Zündung NX 650

das zuweilen schlechte kaltstartverhalten der dominator liegt nicht an einer unterdimensionierten zündung.
deine suche im vergaserbereich war schon nicht so verkehrt.

die ursache liegt nachweislich an der überdimensionierten schwimmerkammerbelüftung. (auch von anderen hondamodellen bekannt z.b. AT RD07)
folgende erklärung dazu:
die schwimmerkammer der NX ist vom volumen her relativ gering bemessen. dadurch ist die menge kraftstoff in der schwimmerkammer welche nach abstellen des motors verbleibt auch nicht gerade üppig.
benzin hat bei längerer standzeit die unangenehme eigenschaft sich seiner zündfähigen bestandteile zu entledigen. diese verdunsten regelrecht und übrig bleibt eine abgestandene suppe an der sich beim nächsten startvorgang die zündkerze die zähne ausbeißt.
dieser verdunstungsprozess wird bei der domi dummerweiße auch noch durch die recht "übereifrige" kammerbelüftung beschleunigt.
dazu muß man wissen, das frischluft sowohl über den überlauf (schlauch unten am vergaser) sowie über die belüftung (seitlich am vergaser) zugeführt wird. das ist natürlich zuviel und der sprit dunstet in null-komma-nix aus.
bei der Africa Twin (RD07a) z.b. wurde die luftzufuhr über ein verzweigtes netz an schläuchen reduziert.
diese maßnahme hilft bei der NX nur bedingt. versuche mit geringeren querschnitt der leitungen brachten bei meiner maschine löcher in der beschleunigung.

aber es gibt dennoch einige wirksame lösungswege.
im XT-forum z.b. hat ein user mit dem gleichen problem bei seiner 660er einen modifizierten benzinhahn in die belüftungsleitung eingebaut. er kann also die belüftung bei abstellen des fahrzeugs vollkommen unterbinden und erreicht damit, das der verdunstungsprozess stark eingeschränkt wird.
diese maßnahme ist wirkungsvoll aber ein wenig aufwendig da man jedesmal den benzinhahn vom tank und den von der belüftung zumachen muß.

deshalb habe ich bei meiner domi ein anders system im einsatz.
ursprung meiner überlegung war die tatsache, das einige domifahrer nach längerer standzeit die maschine auf die seite legen um die schwimmerkammer zu fluten. dadurch wird der startvorgang begünstigt weil der alte sprit über den überlauf ins freie läuft.
man muß also den alten sprit beim starten schnell "entsorgen" können!!!

lösung:
ich habe die chokedüse um ca. 1/3 aufgebohrt.
dadurch wird der alte sprit viel schneller durch die kaltstarteinrichtung geschleust und frisches benzin kann rasch nachfließen.
dadurch ist ein starten auch nach längerer zeit ohne großen aufwand möglich.
diese maßnahme wende ich nun schon seit über 10 jahren an und bin damit sehr zufrieden.
habe sogar bei zahlreichen anderen maschinen im kumpelkreis die chokedüsen aufgebohrt, da dieses problem heutzutage viele bikes ab werk haben.

übrigens die chokedüse der NX ist eingepreßt und kann nicht demontiert werden. aber man kann sie auch so mit einer reibahle auf das nötige übermaß bringen.nachher gründlich mit druckluft reinigen!!!

abschließend noch ne expressmethode für alle die sich nicht trauen den vergaser auszubauen:
benzinhahn ca. 300m vor ankunft zumachen und vergaser leerfahren.
hilft aber nur bedingt, da hierbei eine gewisse restmenge benzin im vergaser verbleibt.

hoffe ich konnte ein wenig helfen