Reisebericht D - Erzgebirge/Tschechien 09/2011

  • Nun geht es endlich los! :D



    Warum in die Ferne schweifen…

    …allerdings waren zum Erzgebirge und im Speziellen zu meinem Quartier, dem
    Fichtelberghaus auch locker 630km zu bewältigen. Am 2.9. 2011 rollte ich denn
    gegen 6 Uhr aus der Tiefgarage Richtung A46. Danach nahm ich die A3, A4 usw.
    unter die Räder, um so schnell wie möglich in eine Gegend zu kommen, die mir
    bis dahin unbekannt war.


    Erste größere Rast am ehemaligen Grenzübergang Herleshausen:



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    Trage meine Schuhe und gehe meinen Weg, erst dann vermagst du über mich zu urteilen.

    Gruß Jürgen
    :bb:

  • In Eisenach ging es runter von der Bahn und über schöne kleine Sträßchen in Richtung Ohrdruf.


    Einige Kilometer hinter dem Städtchen kam dann mein erstes Zwischenziel in Sicht, dass
    mittlerweile sagenumwobene
    Jonastal. Für den Durchreisenden zuerst einmal ein wunderschönes
    Fleckchen Erde, aber für jeden, der sich für das dunkelste Kapitel der jüngeren deutschen
    Geschichte interessiert, eben auch ein Ort zum Nachdenken.


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    Gruß Jürgen
    :bb:

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  • Festzuhalten bleibt, landschaftlich und fahrtechnisch hat Thüringen schon
    eine ganze Menge zu bieten, also war die Vorfreude auf das Erzgebirge
    umso größer.


    Vorher wollte aber noch mein zweites Zwischenziel angesteuert
    sein,
    Weimar. Eine wunderschöne Stadt, nicht umsonst sind 16 Gebäude
    der Stadt in der UNESCO-Welterbeliste wiederzufinden. Hier kann man
    exemplarisch bestaunen, wo ein großer Teil unserer Solidaritätsbeiträge
    geblieben sind.

    Trage meine Schuhe und gehe meinen Weg, erst dann vermagst du über mich zu urteilen.

    Gruß Jürgen
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  • Dann zwingt ein Ort, ein paar Kilometer außerhalb der Stadt, wiederrum
    zum Innehalten und Nachdenken,
    Buchenwald. Mit großem Erstaunen, aber
    auch mit einer gewissen Genugtuung registrierte ich als erstes die große
    Anzahl von Motorrädern auf dem Parkplatz vor dem Eingang. Also sind wir
    ja wohl doch nicht nur prügelende und saufende Rocker, die mit ihren
    Maschinen sinnlos durch die Gegend rasen!


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  • Nach einem leider eher flüchtigen Besuch der Stätte des Naziterrors, war
    dann aber Kurs Oberwiesenthal angesagt. Auch auf Grund der mittlerweile
    recht hohen Plusgrade, war ich froh, wieder ein wenig Fahrtwind zu spüren.
    Die Gedanken an das Gesehene hingen mir aber noch eine ganze Weile
    nach!

    Deshalb entschied ich mich auch wieder für die A4, die ich dann erst kurz vor
    Crimmitschau wieder verließ. Über Zwickau, Aue, Raschau und Rittersgrün
    erreichte ich gegen 16 Uhr den
    Fichtelberg. Unmittelbar am Deutsch/Tschechischen
    Grenzübergang zweigt die Stichstraße ab, auf der man nach etwa 1,2 Kilometern
    den höchsten Punkt Sachsens erreicht hat.




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  • Trotz ersten grandiosen Eindrucks, ob der fantastischen Rundumsicht, wollte
    ich nun doch so schnell wie möglich auf mein Zimmer, um aus den verschwitzten
    Klamotten zu kommen und ausgiebig zu duschen. Der Empfang an der Rezeption
    war überaus freundlich und bestätigte schon einmal die positiven Bewertungen,
    die ich vor der Buchung den einschlägigen Reiseportalen entnommen hatte. Da
    ich ja mit dem Moped angereist war, stand mir auch ein kostenloser Parkplatz in
    der Tiefgarage des Hotels zur Verfügung, von der aus ich per Fahrstuhl auf direktem
    Wege mein Zimmer erreichen konnte. So etwas erfreut den verschwitzten „Lastenträger“
    doch sehr. Hier angekommen, setzte sich der positive Eindruck fort. Ohne Aufpreis
    hatte ich, wiederum weil ich Mopedfahrer war, ein Doppelzimmer zur Alleinbenutzung
    erhalten!

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  • Nach der herrlichen Erfrischung unter der Dusche, war nun aber die innerliche
    Erfrischung an der Reihe. Was gibt es schöneres, als nach so einer langen
    Fahrt auf der Hotelterrasse in der Abendsonne zu sitzen, ein Pfeifchen anzuzünden
    und ein frisch gezapftes Radeberger zu genießen!? So konnte es weiter gehen!


    Dass man für meinen Empfang aber extra eine Blaskapelle engagiert hatte, wäre
    nicht nötig gewesen.


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  • Ging es auch, das Frühstücksbuffet war vom Feinsten! Auf den Tischen
    lag jeden Morgen die hoteleigene Tagespost, mit dem aktuellen Wetterbericht
    und vielen Ausflugstips.


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  • Tja, Ausflug. Wo sollte es am ersten Tag den überhaupt hingehen?
    Die Straßenkarte und mein Navi hatten mir schon am Vorabend erzählt,
    dass es bis nach Prag nur knapp 140 km sei. Das war doch ein Wort!
    Als Rheinländer hat man schließlich nicht jeden Tag die Möglichkeit
    mit dem Moped an die Moldau zu kommen. Die Vorhersage versprach
    bestes Wetter und zudem ist man natürlich auch gespannt darauf, ein
    neues Land kennen zu lernen. Die Grenze lag, wie schon erwähnt, so
    zu sagen um die Ecke. Eine Wechselstube gab es dort, Grenzkontrollen
    nicht. Und so machte ich mich auf den Weg, die Tschechische Hauptstadt
    zu erkunden.

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  • Schon gleich zu Anfang kam bei mir Begeisterung auf. Die Straßenverhältnisse
    waren gut bis sehr gut. Die Landschaft einfach grandios und die einheimischen
    Autofahrer waren äußerst zivilisiert unterwegs. So macht Moped fahren Laune!

    Dass ich während meines Urlaubs letztendlich mehr in Böhmen als auf deutscher
    Seite unterwegs sein würde, wusste ich da natürlich noch nicht, aber die Sachsen
    mögen es mir verzeihen. Der Böhmerwald bietet halt eine derartige Fülle unberührter
    Natur, da konnte ich einfach nicht wiederstehen.

    Als ich in den ersten Ort fuhr, musste ich natürlich sofort an die berühmten
    „Böhmischen Dörfer“ denken. Liebevoll herausgeputzte Häuser, blitzsaubere
    Straßen, ich war beeindruckt!


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    Gruß Jürgen
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  • Doch diese Idylle war schnell verflogen, nachdem die Ebene und die erste
    größere Stadt, Komotau in Sicht kam. In Tschechien ist das Thema
    Umweltschutz halt noch nicht so weit verbreitet. Zumindest die größeren
    Industriestädte betreffend. Aber geschmeichelt fühlte ich mich. So viele
    nette junge Damen, die mich am Stadt- und Straßenrand winkend begrüßten.
    Die Tschechen sind doch ein freundliches Volk…

    Danach wurde es recht langweilig. Im Prinzip ging es fast schnurgeradeaus
    Richtung Prag. Nur die Straßenverhältnisse wechselten ständig.Vom
    bundesstraßenähnlichen Ausbau über 4 Spurige Schnellstraße bis hin zur
    Autobahn, war alles vorhanden. Nur unterbrochen von jeder Menge Baustellen.
    Und, je näher man der Hauptstadt kam, nahmen die Schlaglöcher zu! Ich hätte
    es eigentlich anders herum erwartet.

    Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass tschechische Autobahnen mautpflichtig
    sind, aber nicht für Motorräder. Das nenne ich doch mal vorbildlich!

    Trage meine Schuhe und gehe meinen Weg, erst dann vermagst du über mich zu urteilen.

    Gruß Jürgen
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  • Den Flughafen rechts liegen lassend, kommt man an einen großen
    Kreisverkehr, dessen 3. Ausfahrt in Richtung Praha-Centrum weißt.
    Eine gigantisch breite Straße, deren Länge mir mein Navi mit knapp
    8 Kilometern auswies, führte mich dort hin. Ich könnte mir denken,
    dass dieses „Sträßchen“ zu Zeiten des Ostblocks bestimmt auch
    Stalin-Allee hieß.


