlampe nur etwas höher liegen, da der Ladestrom (der dann deutlich höher liegen sollte) die Spannung "runterzieht".



    Nur wenn Du die Batterie direkt vorher wirklich vollgeladen hast (Leerlaufspannung ca. 13,2 Volt), solltest Du dann auch an der Batterie auf 13,2 - 13,5 Volt kommen.
    Die Spannung einer intakten Batterie liegt nach ein paar Stunden Standzeit nicht mehr viel über 12,6 :o






    :wavey:

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  • Hallo olaf,
    Du hast schon recht, wenn ein Regler vorhanden ist, geht eine genaue Messung nur mit Trennen. CB 72/77 hat keinen Regler, der Regler ist hier die Last im Netz.
    Der Lichtschalter schält deshalb nicht weiß und gelb zusammen (Farben sind anders) sondern schält von gelb auf weiß, um die Spannung wegen zu wenig
    Last nicht ungesund steigen zu lassen. Wenn man nun mit einem modernen Gleichrichter über Land fährt, ordentlich Schmackes über einige Zeit, passiert
    es tatsächlich, daß die Batterie zu kochen beginnt. Abhilfe schafft eine Scheinwerferbirne mit höherer Leistung. 40/45 gibts als Bilux. Ich habe versuchsweise
    eine H4 auf Bilux modifiziert, meines Wissens kann man die auch kaufen inzwischen. Ignorierung von Sesselfurzern ist dabei hilfreich.

  • :wink1:


    Da es hier um 'ne CB 450 mit Regler geht, führen alle Informationen zur CB 72/77 ohne Regler mit anderer Schaltung nicht weiter, stiften höchstens Verwirrung :o



    Wenn das Problem ungenügender Ladeleistung gelöst ist, könnte 'ne Verbesserung des Fahrlichts (ggfs. Umrüstung auf neuen Scheinwerfereinsatz mit H4 60/55 Watt und LEDs in Standlicht und Instrumentenbeleuchtungen - wie schon von anderen in diesem Board mehrfach empfohlen) der nächste Schritt sein.






    :wavey:

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  • Ich vergaß zu erwähnen, daß die Anlage in der CB 72 genau gleich aufgebaut ist wie in der CB 450, nur eben ohne Regler. Deshalb werden hier nicht die
    Spulenpaare zusammengeschaltet sondern umgeschaltet zwischen 1Paar/ohne Licht und 2Paar/mit Licht. Für den enormen Spannungsabfall am
    Gleichrichter spielt das aber überhaupt keine Rolle, der ist ja Fakt nach Herberts Messung, genau wie es bei mir der Fall war. Und dieser Spannungsabfall
    hat mit nichts drum herum zu tun, sondern nur mit dem Gleichrichter selbst. Die Selenplatten altern eben schlicht und einfach. Wenn an einem
    Siliziumgleichrichter die Spannung nur um 1 V abfällt anstatt um 2 1/2 V, dann ist das doch ein Riesen-Gewinn, oder?

  • Hallo,

    habe Euer Thema der CB450 Lichtmaschine/Regler gelesen. Ich habe eine CB72 und will den Selengleichrichtef mit einem Regler modifizieren und habe mitbekommen, dass es einem Regler gibt, der auch für CB450 passen würde. Hat jemand darüber Erfahrung und kann mir tipps geben? Ein Regler wird von siriusconinc aus USA angeboten (Charlie`s) Gibt es Erfahrungen darüber? Würde mich freeuen, wenn jemand Informationen für mich hat.
    Vielen Dank

    Georg