CB 1000 R SC 60 springt nicht mehr an

  • Hallo liebe Forengemeinde,


    ich habe seit einem Jahr eine CB 1000 RA SC60 Baujahr 2010.
    Anfang des Jahres hab ich sie aus dem Winterschlaf geholt, da war sie schon schwach auf der Brust und musste das erste Mal angeschoben werden. Nach ein paar Kilometern hab ich das Bike wieder abgestellt und sie ist wieder normal über den E-Starter angesprungen. Kurz vor Ostern war ich dann auf Tour. Am 2. Tag morgens noch normal gestartet. Nach 5 Km nach dem Tanken wollte sie auf einmal nicht mehr anspringen. Die Batterie gab nach Kurzer Zeit auf und ich musste wieder anschieben.


    (Beim Kauf meinte der Verkäufer noch, dass die Maschine Probleme mit dem Anspringen hat wenn sie warm gefahren wurde, was mich zwar skeptisch machte aber mich leider nicht vom Kauf abhielt.)


    Nach dem Anschieben habe ich sie extra laufen lassen und habe eine Werkstatt in der Nähe aufgesucht. Diese hatte erst die Batterie im verdacht, die noch 12,8V auf dem Messgerät zeigte. Dazu musste das Motorrad natürlich ausgemacht werden. --- Und dann ging das Mysterium los. Als wir sie diesmal über den E-Starter starten wollten, drehte der Anlasser hörbar frei, ohne jegliche Last oder Zylinderbewegung. Da Ostern vor der Tür Stand sind wir notgedrungen wieder nach Hause gefahren weil diese Werkstatt schloss. Also wieder anschieben und nach Hause.


    Wieder in der Heimat brachte ich die Honda in eine empfohlende "freie" Hondawerkstatt. Wir haben sofort die rechte Motorabdeckung abgenommen und in die Anlassermechanik geschaut. Dort zu unserer Verwunderung war aus dem Zahnrad auf der Kurbelwelle eine Viertel rausgebrochen (Hier der Link der Explosionzeichnung: Teil Nr. 3 https://zsf-motorrad.de/de/Ers…rcnom01tpdevass8nuptb91e5 ) Das Teil wurde getauscht. Danach wollte sie Immer noch nicht. Nun wurde wegen des schwachen drehens des Anlassers die Batterie getauscht. Immer noch nichts. Danach wurde der Anlasser erneuert. Selbst jetzt immer noch viel zu Kraftlos. Alle Elektroleitungen wurden überprüft und der Magnetschalter des Anlassers getauscht. Auch der Motor wurde überprüft ob er noch dreht oder dort etwas schwergänging ist. Dort hat die Werkstatt auch nichts feststellen können.


    Nun ist der Schrauber leider nach 7 Wochen Werkstattaufenthalt mit seinem Latein am Ende und auch dessen Kollegen aus anderen Hondawerkstätten wissen nicht was es sein kann.


    Ich hoffe nun, dass einer von euch schon mal den gleichen oder ähnlichen Fall hatte oder einfach noch einen Tipp hätte in welche Richtung man weiter suchen könnte.
    Der Werkstattbesitzer meinte am besten einfach die Maschine anstecken. Denn er ist auch schon wirklich verzweifelt und wütend.


    Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe


    Liebe Grüße Sascha

  • Auch mit Starthilfe wurde es nichts. Der Werkstattmeister hatte sowohl eine Autobatterie dazu geklemmt und es auch mit einem Ladegerät mit Starthilfefunkrion versucht.

  • Ok,dann hast du wohl ein anderes Problem als wir damals mit den ganzen SC60 . Da hatten wir erst Ruhe nachdem wir Lifepos eingebaut hatten,die beim Starten etwas mehr Strom zur Verfügung stellen wie herkömmliche Akkus. Hatte damals bei wirklich allen die dieses Problem hatten geholfen.Ich vermute ein Kontakt Problem. Meine sprangen damals beim Anschieben nach einer gefühlten halben Umdrehung an ,aber mit Anlasser war das im warmen Zustand eine Katastrophe.Wenn du in der Nähe von D wohnst kannst du gerne mal reinschauen...ich würde mir das dann einfach mal ansehen.

