Wilbers 641 Federbein von pc43 auf pc38 passend?

  • Ja evtl geben wir sie ab, aber das Prozedere das Fahrwerk zu optimieren wäre auch eine Lösung...

  • @Melkus: Bei sportlicherer Gangart oder gelegentlicher Soziusfahrt wird häufiger ein 220er verbaut, das habe ich schon gesehen. Es geht ja noch weiter hoch.

    Willst du viel Komfort und kreuzt an, dass du eher gemütlich und immer nur solo fährst und bist nicht allzu schwer, dann wohl nen 180er. Laut ABE darf die Feder sogar ne Konstante zwischen 170 und 300(!) N/mm haben.


    Was für wen passt (den Typ kann man am Federbein ablesen), sieht man doch in der Wilbers ABE. Nicht so schwer zu googlen: "Wilbers 640 ABE". Alternativ 641 oder 642.


    Btw scheint die 38er doch mit einer etwa gleich starken Feder seitens Wilbers ausgestattet zu werden, was für eine ähnliche Geometrie von Schwinge und Aufhängung spricht.

  • Dann bitte auch "lt. Wilbers Webseite" und den Link mit kopieren. Was für die 43 passt ist dann auch leicht per Klick einstellbar. ;)

    Ob der Benny Wilbers eine Webseite hat, das kann ich dir nicht sagen, der ist ja mindestens nochmal 20 Jahre älter alsi...


    Aber nur damit wir uns nicht falsch verstehen: meine Aussage ist, dass es in der Regel alle Baureihen für ein Motorrad gibt - die Basis ist ja immer die selbe.

    Meine Aussage ist nicht, dass deswegen alles automatisch untereinander passt.


    Ob das PC43 in die PC38 passt und ob es da funktioniert, das wird sich für mich erst noch herausstellen... :nixweiss:

  • Ob sportlich oder gemütlich hat mit der Feder eigentlich nichts zu tun, das beeinflußt eher die Druckstufenabstimmung.


    Das die Federn bei direkter Anlenkung bei den beiden Modellen etwa gleich sind, ist aus meiner Sicht eher im selben Gewicht und Zuladung begründet.

    Aber wie auch immer:

    das Teil ist auf jeden Fall eine Ausgangsbasis, da es dafür alles gibt - von Federn über Shimpaket, unterschiedlich lange Kolbenstangen, selbst Längenverstellung und die hydr. Vorspannung läßt sich noch nachrüsten...


    Wenn die 220er zu straff ist, dann fahre ich halt künftig immer mit 2 Wasserkanistern in den Koffern rum :-) - ne, dann kommt halt ne Schwächere rein.

    Ich habe über 10 Jahre keine Feder mehr gekauft, aber früher haben die um 80.-€ gekostet - ist ja nix besonderes.


    Wird schon werden

  • Wer komfortabel unterwegs sein will, wird möglicherweise einen größeren Negativfederweg bevorzugen. Vor allem wird er eine etwas weichere Feder bevorzugen.


    Die Schwinge ist eine andere und es ist wichtig, dass die Geometrie stimmt. Wenn bspw. PC38 und PC43 128mm Federweg an der Hinterachse haben, ist der Federweg an der Aufhängung von der Einbaulage abhängig. Je weiter diese an der Schwingenachse ist, desto geringer der Federweg am Bein. Bzw. gleicher Federweg am Bein = mehr Federweg an der Hinterradachse, wenn diese weiter entfernt von der Einbaulage ist.


    Da die PC43 eine 40mm längere Schwinge hat, muss man hier wirklich darauf achten. Die Zubehöranbieter beschränken meiner Vermutung nach nicht selten den Federweg, um auf Nummer sicher zu gehen. So bei meinen Ikons mit 69mm Federweg an den Beinen, das sind wohl um die 90 an der Achse. Serienmäßig sind es 117mm.


    Btw ist die Zuladung von 38 und 43 unterschiedlich. Bei der Nackten von 404 auf 417 zul GG, die Zuladung hat sich noch deutlicher erhöht.

  • Wer komfortabel unterwegs sein will, wird möglicherweise einen größeren Negativfederweg bevorzugen. Vor allem wird er eine etwas weichere Feder bevorzugen.

    Das ist ein gerne angenommener Irrtum.


    Wenn die Feder weicher ist und der Negativfederweg größer dann kommt der Dämpfer in der Druckstufe beim Überfahren von Unebenheiten schneller in die Progression - das wird sehr unkomfortabel auf Grund der zu schwach gewählten Feder.


    Da kannst du dir im Triumph T5Net ein Liedchen davon singen lassen, praktisch alle T5 Modelle von 97 - 10 litten darunter

  • Das ist ein gerne angenommener Irrtum.


