Große Langstrecke mit der Transalp?

  • Es würde bei der Suche auch helfen wenn man wüsste ob es ein Neues oder Altes Modell sein muss ???


    Leicht, Langstreckentauglich, keine Vibrationen, wenig Elektronik.......ist ja bekannt.


    Im Nirgendwo können wahrscheinlich nur alte Enfields von jedem Dorfschmied repariert werden. Bei Modernerem ist Schluss.

    Tja, da fragst Du etwas... Das weiß ich noch nicht. Vermutlich muss ich alles mal durchprobieren...

  • Das stimmt. Danke für Deine Hinweise. Das Ziel ist grundsätzlich, schnell voran zu kommen von A nach B. Allerdings ist das Motorradfahren viel zu schön, um nur das zu machen. Wenn es eine Abkürzung gibt oder auch mal eine nette Besichtigung abseits der schnellsten Route, dann füge ich auch das gerne ein. Und wenn ich an meinem Arbeitsort angedommen bin, mache ich hier und da auch Wochenendtouren. Jetzt gerade von Casablanca aus nach Marrakech (easy mit der hervorragenden Autobahn) und dann über den Hohen Atlas (auch easy auf einer sehr gut ausgebauten Landstraße, die allerdings zwischendrin auch mal von Steinschlag blockert ist - aber es gibt Wege drumherum). Kommende Woche werde ich mir Zeit nehmen, um den Weg nach Merzouga (Sahara-Dünen) zu erkunden. Da kann es durchaus auch weniger gut befahrbare Abschnitte geben. Mal sehen. Google Streetview gibt es für dort nicht. Ideal ist also tatsächlich ein Motorrad, das schnell und geländetauglich ist. Klar, es ist ein Kompromiss in beide Richtungen. Vielleicht so wie die Transalp.

    Die Visa sind echt ein Problem in Zentralasien. Das schaue ich mir noch an. Zum Glück kommt man ja mit einem deutschen Pass in vielen Ländern für einige Monate ohne Visum durch. Aber wenn Turkmenistan zum Beispiel ein Problem wird (ich muss mal sehen, was passiert, wenn ich den Antrag gestellt habe), dann nehme ich die Fähre von Azerbaijan direkt rüber nach Kazakhstan. Es wäre schade, weil ich dann auf den Iran verzichten muss, aber dann eben so. Welche Foren würdest Du empfehlen für die Reise durch den Iran, Turkmenistan und Usbekistan? Danke Dir.

  • Na ja, so viele Modelle habe ich ja gar nicht angefragt. Nur die CB 1000r und die Transalp. Das sind ja so die beiden Alternativen vom Stil her. Entweder Schwerpunkt auf Straße und dann irgendwie durch das, was nach dem Ende der Straße kommt, oder ein Modell, das auch mit Off Road (wenn auch eingeschränkt) klar kommt, dafür auf der Straße vielleicht nicht so ideal ist wie die CB 1000r. Und die CB 650r, zu der ich das auch besprochen habe, mit der probiere ich das ja gerade selbst aus. Jetzt gerade in Steppe und Wüste in Marokko, was ja schon mal einen gewissen Vorgeschmack auf Zentralasien geben kann. Aber Du hast schon Recht, ich muss mich irgendwann entscheiden. Derzeit ist der Plan, einfach mal mit der CB 650r bis Almaty zu fahren, wo mein Einsatzort ab Ende August sein wird und dabei Erkenntnisse für die große Seidenstraßentour sammeln. Wenn ich mir später dann ein paar Monate frei gebe, um einfach nur die Seidenstraße zu fahren, dann geht es freilich auch auf langsameren Strecken. Dann wird endlich der Weg das Ziel sein. Also, das eine sind derzeit die Einsatzorte, die ich zügig erreichen will. Und später dann kommt die Tour mit mehr Muße, wo mir dann die Erfahrungen der Video-Weltreisenden helfen werden. Klar, mein aktuelles Fahren von Einsatzort zu Einsatzort macht sonst vermutlich keiner mit dem Motorrad. Obwohl es für mich wirklich interessant ist. Und die große Freiheit, die das Motorrad vermittelt, ist auch dann da. Und auf Schlenkern unterwegs und am Zielort ist das Motorrad weiterhin ein haushoch überlegenes Fortbewegungsmittel. Selbst gegenüber dem Kamel und der Ziege.

