Welcher Vergaser an Honda CM 400 NCO1E?

  • Moin,

    ich habe grade eine Honda CM400T BJ.1980 gekauft.Der Vorbesitzer hat laut eigener Angaben einen anderen Motor mit 43PS eingebaut.Der Motor hat die Nummer NCO1E 300 18 17.

    Wer kann mir sagen, ob dieser Motor vom Typ her in mein Fahrzeug gehört und nur die 43PS Nockenwelle verbaut ist? Die Vergaserbezeichnung ist VB31B. Gehört der Vergaser zu dem Motor?

    Dank und Gruß!

    Winston

  • Hallo,

    die CM400T hat ja die Typenbezeichnung NC01, da ist ein NC01 E(ngine) der richtige Motor. Die 3 dahinter bedeutet, 20KW/27PS. Da kann natürrlich die andere Nockenwelle eingebaut sein. Diese ist der einzige Unterschie bei Drosselung/Entdrosselung. Alles nachzulesen auf der Homepage von Honda, bei Motorräder, Service, Leistungsumrüstungen.Gruß

  • :wink1:


    Wenn Du den Ventildeckel runternimmst (das geht ohne den Motor loszumachen, ist aber etwas fummelig :o ), kannst Du sehen, ob es eine 20kW- oder 32kW-Nockebwelle ist. Bei der 32kW-Ausführung sind die Nocken breiter als die "Tatzen" der Kipphebel, bei 20kW sind sie schmaler.

    Ventildeckel musst Du sowieso runtermachen zur Ventilspiel-Kontrolle - verlass Dich nicht auf das, was der Vorbesitzer erzählt hat!


    Wenn Du es nicht erkennen kannst, nmach Fotos von oben auf Kipphebel und Nockenwelle und stell die hier rein.

    Versager VB31B ist ok (für beide Versionen).






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hallo,

    vielen Dank für Eure Informationen. Der Motor hat definitiv 43PS, er läuft ca.160KM/H.

    Ich habe mich natürlich nicht auf Aussagen des Verkäufers verlassen,sondern die komplette

    Wartung gemacht.

    Der Motor läuft nach Reinigung und Einstellen der Vergaser auch mit Synchrotester relativ gut in allen Bereichen.

    Dabei ist die Kerze links grau bis hellbraun und die rechte schwarz. Wie bekomme ich die Vergaser im Inneren richtig sauber?

    Reicht da eine professionelle Reinigung mit Ultraschall?

    Eingebaut ist:

    2. Hauptdüse 110

    1. Hauptdüse 78

    Gruß

    Winston

  • :wink1:


    110 ist Hauptdüse. 78 (sollte bei der CM 75 sein - da wollte wohl mal einer "Tuning" versuchen :crazy:) ist Volllastanreicherung.


    Hast Du die Versager mechanisch (ohne Unterdruck-Uhren) synchronisiert? Hier in Beitrag 24 habe ich beschrieben wie das geht. Wenn die Drosselklappen nicht absolut parallel stehen, bekommst Du immer unterschiedliche Zündkerzenfarben (und die Messuhren laufen im Fahrbetrieb - Tankrucksack mit Kartentasche, dann kannst Du sie schön sehen :D - katastrophal auseinander).


    Mit Ultraschall kannst Du alles reinigen - nur keine kleinen Kanäle und Bohrungen. Da kommst Du nur mit Bremsenreiniger und Druckluft rein (oder mit 'nem dünnen Kupferdraht, wenn zu stark zugesetzt). Kannst mit Ultraschall die Versager zwar schön machen - versagen tun sie dann immer noch, wenn was verstopft ist.






    :wavey:

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    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Vielen Dank für diese sehr aufschlussreiche Beschreibung. Ich werde die Vergaser gleich morgen auf diese Weise einstellen und dann berichten.

  • Hallo,

    habe die Vergaser mechanisch kontrolliert und nachgestellt, war aber minimal nötig. Die Kerze rechts ist sehr dunkel, links grau.

