Bin neu, habe seit heute eine MB 5

Hallo, bei genauerer Betrachtung des Kolbens ist mir aufgefallen daß UNTER dem unteren Kolbenring in der Nut noch "irgendwas" ist, also noch so eine Art Ring der sich bewegen lässt. Ich habe auf einer belgischen MB5 Seite eine Explosionszeichnung gefunden, wo der Kolben auch mit 3 Ringen eingezeichnet ist, obwohl er aber nur 2 Nute hat. Huch, was ist denn das? Was hat das für einen Sinn?

Kleine Meldung zum Zwischenstand:
Habe die letzten Tage und insbesonders heute (Urlaub ) die MB weiter auseinandergenommen. Motor raus, Schwinge, Öltank, LuFikasten usw. Alles gereinigt, war sehr viel Gülle hinter dem Motor - der Vorbesitzer hat das anscheinend seit 1980 nie gereinigt. Rahmen mit Lackpflege aufpoliert (Es geht nichts über revitalisierte Originallackierungen, Neulack ist nur was für die Faulen oder Dosenlackkiddies). Schwinge war ziemlich angerostet, hat jetzt eine Fertan-Kur hinter sich, Hinterradfelge + Speichen poliert, usw. Bin grad ziemlich am A....
Hat sich aber gelohnt, Siff ist jetzt weg, Rost ist versorgt. Leider lässt der hellblaue Farbton jeden Rostfleck deutlich hervortreten. Morgen gehts weiter.

PS: Möchte übrigens jemand eine Hercules Supra 4GP von 1979 kaufen? Zustand SEHR gepflegt, mit Altersspuren, weitgehend original, Preisvorstellung 800,-EUR. War damit letztes Wochenende auf einem Mopedtreffen.

Sorry, wollte Dir nicht zu nahe treten. Ich betrachte mich mehr als sanften Restaurateur denn als Neu-Aufbauer. Alles was irgendwie erhaltungsfähig ist wird ausgebessert. Sieht nicht unbedingt immer zum Angeben aus, aber das ist eben der Zustand nach 30 Jahren und mehr. Ich kenne komplett neu gemachte Mopeds aus der 50-80ccm-Szene. Sehen bisweilen besser aus als wie damals fabrikneu. Aber sie sind nicht mehr das Moped was damals auf die Strasse kam, sondern mehr was neues. Daß das auch viel Arbeit machen kann und noch mehr Geld kostet ist mir klar. Aber ich finde die Narben sind das was die Geschichte so eines Fahrzeugs ausmacht.
Die Liste meiner Mopeds besteht bis auf die LS nur aus Fahrzeugen, die ich auf diese Weise aus versifften Halb-Schrottböcken in gepflegten Erhaltungszustand gebracht habe. Nur das Mofa MF22 musste komplett neu gemacht werden. Die Vorbesitzer fanden es cool mit schwarzmatter Dosenrotze (ach wie einfallsreich...) zu "lackieren". Das Zeug was überall drüber, auch über die Faltenbälge der Gabel. Hinten hat die Dose nicht mehr gereicht, da hat der Rest in Rot rausgekuckt. Wozu putzen, wenn man neu lackiern kann...

leider war der Lack darunter schon zu mies

deswegen ganz neu

So, schon ein paar Tage nix mehr geschrieben, heisst aber nicht daß es nicht weiter ging. Das Moped steht mittlerweile wieder auf den Beinen. Motor war raus, Innereien aus dem Rahmen raus, alles gereinigt und mit Pflegemittelchen versiegelt wie es geht. Bremsen sind nun auch wieder schön freigängig (hinten hat geklemmt, war vergammelt). Wie die Backen noch so gehen weiß ich noch nicht, werde ich beim fahren mal ausprobieren. Vorne neue Bremsflüssigkeit rein, spülen hat gereicht - packt sehr gut zu. Die Schwinge war zu rostbefleckt und mir mit ihrer Position zu gefährdet für weiteren Verfall, also habe ich sie als einziges Teil lackiert. Ich habe den Farbton durch mischen von RAL 5010 und "himmelblau" (RAL weiß ich nun nicht) ganz gut getroffen, war aber nur Baumarktlack. Hab das Ganze mit 2k-Klarlack überzogen. Glänzt wie eine Speckschwarte zwischen all den aufgearbeiteten Teilen. Egal, ist schon ok so.
Ich habe den Motor nicht geöffnet bis auf den Zylinder. Die Sache mit der Membransteuerung habe ich mir mal genauer angesehen, da ich das noch nicht so kenne. Ein paar Kleinigkeiten die ich dazu auf einer englischen MB5-Fanseite gefunden habe sind vor dem Zusammenbau mit eingeflossen. Mal sehen. Bei einer Ausfahrt auf einem Mopedtreffen sollte sie schon in der Lage sein mit den europäischen Mokicks mitzuhalten, hinterherfahren will ich nicht.
Ich habe gestern auch den Motor (happy, happy :D:D:D ) zum Laufen gebracht. Leider nur indem ich 2takt-Mischung in den Membrantrakt gegeben habe. Sie lief so lange bis das verbrannt war. Offensichtlich ist trotz meiner Reinigung der Vergaser immer noch nicht ganz frei. Ich hab ihn von gestern auf heute bei einem Kumpel mit Ultraschallreiniger und Pressluftausstattung im Keller gehabt, der hat noch Dreck herausbekommen. Ich bin gespannt und hoffe daß das Problem nun beseitigt ist. Tests dazu in den nächsten Tagen.
Die Ölpumpe tut es noch nicht. Ich hoffe sie wird sich freischaufeln, wenn ich den Motor mal etwas mit 2takt-Sprit laufen lasse. Im Öltank habe ich eine kleine Portion 2taktsprit zum spülen. Hier noch ein Foto von dem Teil von Montag, als ich gerade angefangen hatte. Mittlerweile ist sie schon sauber und glänzt mit ihren Macken.