  • Geschäftlich/beruflich ist ja erstmal eine tolle aber fraglich sinnvolle Begründung

    Ich möchte den Arbeitgeber sehen, der es akzeptiert, wenn jemand selbst bei einer nur1000 km Entfernung, anfängt, daß er statt ICE/Flugzeugs lieber bodengebunden mit Auto oder Motorrad anfahren möchte. Noch strenger ist man mit einer diesbezüglichen Kostenrechnung, wenn man sebstständig ist.



    Ich bin ja bekennender Ringelnatz (und Morgenstern) Anhänger und hier denke ich im Moment ständig an das Gedicht mit den zwei Ameisen und was sie dann auf der Chausee in Altona machen.

    So fraglich sinnvoll erscheint mir das nicht. Ja, es ist nicht die kosteneffizienteste Lösung. Die Kosten trage ich ich mit meiner eigenen Firma halb geschäftlich, halb privat. Denn die Zeit auf dem Motorrad ist für mich eine sehr schöne Zeit, um abzuschalten von dem Zwang zur Effizienz und um zugleich am Zielort mein eigenes Motorrad dabei zu haben. Auch das ginge anders, klar, doch hat diese Art der Fortbewegung noch wietere, untergeordnete Vorteile für mich. So lerne ich zu einem Stück die Landschaft zwischen den Orten kennen, und zwar intensiver als durchs Zugfenster. Ich kann überall stehen bleiben, wenn mich etwas reizt. Und ich bekomme ein gutes Gespür für Entfernungen. Und so weiter. Ich hatte trotz eines sehr stressigen Jobs noch keinen Burnout. Früher aus anderen Gründen, jetzt dank meines Motorrads, denke ich. Das häufige Fliegen, die Taxi-Fahrten zu den Flughäfen, die endlosen Gehstrecken in den Flughäfen, das Schlangestehen, das Herumsitzen für viele Stunden und so weiter, das ist wir sehr auf die Nerven gegangen. Das Motorradfahren geht mir keinen Moment auf die Nerven.

  • Eine jap. Mittelklasse-Reiseenduro und Gut. Die sind nicht zu schwer und haben genug Dampf um schnell von A nach B zu kommen.


    Aber wahrscheinlich ist das viel zu einfach :)-

    Vermutlich ist das genau das, worauf es hinauslaufen wird, wenn ich alle Optionen durchgespielt habe. :-)

  • Kann man so sehen, muss man aber nicht.

    Wobei - zugegeben - ich mit Vierbeinern als Transportmittel keine Erfahrungen habe.


    Reizt mich aber auch schon…..


    Und damit sind wir beim Punkt:


    Letztlich kannst nur du dich für irgendwas entscheiden.

    Speziell bei einem so weit gespreiztem Anforderungsprofil.


    Die eierlegende Wollmilchsau wirst auch du nicht finden.


    Schlussendlich wird es irgendwas zwischen geführter Tour mit Vollkasko und Kopfsprung in trübes Wasser werden.


    Fatalismus ist unangebracht, aber der hauptsächliche Vorteil von Plänen liegt darin, sie jederzeit fallen lassen zu können.


    Nach meiner Erfahrung entscheiden darüber die Götter, nicht der Mensch. :wink:

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Danke, Halbliter, fürs genaue Lesen!

    Vermutlich nehmen mir einige Leser die langen Strecken und die Verbindung mit dem Arbeiten nicht ab. So ist es aber nun einmal. Und ich probiere das seit fast einem Jahr jetzt auch erst einmal für mich aus. Es klappt allerdings hervorragend und scheint gut zu mir zu passen. Und ja, ich schätze mich glücklich, dass ich einen Job habe, den ich grundsätzlich von überall aus machen kann, und eine eigene Firma, die darauf ausgerichtet ist, dass ich so lebe. Meine Kollegen und Mitarbeiter tragen das mit, weil es sich nicht sehr davon unterscheidet, wie ich früher gearbeitet habe, wenn ich längere Zeit daheim war anstatt im Büro oder eben an einem schönen Fleck der Erde mit Internetanschluss. Der Unteschied jetzt sind nur die häufigeren Wechsel und das Transportmittel.

