74er CB250B4 Fahrwerk verbessern?

  • Liebe Gemeinde,


    Macht es Sinn, das originale Fahrwerk zu verbessern? Was ist verhältnismässig?
    Ich würde gern die Möglichkeiten ausloten, gehe aber nicht auf Rennstrecke.
    Was habt Ihr für Konfigurationen (neue Federn/neue Federbeine/neue Gabelfedern/"Dämpfertuningeinbauteile")?


    In diesem Zusammenhang noch eine Frage: Ohne Frontschutzblech sieht's gut aus, über Regen und Schmutz reden wir hier nicht, aber wie wichtig ist die (integrierte)Gabelbrücke? Die meisten Umbauten zeigen gar keine mehr.


    Beste Grüsse

  • Ohne den Kotflügel wabbelt die Gabel, das lässt sich mit Austausch gegen die cb500t Gabel optimieren (35er Standrohre - andere Gabeln gehen sicher auch), würde aber weiterhin mit Kotflügel zu fahren empfehlen. Das originale Öl habe ich gegen dickflüssiges getauscht. Dazu die korrekten Koni Dämpfer, eine spielfrei gelagerte Schwinge und Kegelrollenlager sind alles was ich gewechselt habe. Damit fahre ich bisweilen ambitioniert, und kann eine klare Verbesserung gegenüber der "Schaukelpferd"-Konfiguration der originalen Maschine feststellen. Das Öl ist das Getriebeöl meiner Fräsmaschine - Viskosität ist honigartig.

  • Hallo,


    In diesem Zusammenhang noch eine Frage: Ohne Frontschutzblech sieht's gut aus, über Regen und Schmutz reden wir hier nicht, aber wie wichtig ist die (integrierte)Gabelbrücke? Die meisten Umbauten zeigen gar keine mehr.


    na ja, bei Umbauten „ohne” weiss man dann gleich: der Umbauer hat eine Skulptur erschaffen aus den Resten eines Motorrades.
    Genau so gut kannst du das Spiel der Schwinge beseitigen, in dem du sie rahmenfest verschweisst. Das ist dann mal ein edler Umbau! ;-)


    Die Brücke trägt nicht nur das Schutzblech bzw ersatzweise die Plaste, sondern sie stabilisiert hauptsächlich die Gabel. Ohne die Brücke keine HU. Ohne die Brücke keine Stabilität. Nur Blech kürzen oder gegen schicke Plaste tauschen geht.


    Ich hatte früher die originale Gabel, originale Federn, mit Automatik-Getriebe-Öl. Hinten die obligatorischen Konus. Es gab ja nichts anderes.
    Heute würde ich, wenn ich Spass wollte, die komplette Front gegen 40 Jahre jüngeres Material tauschen. Hauptsächlich wegen der für heutige Verhältnisse gefährlichen Scheibenbremse.

  • Hauptsächlich wegen der für heutige Verhältnisse gefährlichen Scheibenbremse.


    Bitte?


    Mit der 450er Trommel vorn merkt man, wie sich die (originale) Gabel biegt, wenn man in die Eisen geht. Eine andere Gabel die schwerwiegend abweicht bringt allzuoft einen größeren Umbau mit sich. Schöne Optionen gibt es ja... von den modernen 125ern. In meine Renngurke habe ich eine Yamaha RD Gabel adaptiert - einfach weil sie die leichteste 35er war, die ich finden konnte.

  • Hallo,
    ich hab bei allen alten Hondas bei Regen zwischen Bremse betätigen und Bremswirkung spüren im Duett mit der singenden Scheibe drei Rosenkränze beten können.
    Da gab es aber auch nur eine Scheibe (original Honda) und einen Bremsklotz (original Honda) und Scheibe lochen war bei den kleinen Hondas nicht geboten. Damit würde ich heute nicht mehr fahren wollen.

  • Die Kernfrage ist tatsächlich die Verhältnismäßigkeit.


    Wie Herbert Grönemeyer so nett formuliert hat: Wasolldas?


    Aufwand und Nutzen stehen in keinem vernünftigen Verhältnis.
    Aktuelles Motorrad erwerben ist zielführender.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Einwand: Aufwand und Nutzen stehen in keinem vernünftigen Verhältnis.


    Gegenrede: Prinzipiell ja auch völlig richtig und ich stimme da voll zu, aber …
    wir sind in unserem Tal winters drei Monate eingeschneit… in der Zeit machen wir sogar unsere Kinder selber.
    ;-)

  • die gelochte scheibe habe ich auch, gerade bei regen ein wahrer segen.


    gabel vorne: ein dickes öl (z.b. belray 15w, oder liqui moly 15w) macht die gabel ganz ordentlich steif beim fahren.
    die konis hinten lassen sich zerlegen, mit einem 5er gabelöl gefüllt tun die auch das, was die sollen.


    das ist dann immer noch kein modernes fahrwerk, aber man muss nicht gleich das beten anfangen,
    wenn man mal unerwartet die Richtung ändern muss.


    will sagen:
    das gabelöl zu wechseln ist keine Hexerei (und sollte sowieso zum guten ton
    gehören das einmal im jahr zu tauschen). die kosten sind verschwindend klein und das
    Ergebnis überzeugt.


    die konis sind hinten ein wahres wunder, damit fährt sich das Motorrad vernünftig.
    das Geld ist sicher gut investiert. ab und an gibt's gebrauchte. meine waren fest, liessen
    sich aber mit etwas gefummel wieder gangbar machen.

    been there...
    done that...
    got a t-shirt !


    David Bailey wrote: If you don't have a Honda ... well, you don't have a Honda!

    Einmal editiert, zuletzt von cruzcampo ()

  • Mahlzeit!
    Da war ja schon viel schönes dabei...


    Reifen fehlen aber noch.
    Damit geht's dann in religiöse Dimensionen.
    Vieleicht gibt's sogar ne Empfehlung von einem Frankfurter "Reifenhändler".


    Stahlflex Bremsleitungen unterstützen die Wirkung der Vorderradbremse ungemein.


    Mit Öl wechseln und dem angesprochenen austauschen der Lager findet alles sinnstiftend und finanziell im moderaten Rahmen statt.


    Austausch von Gabeln und festschweißen von Schwingen muß nicht zwingend sein...


    Auch die Stützfunktion des Schutzbleches wird überschätzt, wenn auch natürlich vorhanden (z.B.: CJ250-Kunststoff-"Schutzblech" auf "verstärktem" Träger.)


    Man hat nicht immer schon das Totemhemd an wenn man sich auf so eine Mühle setzt, gerade wenn man weiß was man an Resourcen zur Verfügung hat.


    Wie ging das nur früher??


    Schraubergrüße,
    Norbert



    gesendet ....?

  • :o


    Wie ging das nur früher??


    Es ging - und oft ging es tödlich aus. Wenn man mal die Zahlen "zugelassene Kfz/gefahrene Kilometer/Todesfälle im Strassenverkehr" anschaut, darf man doch das Totenhemd schon mal aus dem Schrank holen, wenn man an früher denkt.


    Natürlich kannst Du mit sehr zurückhaltender Fahrweise das Risiko senken, aber die anderen um Dich rum wissen nix davon, was Du an Ressourcen (nicht) zur Verfügung hast. Wenn sie Dir dann noch Platz zum Ausweichen lassen, hast Du Glück ... :wink1:



    Ich hab auch die "Stützfunktion" des Schutzblechs mal getestet - indem ich es bei meiner CM noch mit der originalen erbärmlichen Einzelbremsscheibe mal weggelassen hab. Kräftiges Bremsen führt dann sehr schnell auf die Gegenfahrbahn. Sollte man bei einseitiger Bremse (und Trommel ist immer einseitig) nur weglassen, wenn man statt dessen 'nen Gabelstabi verbaut ...






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Also ich fahre ganz sicher nicht wie ein alter Mann mit der Kiste, aber man muss schon etwas um sich schauen, und die Verkehrslage im Blick behalten. Bremsweg von 100km/h mit beiden Bremsen etwa 20-30 Meter. Da zieht man aber schon ordentlich an den Bremsen, und hält sie gerade unterhalb der Blockiergrenze. Spannend wirds bei der Trommel nur bei nassem Wetter - insbesondere dank der tollen Luftlöcher in der Nabe.
    Reifen habe ich gerade Heidenau K34 3.25 -18 52S tt vorn wie hinten drauf - fährt super, wobei ich die billigen Mitas die ich vorher hatte auch ganz gut fand.


    Die Konis allerdings muss ich wohl auch bald mal zerlegen, ich denke die sind einfach mit Abrieb zugeschlammt, fühlen sich hinten einfach viel zu hart an.

  • Mahlzeit!
    Kann es sein, daß die "Gegenverkehrsautomatik" bei der CM auch vom auch sonst labberigen Rahmenkonstrukt (hin- und) herrührt?
    Da ist dann die Doppelscheibe aber ne zweischneidige Axt!


    Die Doppelsscheibe
    trägt bestimmt auch Wesentlich zur gefühlten Sicherheit bei.
    Gelochte Scheiben(!!) z.B. und wenn sie dann noch Eckert mit Vornahmen heißen..


    Den kompletten Umbau der Gabel von ner 250er halte ich trotzdem unter der Vorgabe "keine Rennstrecke" für übertrieben.
    Der angesprochene Stabi sollte da ausreichen.
    Da gibt es andere Stellen an denen Wartung und Kontrolle schon für fast umme massiv die Fahreigenschaften verbessern.
    (Luft, Fett ...)



    Tja, eins noch:
    Manchen trifft halt das von Rollertreter angesprochene Schicksal und das ist gut so. Denn
    die andere Variante, ist wenn ein alter Sack auf ner nagelneuen Technologiebombe unterwegs ist.


    Da bleibt technisch fast kein Wunsch offen, als Assistenzsysteme fehlen halt nur noch Stock und Hund...


    Da schließt sich ein Kreis von früher und heute!


    GN,
    Norbert


    gesendet ....?

  • … Bremsweg von 100km/h mit beiden Bremsen etwa 20-30 Meter. …


    Hart am Wind… ;-)
    v*v/(2g) = ca 38m …
    Mehr als 1g Verzögerung, das geht nur mit modernem Top-Material und Rennstrecken-Grip