    Wenn die Feder weicher ist und der Negativfederweg größer dann kommt der Dämpfer in der Druckstufe beim Überfahren von Unebenheiten schneller in die Progression - das wird sehr unkomfortabel auf Grund der zu schwach gewählten Feder.


    Da kannst du dir im Triumph T5Net ein Liedchen davon singen lassen, praktisch alle T5 Modelle von 97 - 10 litten darunter

    Nein, kein Irrtum. Der Federkomfort ist immer abhängig von gewählter Feder und deren Dämpfung. Wenn die Druckstufe das Einfedern behindert, dann bekommt man kein komfortables Fahrverhalten hin, das ist richtig.


    Ich weiß, dass jeder den Komfort anders bewertet. Für mich ist es eine weichere Feder, die mehr Federweg nutzt beim Überfahren von Unebenheiten wie bspw. auf meinem Arbeitsweg durch die Stadt mit lauter Flickenteppichen und Wurzelaufwerfungen.

    Ich habe bspw. eine Fahrradgabel eines MTBs, bei der ich die Federrate variabel anpassen kann und auch Dämpfungsstufen variieren kann. Wenn ich nun diese Luftgabel auf hohe Federrate pumpe und sonst nix ändere, hoppelt diese nahezu wie eine Starrgabel über Unebenheiten. Lasse ich so viel Luft heraus, dass sie bei sanften "Sprüngen" durchschlägt, dann ist auch kein Komfort gegeben.


    Ideal ist es für mich, die Federgabel nutzt bei meiner Nutzung einen großen Anteil ihres Federwegs ohne Durchschlagen, da habe ich btw deutlich mehr Negativfederweg als die von "Fox" (Gabelhersteller) empfohlene Einstellung (also eher 1/3 statt 20-25%).Die Dämpfung wird dann folgend erst angepasst. Allein die Federrate zeigt aber, wie wichtig diese für den Komfort ist.

    Anderes Beispiel: Mit einer Enduro durch den Stadtverkehr gecruist, ist meist vom Abrollen über derbe Verwerfungen komfortabler als mit einem Fahrzeug mit höherer Federrate und dann wenig Federweg.


    Eine CBF mit ner 300N/mm-Feder kannst du dämpfen wie du lustig bist, die bleibt bretthart und nutzt normal nur wenig ihres Federwegs. Eine 170N/mm-Feder wird hingegen mehr Bewegung zulassen, wird bei voller Beladung eher durchschlagen. Diese gilt es dann, nicht über eine zu hohe Druckstufe zu straff abzudämpfen.


    Wilbers wird es schon wissen, ob sie ihre harten Federn auch an Solofahrer mit Komfortbedürfnis geben oder nur die Dämpfung anpassen und die Federrate allein nach Zuladung bemessen. Ich kann nur Vermutungen darüber anstellen.

  • Ich kann nur Vermutungen darüber anstellen.

    In der Tat stellst du bei dem Thema Vermutungen an.


    Und die Vergleiche zum Fahrradbereich hinken in der Regel völlig - wenn der Fahrradpreis sich in Richtung 5stellig bewegt gibt es Motorradtechnik in Gabel und Stoßdämpfer, darunter ist der Aufbau völlig anders.


    Der Vergleich mit dem Endurofahrwerk hinkt ebenfalls - hier hast du konstruktionsbedingt größere Federwege und entsprechend auch längeren Hub im Dämpfersystem.


    Es geht auch nicht um eine überdämpfte Druckstufe sondern um die Progression in der Druckstufendämfung - gerade bei einem direkt angelenkten Federbein kommst du auf Grund des fehlenden Übersetzungsverhältnisses nach etwa 50% - 60% des Kolbenhubs schon dahin, mit separatem Ausgleichsbehälter und Druckstufen-Regelventil evtl etwas später.

    Wenn man die Feder entfernt und den (intakten) Dämpfer von Hand zusammen drückt und wieder auseinander zieht kann man das deutlich spüren.


    Natürlich kann man auch die Dämpfung grundsätzlich softer Abstimmen aber das ergiebt auch keinen wirklichen Fahrkomfort, sondern ein unterdämpftes "Schaukelpferd" mit den entsprechenden Sicherheitseinbußen und im Extremfall - bereits von mir mit einem ab Werk schlecht abgestimmten Öhlinsfederbein erlebt - zu Schäden am Federbein.


    Im Straßenbereich kann man die Federrate hinten getrost nach der klassischen 1/3 Fausformel wählen - mit sauber abgestimmter Dämpfung wird man zu einem sicheren Fahrwerk mit ausreichendem Fahrkomfort gelangen und jeder andere Ansatz bringt mehr Nach- als Vorteile mit sich - dann hilft nur ein Fahrwerk mit mehr Federweg.

