Aussetzer ab 4000 U/min

  • Hallo zusammen, nach einem Kurzurlaub (Frust wg. Bolle jetzt weg) und den jetzt angenehmen Temperaturen war ich mal wieder in der Werkstatt und hab weitere Prüfungen gemacht.
    Als Hilfestellung habe ich das WHB und ein Buch über Motorradelektrik in dem die Elektrikkomponenten der CB900F alle beschrieben sind, auch Bilder vorhanden.
    Zündzeitpunkt Statisch: minimal nachgesellt
    Zündzeitpunkt Dynamisch: ok
    Frühzündung: ab ca. 3000 U/min genau in der Markierung
    Die Zündspulen hab ich jetzt noch nicht gewechselt, lediglich nochmal neue ZK verbaut, Die Zündung hab ich jetzt mal abgehakt.


    LIMA-Leistung Standgas an Batterie: 13,3 V
    Mittl. Drehzahl 14,68 V, steigt aber auch nicht mehr weiter.
    Batterie (ohne Zündung): 12,46 Volt
    Batterie (Zündung an): 12,26 Volt
    Stator - Widerstand der Phasen gegen Masse: unendlich hoch, ok
    Stator - Widerstand der Phasen gegeneinander: 0,7 - 0,8 Ohm, in WHB ist weniger angegeben - 0,41 bis 0,51 Ohm, im Buch ist jedoch 0,7 aufgeführt.
    Phasenleistungsprüfung: Stecker gebrückt, Lampe brennt in allen Bereichen und Anschlüssen gleich hell, ok
    Alle gelben Phasen haben Stromdurchgang
    Stator - bei 4000 U/min ca. 40 Volt auf den Phasen, lt. Buch sollte der Wert bei 40 - 120V liegen.
    Reglergleichrichter bei abgezogenem LIMA-Stecker geprüft bei eingeschalteter Zündung: sollten lt. Buch ca. 12 V sein, IST-Wert: 11,5 Volt
    Ob dieser Wert korrekt ist lass ich jetzt mal dahingestellt, ganz sicher bin ich mir nicht.
    Zum Zeitpunkt der Messungen war der LIMA-Deckel verbaut, Rotor wollt ich später messen.
    Also..... Mal die Kiste angeworfen und gucken was passiert, als der Motor mal warm war (ca. 70 Grad Öltemp.) hab ich im Stand mal Gas gegeben, bei 5000 U/min hatte Sie Aussetzer bzw. Fehlzündungen. Alle Zylinder sind gelaufen, ZK waren nicht nass aber ziemlich verrust.
    Dann Probefahrt: Fehler wie immer, ab 4500 U/min Stottern und Aussetzer, ganz ganz ganz langsam Gas gegeben und gehalten, Motor dreht ohne Probleme bis auf 7000 U/min hoch.
    Nochmal getestet mit schnellem Gasgeben, Aussetzer + Stottern.
    LIMA-Stecker abgezogen und gefahren: gleicher Fehler
    Zurückgefahren und wegen der Hitze wollt ich den Motor erst mal bissel abkühlen lassen bevor ich den LIMA-Deckel runtermache wegen der nächsten Messungen.
    Hab dann aber nochmal Motor gestartet weil ich nochmal die Voltzahl am Stecker prüfen wollte, da ist mir aufgefallen daß die Aussetzer nicht mehr da waren (im Stand).
    Also wieder auf den Bock, Probefahrt. Und siehe da, null Aussetzer, null Stottern, Motor lief wie einst im Mai. Volle Leistung, volle Drehzahl, sofort auf jegliches Gasgeben reagiert.
    Hab dann nochmal an den Kabeln gewackelt, LIMA-Stecker nochmal raus und rein, Fehler trat dann nicht mehr auf.
    Ich war natürlich begeistert, frage mich jetzt aber: Wie kann das sein? Und ist es jetzt was elektrisches oder doch der Vergaser?
    Im Moment bin ich ratlos und werde halt morgen nochmal probieren.


    Was meint Ihr, wie ist eure Meinung dazu?
    Gruß Frank

  • Nach meiner Meinung ist es eindeutig ein elektrische Problem gewesen.


    nach dem du den LIMA Stecker mal gezogen hast und wieder verbunden hast, war der Fehler verschwunden.
    Also waren entweder die Steckkontakte oxydiert oder nicht richtig verbunden oder Wackelkontakt oder Drahtbruch.
    Über den Stecker laufen die 3 Phasen der Lichtmaschine und die Ausgangsspannung des Reglers, die auf den Rotor geht. Wenn der Rotor keine vernünftige Spannung bekommt, kann auch keine Wechselspannung im Generator erzeugt werden.
    Der Regelkreislauf wird instabil und dadurch gibt es Zündprobleme, weil die OKIs dann nicht mehr korrekt arbeiten.