    Ja, das mit den Vibrationen muss ich testen. Also die ganz geringen hochfrequenten Vibrationen, die ich auf der CB 650r spüre, machen mir nichts aus. Die starken, niedrigfrequenten Vibrationen der Desert Sled dagegen viel. Du hast sicherlich Recht, dass auch das eine sehr inidviduelle Angelegenheit ist.

  • Genau. Und bald werde ich mithilfe Eurer Kommentare und meiner Probefahrten und meinen Touren mit der CB 650r wissen, welche der vorhandenen eierlegenden Wollmilchsäue es für mich werden wird. Die nächste Tour folgt Ende April. Jetzt erst einmal habe ich meinen Aufenthalt in Casablanca um eine Woche verlängert und dann noch eine Woche Rabat drangehängt, wieder rein beruflich. Aber natürlich gefällt es mir hier auch. Und ab übermorgen stimmt auch die kulinarische Seite wieder, wenn der Ramadan vorüber ist...

  • Nach Abwägung sämtlicher Unzulänglichkeiten der gesamten Modellpalette bleibt allerdings nix mehr übrig :D


    :kaff:

    Doch, doch. Der Punkt ist doch, die Unzulänglichkeiten zu kennen und damit klar zu kommen. Deswegen mein Thread zum Geländefahren mit der CB 650r. Es geht ja ein Stück weit, man muss nur eine sehr gute Fahrtechnik haben (Momentum ausnutzen und so weiter) und leidensfähig sein. Ich glaube, für mich spielt Komfort keine so große Rolle. Daher bietet die Modellpalette eine besonders große Vielfalt aus meiner Sicht.

  • Danke Dir! Das klingt nach sehr wohl überlegten und aus Erfahrung stammenden Tipps. Ganz super! Ich werde das beherzigen. Also im Gebrauchtmarkt suchen. Mache ich.

    Die 1000 km beziehen sich auf Autobahnen ohne allzuviele Schlaglöcher. Tatsächlich bin ich auf Rädern noch nicht weiter östlich gekommen als bis in die Türkei. Alles Andere muss ich mir noch anschauen.

  • Der TE soll sich mal alle Visa und Führerscheine besorgen wenns nach Peking geht!

    Das Motorrad ist kein Thema

    ... auch Führerscheine? Für einen Transit? Und in China kann ich mit meinem Führerschein ein halbes Jahr fahren, bevor ich einen lokalen brauche, jedenfalls ist das mein aktueller Stand. Habe schon in China gelebt, damals halt nur ohne Motorrad.

  • Zu den Vorteilen der "vor Ort üblichen Fahrzeuge" kommt noch dazu, welchen Kontakt man denn haben möchte.

    .

    Ja, das stimmt. Aber es gilt so in beide Richtungen. Vor einigen Tagen bin ich über Land gefahren zwischen ansonsten nur kleinen Einzylindern mit großer Rußwolke und die Fahrer mit Badelatschen und in Shorts, aber schneller als ich... In den kleinen Dörfern haben die Kinder mir gegrüßt und sich umgeschaut. Vermutlich allerdings vor allem wegen meiner Motorradkleidung und Helm, die nicht ortsüblich waren. Und immer wenn ich die CB 650r abstelle, tue ich das in der Nähe einer kleinen Motorradwerkstatt, da fällt sie nicht so auf zwischen den anderen Rädern, auch wenn ihr Motor deutlich stärker ist. Auf der anderen Seite ist mir z.B. in Marokko und der Türkei schon von Kollegen erklärt worden, dass es mit meinem Geschäft ja nicht so gut stehen könne, so dass ich mir nur ein Motorrad leisten könne und kein Auto.

  • Ein geeignetes Motorrad für digitale Nomaden,

    mit dem man pannen- und beschwerdefrei Tagesstrecken von 1000 Km in der dritten Welt fahren kann?


    Da fällt mir außer interessiertem Mitlesen nix mehr zu ein.

    Na hör mal: So dritte Welt ist Zentralasien nicht. Auch wenn ich noch nichts Eigenes zum Iran, Turkmenistan und Usbekistan sagen kann, war ich mehrfach in Kasachstan und längere Zeit in China. Klar, diese Tagesleistung geht nur auf guten Straßen, von denen es aber immer mehr auch in Zentralasien gibt. Und wenn man mit einem Schnitt von 70 km/h 14 Stunden plus Pausen unterwegs ist, dann hat man auch 1000 km hinter sich. Vermutlich ist es Sache von der Auswahl der besten Straßen und vom eigenen Training. Ich werde berichten.

  • ...


    Fatalismus ist unangebracht, aber der hauptsächliche Vorteil von Plänen liegt darin, sie jederzeit fallen lassen zu können.


    Nach meiner Erfahrung entscheiden darüber die Götter, nicht der Mensch. :wink:

    Genau so! Durchgeplante Spontaneität. Damit komme auch ich in den meisten Situationen am besten weiter.

  • Irgendwie lässt mich dieser Post nicht los.... vlt. deshalb weil ich meine "geplanten" Strecken nie komplett bzw. zur Gänze, bzw. bis jetzt, geschafft habe.


    Re"Oben"

    Wenn du Gott zum Lachen bringen willst - erzähl Ihm von Deinen Plänen, keine Ahnung woher der Spruch kommt. Stimmt aber.


    Was würde ich nehmen?


    Ich gehe jetzt mal von meinen "Extremen" aus.


    # 1, Tanzania: Strecke von Arusha Nationalpark (Ngongare) entlang des Mount Meru bis nach Arusha - alte dt. Kolonialstrasse, komplett verfallen, Regenzeit, Black Cotton Soil (Schmierseife), Ca 30 CM tiefe LKW Spurrillen durch Holztransporte. MaW. ein absoluter Alptraum über etwa 35 KM. Allerdings gezielt und absichtlich zum Dreckwühlen mit einer 350er gefahren. Enduro.


    Fazit: ging, aber oft stecken geblieben. Gepäck wäre unmöglich. Für die Strecke habe ich etwa einen halben Tag gebraucht. Die Pferde haben gearde so gereicht um mich durchzuwühlen. Und - es hätte definitif nichts passieren dürfen, sonst wäre stehenlassen und laufen angesagt gewesen. Das ist in Asien allerdings etwas ungefährlicher als in einem fast unbewohnten Gebiet das an einen Nationalpark angrenzt.


    # 2, Thailand, Lao, Tour am Mekon lang, ein paar Tage. 250er Enduro. Leichtes Gepäck, mit Sozia. Schöne Tour aber fahrtechnisch stinklangweilig. Teer.


    Fazit: Falsches Mopped, zu schmaler Sattel, zu unbequem, aber genug Platz für Beide vor dem festgestrapselten Rucksack. Mir hat nach einem Tag wirklich Alles weh getan. PS und Motorgröße aber völlig OK.


    #3, Botswana, XL 500 R, nur Sand, Wellblech, Piste. Kein Gepäck und ca 250 - 300 KM "geheizt" ohne Rücksicht auf Verluste. Am Ende konnte ich nicht mehr stehen und bin tatsächlich umgekippt. Aber,


    Fazit: Mop war sehr bequem und daueraft schnell auf Piste zu fahren. Das umkippen war nur Erschöpfung.


    Was würde ich Heute fahren wenn ich diese Extreme verbinden müsste?

    Alle mit Koffern aber ohne Topcase. Alle mit der Begründung: das Sie im Verhältnis leicht zu handlen & bequem sind, auf der Strecke nach Bejing schon Tausende durchgekommen sind, sie unverwüstliche Motoren haben und zur Not mit einfachsten Mitteln zu reparieren sind.


    BMW R80 G/S

    Honda XL 600 oder Transe (aber mit E Starter)

    Yamaha XTZ 600 oder 660 Tenere


    Absolut unklar bin ich mir ob ich die obigen Möps auch als Gespann auf so eine Tour fahren würde. Vorteil, man kann nicht umfallen, mehr Gepäck, mehr Möglichkeit Sachen und Personen mitzunehmen, usw. Nachteil: Größe, "Angriffsfläche & Wendigkeit" (bitte nicht missverstehen aber nicht jeder ist friedlich), handling. Aber. Die Strecken von Europa nach Bejing ist - wenn man es einfach macht - fast komplett - wenn nicht mittlerweile komplett - durchgeteert. Piste und Gelände sind eher selten wenn der direkte Weg genommen wird. Also - warum kein Gespann???

    Alteisenfahrer