  • Eine CBF mit ner 300N/mm-Feder kannst du dämpfen wie du lustig bist, die bleibt bretthart und nutzt normal nur wenig ihres Federwegs

    Nein, das ist falsch.


    Wenn die Beladung entsprechend hoch ist wird sie exakt den selben Federweg nutzen wie eine schwächere Feder mit der entsprechend geringeren Beladung.


    Physikunterricht 5. Klasse: Halbliter - setzen, sechs! :wink:

  • Nein, das ist falsch.


    Wenn die Beladung entsprechend hoch ist wird sie exakt den selben Federweg nutzen wie eine schwächere Feder mit der entsprechend geringeren Beladung.


    Physikunterricht 5. Klasse: Halbliter - setzen, sechs! :wink:

    Sorry, in der 5. hatte ich sicher nicht Federsysteme. Etwas intensiver erst an der Uni, aber nicht in "Physik" sondern in "Mechanik", einem Teilbereich der Physik. Aber da weiß ich gegen die Experten hier sowieso nur wenig. Aber genug, um Federkonstanten (Federhärten) erklären zu können.


    Beladung: Natürlich ist die Masse ein wichtiger Parameter.

    Vielleicht verlange ich auch zuviel, aber mal gaaaanz einfach: 60kg - Mensch, keine Beladung extra und 300N/mm oder 170N/mm Federkonstante in der CBF: Da gibt es Komfortunterschiede. Ob du das nun glaubst oder nicht.


    "Komfort" ist natürlich sehr subjektiv und die Funktion der Federelemente ist komplex, wir haben hier die Federkonstante (Federhärte), Fahrwerksgeometrie, wir haben Druck- und Zugstufe genannt, dann noch die Dämpfungsprogression (die kennen wir auch bei Federn durch Umlenkung oder Wicklungsänderung (meist Wicklungsabstandsänderung). Wir können auch über Masse des Fahrzeugs, über ungefederte Massen, über Reifen usw. schreiben.


    Aber: Auch die Federkonstante bestimmt das Komfortempfinden. Nicht immer ist weicher gleich komfortabler, das ist richtig.


    Vielleicht können wir uns auf den Klassiker einigen: so weich wie möglich, so hart wie nötig, dann passt auch der Komfort. Feder und Dämpfung.


    Ach ja: Das Fahrrad mit Luftfedergabel passt sehr wohl, da die physikalische Gesetzmäßigkeiten des Federsystems nicht davon abhängen, ob ein Motor verbsut ist; diese Luftfedergabeln im MTB-Bereich mit Dämpfungseinstellungen sind qualitativ den simplen Motorradgabeln überlegen. Ich kann nur empfehlen, mal damit herumzuexperimentieren: Einfacher als beim Motorrad kann man beim Fahrrad die Unterschiede durch Einstellungen bemerken.

  • Welche Federrate hat das originale PC43 Federbein?

    bei unserer hat sich das originale Federbein, ohne Vorspannung bei einer Beladung von 65 kg, um exakt 2 mm bewegt, also nix!

    Beim fahren hat es minimal gearbeitet, bzw. das war schon Arbeitsverweigerung :D

    ich habe dem Federbein gekündigt :D

    Mitglied 221 im Bol d'or Club e.V.
    Turtle-Hilfe
    "Monty Burns" made by Terpi :)

  • Welche Federrate hat das originale PC43 Federbein?

    Das ist immer eine wirklich gute Frage.


    Früher hatte ich die Möglichkeit ausgebaute Serienfedern durch Vergleiche einzuschätzen:

    ich habe gemessen um wieviele mm die Feder in einer Presse bei einem bestimmten Druck nachgiebt und habe das mit Öhlins und WP Federn verglichen bei denen die Federrate aufgedruckt war.

    Keine echte Messung, aber die Resultate waren in der Regel brauchbar - oder zumindest für meine Zwecke ausreichend..

  • Kinders, also echt: ihr habt den Reibungswiderstand vergessen. Echt jetzt... ;)


    Spaß beiseite, das ist ein (für mich) richtig interessanter Thread geworden. Danke an alle.


    Muss man ja auch mal sagen.

    Motorradfahren ist das Schönste, was man angezogen machen kann und nach schräg kommt flach.

  • Kinders, also echt: ihr habt den Reibungswiderstand vergessen. Echt jetzt...

    Niemals:

    Wilbers LowFriction Gabelfedern sind extra beschichtet zur Reibungsminimierung:roll1: