Schwergängiges Vorderrad und klackern nach Bremswechsel

  • Hey Leute!


    Erstmal hallo, bin neu hier. Fahre jetzt die dritte Saison eine PC25, bj 1994. Mein erstes Bike. Im Grunde gabs bisher keine größeren Probleme. Bis jetzt:
    Ich habe die vordere Bremsanlage getauscht (Bremsleitung, Scheiben und Beläge) und nach dem Zusammenbau inkl. entlüftung dreht sich das Vorderrad nur noch ziemlich schwer. Es ist vom linken Bremssattel (in Fahrtrichtung) auch ein klackerndes Geräusch zu vernehmen wenn man das Rad dreht.
    Meine Vermutung zum schwergängigen Rad ist, dass beim zurück drücken der Bremskolben wohl dreck mit rein gekommen ist, und die Kolben nicht mehr richtig los lassen. Das erklärt jedoch leider das klackern noch nicht...


    Was ich schon versucht habe: Achse und Achsschrauben lockern, Gabel paar mal einfedern, alles wieder angezogen.
    Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter nur ein bisschen über die minimal Markierung gefüllt.
    Mal ein paar mal hin und her geschoben (schieben deshalb, weil fahren traue ich mich ehrlich gesagt so nicht)


    Meine Fragen an euch wären nun: Wie reinige ich die Bremssättel so gründlich wie möglich, ohne alles komplett zerlegen zu müssen (ich habe keine Werkstatt, arbeite draussen vor meiner Wohnung)?
    Und was kann das klackern sein? Könnte das an der Feder im Sattel liegen?


    Danke und LG

  • Nach >20 Jahren wäre eine Bremssattelrepairkit keine schlechte idee.
    Kolben einfach nur (dreckig) rein drücken ist Gift!
    Fals das noch keine bei dem Bike gemacht hat wäre das jetzt eine sehr gute Gelegenheit.


    Das Reinigen der Sättel geht nur wenn man sie zerlegt, alles andere ist mehr oder weniger Fusch..


    Wenn Du keine Ahnung davon hast wäre entweder n Kumpel oder so nützlich welcher sich auskennt
    oder
    der Gang zur naheliegenden Fachwerkstatt, kostet zwar etwas aber dafür geht es schnell und sicher.


    Denn Bremsen ist noch wichtiger wie Vortrieb/Motor.

    Immer gut drauf bleiben!
    Gruß - Kolle
    Ohne Navi wär ich schon da :D______________ Adblock+ :topX:

  • Könnte das an der Feder im Sattel liegen?


    Nein, welche Feder denn? Es gibt keine Bremskolbenrückholfeder.


    Du musst die Bremskolben, wenn du es richtig machen willst ganz rausdrücken, den Kolben wenn er noch gut ist ordentlich saubermachen und mit den Teilen des Rep-Satzes wieder einbauen. Danach muss die Bremsanlage entlüftet werden. Am besten geht das wenn mit primitiven Mitteln wenn man von unten über den Entlüfternippel die Bremsflüssigkeit mit ner Spritze reindrückt, dann hat man wenig luft. Mit dem Bremshebel vom Ausgleichsbehälter aus ist ne Ewigkeitsarbeit.


    Was soll es eigentlich bringen die Bremsflüssigkeit nur auf Minimum aufzufüllen?


    Mach dir bitte erst mal Gedanken wie die Bremsanlage grundlegend funktioniert. Es ist keine schwierige Arbeit, aber wissen was man tut sollte man schon.

    "Du redest mit deinem Motorrad? Findest du das nicht merkwürdig?"
    "Wieso? Ich finde die Gespräche mit manchen Menschen viel merkwürdiger!"

  • Normalerweise kann man die Vorderbremse komplett vom Moeppi abschrauben, ohne zerlegen. Dann kannst Du das ganze Ding mit rein nehmen und ganz gemuetlich in der Küche zerlegen. Vorher eventuell die Bremszangen etwas reinigen und beim Zerlegen ein paar Zeitungen unten drunter legen.


    Wie reinige ich die Bremssättel so gründlich wie möglich, ohne alles komplett zerlegen zu müssen (ich habe keine Werkstatt, arbeite draussen vor meiner Wohnung)?

    Einen Teil der Fragen habe ich oben schon beantwortet, den anderen Teil reiße ich mal aus dem Zusammenhang und beantworte den mit Deinen eigenen Worten

    ... alles komplett zerlegen ...


    Wenn man die Bremszangen, natuerlich ohne Bremskloetze, mal einen Tag in einen Eimer mit Spuelwasser haengt bekommt man die Zangen dann mit einer alten Zahnbuerste ziemlich gut aussen herum sauber. Aber um Zerlegen und neue Dichtungen wirst Du nicht herum kommen.

    Gruss Streusel

  • Stimmt, das schwierigste bleibt aber das entlüften.

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  • So schlimm ist das auch nicht, das sind doch bestimmt Schwimmsattelbremsen mit jeweils zwei Kolben. Das ist doch ruck zuck erledigt.

    Gruss Streusel

  • Ja, aber hast du die schon mal von oben mit dem Hebel entlüftet wenn alles komplett leer war? Ist nicht schwer, aber es zieht sich ewig.

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  • Doch, es kann an der Feder im Sattel liegen.



    Der Bremssattel (Schwimmsattel) umschließt die Scheibe wie eine Hand, in der "Handfläche" liegt ein Federblech.


    Das hat für den inneren Bremsbelag zwei sehr kleine Zungen, die den Belag an seiner Anlagefläche halten.
    Setzt du den Belag vor (zur Mitte hin) diese Zungen, schleift er und die Bremse wird nicht frei.


    Nachsehen bitte.

  • Ja, aber hast du die schon mal von oben mit dem Hebel entlüftet wenn alles komplett leer war? Ist nicht schwer, aber es zieht sich ewig.

    Ich muss mich nur um 8 Motorraeder kuemmern, das klappt inzwischen schon ganz gut. Und jede Bremse die ich davon anfasse landet bei mir komplett im Ultraschallbad. Fuer weitere Fragen stehe ich gern zur Verfuegung.

    Gruss Streusel

  • Dann bist du geduldiger als ich. Bei der CB400 gings noch, bei der VFR hab ichs aufgegeben und dann mit Spritze von unten gemacht.

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  • Hi Leute!


    Erst mal vielen Dank für die zahlreichen Antworten, hier kommt nun ein kleines Update:


    Wie ihr vermutet habt liegt das schwergängige Rad vermutlich an den verdreckten Bremssättel.
    Ich habe nun, auch wenn ich mich anfänglich dagegen gesträubt habe, die Sättel zerlegt und mal alles für einen Tag ins Ultraschallbad gegeben. Gut dass meine Firma sowas hat :D
    Da ging schon mal einiges an Dreck raus. Das letzte bisschen Dreck werde ich noch mit Bremsenreiniger weg bekommen. Heute kommen die neuen Dichtungen an, werde dann alles wieder zusammen,- und einbauen, denke dass sich das Problem mit dem Vorderrad dann auch gelöst hat.


    Was jedoch vermutlich noch sein wird, ist das klackern. Hab mir das beim Ausbau der Sättel noch mal angesehn, es kommt vom linken Bremssattelhalter.
    Der Halter hat ja eine kleine Metallplatte, auf der die Bremsbeläge rutschen, ich habe nun auf verdacht mal die Klemmen dieser Platte etwas enger gebogen, sodass die Platte fester hält. Durch das Reinigen des Halters liegt sie auch schöner auf. Natürlich habe ich diese Platte auch wieder blitzblank sauber gemacht.
    Ob das die Ursache war stellt sich nach dem Zusammenbau raus, ich halte euch auf dem laufenden!