CB 400 Four, 8 Ventile jedoch nur 4 Ventilschaftdichtungen

  • Hallo zusammen,
    bin gerade dabei den Zylinderkopf meiner CB 400 Four zu überholen.
    Brennraum und Ventile habe jede Menge Ablagerungen.


    Dabei ist mir folgendes aufgefallen:
    CB 400 Four hat 8 Ventile jedoch nur 4 Ventilschaftdichtungen.
    Die Auslassventile haben keine Ventilschaftdichtung :gruebelx:.
    Foto mit blauem Rahmen.


    Kennt jermand den Grund warum das so ist ?
    Gibt es eine vergleichbare Honda, wo man beim Auslass auch keine Dichtungen vorgesehen hat ?


    Mit freundlichen Four Grüßen, Gerald

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    Come out on a HONDA :)-

  • Hallo,
    Alfa Romeo hat das auch mal so gemacht.
    Im Angaustrakt herrscht Unterdruck, wodurch Öl an den Ventilschäften vorbei angesaugt würde/wird, absolut unerwünscht.. Im Auslasstrakt herrscht eher Überdruck...
    Gruß

  • Ja,
    so in der Richtung hab ich auch gedacht.
    Dann bräuchte man (eigentlich) auf keinem Auslassventil eine Schaftdichtung verbauen ....
    Ich bin nicht der Zweiradfachmann, hab mal was von Ventilüberschneidung gehört .....
    Und
    die CB 350 Four (direktes Vorgängermodell) sowie die CB 400 N ( "chronologisches" Nachfolgemodell)
    haben auf Einlass und Auslass Schaftdichtungen !
    Gruß Gerald

    Come out on a HONDA :)-

  • Hallo,
    von der 350F zur 400F hat man, vom zusätzlichen 6.Gang abgesehen, zunächst schon etwas in Richtung sparen gedacht. Embleme simple Aufkleber statt Plaketten, Soziusfußrasten an Schwinge statt an Auslegern, Schalldämpfer einer statt 4... da würde auch das Einsparen von nicht ganz so wichtigen Schaftdichtungen passen.
    Wenigstens hat man die Sache mit den Rasten dann korrigiert, und die Aufkleber etwas aufwendiger gestaltet....
    Ventilüberschneidung heisst, dass die Einlassventile vor dem oberen Totpunkt öffnen und die Auslassventile nach dem OT schließen, eine Weile also beide geöffnet sind. Für gute Leistung unabdingbar.
    Gruß

  • Also wenn du den Kopf eh überholst dann würde ich die Schaftdichtungen einfach komplett rein machen.

    Grüße Michael


    Wünsche euch daß Ihr immer heile ankommt :dafürx:


    Mein Spaß steht im Vordergrund :wink1:

  • Ja,
    so in der Richtung hab ich auch gedacht.
    Dann bräuchte man (eigentlich) auf keinem Auslassventil eine Schaftdichtung verbauen ....


    So gesehen ja (wenn Du die Klammern bei eigentlich entfernst) !
    ABER: Das Ganze hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiele hat die Bauform und Zylinderzahl einen Einfluss.
    Erklärung: Ein konventioneller 4 Zylinder-Reihenmotor erzeugt im Motorgehäuse zwar Luftbewegungen aber keine Volumenänderungen (genauso wie ein Gegenläufer-Twin oder ein 90° V8 ).
    Ein Parallel-Twin oder ein 2-Zylinder Boxer (oder ein V2 usw...) erzeugen dagegen im Kurbelgehäuse (Motorgehäuse) Volumenänderungen und damit Druckschwankungen. Die gröbsten werden zwar durch die Motorentlüftung ausgeglichen, aber geringe Reste bleiben. Damit ist dann die Möglichkeit das doch irgendwo Öl vorbeigedrückt wird gegeben.
    Zum Zweiten schützen die Ventilschaftdichtungen auf den Auslassventilen natürlich auch in die andere Richtung: Heiße Verbrennungsgase werden nicht an den Ventilschäften vorbei in das Kurbelgehäuse gedrückt.


    Aber generell hängt die Verwendung von Ventilschaftdichtungen vom jeweiligen Motor ab. es gibt Motoren die kommen ganz ohne aus, es gibt Motoren die haben sie nur auf den Einlassventilen und auch welche wo sie auf Ein- und Auslassventilen verbaut werden. Lediglich dass nur auf Auslass und nicht auf Einlasseite welche verbaut werden ist mir noch nicht begegnet.



    mfg GS_man

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    A>bort R>etry P>anic?


    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

    3 Mal editiert, zuletzt von GS_man ()

  • Also wenn du den Kopf eh überholst dann würde ich die Schaftdichtungen einfach komplett rein machen.


    Wird schwierig werden, dann wie auch in dem blauen Viereck von Bild 3
    zu sehen ist, hat die Ventilfuehrung (ohne Schaftabdichtung ueblich)
    eine Schraege auf der ein Dichtmanschette keinen Halt findet.


    @ GS_man
    Heiße Verbrennungsgase werden nicht an den Ventilschäften vorbei in das Kurbelgehäuse gedrückt.
    Wie soll das denn gehen ?
    mfg hermann

    Einmal editiert, zuletzt von hermann27 () aus folgendem Grund: schreibfehler

  • Wieso nicht?
    Im Auslass herrscht je nach Auspuff durchaus mal Überdruck.
    Warum soll das nicht an den Ventilschäften vorbeidrücken?


    mfg GS_man


    PS: Natürlich bei geöffnetem Auslassventil. Wenn es an geschossenen Auslassventilen vorbeiblasen würde, hätte der Motor mehr als nur ein problem mit den Ventilschaftdichtungen.

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    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

    Einmal editiert, zuletzt von GS_man ()

  • Auch Gase nehmen grundsaetzlich, ueberwiegend den Weg der den geringsten Widerstand bildet.
    Also den Auslasskanal und nicht eine schmalen Spalt zwischen Ventil und Fuehrung, oder ?
    Was ich aber hauptsaechlich meine ist: ins KURBELGEHAUESE.
    Wenn uberhaupt, dann doch heochsten nach oben in den Ventieltriebraum des Kopfes, oder?
    mfg hermann

  • Hi Hermann


    Natürlich nehmen die Gase den Weg des geringsten Widerstandes.
    Aber mir fallen auf Anhieb 2 2 Beispiele ein die einen Weg an den Ventilschäften vorbei erleichtern:
    - alle Motoren die durch einschweissen einer Stauscheibe in der Leistung gedrosselt wurden.
    - Alle Turbomotoren die mit Abgasstaudruck im Auslasskrümmer den Turbo antreiben.
    in beiden Fällen ist mehr als genug Druck an den Ventilen um an den Ventilschäften vorbei zu blasen.


    und ich gestehe das ich einen gedanklichen Zwischenschritt zwar gemacht aber nicht beschrieben habe:
    Ich dachte an meine BMWs. Dort herscht im Kurbelwellengehäuse Unterdruck und zieht alle Gase (wenn welche da sind) aus den Köpfen automatisch in das Kurbelwellengehäuse.


    mfg GS_man

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