Reisebericht D-RO(Transfagarasan)-H-A-CZ Juli/August 2011

  • Hier mal ein paar Bilder als Nachtrag :


    - Hausornament in Budapest
    - Endlich ein Haus in meiner Größe :D ( Minicamping an der Transalpina)
    - Kein Bier für Frauen
    - warten aufn Bus
    - muränisches Gefährt mit 1 PS

  • und noch welche :

  • noch ein paar :


    halb fertige Häuser, ein müdes Campingteam, einkaufen in Österreich, Fahrt über die Donau und eine fast vergessene lila Pause

  • Budapest --> Arad


    Ich muss erst mal überlegen, was haben wir heute eigentlich für einen Tag?
    Egal, sicher ein Urlaubstag ;)
    Über Kecskemet bis Szeged gabs noch mal ein Stück Autobahn durch die Puzsta. An der letzten Raststätte wollte ich den Tank noch mal voll machen.“Brauchst du nicht, wir halten eh gleich noch mal weil alle tanken müssen“, meinte Heinzii. Ein fataler Fehler meinerseits darauf zu hören. Der Sprit hat sich nicht auf wundersame Weise vermehrt, ganz im Gegenteil und weit und breit keine Tanke in Sicht. Also runter von der Autobahn. Und dann die ersten Buckelpisten noch auf ungarischer Seite. Strässchen die nur aus Flickwerk und Löchern bestand. Kleine Schlaglöcher wie wie sich später noch herausstellt.
    Auf der Suche nach dem richtigen Weg, der jetzige wird immer schmaler und führt mitten in die Pampa so dass nicht mal das Navi sich zurecht findet, kommt zum Glück ein Auto vorbei während wir ratlos am Wegesrand Mirabellen pflücken. Aber die Geschichte kennt ihr ja schon.
    Nach der einarmigen Tanke mit Bedienung und Akzeptanz der Kreditkarten rollt die Karawane weiter über Land zu einem kleinen Grenzverkehr.
    Ganz ungewohnt, dass man anhalten und seinen Paß vorzeigen muss. Meinen wollte der Grenzbeamte nicht wirklich sehen. Ich hielt ihn zwischen den Zähnen:wink:
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    Bis zu unserer wirklich komfortablen Unterkunft
    in Arad hat uns das Navi noch durch die ganze Stadt gelotst. Machts es gern, warum auch auf dem kürzesten Weg :D


    Arad-Sibiu


    Wir starten im Regen.
    Normalweise kein Weltuntergang, aber wenn es dann schüttet so als wäre es einer, na danke...
    Vor allem wenn die Strassenlöcher und LKW-Fahrrinnen und Badewannen und und und durch das Regenwasser nicht mehr sichtbar sind.
    Überhaupt, dass wir die ganze Strecke ohne Umfaller oder Unfall überstanden haben, grenzt eh schon an ein Wunder. Nicht zu vergessen die div. Überholmanöver der untoten Rumänen. Scheint bei denen ein Hobby zu sein wie bei anderen russisches Roulett. Wie weit kann man auf das entgegenkommende Fahrzeug zufahren um im letzten Moment rechts einzuscheren. Egal ob da ein Auto oder Motorradfahrer ist.
    Stundenlange Regenfahrt ist kräftezehrend und ich bin trotz Regenkombi nass bis auf die Haut und in den Stiefel steht das Wasser bis zum Knöchel. Wenn ich so weiter fahre bekomme ich bestimmt eine Lungenentzündung.
    Kurz vor Deva haben wir dann eine Kaufland Filiale angefahren. Ich wollte mir Gummistiefel kaufen... meine Wechselklamotten würden ja erst mit Apollo13 mitgebracht. Gummistiefel gabs nicht. Aber Plastiktüten. Stiefel aus, trockne Socken an, Plastiktüte drüber und wieder in die nassen Stiefel... aber zumindest waren die Füsse trocken und es gab nicht mal einen Schnupfen.
    Den Campingplatz in Sibiu haben wir am späten Nachmittag erreicht. Hütten und Zeltplätze waren schnell klar gemacht... aber jetzt erst mal raus aus den Klamotten.
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  • Sibiu – Sonntag der 01.08.
    Irgendwann am frühen Vormittag hat Apollo13 zur Landung angesetzt. Den Astronauten ist der Nonstop Flug durch den Hyperraum anzusehen... aber sie bringen wenigstens noch Semmeln und Kippen mit.
    Der Campingplatz liegt ca. 7 km ausserhalb von Sibiu und besitzt nicht mal einen Kiosk. Da müssen sie noch dran arbeiten. Den winzigen Tante Emma Laden im Dorf unter uns hatten wir noch nicht entdeckt.
    Faulenzen ist angesagt.
    BB unser Womenicer hat Ara noch eine Flasche Marillenschnaps als Geburtstagsgeschenk mitgebracht. Endlich mal was anderes als dieses endlose Bier :D


    Montag – 02.08.
    Wenn ich keinen Kalender vor der Nase hätte, wüsste ich nicht mal den Wochentag geschweige denn das Datum. Der Urlaub ist zeitlos geworden. Ein gutes Zeichen, dass so langsam die geistige Erholung einsetzt.
    Dieter ist nicht ganz schwindelfrei :D. Lt. Olaf war der letzte Schluck an Ara's Pulle gut. Mit rätselhaft, wie der vorletzte dem Dieter so zu schaffen machen kann. Er hat sich sogar freiwillig zum Abtrocknen des Frühstückgeschirrs gemeldet. Es geht ihm wirklich schlecht :wink:


    Heute müssen einige erst mal zur Bank und Lei eintauschen. Also aufsatteln und ab geht die Post. Erst mal zur nächsten Tankstelle um Sprit zu fassen. Ab hier übernimmt BB die Führungsrolle. Heinzii ist reif für den Psychiater. Sein Horn und das Navi sind ausgefallen, Heinzii total neben sich.
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    Cashstop
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    Und BB zeigte uns seine Kompetenz in Sachen analog Navi.
    Nach der Bank kam ein Dorf mit festgefahrenen Lehmstrassen, dann Schotterpiste, die in Feldwege mit wasserführenden Schlammlöchern überging. Keine Möglichkeit zur Umfahrung. Augen zu und durch. Durch sind wir alle gekommen, Test bestanden. Die Transfaragasan kann in Angriff genommen werden.
    Unterwegs noch kurz Pferdegespann mit freilaufendem Fohlen ausgewichen und ein Storchenpärchen beim Nachmittagsspaziergang gestört.


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    Fahre nicht aus der Haut, wenn Du kein Rückgrat hast!

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  • Mittwoch - 03.08.11


    Jetzt fahren wir es an.
    Heinzii darf wieder vorausfahren, nachdem gestern noch eine längere Bastelstunde eingelegt wurde.
    Wie wenig man doch brauch um glücklich zu sein... nur eine funktionierende Hupe und ein Navi :D


    Ein Stück des Anfahrtweges waren wir gestern schon gefahren. Einen kurzen Aufenthalt hatten wir noch durch eine Polizeikontrolle. Die wollte bestimmt nur Heinzii's Navi sehen :wink:
    Die Strasse ist relativ gut. Schade nur, dass der obere Teil den Berges in Nebel gehüllt ist. Das hat uns leider die schöne Aussicht ins Tal vermasselt.


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    Und oben auf dem Berg sah es erst auch nicht besser aus. Aber so langsam lichteten sich die Nebel. und wir konnten auch die Verkaufsstände für Souveniers und Fressalien erkennen ohne direkt davor zu stehen.
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    Fahre nicht aus der Haut, wenn Du kein Rückgrat hast!

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  • Lange wollten wir da oben nicht im trüben fischen, also auf gehts, abwärts, auf der anderen Seite scheint die Sonne.
    Dazu mussten wir aber erst mal durch einen Tunnel, der sehr schlecht beleuchtet war... nämlich gar nicht und das Licht unserer Mopeds wurde von der Nässe darin aufgefressen. Wie war das noch mal mit den Schlaglöchern... hoppala...


    ... auf der anderen Seite waren die Esel... nein, nicht wir.


    Die!!


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    Unter mir die Karawane, wie Perlen auf einer Schnur.


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    Die Strecke ist was feines für mein Möppi, schön geschwungene Kurven ohne die steilen Spitzkehren wie sie in den Alpen oder Dolomiten zu finden sind.

    Fahre nicht aus der Haut, wenn Du kein Rückgrat hast!

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  • Ein paar Wasserfälle haben dann noch meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen


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    die in einem großen Stausee mündeten... Pinkelpause und kurze Zwiesprache mit Chacha


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    aber vielleicht hat Olaf ja auch nur gebetet und wir sind deshalb unbeschadet über die schlimmeste Schlaglochpiste gekommen, die ich je gesehen habe.
    3, 4 Schlaglöchern kann man ja noch ausweichen aber das 5. erwischt man dann...15-20 cm tief, dicht an dicht... dazu kommen einem auch noch auf der eigen Fahrspur Autos entgegen, weil die andere Strassenseite noch schlimmer aussieht. Und wenn es wohl gar zu schlimm wurde, wurde die Fahrbahndecke gnadenlos ausgefräst... natürlich hinter einer Kurve und ohne Vorwarnung.
    Zwischen drin war auch mal wieder neuer Asphalt aufgeschüttet... gottseidank, endlich mal wieder in den 2. Gang schalten... bis zur nächsten Kurve, da ging es mit der Offroadstrecke weiter.
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    Bilder gibts es von dem Streckenabschnitt nicht, da gabs nämlich nichts was tauglich für einen Mopedständer gewesen wäre.

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  • Donnerstag 04.08.11


    Wir sind alle geschafft, selbst die Freunde des flüssigen Brotes hatten sich am Abend vorher früh zum Matrazenhorchdienst eingeteilt.
    Pause... schließlich hab ich auch noch Bücher zu lesen.


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    Freitag 05.08.11


    das gleich Programm, bis auf die unermüdlichen, die ihr Moped weiter quälen wollen.
    Ich hatte mir für den Urlaub die Transfagarasan vorgenommen, die bin ich gefahren und mehr muss ich davon nicht haben, auch nicht von den Strassen drum herum. Da hab ich daheim schönere, die auch meinem Moped viel besser gefallen, sonst würde ich wohl eine Crossmaschine fahren.

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  • ... und nicht nur unter der Dusche.


    Am Samstag, während die Quälgeister die Mopeds wieder drangsalierten haben BB und ich uns ein Museumsdorf nicht weit vom Campingplatz angesehen.
    Die Bilder hier alle hochzuladen würde den Rahmen sprengen. Wer Interesse hat kann mich ja anmailen.


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  • Eingeschossige Häuschen wie sie auch heute noch auf dem Land überwiegend vorzufinden sind.
    Aber wahrscheinlich mit anderer Aufteilung als damals.
    Im Eingangsbereich war die Kochstelle und links und rechts eine Kammer mit Holzdecke, darüber ein Voratsboden der über eine Leiter reichbar war.


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    Leben, lieben, arbeiten und sterben... alles auf kleinstem Raum

    Fahre nicht aus der Haut, wenn Du kein Rückgrat hast!

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  • apropos sterben...
    können Untote sterben?
    Auf jeden Fall sind es fromme, meist orthodoxe Untote.
    Wusstet ihr; dass es in den Kirchen nicht mal Kerzen gibt, die man als Dankeschön für eine unfallfreie Fahrt anzünden könnte?
    Na ja, vielleicht brauchen die Untoten das ja nicht mehr.


    eine Kirche in Sibiu
    - früher


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    - heute


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    Fahre nicht aus der Haut, wenn Du kein Rückgrat hast!

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  • Irgend wer hat erzählt, dass vor nicht allzulanger Zeit (mit der genauen Datums hab ich es im Moment nicht so) Sibiu zum Weltkulturerbe erkoren wurde. Ganz nachvollziehen kann ich es nicht, obwohl die Stadt an ein paar Ecken schon einen gewissen Charm hat.


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