Lenkkopflager ist verrostet.....

  • Die RD13 ist ja für eine gewisse Shimmyanfällig bekannt, insbesondere mit der Erstbereifung von Bridgestone.
    Meine hatte natürlich auch Shimmy, das wurde mit anderen Reifen auch erstmal besser, dann aber eher wieder schlechter, und immer nerviger....


    Mehrfache Überprüfungen des Lenkkopflagers durch mich und Fachleute waren immer wieder ohne Befund, leichtgängig und ohne Rastpunkte oder Spiel.
    Trotzdem entschied ich mich das Lenkkopflager zu erneuern, auch weil es hier und anderswo mit dem Shimmyproblem in Verbindung gebracht wurde.


    Bei der Demontage viel gleich auf, dass das Fett des unteren Lagers eine außergewöhnliche dunkle Farbe hat. Nach der Reinigung dann eine Überraschung: die Lagerringe sind völlig verrostet. Auf dem Bild sieht man den Außenring, der Innenring sieht so ähnlich aus.
    Da das Lager gut mit Fett bedeckt, und somit eigentlich vor Feuchigkeit geschützt war, gehe ich davon aus, dass es schon beim Einbau angerostet war.
    :o


    Nun sind Kegelrollenlager drin, und der Shimmy ist fast komplett verschwunden......
    :)-


    Tom

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    Tom
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    NTV 650 Revere 242.000 km :D
    XL 700 V Transalp 55.000 km :cool:

  • Welche Fachleute haben sich das angeschaut? Das sollte man spüren wenn man ein bischen Gefühl in den Fingern. In diese Werkstatt würde ich jedenfalls nicht mehr gehen.

  • Das Kugel-LKL ist technisch völlig in Ordnung; ich halte mich inzwischen fern von Kegelrollenlagern. Es gibt für letztere nämlich von Honda keinerlei vorgegebene Anzugs- oder Losbrechmomente, und damit ist die Einstellung reine Glückssache. Nicht jede Einstellung, die sich bei Handeinstellung und beim Probefahren gut anfühlt, ist dann auch für das jeweilige Lager optimal - auch Kegelrollenlager kann man überspannen - und wenn das Lager dann nach 15.000km am Ende ist, hat man nicht viel gewonnen, zumal der Ausbau der Außenlager wegen der fast identisch breiten Lageraufnahmen, die kein Ansetzen eines Durchschlägers erlauben, eine Pest ist und ich noch nicht herausgefunden habe, wie Honda das macht.
    Der Shimmy, der i.d.R. vom Reifen kommt und ggf. von einem verwendeten Topcase, dürfte eher vom verrrosteten Lager unterstützt werden. Und letzteres liegt in aller Regel daran, daß jemand das Mopped mit dem Dampfstrahler gewaschen hat und nicht wußte was er tut. Das Wasser arbeitet sich auch unter´s Fett.
    Grüße
    Chris

    4 Mal editiert, zuletzt von AfricaTwin ()

  • Welche Fachleute haben sich das angeschaut? Das sollte man spüren wenn man ein bischen Gefühl in den Fingern. In diese Werkstatt würde ich jedenfalls nicht mehr gehen.


    Wenn da ein paar kg Gabel mitsamt Rad und dem ganzen Zeugs was sonst noch daran montiert ist dran hängen, spürt man halt solche kleine Unebenheiten nicht. Die Massenträgheit verwischt sozusagen die angeraute Oberfläche......

    Tom
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  • Viele Grüße
    Tom

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  • Das Kugel-LKL ist technisch völlig in Ordnung; ich halte mich inzwischen fern von Kegelrollenlagern. Es gibt für letztere nämlich von Honda keinerlei vorgegebene Anzugs- oder Losbrechmomente, und damit ist die Einstellung reine Glückssache. Nicht jede Einstellung, die sich bei Handeinstellung und beim Probefahren gut anfühlt, ist dann auch für das jeweilige Lager optimal - auch Kegelrollenlager kann man überspannen - und wenn das Lager dann nach 15.000km am Ende ist, hat man nicht viel gewonnen, zumal der Ausbau der Außenlager wegen der fast identisch breiten Lageraufnahmen, die kein Ansetzen eines Durchschlägers erlauben, eine Pest ist und ich noch nicht herausgefunden habe, wie Honda das macht.
    Der Shimmy, der i.d.R. vom Reifen kommt und ggf. von einem verwendeten Topcase, dürfte eher vom verrrosteten Lager unterstützt werden. Und letzteres liegt in aller Regel daran, daß jemand das Mopped mit dem Dampfstrahler gewaschen hat und nicht wußte was er tut. Das Wasser arbeitet sich auch unter´s Fett.
    Grüße
    Chris


