Nach 2 Jahren Zumo 550 und seinen Eigenheiten bin ich jetzt Stolzer Besitzer eines Lowrance MyDura. Es gibt schon faszinierende Spielzeuge. Das ist mein erster Erfahrungsbericht.
Die Hardware.
Der Endura ist ein kleines Handgerät, was man auch zum Wandern und Radfahren einsetzen kann. Anders als bei den üblichen Handgeräten hat der Endura einen eingebauten Lautsprecher und einen Kopfhöreranschluß. Wohlgemerkt alles wasserdicht nach IPX7. Der Endura wird mit 2 Mignon Batterien oder Akkus betrieben. Er hat einen Touchscreen und ein Tastenfeld. Das ist eine Kombination, die es so sonst nicht gibt. Der Gerätehalter ist RAMMOUNT. Außerdem hat er einen 3-Achsen Kompass und einen Luftdruckmesser aus dem die Höhe berechnet werden kann. Das Teil liegt satt in der Hand und macht einen sehr robusten Eindruck. Das Display ist etwas klein geraten aber dafür kann man den Endura gut in die Tasche stecken, was mit dem Zumo nicht so gut funktioniert. Ein weiteres Manko ist die USB Abdeckung. Falls man vergessen sollte die Gummikappe zu schließen, könnte Wasser eindringen.
Die Software.
Der Endura läuft mit Windows CE und ist nicht auf seine Firmware fixiert. Man kann viele Anwendungen zusätzlich installieren. Es können sogar 2 Navigationsapps parallel laufen. Die Mynav App macht aus dem Endura erst das Motorrad Navi. Meine Wünsche werden damit voll erfüllt.
+ Zwischenziele überspringen
+ Gummibandplanung am Gerät
+ Neuberechnung abschaltbar
+ Route auf dem PC = Route auf Gerät
+ PC Software ist identisch der Gerätesoftware
+ Faire Lizenzpolitik
+ 100.000 Punkte pro Track und Trackspeicher nur durch SD begrenzt.
+ Benutzer POI frei kategorisierbar
+ 20.000 eigene POI können gleichzeitig eingeblendet werden
Die Software ist kostenlos. Man bezahlt nur das Kartenmaterial. In meinem Fall die Europakarte West/Ost für 99 Euro. Die Software besteht aus einer DVD mit der PC Software und den Karten für den PC und einer fertigen Micro SD. Die SD muß man nur in den Endura einlegen und schon ist er ein MyDura. Die PC Software kann online für bis zu 3 Computer freigeschaltet werden.
Die Gerätesoftware und PC Software sind nahezu identisch. Die ganzen Planungsfunktionen und Auswertungsfunktionen der PC Software gibt es auch in der Gerätesoftware. Für mich war es ein ganz wichtiger Punkt eine PC Software zu haben, die zum Gerät paßt. Was mich beim Garmin oder auch bei anderen Systemem völlig genervt hat, ist die abweichende Route durch die Neuberechnung im Gerät. Ich will auch nicht in Onlinetools planen und mir wild einen zusammenbasteln, weil es zum Gerät keine PC Sowftare gibt oder das Gerät die Route anders rechnet als das Planungstool. Mynav kann das perfekt. Die Planungsfunktionen sind excellent und passen vollkommen zusammen. Endlich !
Die Bedienoberfläche ist nicht unbedingt sehr logisch aufgebaut. Man kann im MyDura nahezu alles einstellen, was man an der Oberfläche sieht. Dadurch sind die Einstellungen mit Optionen ziemlich aufgebläht. Alle Einstellungen werden in Profilen gespeichert. So kannst Du z.B. für's Motorrad das Querformat und Karte ohne Datenfelder mit automatischen Farbschema einstellen und für die Wanderung in Outdoor Profil mit Hochkantbildschirm und Schwarz/Weiß Farben wählen. 3 fertige Profile sind schon hinterlegt und man kann beliebig viele neue Profile anlegen.
Im Gegensatz zum Zumo ist MyDura deutlich schneller in der Bedienung. Auch die Startzeit ist gefühlt kürzer.
Ein grober Schnitzer ist aber die Frauenstimme. Die klingt amateurhaft. Die Daten sind alle zugänglich. Vielleicht baue ich mir mal meine eigene Stimme.
GPS Empfang
Der Endura braucht nach dem Einschalten ein paar Sekunden bis zu 2 Minuten, um GPS Empfang zu haben. Der Empfang ist soweit ich das bisher sehen konnte absolut top. In engen Straßenschluchten gibt es leichte Schlenker im Track. Was er nicht macht sind die wilden Ausreißer des Zumo. Gerade bei Tourbeginn habe ich beim Zumo auf den ersten paar Kilometern Zickzacklinien und Höhen weit unter 0. Beim Endura kann man die Höhe automatisch nach GPS Höhe kalibrieren lassen und dann barometrisch weitermessen, manuell kalibrieren oder immer die GPS Höhe verwenden.
Audioausgabe
Durch den Kopfhörerausgang kann man den Endura per Kabel mit dem Helm verbinden. Es gibt Bluetoothsender, die man direkt an die 3,5mm Klinkenbuchse anschließen kann. Das habe ich noch nicht probiert. Ich werde aber ohnehin beim Kabel bleiben weil ich das Aufladen von dem BT-Akku im Helm sowieso immer vergesse. Mit der Endura Software kann man auch MP3 wiedergeben. Wenn man sich das Startmenü ensprechend anpaßt geht auch MP3 und Navgation gleichzeitig.
Mein erstes Fazit und die Kosten
Das ist genau das, was ich zum Motorradfahren gesucht habe. Ich habe den Endura Safari als Vorführgerät inkl. Fahrradhalter für 160 Euro bekommen. Für die Mynav Europa DVD waren 99 Euro fällig. Zusammen also 259 Euro. Für die gebotene Technik ein Schnäppchen. Der Ladenpreis für den Endura Safari liegt sonst um die 300 Euro. Es lohnt sich im Lowrance Forum nach Sonderangeboten zu fragen Was auch ein großes Plus ist, ist der Support bei Lowrance und die Bereitschaft einem das Gerät auch mal zum Testen auszuleihen.
Was ich noch nicht ausprobiert habe
Man kann mit dem Gerät auch Outdoor navigieren und sogar eigene Rasterkarten als Hintergrund zu den Straßenkarten einlesen. Ich habe das bisher aber noch nicht selber gemacht. Ebenso geht das Geocatching mit dem Endura.
Links zum Thema
http://in-touch-with-adventure.de
http://forum.in-touch-with-adventure.de
Karl