Honda Bali 50 springt schlecht an.

  • In ca. 10 Tagen werd ich vermutlich wieder Zeit haben, dann werde ich also folgendes machen:


    • Vergaser abbauen, Gemischregulierungsdüse und Standgasschraube rausdrehen und die zusammen mit deren Fassungen gründlich reinigen.


    • Die Größe aller Düsen im Vergaser überprüfen.


    • Nach diesen Schritten, mit der Einstellung der Gemischregulierungsschraube rumexperimentieren.


    • Die Auspuffsdurchpustprüfung durchführen.


    • Wenn das alles nicht klappt, dann gibt es den mini Raketenantrieb.


    Weiß jemand wie man eigentlich das Gasgriffspiel wieder minmiert? Habe ja nur einen Zug, der sich dann aufteilt (Ölpumpe/Vergaser). Wenn ich die Nadel am Vergaser hochstelle, dann wird ja auch alles verstellt.

  • die düsennadel ist davon aussen vor. die hat mit dem gaszug nix zu tun. wenn du das spiel aus dem gaszug nehmen willst, mach es oben an der gasgriffarmatur. der ölpumpe ist das egal, sie kannst du im regelfall gesondert eistellen. im leerlauf müssten dort zwei punkte übereinstimmen. einer fest am ölpumpenkörper, der andere an der kulisse des betätigungszuges der ölpumpe. verstellen kannst du sie durch ein-, oder ausdrehen der hohlschraube. erst wenn du oben gefahr läufst das die einstellmutter von der hohlschraube dreht, oder nur wenige gewindegänge übrig sind, dann mit den unteren zügen (ölpumpe, vergaser) einstellen.

  • Am Vergaser meinte ich mit der Nadel, den Steg der mit dem Schieber verbunden ist. Am Gasgriff wird der Bowdenzug nur eingehängt. Hab mir das mal angeschaut, und keine Möglichekteit gefunden, das zu verstellen.

  • letztens bin ich zumindest wieder mit dem Roller gefahren. Bei 10° (im Vergleich zu -3°) springt der Roller auch gleich viel besser an. Jetzt frag ich mich ob die Temperatur so einen großen Einfluss auf die Luftzufuhr haben kann.

  • die temperatur ist daran maßgeblich beteiligt, daher der verweiss dass dein motor zu mager läuft im extrem-kaltstart. was die temepratur betrifft, das gleich aus mehreren gründen. der sauerstoffgehalt, der in kalter luft wesentlich höher ist. das kommt aber beim starten aber nicht so sehr zum tragen, eher bei hochleistungsmotoren ab dem mittleren drehzahlbereich. weiterhin schlägt sich der kraftstoffnebel an den sehr kalten motorteilen nieder und sammelt sich etwas unten im kurbelgehäuse. bildlich natürlich kein see, aber ein kleines pfützchen schon. das was aus dem kraftstoffluftgemisch auskondensiert steht natürlich so nicht zur verbrennung zur verfügung, der motor magert daher etwas ab. zudem ist das auch der grund für die rauchfahne im kaltstart, wenn du losfährst und er das benzin durch die überströmer hochrotzt in den brennraum. weitere ursache wäre die kälte an sich, wenn eine vielleicht geschwächte batterie damit zu kämpfen haben, den etwas zäher durchdrehenden motor anzulassen. denn auch beim zweitakter gibt es zähes öl; als leichter film zwischen kolben/zylinder, in der ölpumpe, in den lagern der kurbelwelle.

  • So, jetzt habe ich erste die ersten Arbeiten durchgeführt.


    Es wurden die beiden Schrauben die zur Einstellung der Standgases und des Gemisches dienen herausgeschraubt und kontrolliert. Ergebnis: absolut schmutzfrei und komplett (Dichtringe, O-Ringe). Den ganzen Vergaser abzumontieren klappte jedoch aufgrund Zeitmangels nicht, aber wie gesagt, dieser wurde davor schon gereinigt.


    Dann habe ich die Benzinfluss bei laufendem, warmen Motor gemessen: (fast schon mehr als) 20mm nach 10 sek. Also sollten eine defekte Unterdruckpumpe oder poröse Schläuche auszuschließen sein.