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    Wie in jeder großen Stadt, waren erst mal einige große und kleine
    Baustellen zu bewältigen, bis dass historische Centrum von
    Prag in
    Sichtweite kam. Da ich aber samstags unterwegs war, hatte wenigstens
    der Berufsverkehr Pause und ich brauchte nirgendwo im Stau zu stehen.

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    Gruß Jürgen
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  • Über eine der zahlreichen Brücken, die in Prag die Moldau queren,
    erreichte ich den Platz vor dem
    Rudolfinum, an dessen Rand erst
    mal ein Schattenplätzchen gesucht wurde. Mittlerweile brannte der
    Lorenz nämlich recht heftig und die Mopedklamotten erwiesen sich
    wieder einmal als vortrefflicher Saunaersatz. Und genau in diesem
    Schatten befand sich die Einfahrt zu einem bewachten Parkplatz auf
    dem meine TA direkt neben dem Wärterhäuschen abgestellt werden
    konnte. Ich weiß zwar nicht, wie hoch die Parkgebühr gewesen wäre,
    aber der Wachmann war sichtlich erfreut, als ich ihm umgerechnet
    4 Euro in die Hand gedrückt habe.



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    Gruß Jürgen
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  • Die berühmte Karlsbrücke war wohl nicht weit, weshalb mein Weg zuerst
    dorthin führte. An der Stelle angekommen, wo sie eigentlich sein sollte, sah
    ich sie aber nicht. Sie musste aber da sein, denn die abertausende von
    Touristen konnten schließlich nicht alle übers Wasser laufen. Eine glückliche
    Fügung ließ dann jedoch die Ampel vor der Brücke auf Rot schalten, so dass
    der Menschenstrom kurzzeitig unterbrochen wurde. Und da war sie! Zumindest
    ein kleines Stückchen von ihr konnte ich erspähen, aber für ein Foto reichte die
    Zeit leider nicht, denn die Ampel zeigte zwischenzeitlich wieder Grün.

    Was lernen wir daraus? Besuche Prag niemals an einem Wochenende bei
    schönem Wetter! Auch in den malerischen Altstadtstraßen war an Fotografieren
    nicht zu denken. Selbst wenn ich versuchte die Kamera über die Köpfe der
    Menschen zu heben, waren immer noch die hochgereckten Schilder, Fähnchen,
    Taschenschirme oder Stöcke der Fremdenführer mit im Bild.


    Ich beschloss daher die Kamera wieder in der Tasche verschwinden zu lassen
    und die Bilder einfach auf meiner internen Festplatte abzuspeichern.

    Auffällig war noch die starke Präsenz der örtlichen Polizei, die ständig mit heulenden
    Sirenen in der Stadt unterwegs war. Einen Grund konnte ich dafür allerdings nicht
    ausmachen. Nach einem Bummel der Moldau entlang, die ob der unzähligen
    Ausflugsschiffe auch beinahe unsichtbar war, schwang ich mich wieder auf meine
    Transalp um noch ein wenig von der Stadt zu erfahren. Ich glaube, die beste Zeit
    Prag zu erkunden liegt im Sommer zwischen Sonnenaufgang und 9 Uhr. Danach
    rollt nur noch unaufhörlich der Touristenstrom. War ich nicht auch einer davon…


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    Gruß Jürgen
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  • Über die genauso langweilige Rückfahrt brauche ich ja wohl nicht weiter zu berichten.
    Die netten jungen Damen hatten übrigens tatsächlich auf mich gewartet. Ich winkte
    dieses Mal aber freundlich zurück.


    Der letzte Teil der Tour war jedoch wieder von schönster Landschaft und Kurven ohne
    Ende geprägt.


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    Auf Bild 1+3 erkennt man im Hintergrund den Fitchelberg.



    Tiefgarage, Zimmer, Duschen und dann, ja was wohl?! Hotelterrasse, Abendsonne,
    Pfeifchen, Radeberger! Und natürlich das Erlebte sacken lassen.

    Trage meine Schuhe und gehe meinen Weg, erst dann vermagst du über mich zu urteilen.

    Gruß Jürgen
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