CB900F2: Batterie lädt nach ca. 10-15 min nicht mehr richtig

  • Hallo Zusammen,


    ich habe das Phänomen, daß die Batterie nach ca. 10-15 min Fahrt nicht mehr richtig lädt.
    Ausgangslage: An der F2 ist vorne in der Verkleidung ein (relativ lahmer) Voltmeter. Dort ist mir aufgefallen, daß dieser nach ca. 10-15 min weniger anzeigt.
    Zuerst habe ich die angezeigte Spannung mit einem guten Voltmeter verglichen. Der Wert stimmte in etwa, wobei der Voltmeter im Cockpit nur die "Richtung", nicht aber Nachkommastellen anzeigt.
    Daher habe ich mir mein Voltmeter prov. an die Boldor angebaut und während der Fahrt geprüft. Messung direkt an den beiden Batteriepolen um sicher zu sein, daß ich das messe, was an der Batterie anliegt.
    Die Batterie hat beim Start ca. 12,4 Volt. Danach steigt die Spannung auf ca. 14,2 Volt bei Drehzahl < 3.000 U/min. Licht Ein/Aus macht in der Anzeige 0,2 Volt aus.
    Nach den 10-15 min Fahrt geht die Anzeige kontinuierlich (also nicht schlagartig!) runter und pendelt sich dann je nach Drehzahl zwischen 11,2 (z.B. bei Halt an Ampel) und 12,2 Volt (Drehzahl > 3.000 U/min) ein. Das scheint mir deutlich zu wenig. Wenn ich nach ca. einer Stunde Fahrt zurückkomme, alles ausschalte und nur die Batterie messe, sind es meist noch 12,0 - 12,2 V.
    Was habe ich bisher unternommen: Neue Batterie (hatte zuvor eine Gelbatterie, nun wieder ein herkömmliche Bleibatterie, ist aber kein Unterschied), inzwischen auch schon mehrfach über Nacht geladen. Neuen Regler eingebaut, ich dachte, der hat vielleicht einen Wackelkontakt, scheint es aber auch nicht zu sein.
    Ein grundsätzlicher Fehler kann m.E. nicht vorliegen, da ja zu Beginn jeder Fahrt alles funktioniert. Es scheint so zu sein, daß ein Teil (welches könnte es sein?) nach einer gewissen Zeit "schlechter" wird?
    Um das Problem genauer zu beobachten habe ich inzwischen in der 12 V Steckdose eine digitale 12 V Anzeige eingesteckt, die eine Stelle nach dem Komma anzeigt und auch mit meinem Messgerät synchron ist.
    Es ist definitiv so, daß die Batterie drehzahlabhängig lädt, aber nach dieser Zeit (10-15 min) einfach um ca. 1 V zuwenig lädt.
    Wer hat eine gute Idee?
    Grüße aus Stuttgart
    Willy

  • Moin,


    da wird wohl 'ne Spule in der LiMa 'ne Macke haben - "progressiven Innenschluß" könnte man es nennen ...
    Bei zunehmender Temperatur Kurzschluß über ein paar Windungen - dann liefert die Spule kaum noch Spannung und trägt nicht mehr zur Ladung bei. Der Rest schafft es nicht, die Batterie hochzuhalten ...


    Ich gehe mal davon aus, dass die Bolle 'ne Drehstromlichtmaschine mit 3 gelben Leitungen zum Regler hat. Bei voller Temperatur die LiMa vom Regler trennen und jede gelbe Leitung gegen jede andere messen (Wechselspannung, deutlich höher als 12 Volt) - dabei die Batterie mit dem Ladegerät stabilisieren, dass die Zündung zuverlässig Saft hat und der Motor nicht ausgeht.
    Das gleiche auch noch mit angeschlossenem Regler.


    Die 12 gemessenen Spannungen (je 3 x bei Standgas, je 3 x bei 3000/min) hier posten - vielleicht können wir dann schon was ausdeuten.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • hallo olaf,


    das ging ja fix! deine vermutung geht sicherlich in die richtige richtung, ich tippe auch auf sowas.
    nur für mich zur (er-)klärung: meinst du den teil von der lichtmaschine, der sich dreht (rotor) oder die wicklungen, die im gehäusedeckel drin sind?
    wenn ich es richtig weiß, gehen vom deckel die drei gelben kabel weg...
    den regler hatte ich wie schon geschrieben bereits getauscht, der sollte also ok sein.
    derzeit regnet es bei uns in stuttgart und für die nächsten tage sieht es nicht besser aus.
    werde also noch geduld brauchen, um das zu testen.


    grüße, willy

  • Hi Willy,


    im Rotor sitzt die Erregerspule, die über das rotierende Magnetfeld in den Statorspulen im Gehäusedeckel die Ladespannung induziert. Ich vermute, dass eine der Statorspulen nicht richtig mitarbeitet - also erstmal an den 3 gelben Leitungen, die vom Deckel weggehen, die Spannungen messen.



    Die Leistung (und Ladespannung) der Lichtmaschine geht auch runter, wenn das Erreger-Magnetfeld im Rotor schwächer wird - darüber regelt nämlich der Regler die Spannung. Da könnte es Probleme geben, wenn die Schleifringe und die Kohlen nicht mehr zuverlässig den Kontakt zueinander halten (Regler hast Du ja schon getauscht), um das zu prüfen, müsste man aber Strom und Spannung an der Erregerwicklung gleichzeitig messen :o


    Sofern es überschaubarer Aufwand ist, prüf mal, wie lang die Kohlen noch sind - wenn sie keine Reserven zum Nachrutschen in Richtung Rotor mehr haben, könnte es natürlich auch sein, dass sie bei zunehmender Temperatur nicht mehr richtig den Kontakt zu den Schleifringen halten. Dann hast Du wahrscheinlich auch schon Brandspuren an den Schleifringen (weil's bei schlechtem Kontakt Funken zieht) und müsstest die Ringe sauberdrehen und neue Kohlen einbauen.




    Mopped und Fahrer sollten doch wasserfest sein ... :roll1:






    :wavey:

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  • hallo olaf,


    das mach ich, ich werde berichten. ich habe noch eine spule und einen rotor von einem alten motor, da könnte ich der reihe nach tauschen.
    wie könnte ich strom und spannung gleichzeitig messen?


    schönen maifeiertag noch!


    grüße, willy

    Einmal editiert, zuletzt von whk311 ()

  • :o


    Um Strom und Spannung gleichzeitig zu messen, brauchst Du 2 Messgeräte.


    Eins zur Strommessung in Reihe mit der Spule in die Zuleitung schalten, das andere zur Spannungsmessung parallel an die beiden Anschlüsse des Stators. Wenn bei warmem Motor (und schwacher Ladespannung) der Strom durch die Spule deutlich runtergeht, obwohl der Regler die Spannung hochregelt (müsste er normalerweise bei Absinken der Bordspannung), ist im Rotorstromkreis ein temperaturabhängiger Fehler (vermutlich Übergangswiderstand - dass der Innenwiderstand der Spule bei zunehmender Temperatur deutlich hochgeht, ist eher unwahrscheinlich).






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  • habˋs von der theorie her verstanden.
    mal sehen, ob ich es hinkriege.
    melde mich, wenn ich bei entsprechendem wetter testen kann.

  • Hallo, gehe mal davon aus das die Bolle nach 15 min wieder problemlos startet. dann ist das normal.
    Habe an meiner Bolle zwar kein Voltmeter, aber bei der CBX 750 und da geht die Spannung nach dem ersten Start von ca. 14V nach einer Zeit auch auf ca. 12V zurück dann ist die Batterie geladen und der Regler leitet die Spannung der Lichtmaschine zum Rahmen ab. Denke das ist bei dir auch so.


    Gruß

  • :o


    Wenn ich nach ca. einer Stunde Fahrt zurückkomme, alles ausschalte und nur die Batterie messe, sind es meist noch 12,0 - 12,2 V.


    Das ist garantiert keine fertig geladene Batterie :wink1:
    Und wenn Dein Voltmeter korrekt anzeigt, sollte bei voller Batterie und laufendem Motor noch 'ne Spannung von 13,2 - 13,8 Volt anliegen.


    Auch wenn die Maschine immer problemlos anspringt, zeigt 'ne Ladespannung von ca. 12 Volt bei laufendem Motor einen Messfehler oder eine Fehlfunktion ...






    :wavey:

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  • Rotor mal kalt und dann heiß per Ohmmeter messen.
    Fals der Rotor mal runter muß, man kann die Hinterradachse reinschrauben und damit den Rotor von der Kurbelwelle ziehen.


    Die Lösungen finden sich in diesem Forum, Du bist nicht der erste mit diesem Problem
    z.B.
    http://www.honda-board.de/hb/t…stemen-%28von-ManfredK%29
    http://www.honda-board.de/hb/t…ruefen-%28von-ManfredK%29
    http://www.honda-board.de/hb/t…-Lichtmaschine-und-Regler


    :awg:

    Immer gut drauf bleiben!
    Gruß - Kolle
    Ohne Navi wär ich schon da :D______________ Adblock+ :topX:

    Einmal editiert, zuletzt von Kolle ()

  • hallo olaf und kolle,
    zuerst nochmals danke für eure antworten!
    ich bin inzwischen weitergekommen und habe folgendes gemacht:
    - rotor und spule getauscht
    - fahrt ca. 1 std. mit ausgeschaltetem licht: voltmeter bei >3.000 u/min immer über 14 V, bei > 2.500 u/min ca. 13,5 v, im standgas ca. 1.200 u/min immer noch bei ca. 12,4 v.
    soweit so gut.


    zweite fahrt, test von verbrauchern um so vielleicht festzustellen, wer den strom klaut ;-)
    - zündung an: statt 12,4 v nur noch 11,8 v
    - blinker während der fahrt: - 0,1 v
    - stoplicht an ampel: - 0,4 v
    - standlicht während der fahrt: - 0,4 volt
    - fahrlicht während der fahrt: - 1,2 v (!!!)


    also, jetzt frage ich mal ganz unbedarft, können diese werte stimmen? ich bin kein elektriker und ich weiß, daß ch auch nur die spannung, nicht aber den tatsächlichen stromverbrauch sehe, aber es ist doch komisch, wenn an der batterie solche extremen unterschiede auftreten, oder?


    kann mich da jemand aufklären. suche ich vielleicht was völlig falsches?
    grüße, willy

  • Hy,


    Entweder Batterie defekt....Wicklung im Rotor schleichender Tod,wenn 5 0hm an Schleifbahnen sind und während der Fahrt Spannung einbricht.
    Hast due jetzt schon den Rotor gewechselt ???



    Cu
    Frank

    Wir können ihnen leider nicht mehr weiterhelfen,das sind alles keine Orginoole mehr... :lol:

  • hallo frank,


    batterie neu und auch schon mehrfach geladen, rotor, wicklung und regler getauscht.
    mit der "alten" batterie (eine li-io-batterie) war es dasselbe. da hat mir aber einer gesagt, daß die alten motorräder die li-io nicht so gut laden können. daher tausch auf eine neue bleibatterie.


    an den schleifbahnen liegen zwische 4,5 und 5 ohm an.


    mein verdacht geht eher in die richtung, daß beim einschalten des fahrlichtes irgendwo ein schleichender kurzschluß entsteht.
    wenn ich es richtig in erinnerung habe, braucht das fahrlicht ca. 45 watt.
    das ergibt 45 VA/ 12 V = 3,75 A. somit müßte die batterie mit 14 A ca. 3,5 std durchhalten, ohne daß sie nachgeladen wird, bzw. ohne daß die anzeige gleich um 1,2 V absackt.
    wie schon geschrieben, beim fahren ohne licht scheint alles "normal" zu sein.


    grüße, willy

  • Moin Willy,


    Fahrlicht sollte 60W haben (H4-Lampe), dazu Rücklicht und Instrumentenbeleuchtungen - in der Summe 80-90 Watt.
    Da sind die -0,4 bei Einschalten des Standlichts (Summe 20-30 Watt) und weitere -0,8 bei Einschalten des Fahrlichts (60W) zueinander passende Werte.


    Spannungseinbrüche bei laufendem Motor unter zunehmender Belastung sind bei diesen alten Moppeds meistens auf Übergangswiderstände zurückzuführen - alle Verbindungen (auch Massekabel an der Batterie und am Rahmen) sind da verdächtig. Ebenso die Hauptsicherung bzw. der Sicherungshalter (ist z. B. bei meinen Moppeds ein immer wieder auftretender Störfaktor), weil der Lade-/Entladestrom der Batterie darüber geht.



    Und 'ne gesunde 14Ah-Batterie soll nur mit 1,4A Belastung (ein Zehntel der Nennkapazität ist Normwert) "normgerecht" durchhalten - je höher der Strom, desto weniger tatsächlich nutzbare Kapazität kommt raus. Bei 90W (=7,5A) kommst Du ca. auf 1,5 Stunden.






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.