    Von Oldtimer- Freaks habe ich manchmal gehört, dass sie ihre Vergaser in Rhabarbersaft oder Zitronensäure kochen, um die kleinen Kanäle zu reinigen.

    Wer hat da Erfahrung? Habe grade günstig Vergaser erstanden, die ich mal einbauen werde. Mal sehen, wie es sich verändert. Zum Glück gibt es dieses

    Modell häufig, und die Teile sind vergleichsweise günstig.
    Die Kompression ist übrigens auf beiden Zylindern gleichmäßig bei 10 Bar.

    Gruß

    Winston

    .

  • :wink1:


    Vermutlich in einem Versager (dem hellen) noch ein Kanal verstopft, deshalb muss der andere zu fett laufen. Fruchtsäure war der Vorläufer vom Bremsenreiniger :D


    Wichtig ist auch, dass in den Löchern der Standgasgemischregulierschrauben keine Reste von alten Gummiringen drinhängen (die holt der Ultraschall da auch nicht raus) und dass auf beiden Schrauben korrekt Feder, Unterlegscheibe und Gummiring sitzen. Die Gummiringe bleiben gerne schief drin sitzen und werden dann beim Eindrehen der spitzen Schraube zerstört. Reste mit 'nem feinen Drahthaken (dünne Büroklammer o. ä.) rausholen.






    :wavey:

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  • Hallo,

    wollte grade die Leerlaufgemischschrauben nach Anleitung einstellen, und habe festgestellt, dass es keinerlei Einfluss hat, ob ich die Schrauben ganz zu oder 2 Umdr.

    auf mache. Überhaupt keine Reaktion! Beide waren nur 3/4 Umdrehung raus und die O-Ringe, sowie eine Feder fehlten.Es waren keine Reste von alten Dichringen vorhanden.

    Da muß anscheinend wirklich was massiv verstopft sein. Die Kur mit Bremsflüssigkeit und Pressluft sowie Kupferlitze habe ich auch schon gründlich gemacht.

    Ich bin gespannt, wie es mit den neuen Vergasern geht.

    Gruß

    Winston

  • Ja klar, Bremsenreiniger.

  • :wink1:


    Wenn Du auf das Sprührohr vom Bremsenreiniger (und vielleicht auch auf die Druckluftpistole) einen Dichtstopfen drauffrickeln kannst, dass Du in die Öffnungen der Schrauben richtig reindrücken kannst (ohne dass es gleich da wieder rauskommt), und dann auch noch oben drüber einen Finger auf das Loch unter der Drosselklappe drücken kannst, könntest Du die Kanäle vielleicht noch frei kriegen.


    Der Standgas-Sprit kommt aus der Schwimmerkammer durch die Leerlaufdüse (zwischen den beiden bekannten Düsen versteckt unter dem Gummistopfen - Zufluss seitlich von der Volllast-Düse) und wird irgendwo auf dem Weg nach vorne zur Einstellschraube mit Luft vorgemischt - da kommst Du mit dem Kupferdraht nicht um die Ecken, da hilft (wenn überhaupt) nur Druck. Aber Du solltest prüfen, ob die Leerlaufdüsen wirklich offen sind.

    Die Schraube regelt dann, wieviel von diesem superfetten Gemisch der Ansaugluft zugemischt wird. Wenn da nix kommt, "lebt" der Motor alleine von der Hauptdüse - das sollte sich aber mit relativ langsam abfallender Drehzahl bemerknar machen, wenn Du das Gas zudrehst.






    :wavey:

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  • Vielen Dank für diese Tips und die Beschreibung der Vergaser-Anatomie. Werde ich alles probieren.

    In der Tat fällt oft die Drehzahl langsam ab beim Gaswegnehmen. Passt zusammen.

  • :wink1:


    Einen hab ich noch ... :roll1:


    Versuch nicht, die Leerlaufdüsen auszubauen. Bei manchen Versagern sind sie eingeschraubt, bei manchen eingepresst - aber auch die eingeschraubten sind meistens so fest, dass der Versuch des Herausschraubens mit Zerstörung der Düsen endet.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Danke, werde sie nur reinigen.