    Was ich Einstellungsmäßig verändert habe, war die Gemischschraube etwas mehr rauszudrehen, da in dem Werkstattsbuch etwas von "1-1,5" Umdrehungen steht. Jetzt steht die Schraube also nicht mehr auf 1 Umdrehung, sondern auf 1,5 Umdrehungen. Das Anlaufprozedere ist nun in der Tat zufriedenstellender, der Motor dreht nicht mehr so hoch.


    Dummerweise ist es ja auch mittlerweile wärmer geworden, sodass jegliche wissenschaftlichen Testreihen jämmerlich scheitern.


    Nunja, was mir noch auffiel, wenn man die Standgasschraube rausschraubt, wird die Umdrehungszahl langsamer. Müsste das nicht andersherum sein?

  • nope... die leerlaufschraube drückt innen gegen eine nach unten abfallende anschlagfläche im schieber. wenn du die schraube rein drehst, dann drückst du damit rein mechanisch den schieber etwas höher, und umgekehrt...

  • So, lange hats gedauert, doch heute wurde die Luftfilter/Vergasereinheit komplett geöffnet, gereinigt und gedichtet. Bevor ich irgendetwas geöffnet hatte, fiel mir schon auf, dass die Schrauben zwar nicht locker waren, aber durchaus noch Potenzial in Richtung fest aufwiesen. Dabei spreche ich von den Schrauben von dem Ansaugstutzen und Vergaser und inbesondere der Schraube von der Schelle die das Verbindungstück zwischen Vergaser und Luftfilter an diesem befestigt.


    Nach Anziehen hat dich das Startverhalten auch schon gleich gebessert, allerdings noch weit entfernt von den "normalen" perfekten Start (immer noch keine Gasannahme bei kaltem Motor, jedoch Anspringen beim 2.Kick)


    Das war mir jedoch nicht genug, also habe ich den Vergaser geöffnet, und siehe da, das wirklich kleine Verbindungsröhrchen (vertikal), das vom Benzinanreicherungsrohr (horizontal, in das der Choke reichfährt) in das Vergaserbecken geht, war ziemlich zu. Also gleich gereinigt. Fraglich bleibt auf jeden Fall, warum das Rohr nur knapp dicker als eine große Nadel ist. Man muss dazu sagen, dass nur wenig Schmutz zu finden war, dieser sich aber in und vor diesem Rohr befand.


    Kann mir jemand die Korrektheit der richtigen Düsengröße nennen? Vorzufinden waren folgende Düsen:
    Nebendüse: 35
    Hauptdüse: 75 A


    Hier auch die Frage, was das "A" bedeutet. Bei der Größe 75 weiß ich schon, das diese stimmt.


    Der Vergaser hat eine neue Hauptdichtung bekommen, und auch die Gummis zum Ansaugstutzen sind neu gemacht worden.


    Ich habe zur Sicherheit auch gleich sämtliche Verbindungen unauffällig mit Auspuffdichpaste gedichtet, also den Vergaser zu dem Luftfilter und das Röhrchen im Luftfilter von innen.


    Nachdem die Paste getrocknet ist, hab ich den Roller kurz angeworfen. Das Ergebnis scheint vielversprechend. Allerdings lief der Roller heut schon häufig, so ist das auch keine Kunst. Morgen werde ich sehen wie das Anlaufverhalten ausschaut.


    Mir fiel auf, das die Abgase doch sehr weißlich sind, sind da Probleme zu erwarten?


    Grüße

  • Meinst Du nicht, daß das Abdichten zwischen Vergaser und Luftfilter mit elastischem Silikon eventuell sinnvoller gewesen wäre? Ich hätte es sicher mit elastischem Material gemacht. Diese Auspuffpaste wird doch steinhart, kann dann nach einiger Zeit doch wieder rissig und porös werden - eventuell:gruebelx:

  • Andererseits wollte ich auch nichts haben, was so schwer wieder abgeht. Die Auspuffdichtmasse trocknet auch als Gummiartige Substanz und lässt sich gut wieder lösen. Außerdem hatte ich diese gerade zur Hand :evil: