CB 250 K4 - unterschiedliche Krümmertemperatur beim Start

  • Hallo,


    Bin neu hier und möchte mich mit einem Problem an euch wenden.
    Bei meiner CB 250 K4 (Bj. 73) wird bim starten der linke Zylinder schneller warm als der rechte. Nach gerade 1 Minute ist der Linke Zylinder schon beinahe heiss, wie es sein soll, der rechte ist jedoch noch kalt. Wenn ich dann eine Weile fahre, dann sind beide heiss, wobei der rechte beim anhalten schneller kälter ist als der linke. Und hinten kommt beim Linken Endtopf mehr Abgasruck als beim rechten. Beide Vergaser wurden kürzlich gereinigt und eingestellt (so wurde es mir gesagt ^^) so wie auch die Zündung.


    Was könnte das sein?? Zündung? Vergaser? falsches Gemisch auf der rechten Seite? Ich hoffe, dass da jemand Bescheid weiss und mir einen Tipp geben kann.
    Gruss Ivan

  • Hi und :welcome: on Board


    ich vermute, dass bei deinem rechten Vergaser die Leerlaufdüse zu ist und der Vergaser erst ab dem mittleren Drehzahlbereich über die Hauptdüse ein wenig arbeitet.


    Im Leerlauf müsste der Motor nur schlecht laufen...

    Mitglied 221 im Bol d'or Club e.V.
    Turtle-Hilfe
    "Monty Burns" made by Terpi :)

  • Dann kann es also gut sein, dass sich fast nicht ändert, wenn ich an der Leerlaufschraube drehe? :D Der Motor lauft eigentlich sehr gut im Leerlauf, auf jedenfall der Linke. Beim rechten kommt wie gesagt nicht so viel heraus.
    Das heisst, die Leerlaufschraube putzen und frei machen oder am besten gleich eine neue?


    Gruss

  • Hi,


    bevor Du anfängst am Versager rumzumachen, solltest Du mal die Kompression messen. Wenn der rechte Zylinder da deutlich schlechter ist als links, kann es sein, dass bei niedriger Drehzahl die Verdichtung nicht reicht, um das Gemisch auf ein zündfähiges Maß zu komprimieren.
    Mögliche Ursachen für schlechte Kompression sind Ventil- oder Kolbenring-Schaden.
    Beim Messen unbedingt das Gas voll aufdrehen, sonst bekommst Du keine aussagefähigen Werte.



    Der Motor müsste im Standgas mehr wie ein Einzylinder laufen und beim langsamen Hochdrehen zum Zweizylinder-Betrieb übergehen - da müsst die Drehzahl dann 'nen deutlichen Sprung machen. Ist das so feststellbar? Bei welcher Drehzahl?






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Ja sowas ist feststellbar. Beim anfahren kommt erstmals nicht viel. Erst bei etwa 2'500 U/min kommt ein Schub nach vorne. Meinst du das?


    Das heisst evtl. neue Kolbenringe und Ventile :mecry:. Die Kopfdichtung könnte auch mal Durch sein. Dafür muss wahrscheinlich der Motor komplett raus :( ?

  • Hi,


    dieser "Sprung" sollte auch feststellbar sein, wenn Du im Stand ganz langsam hochdrehst.
    Besagt aber nur, dass der rechte Zylinder bei Standgas nicht arbeitet.
    Aber das sagt noch nicht viel zur Ursache - erst wenn die Kompressionsmessung rechts halb so viel wie links ergibt (oder rechts 12 und links 8 - frei geschätzte Werte). Dann muss der Motor auseinander.


    Wenn die Messung z. B. rechts 12 und links 11 ergibt, ist ein Vergaserproblem deutlich wahrscheinlicher.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.


  • Super ich danke dir für diesen Tipp, werde dies mal anschauen :bier:

  • Du kannst auch die Vergaser einzeln aufziehen und dann sehen, ob Unterschiede beim Gasgeben da sind. Dazu einfach am linken und danach am rechten Vergaser die Hebel mit der Anschlagschraube langsam nach oben bewegen. Über den Gaszug ziehst du beide gleichzeitig auf, jetzt machst du es einzeln von Hand.

  • Ein sehr gutes Indiz zum Zylindervergleich sind die Kerzenbilder!

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Honda CB 450 K 1 v. 1968; CB 400 four2 v. 1977; SS 90 i. Restaur.; Hercules Wankel 2000 v. ca. 1976; CTA 11 CV v. 1947.

  • Du kannst auch die Vergaser einzeln aufziehen und dann sehen, ob Unterschiede beim Gasgeben da sind. Dazu einfach am linken und danach am rechten Vergaser die Hebel mit der Anschlagschraube langsam nach oben bewegen. Über den Gaszug ziehst du beide gleichzeitig auf, jetzt machst du es einzeln von Hand.


    Ja das stimmt, das hatte ich gestern Sonntag auf einer tour mal probiert. Der rechte fühlte sich schwächer an, sprich er hatte Etwas mühe. Der linke war spritziger und hatte das schönere ansprechverhalten. Einmal hatte der rechte beim gas geben sogar von irgendwo her glaube ich falsche Luft angezogen. Denn plötzlich gingen die Drehzahlen kurz selbstständig auf fast 5000 U/min. Und fielen wieder ab, obwohl ich kein Gas gegeben hatte :/ Könnte das Falsch Luft sein?

  • Hallo,
    kann es sein, dass du die CB erst seit kurzem in Besitz hast?
    Unter 2k5 fahren zu wollen… ist das falsche Moped. Das geht nicht!
    Wenn du mit dem Hobel glücklich werden willst, musst du dich deutlich mehr einarbeiten als es den Anschein hat.
    Der Hobel ist nur gut zu fahren, wenn er gut gewartet wird. Und ein Motor, der über 10k geht und 50 Jahre alt ist, der läuft erst jenseits der 5k ordentlich.


    Als erste Massnahme würd ich empfehlen: nach dem Warmfahren den rechten Kerzenstecker weg. So, wie der Motor jetzt läuft, muss er laufen, wenn anschliessend der linke weg ist.
    Kommt das nicht hin, dann kannst du erst mal die kleine Wartungsprozedur durchmachen. Ventile + Zündung einstellen. Einstellung + Gängigkeit der Vergaserzüge (3!) prüfen. Schliesst auch Synchronisation mit ein. Fehlluft mit Bremsreiniger suchen. Ein Motor, der zu mager läuft, streckt bald die Hufe!


    Erst wenn das nicht hinkommt, kannst du ans Teile tauschen denken.
    Das Lustige dabei ist: es kostet nichts.
    Kondensator und Zündspulen + Stecker + Kerzen kann man quertauschen.


    Wenn auch das nicht fruchtet, solltest du allerdings langsam das Wohnzimmer + das familiäre Umfeld auf die bevorstehende Zerlegung des K-Triebwerks präparieren.
    Wenn Mecker droht, bleibst du ruhig und sagst mit ernstem Gesicht:


    „Alles für den Sport!”


    ;-))

  • Hallo,
    kann es sein, dass du die CB erst seit kurzem in Besitz hast?
    Unter 2k5 fahren zu wollen… ist das falsche Moped. Das geht nicht!
    Wenn du mit dem Hobel glücklich werden willst, musst du dich deutlich mehr einarbeiten als es den Anschein hat.
    Der Hobel ist nur gut zu fahren, wenn er gut gewartet wird. Und ein Motor, der über 10k geht und 50 Jahre alt ist, der läuft erst jenseits der 5k ordentlich.


    ;-))


    Hi Nepomuk, Niemand hat davon gesprochen, unter 2500 zu fahren ;) Das Moped stimmt für mich und ich weiss gut wie damit umzugehen ist, aber danke für deine Aufmerksamkeit.


    Werde deine Tipps zur Kenntnis nehmen und auf jedenfall zuerst probieren bevor ich Teile kaufe, vielen Dank

  • Hallo,
    noch ein „närrischer” Trick bei eingebautem Motor und festgestellter schlechter Kompression:
    Die K hat 14er Kerzengewinde. Im KfZ-Bereich gibt es dafür Druck-Adapter, mit denen kann man den Motor mit Luftdruck beaufschlagen. Mit angeblasenem Rauch siehst davor dem grossen Zerlegen,
    ob es aus Einlass, Auslass oder KG-Entlüftung pfeift.


    zu 2k5: Anfahren ist auch ein bisschen fahren. Und dem Luftstrom in den Vergasern ist es egal, ob der Hobel rollt, beim heftigen Gas-öffnen reisst trotz Gleichdruck-Kolben gern der Luftstrom ab und dann hat der oder die Zylinder kein Gemisch mehr und geht schlagartig aus. Das sind eben die Vorzüge relativ scharfer (1968!!!) Motoren.

  • Hallo,


    Zitat

    beim heftigen Gas-öffnen reisst trotz Gleichdruck-Kolben gern der Luftstrom ab

    Nein. Bei den per U-Druck gesteuerten Schiebern geht der Querschnittskolben immer nur entsprechend der jeweiligen Druckverhältnisse auf/zu. Da gibt die Physik keine Abweichung her.


    Somit wird auch bei ungleicher Verdichtung/Unterdruck dennoch jeder Zylinder gleichmäßig versorgt, abhängig vom U-Druck und nicht von den Drosselklappen.


    Abmagern kommt dann meist vom Bereich der Misch-/Nadeldüse.


    All das bezieht sich nur auf intakte/saubere Düsen/Spritzufuhr.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Honda CB 450 K 1 v. 1968; CB 400 four2 v. 1977; SS 90 i. Restaur.; Hercules Wankel 2000 v. ca. 1976; CTA 11 CV v. 1947.

  • Hallo,

    Hallo,


    Nein. Bei den per U-Druck gesteuerten Schiebern geht der Querschnittskolben immer nur entsprechend der jeweiligen Druckverhältnisse auf/zu. Da gibt die Physik keine Abweichung her. …


    aha, ein Regelungstechniker. ;-)
    bevor du hier Theorie plauderst: probier das an einer k4 aus. 3k im 5. links blinken, ausscheren zum Überholen und Gasgriff voll auf.
    Der Blödsinn hat mich in den 70ern mal fast das Leben gekostet. Das hat sich eingebrannt in die grauen Zellen (oder sagt man da: in die Grauen-Zellen?).


    Eine komplette „Überregelung” hast du z.B. bei RC03/05. Schnelles Schliessen de Klappen bewirkt kurzen Beschleunigung der Mopette.
    Eine Regelung ist nie „ideal” und schon garnicht mit einfachen mechanischen Mitteln.


    Abmagerung kann man auch bei perfekten Zuleitungen und Düsen haben, Fehlluft oder falscher Querschnitt am Luftfilter bzw keinen Filter.
    Wissen alle, die mal offene Trichter montiert haben ohne die Hauptdüse zu tauschen ;-))

    Einmal editiert, zuletzt von Nepomuk ()