  • Scheint mir auch so..... (Elektrik). Der einzige Wert der meiner Meinung eigentlich nicht korrekt war - die Ausgangspannung des Reglers (der unter der Batterie), hat nämlich wie oben beschrieben nur 11,5 Volt angezeigt, sollten eigentlich 12 V sein lt. dem schönen Buch.
    Nun gut, heute abend wieder angeworfen. Hat bissel blau geraucht bis der Motor warm war dann war es weg. Also Sitzbank draufgeworfen und Probefahrt. Und siehe da, alles ok. Immer noch volle Leistung. Dann werden wir mal abwarten was als nächstes kommt. Ich bin ja einiges gewöhnt. Ist halt im Winter wieder ne Revision nötig, ich vermute mal daß mindestens eine Ventilschaftdichtung durch ist (obwohl ich bei der großen Instandsetzung Originalteile verwendet habe).
    Dann jetzt noch das furchtbare Bremsenquietschen vorne rechts kurz vom Stillstand in den Griff kriegen und dann steht einer Tour hoffentlich nix mehr im Wege.
    Gruß Frank

  • Die 11,5 Volt gemessen am Regler bei eingeschalteter Zündung sollte eigentlich so hoch wie die Batteriespannung sein. Der Regler erhält sein Plus aber über den Stromkreis vom Startrelais.


    Ein großer Spannungsabfall entsteht nach meiner Erfahrung an der großen Hauptsicherung am Startrelais (30 A Blechsicherung)
    Hier mal alle Kontakte des Steckers und auch die Sicherung penibel säubern oder erneuern und die Schrauben auf festen Sitz prüfen. Die Sicherung wirkt bei Korrosion wie ein Vorwiderstand und gaukelt dem Regler falsche Werte vor.
    Auch eine korrodierte Masseverbindung am Motor (das dicke Kabel vom Minuspol an das Chassis) kann diese Symptome erzeugen. Manchmal hilft auch eine zusätzliche Masseleitung direkt vom Minuspol zu den OKIS (Grüner Draht)


    Ventilschaftdichtungen halten eigentlich ein Motorleben lang. Wenn natürlich die Ventilführungen aufgeweitet sind (oval), dann schlackert das Ventil und dadurch verschleißt die Schaftdichtung natürlich schneller. Ein bischen Öl verbrennen die alten luftgekühlten Motoren immer, einige mehr, andere weniger. Deswegen würde ich den Motor nicht wieder öffnen. :wink:

    2 Mal editiert, zuletzt von RC01BLAU ()

  • Die 11,5 Volt gemessen am Regler bei eingeschalteter Zündung sollte eigentlich so hoch wie die Batteriespannung sein. Der Regler erhält sein Plus aber über den Stromkreis vom Startrelais.


    Ein großer Spannungsabfall entsteht nach meiner Erfahrung an der großen Hauptsicherung am Startrelais (30 A Blechsicherung)
    Hier mal alle Kontakte des Steckers und auch die Sicherung penibel säubern oder erneuern und die Schrauben auf festen Sitz prüfen. Die Sicherung wirkt bei Korrosion wie ein Vorwiderstand und gaukelt dem Regler falsche Werte vor.
    Auch eine korrodierte Masseverbindung am Motor (das dicke Kabel vom Minuspol an das Chassis) kann diese Symptome erzeugen. Manchmal hilft auch eine zusätzliche Masseleitung direkt vom Minuspol zu den OKIS (Grüner Draht)


    Ventilschaftdichtungen halten eigentlich ein Motorleben lang. Wenn natürlich die Ventilführungen aufgeweitet sind (oval), dann schlackert das Ventil und dadurch verschleißt die Schaftdichtung natürlich schneller. Ein bischen Öl verbrennen die alten luftgekühlten Motoren immer, einige mehr, andere weniger. Deswegen würde ich den Motor nicht wieder öffnen. :wink:


    Das werde ich diese Tage jetzt noch überprüft, fakt: Der Motor läuft im Moment prima. Das mit der Ventilführung könnte natürlich sein, bei der großen Motorrevision wurden von einem Fachbetrieb die Ventilsitze gefräßt und Kopf geplant. Ob da was an den Ventilführungen gemacht wurden weiß ich gar nicht mehr.
    Naja, warten wir mal ab was passiert, im Moment sieht alles gut aus.
    Nur das leidige Bremsenquietschen geht nicht weg. Ich hab die Sintermetallbeläge wieder ausgebaut und die normalen Beläge rein. Montiert hab ich übrigens die 2 Kolben Bremssättel und gelochte Bremsscheiben.
    Ergebnis: Quietscht, aber nicht mehr so schlimm. Beim Herunterbremsen fängt ab ca. 30 km/H dieses Geräusch an. Also Rad nochmal ausgebaut und geprüft, ok. Bremsscheiben ok. Bremssättel sind bewegbar. Kurzum: nichts gefunden. Ich hab allerdings auch andere Felgen montiert letztes Jahr, das sind Original-Felgen von einem anderen Baujahr, sind gold lackiert. Was mir jetzt aufgefallen ist: wenn ich den Abstand von der Gabel bis zur Felgenkante messe gibt es einen Unterschied von links zu rechts, d.h. es sieht so aus als würde das Rad zu weit rechts sitzen. Die Abstände der Bremsscheibe im Sattel stimmen aber. Da muß ich jetzt nochmal in mich gehen und das alles überprüfen. Die Hinterfelge war nämlich minimal breiter wie die original verbaute, vielleicht stimmt da auch was an der vorderen Felge nicht.
    Kommt Zeit - kommt Lösung !!!!
    Gruß Frank