    Das Kugel-LKL ist einfach günstiger als die Kegelrollenlager. Ich habe mich beruflich mit dem Thema Lager vorspannen auseinandergesetzt und kann Dir sagen, dass es nicht zuverlässig möglich ist eine korrekte Lagervorspannung mit Hilfe einer Drehmomentvorgabe zu erfüllen, da spielen sie viele Faktoren mit rein die die Vorspannkraft so stark beeinflussen, dass eine 200-300%ige höhere Last des Lagers keine Seltenheit ist. Habe da Versuchsreihen gemacht mit unterschiedlichen Personen mit hochpräzisen Werkzeugen, mit speziellen Hilfsvorrichtungen usw... Messwerte mit Kraftmessdosen im direkten Kraftfluss gemessen.
    Letztlich bleibt einem in Bezug aufs LKL vorspannen nur mit der Federwaage am Lenker ziehen und einen bestimmten Wert nicht überschreiten, egal welches LKL man verwendet. Die Belastbarkeit der Kegelrollen ist deutlich höher als die der Kugellager, schlechter für die Lebensdauer der Lager ist eher zu wenig Vorspannung, eine zu hohe Vorspannung verringter natürlich auch die Lebensdauer aber nicht in dem Maße wie es eine zu kleine Vorspannung tut.


    http://skf.dyndns-web.com:8081…=1&lang=de&newlink=1_0_85

  • Die idee mit der Federwaage ist ja interessant. Wieviel Kraft sollte bei einem optimal eingestelltem LKL, denn auftreten?
    Muss gestehen ich brauch da immer ein paar Fahrversuche bis ich den optimalen Wert habe, so das das Moped wirklich perfekt fährt. Das Feintuning sind meist so 10-20°Schritte in die ein oder andere Richtung.

  • Wenn da ein paar kg Gabel mitsamt Rad und dem ganzen Zeugs was sonst noch daran montiert ist dran hängen, spürt man halt solche kleine Unebenheiten nicht. Die Massenträgheit verwischt sozusagen die angeraute Oberfläche......


    Also solch ein Lager macht nicht nur einen Shimmy sondern fährt sich auch sonst eindeutig schlecht, das sollte man als Fachmann schon merken. Am letzten getauschten LKL von mir, waren nur Minimale Spuren sichtbar, das Fahrverhalten war aber eindeutig: LKL defekt. und das war auch spürbar wenn man das Ding vorn entlastet hat und mit den Fingerspitzen den Lenker bewegt hat...

  • Die idee mit der Federwaage ist ja interessant....


    Laien sind regelmäßig mit einer Federzugwaage überfordert, da doch einiges an Prüfbedingungen (Zugverlegung, Kabelbäume, Losbrechmoment, Gleichmäßigkeit der Bewegung) zu beachten sind.
    Die Werte sind fahrzeugspezifisch und der jeweiligen Reparaturanleitung zu entnehmen.


    Schrägschulterlager wie sie bei Honda zum Einsatz kommen, sind übrigen recht gut zur Aufnahme von Axial- und Radialkräften geeignet und bei richtiger Vorgehensweise hinsichtlich der Vorspannung nach RA bestens einstellbar.

  • Moin Leute!
    Es gab schon einmal einen Thread über unvorhergesehene Raparaturen, da schrieb ich auch über mein LKL.
    Das sah im Prinzip genauso aus, oben wie unten. Ausserdem waren viele Kugeln ebenfalls an der Oberfläche defekt.
    Ich hatte damals eine deutliche Rastwirkung....
    Kegelrollenlager rein und bislang ist Ruhe. Zumal das Lager kaum teurer war als original.
    Der Wechselaufwand jedoch ist bei mir immens gewesen, wie schon erwähnt kaum Ansatz die Lagerschalen auszutreiben.


    Fazit bei Shimmy: LKL tauschen und mit etwas Gefühl anziehen und nach ein paar Kilometern kontrollieren. Ach: andere Reifen nicht vergessen ;-)


    Der Dirk

  • Mit wievielen km auf der Uhr waren bei Euch die LKL defekt? Meine RD13 hat nun 24tkm auf der Uhr und ich spüre einen Rastpunkt. Muß in 4 Wochen zum TÜV und in 4,5 Monaten geht es nach Schottland. Bei meiner alten PD06 war erst mit 85tkm das LKL fällig.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo TA95 ()

  • Das ist so etwa der Todeszeitpunkt, irgendwann nach 20tkm, soweit ich mich an die Beiträge der letzten Jahre erinnere. Raus damit.
    Das LKL selbst zu tauschen ist bei der RD13 eine völlige Pest. Ich habe keine Ahnung, wie die bei Honda die Lagerschalen ziehen - es gibt Null Überstand der äußeren Lagerschalen im Steuerkopf über die Kanten der Lageraufnahme. Selbst mit einem dafür gedachten Spreizdorn hab´ ich damals keinerlei Kante gefunden. Das ist daher so ziemlich das einzige, was ich in der Werkstatt machen lasse.
    Grüße
    Chris

  • Vor vielen Jahren habe ich mal in der Motorrad gelesen, dass Kegelrollenlager problematischer auf Toleranzen im Lenkkopflager reagieren als Kugellager. Ich hatte mal ein Moped, da war nach zu lose gleich zu fest, mit dem bekannten Schlingern bei niedriger Gechwindigkeit.