Honda CBF 500 Chokeprobleme ! Bitte Hilfe

  • Hallo Zusammen,


    bin neu in dem Forum und habe gleich zu Anfang ein Problem und hoffe sehr dass mir jemand helfen kann :roll:


    Habe seit ca. 2 Monaten eine CBF 500 ! Bj. 2004 , ungedrosselt, Scheckheftgepflegt als Garagenwagen mit 7.200 km, wurde vom Vorbesitzer in 10 Jahren, 1.600 km bewegt, wg. Krankheit verkauft !


    Batterie und Luftfilter habe ich erneuert und der Vergaser wurde beim Fachhändler 2013, zerlegt, gereinigt und eingestellt, danach wurde sie nur ca. 160 km gefahren.


    Mit dem Motorrad fährt es sich super aber: Im Handbuch steht explizit man soll den Choke vor dem Starten ganz ziehen, danach soweit rein dass sich die Drehzahl auf 1.500 - 2.000 U stabilisiert und danach GANZ reinschieben !


    Wenn ich aber den Choke ganz rausziehe, schnellt die Drehzahl sofort auf über 5.000 U/min hoch und der noch kalte Motor röhrt ganz furchtbar, ist das normal??


    Habe mir angewöhnt den Choke nur soweit rauszuziehen, dass ich starten kann und das ganze sich auf knapp unter 2.000 U stabilisiert, funktioniert auch aber jetzt gehts los!


    Mein Arbeitsweg beträgt ca. 5 km, der erste Teil davon nur bergab, ich weiss nicht ob es daran liegt aber wenn ich den Choke wie im Handbuch beschrieben nutze, geht die Maschine beim nächsten Anhalten sofort unter 1.000 U und stirbt dann ab! Also fahre ich immer gute 5 min. mit Choke!


    Hab aber jetzt langsam Muffe weil ja im Handbuch steht, das mit Choke fahren, Zylinderwand und Motor beschädigen kann :(


    Das will ich auf keinen Fall! Hab folgendes probiert, Choke nach ca. 2 min. rein, bis nachhause nonstop bergauf gefahren, an der Garage angehalten, Drehzahl im Keller, aus!


    Einmal hatte ich eine Drehzahl von 5.000 ! im Stand! Hab den Choke rein, er war nur bissl draussen, bumm sofort wieder Drehzahlkeller und ich musste das Gas halten damit die Gurke nicht ausgeht!


    Das ist total nervig und ich bin ratlos, entweder bin ich zu blöd oder keine Ahnung !


    Ich liebe dieses Motorrad, seit es 2004 rauskam aber bin so gefrustet dass ich überlege auf die 600er Einspritzer umzusteigen! Ich will das Ding ja nicht schrotten!
    Es riecht auch immer nach Benzin, auch am Ölmessstab, wahrscheinlich von der Chokefahrerei!


    Oder ist das ganze Geheimnis wirklich den Choke GANZ zu ziehen?? Aber wie gesagt röhrt sie dann sofort auf über 5.000 und das bei kaltem Motor!


    Nach einer längeren Strecke hingegen, geht nichts mehr aus und auch erneutes Starten, funktioniert dann, ohne Choke!


    Vielleicht weiss jemand Rat :confusedx: den so machts kein Spass
    Hab schon alles gelesen, von dreckiger Kraftstoffleitung über Zündkerzen (2013 neu) bis hin zu: Vergasereinstellung, Gemisch zu mager und alles was es eben so gibt.


    Vielen Dank und Gruss
    Sabine

  • Hallo Sabine, ich habe meine CBF500 bei diesen Temperaturen (über 20 Grad) immer ohne Choke gestartet (leicht Gas geben und starten). Für 5 km würde ich das Motorrad nicht nehmen, das wird bei dieser kurzen Strecke gar nicht warm. Du fährst ja dann auch permanent mit zu fettem Gemisch. Ich glaube das wird auch mit einem Einspritzer nicht viel besser. Der Motor muß auch mal richtig "heiß" gefahren werden. Ansonsten würde ich erstmal die Einstellung des Chokezuges prüfen. Wenn die Maschine seit 2013 fast nur gestanden hat und das auch noch mit vollen Schwimmerkammern, dann denke ich fast der Vergaser ist irgendwie zu. Also den vielleicht noch mal anschauen.


    Grüße René

  • Hallo René,


    danke für die schnelle Antwort!
    Ohne Choke starten hat bei mir nicht funktioniert, am Gasgriff gedreht, kam aber nichts.
    Das mit den Schwimmerkammern habe ich mir auch schon überlegt, ich werde danach schauen lassen!
    Ich denke dass ich lieber nicht mehr mit dem Motorrad zur Arbeit fahre, Strecke ist zu kurz.


    Ich hoffe mal dass ich die Ursache finde und in Zukunft ohne Choke fahren kann!


    Hab letzte Woche eine längere Strecke gefahren, ca. 100 km damit sie mal warm wird.


    Wie startet man eigentlich jetzt korrekt? Doch wie im Handbuch beschrieben, Choke voll raus? Wie gesagt springt meine dann sofort auf 5.000 U/min.



    Gruss Sabine

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  • Muss ich mal in den Erinnerungen kramen :D , im Prinzip wie im Handbuch: Choke ganz raus (kein Gas), anlassen, wenn sie läuft Chocke langsam rein bis Drehzahl 2000, dann losfahren und nach einigen 100m ganz rein. Es melden sich aber bestimmt noch ein paar 500er Fahrer.


    Grüße René

  • Also erstmal würde ich die permanente Choke fahrerei lassen und das Motorrad beim Händler hinstellen, wo du den Vergaser hast reinigen lassen.


    Wenn das Öl bereits nach Benzin riecht und eventuell der Ölstand gestiegen ist würde ich keinen Meter mehr fahren!


    Eventuell ist das Standgemisch zu mager eingestellt worden und oder die Vergaser schlecht synchronisiert. Schlechtes eingestelltes Standgas kann auch eine Ursache sein.
    Fahr das Motorrad mal richtig warm und sag uns wie das Standgas eingestellt ist.
    Im kalten Zustand laufen Vergasermaschinen häufig nicht besonders pralle.
    Eine längere Standzeit kann die Vergaserdüsen verharzen lassen, was dann zu Problemen führen kann, wie du sie beschreibst.


    Weiterhin:
    Ein Choke verlang bei vielen Modellen Fingerspitzengefühl. Deine Taktik das Ding soweit zu ziehen bis etwa 2000 Upm anliegen ist völlig korrekt.
    Das der Motor kalt auf 5000 dreht, wenn du voll rausziehst ist auch normal. Der Choke ist so ausgelegt, dass du auch bei -20° ausreichend anfetten kannst.
    Choke und Gas aufdrehen beim starten ist ganz schlecht. Der Choke wirkt idR. nur im "unteren" Teillastbereich. Wenn du also gas gibst beim starten ist die Wirkung weg.


    Auf 5km Kurzstrecke wird der Motor nichtmal ansatzweise warm, außer du fährst die Strecke vollgas.
    Der Benzineintrag durch die Choke Benutzung summiert sich und äußert sich durch riechendes Motoröl und erhöhten Verbrauch.
    Bei längeren Strecken kommt das Öl auf Temperatur und das Benzin kann verdampfen.

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  • Hallo hornet,


    danke für die Infos, ich werde morgen beim Händler anrufen und die Maschine vorbeibringen!
    Standgas habe ich schon mal runterreguliert nachdem sie nach dem Fahren warmgelaufen war, denn davor war die leerlaufdrehzahl bei 2.500 U/min., vielleicht war das ja auch korrekt aber mein Vater (Mechaniker) meinte das sei zu hoch.


    Werde auf jeden Fall danach schauen lassen.

  • Mit voll gezogenem Choke ist meine CBF500 bei ca. 3.000 Umdrehungen und das Standgas ist bei warmem Motor (bzw. ohne Choke) bei ca. 900-1.200 .


    Im Sommer bzw. bei warmen Wetter versuche ich die Honda ohne Choke zu starten ggf. mit Gas am Leben zu erhalten.
    Ansonsten Choke voll ziehen, Motor starten und ab die Post. Nach 200-max.1km schiebe ich den Choke wieder komplett rein. GGf. dann halt mit Gas das Motorrad an Ampeln bei Laune halten.
    Mit dem Choke spiele ich vom Prinzip gar nicht (ein bisschen raus oder rein).


    Meine Honda muss auch immer mal kurze Strecken über sich ergehen lassen. Für mich ist das ein Fahrzeug und wird so genutzt. Ab und an gibt es auf der Heimfahrt dann eine extra Runde ;)


    Ich würde an deiner Stelle nach einer ausgibigen Runde mal das Standgas regulieren auf die ca. 1-1.300 Umderehungen (siehe Handbuch) und dann müsste die Drehzahl mit Choke auch geringer werden.


    Wenn du Lust hast, kannst du auch mal eine halbe Dose Fuel Max zu einer Tankung geben.
    Ich mach das 1-max.2x im Jahr. Mein Vergaser wurde in 9 Jahren/46.000km nicht einmal gereinigt oder synchronisiert. Und meine Honda stand bis 2011 auch eher nur rum bis ich sie übernahm :D


    Alternativ halt wirklich noch mal den Vergaser checken lassen bzw. reinigen, was die anderen hier so raten.

  • Vielen Dank NyahNorman auch für deine Tips !


    Das Fuel Max wird ja wohl nicht schaden denke ich.


    Seither habe ich das Motorrad nicht mehr bewegt, ich werde sie schön warm fahren und dann das Standgas regulieren, denn es ist doch sehr hoch.


    Vergaser checken werde ich aber dennoch tun müssen!


    Klar ist die Strecke zur Arbeit kurz aber ich fahre dann halt trotzdem gerne auf dem Zweirad und mein Civic bleibt in der Garage :)-, mein 50 ccm Piaggio ist jetzt halt nicht mehr so prickelnd wie früher.

  • 2500U/min sind als leerlaufdrehzahl eindeutig zu hoch.
    900U/min sind aber auch nicht gut.
    Es ist ein weit verbreiteter irrtum, dass eine sehr niedrige Leerlaufdrehzahl eine feine Sache ist. Wenn die Nocken sehr langsam auf den Tassenstößeln abrollen, haben sie viel Zeit, das (evtl. noch kalte) Öl wegzudrücken, der Nockenwellenerschleiß ist dann am höchsten, viel höher als bei Drehzahlorgien.


    Du solltest Nyahs Methode, den Motor mit Gas am Leben zu halten, versuchen, mit etwas Übung geht das.


    Generell ist es für einen Motor nicht gut, über Strecken von 5km bewegt zu werden.
    Der Eintrag von Kondenswasser und Kraftstoff ins Motoröl ist dann sehr hoch. Ein Kaltstart generiert mehr Verschleiß als viele hundert Kilometer Fahrt bei warmem Motor.


    Beim Laufen im kalten Zustand -für einen Motor ist alles unter 60 Grad kalt- kondensiert ein Teil des angesaugten Kraftstoffes an der Zylinderwand und wird nicht verbrannt. Der verdünnt dann das Öl und verringert dessen Qualität und Schmierfähigkeit drastisch. Gleichzeitig erreicht der Motor bei Kurzstreckenbetrieb nicht die Temperatur, bei der das Benzin im Öl verdampft und über die Kurbelgehäuseentlüftung wieder austritt und angesaugt wird. Es verbleibt also im Öl. Und da gehört es nicht hin.


    Wichtig wäre also, regelmäßig längere Strecken mit dem Motorrad zu fahren und das Öl recht oft zu wechseln.

    Einmal editiert, zuletzt von mart!n ()

  • Hallo Martin und vielen Dank an alle die geschrieben haben, es ist wirklich interessant etwas über die ganze Mechanik zu erfahren wenn man selbst keine Ahnung hat! Ich werde alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.

  • Also 2013 ist der Vergaser gereinigt worden und danach wurde das Motorrad kaum bewegt, stand also zwei Jahre nur rum?
    Und jetzt läuft das Ding nicht richtig?
    Ich tippe da auf nen verharzten Vergaser.


    Falls mal jemand mitliest: Schwimmerkammern immer entleeren, wenn das Motorrad ein paar Wochen steht.


    5km zur Arbeit: Ich wundere mich immer, warum Leute wissen wollen, wie warm ein Motor nach 5km ist. Die km sind vollkommen irrelevant, es kommt auf die Zeit an. Ich hatte schonmal nach 2km 80 Grad.
    5km sind in der Stadt meist etwa 15 Minuten, in denen der Motor meist komplett warm ist, auch wegen häufigen Beschleunigens, langer und häufiger Standzeit und wenig Kühlluft.

  • Hört sich logisch an was du sagst! Jap, seit Vergaserreinigung kaum bewegt !Danke für all die nützlichen Hinweise und dass Ihr euch die Zeit genommen habt :)-

  • Die Fachpresse hat das mal getestet.
    Eine sehr schonende Behandlung des Motors über 12km wurde dringend empfohlen, da davor die erforderliche Temperatur nicht erreicht sei.


    Klar ist auch, der Motor mag auf 5km mit stop & go halbwegs warm sein. Aber nach jedem Kaltstart hat man Kraftstoff- und Kondenswasser-Eintrag ins Öl, Öltemperaturen, bei denen das wieder verdunstet erreicht man bei diesem Kurzstreckenbetrieb nicht oder nur sehr kurz.
    Es gilt also das oben geschriebene.