So, ich komme grad von in paar kleinen Runden die Strasse rauf und runter zurück. Motor löppt (wunderbar ruhig übrigens, wie eine Nähmaschine) allerdings trotz Ultraschall-gereinigtem Vergaser weiterhin gleiches Problem wie gestern beschrieben. "Gelöst" habe ich es indem ich probeweise die NADEL KOMPLETT aus dem Vergaser entfernt habe. War so eine Idee, und sie hat tatsächlich bewirkt daß er jetzt läuft. Natürlich viel zu fett im Leerlauf, aber er geht nicht aus. Das bringt mich auf dei Idee daß da evtl. eine ganz falsche Nadel eingebaut ist, die zuviel vom Düsenstock absperrt. Oder kann es sein daß der 2taktsprit "zu dick" ist? Kann ich mir nicht so recht vorstellen. Es ist als wenn mit Nadel nichts angesaugt würde. Bemerkenswert höher hängen der Nadel geht nicht wirklich, es sind nur 3 Nute da, und die sind in minimalem Abstand zueinander, das kann nicht wirklich enien Effekt bringen. Im Moment hängt es in der Mitte.
Ich wäre sehr dankbar wenn mir jemand mal die Maße der Originalnadel durchgeben könnte, und zwar Gesamtlänge, dicker Durchmesser und schmalster Durchmesser am untern Ende, bevor sie mit einem Knick abschliesst.

Jetzt gibts auch Fotos. Aufarbeitung zu 90% fertig. Elektrik noch richtig machen, Sitzbankriss, Armaturen und Vorderradbremse optisch aufhübschen.

Ich danke Dir! Was man auf dem Foto nicht sieht sind die vielen, vielen kleinen Macken im Lack, die als Punkte oder auch Striemen überall verteilt sind, auf dem Rahmen als auch auf dem Tank. Größere Fehlstellen habe ich mit einem Pinsel ausgebessert, mehr nicht. Trotzdem glänzt es schön, wenn man den unversehrten Lack wieder aufarbeitet und poliert. Eigentlich sind auch neue Reifen fällig, Profil ist zwar noch super, Material tendiert aber mehr so gegen Weichplastik. Muss aber noch warten, hab grad keine Knete mehr.
Danke Dir auch für das Nadelmaß. Ich muss mal herausfinden ob das evtl. dieselbe Teilenummer hat. Irgendwo habe ich ET-Listen gesehen, ich glaub bei Holländern.

Ich habe nachgeschaut, laut Best.Nr. ist die Nadel der 80er eine andere als die der 50er. Ich habe aber ein Bildchen von einem Nadelsatz, da ist ein Teil drauf das ich nicht kenne.

http://www.50cc.eu/plaatjes-onderd/11501.jpg

Ganz links die Hülse gibts bei mir nicht. Allerdings kann ich das Teil auch nicht auf der Exploisonszeichnung finden. Bei mir ist die Nadel mit dem runden Clips unter dem Bügel fixiert. Wenn da aber was fehlt was die Nadel erheblich weiter oben fixiert würde das das Versorgungsproblem erklären.

Habe Nadel ausgemessen, trifft in den Maßen bis auf Abweichungen von ca .5 Zehntel Millimeter mit deinen Angaben zur 80er überein. Dann ist da wohl eine 80er verbaut. Habe mir heute experimentell mal beholfen indem ich Scheiben untergelegt habe, nachdem sie etwa 1cm höher positioniert war, lief der Motor damit endlich im Leerlauf. Ist aber nicht wirklich der Brüller, ich denke ich muss mir eine passende beschaffen, weil nunMittelgasstellungen nicht richtig wollen und alles sehr unwillig läuft.
Elektrik ist nun auch angeschlossen, Blinker blinken aber nicht, leuchten nur. Das Relais will offensichtlich nicht.
Achso, noch eine Frage: Was für ein Getriebeöl gehört da laut Vorschrift eigentlich rein? SAE80? Ich hab leider keine Unterlagen dazu.

Danke für die Infos!. Hm, Blinkrelais hab ich schon mit Kontaktspray bearbeitet, aber ich werde es nochmal richtig damit "baden". Klopfer nutzen nix, auch schon getestet.
Ich habe beschlossen die Nadel ganz unprofessionell entweder gegen eine andere die ich da habe auszutauschen (Bing-Modelle) - wenn ich Glück habe geht das sogar. Wenn nicht werde ich sie noch unprofessioneller im Durchmesser an der Verjüngung abschleifen. Ich spanne sie dazu in den Bohrer und drehe sie mit Schleifpapier zu kleineren Durchmesser. Das mache ich stufenweise so lange bis sich (hoffentlich) ein guter Motorlauf einstellt. Eine neue ist zwar in Holland zu bekommen, der Spass kostet aber 27EUR + Versand. Das ist mir viel zu arg. Die Alternative sind nur die "Tuningvergaser" mit absurden Bohrungen, die zum Mokicksetting überhaupt nicht passen. Zu verlieren hab ich nix dabei.