  • Vielen Dank für das Angebot. Ich komme aus der Nähe von Frankfurt am Main sonst hätte ich das Angebot gerne angenommen.


    Hattet ihr dort auch das Problem mit einem schwachen Anlasser und blieb dieser beim Batteriewechsel drin oder wurde auch der gleich mit getauscht?


    Wo könnten diese Kobtaktprobleme denn auftreten?

  • Anlasser Probleme hatten wir niemals.Die Sache bei dir höre ich zum ersten Mal.Die Sache mit dem schlechten Anspringen im Warmen Zustand hatten ca 30-50% der CB in meinem Umkreis. Einzige Erklärung die ich in deinem Fall hätte ,wäre ,das bei der Beschädigung des Anlasserzahnkranzes ein abgebrochenes Teil z.B irgend wo noch klemmt oder dadurch ein Lager beschädigt wurde ,..welches jetzt schwer geht.
    Aber das wäre nur der Worst Case. Nach deiner Schilderung am Anfang hätte ich gewettet das das Problem mit einer Lifepo aus der Welt wäre.Ich würde alle Masseverbindungen an Batterie Anlasser und Rahmen unter dem Tank in der Nähe der Spulen prüfen und reinigen,die Kontakte am Steuergerät und den Spulen ,sowie am Cockpit und Zündschloß überprüfen und dann mal Starthilfe mit einem laufenden Diesel versuchen bei dem die Pluspole verbunden werden und die Masse zwischen Karosserie des Diesel und dem Rahmen der Maschine sichergestellt ist. Das sind alles Maßnahmen die du selber erledigen kannst, und so keine großen Werkstattkosten anfallen.Zeitaufwand mit Übung 1-2 Stunden,..ohne Übung 2-3 Stunden. Die Sache mit der Starthilfe nach meiner Beschreibung kann auch mal vor der ganzen Aktion stattfinden.... vielleicht spart das ja ne Menge Zeit.

  • Vielen Dank für den Tipp. Sobald ich Zeit habe werde ich mich mal in die Vorgehensweise rein lesen und mich daran versuchen. Sobald ich Neuigkeiten habe, werde ich berichten.

  • Hast du schon mal den Schalter am Kupplungshebel, den Todmannschalter mit Startknopf und den Schalter am Seitenständer überprüft,
    überall mal ordentlich Kontaktspre rein und ein paar mal betätigen,
    Wie alt sind die Zündkerzen

  • Da sie mit Anschieben sofort anspringt kannst das alles getrost vergessen.

  • ... dann leg doch mal eine eigene Masseleitung an den Anlasser. Wenn er seine Masse über den Motor / Rahmen bekommt, könnte dort der Hund begraben sein.
    Wie benimmt sich denn der (neue?) Anlasser im ausgebauten Zustand? Ich kenne das eigentlich nur so, dass es ihn schier vom Tisch haut, wenn man ihn extern anlaufen lässt. Halt nicht von einer 1000er, aber anderen.


    H.

  • Habe ein bisschen rum gesucht und das hier gefunden: https://www.honda-board.de/hb/…s/78655-Leistung-Anlasser
    Dort erwähnt dass der Anlasser einer CB400 so um 0,6 KW hat, also ca 50 A zieht. Oder mehr bei der 1000er, aber die ca-Größenordnung dürfte das schon treffen. Das lässt sich messen, wenns nicht anders geht, muss man halt eigene Kabel provisorisch legen.


    Bei allen Plänen, die ich auf die Schnelle gesehen habe, sind die Anlasser "normal" angeschlossen, d.h. Plus kommt vom Startrelais, Masse geht "irgendwo auf den Rahmen / Motor", das lässt sich nicht so einwandfrei bestimmen, wie es genau gemacht ist.
    Bei cmsnl habe ich in der Explo-Zeichnung gesehen, dass es einen Kabelanschluss an einer der beiden Halteschrauben gibt, den Hinweis auf Seite F 29 des Ersatzteilkatalogs kann man leider nicht verfolgen, weil die Seitenbezeichnungen nicht angegeben werden, nur Stichworte vom betreffenden Bereich. Aber ich unterstelle mal, dass ein Kabelanschluß mit gecrimpter Öse, der unter einer Halteschraube sitzt, ein Masseanschluß ist. Wo dann das Plus-Kabel vom Relais dran kommt, ist leider nicht zu erkennen. Auf jeden Fall wäre das jetzt mein erster Ansatz, schauen, ob dieses Kabel überhaupt vorhanden ist und wenn ja, wie die Gegenseite aussieht. Wenn das grünspanig ist oder schwarze Litzendrähtchen hat - austauschen. Aber immer daran denken, man kann Läuse UND Flöhe haben.
    Wenn es der Plus-Anschluß wider Erwarten sein sollte, muss es da entsprechende Isolierungen geben.
    H.

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  • Das Rätsel hat sich gelöst. Ursache: Angebrochenes Massekabel also erhöhter Widerstandswert und zu wenig Stromfluss.
    Vielen Dank für eure Hilfe :) endlich läuft das gute Stück wieder.


    Nun springt sie wieder einwandfrei innerhalb 1-2 sek. Im Kaltstart an.
    Im warmen Zustand (Startversuch ca. 5 Minuten nach Ausschalten) war das Startverhalten ähnlich wie im Kaltstart.
    Gestern ist mir aufgefallen, dass bei einem warm gefahrenen Motor und direktem Starten nachdem ich die Maschine ausgemacht habe. Also einem Starten nach ca.30 Sekunden mit ausgeschaltetem Motor der Anlasser um einiges länger braucht bis der Motor wieder anspringt. Ich musste bestimmt mindestens 5 Sekunden die Zündung betätigen.


    Ist das Normal oder hab ich noch ein ungelöstes Problem?
    Vielen Dank schon mal im weiteren für eure Mühe :)

  • Habe meine hübsche (Bj.2015) jetzt fast 4 Jahre und 27Tsd Km drauf gefahren und noch nie größere Schwierigkeiten beim anlassen gehabt. Nicht einmal an den Bahnübergängen an denen ich meinen Sprit spare :)-
    Nur einmal als ich die am Killschalter aus gemacht habe wollte die danach nicht mehr,erst als ich am Kabel welches von dem nach unten raus läuft etwas gewackelt habe ging es wieder.
    Nach den Tankvorgängen geht es minimal länger aber die Sache mit dem sich wohl viele SC60 Fahrer nach dem Tankstopp rumschlagen müssen kenne ich (noch) nicht.
    Ich weiß nicht ob das auch damitt zusammenhängt daß ich 90% meiner Fahrten mit mindestens 50 Km Länge absolviere.Meist sind es über 100 Km bis ich absteigen(Z.B.vergangenen Sonntag 583 Km mit 3x Tanken und einmal Kaffepause ca. 20 Min.ansonsten gefahren war aber das "heftigste" was ich bisher gemacht habe).
    Die Zündkerzen sollen wohl bei kurzen Laufzeiten schnell Divaähnlich reagieren.

    Grüße Michael


    Wünsche euch daß Ihr immer heile ankommt :dafürx:


    Mein Spaß steht im Vordergrund :wink1:

  • Hallo Sascha

    Kannst du mir sagen wo das Kabel Defekt war habe die selben Probleme

  • <p>Bei meiner 58er war mal der Stecker zur Benzinpumpe lose. Aber dann dreht der Anlasser normal. Springt halt nur nicht an.</p>

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    Do wu Hasen Hosen häse und Hosen Husen häse, do kumm ich her.