VT750 C2 RC44-ACE, Gabelöl wechseln

  • Salü Flo,


    Wenn ich mir die Mühe mache die Gabelrohre auszubauen für einen Oelwechsel, ist es (für mich) das absolut Selbstverständlichste der Welt, dass ich gleich noch die Gleitbuchsen und die Simmeringe wechsle.


    Sonst wäre das wie wenn ich mir die Füsse wasche und danach die alten Stinkesocken wieder anziehe. :D


    Mit einem höheren Gabelölstand veränderst Du einerseits die maximale Einfederung und andererseits wird die Gabel allgemein etwas steifer.
    Wenn Du den Federweg nicht verkürzen willst, ist es sinnvoll das frische Gabelöl etwas zäher zu machen.

    Schützt die Wälder - Esst mehr Biber!

  • Ahoi,


    vielen Dank für eure Hilfe.
    Ja, mit den Stinkesocken haste mich überzeugt :res:


    das mit dem Füllgrad habe ich u.a. hier gelesen
    http://www.honda-board.de/hb/t…e-der-Gabelfeder-der-RC50
    Wie schwierig ist der Wechsel der Simmeringe und Gleitbuchsen? Brauche ich so ein Teil zum reintreiben der Gleitbuchsen? Einer hat geschrieben, dass er dafür ne Klopapierrolle genommen hat...
    Habt ihr eine Empfehlung für die Teile, oder einem Reparatursatz? Ich habe mal was von speziellen Simmerringen gelesen, die ein sehr geringes Losbrechmoment haben, ich glaub von SKF oder so. Kann man die Arbeiten einem normal begabten Frickler zumuten?
    Ausspülen würde ich das ganze mit Diesel, zur not mit Bremsenreiniger. So ein Teil zum Aufbocken habe ich auch.
    danke
    flo

  • Behalte die alten Simmeringe und treibe die Neuen mit den Alten rein.


    Normale motorische Begabung genügt um alles sauber zu bewerkstelligen.

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  • Normale motorische Begabung genügt um alles sauber zu bewerkstelligen.


    ok, dann muss ich meinen angeborenen Tremor mit nem Pils beruhigen :o
    Merci vielmals, werde die Teile bestellen von all bells und ein gutes 10w Gabelöl dazu.
    Tolles Forum. Und kennt ihr das, dass man im Winter in die Garage geht, um sich mal kurz sein Moppet anzukucken? An sich eine alte Möhre, aber einfach toll, und meins!:sing:

  • Und kennt ihr das, dass man im Winter in die Garage geht, um sich mal kurz sein Moppet anzukucken?


    Ist doch normal, oder...; )

  • ja, finde ich auch :-)
    Ich gebe Bescheid wenn ich mit der Federgabel fertig bin. Eine Frage noch, auf der Seite von Wirth ist von sae 15 die Rede, ansonsten steht immer 10. Was habt ihr drin?

  • Du kannst die einzelnen Öle verschiedener Hersteller NICHT untereinander vergleichen, was ich blöd finde.
    Wenn du anfängst mit dem Öl zu "spielen" dann lege dich vorher auf einen Ölhersteller fest...

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  • Auf mein Handbuch habe ich grade keinen Zugriff, bei Kleinjung steht SAE 15, bei Louis.de auch, dann werde ich ein 15er nehmen. Bei Motul 7,5 oder 10 sae... würde zu Motul tendieren, da ich mit dem Motoröl sehr zufrieden bin. Ich hab auch gelesen, dass die Öle verschiedener Hersteller nicht unbedingt vergleichbar sind. Na bravo, werde ich experimentieren müssen, mischen werde ich nicht.

  • so, die Gabel habe ich überholt. An sich alles machbar und nicht sonderlich schwierig.
    Die Reinigung war sehr aufwändig, erst mit Diesel, dann Benzin, dann Bremsenreiniger. Zum Schluss mit sehr starkem Fettreiniger (Chante Clair... echt Hammer) und einer alten Rundbürste die Tauch- und Standrohre durchgeputzt. Wenn man dachte, es kommt kein Dreck mehr, ging wieder Dreck aus den verchromten Rohren, unten aus den Bohrungen kam dann ein dreckiger Schaum raus. Ich mach das immer so in der Reihenfolge. Letztens habe ich eine Bohrmaschinengetriebe so gereinigt, sonst bekommt man den feinen Schmutz nie raus. Die Teile waren somit fast steril sauber.


    Das alte Öl war sehr verdreckt, und dunkelgrün. Das Ganze war eigentlich nur versifft.
    Das Aufschieben der Gleitbuchsen war nicht schwierig, alles davor schön eingeölt. Im Reparatursatz waren neben den Kupferdichtungen auch weitere O-Ringe, für die ich keine Anwendung fand (bis auf die Verschraubung oben). Eingefüllt habe ich das Motul Gabelöl 15W 1 Liter HC-Synthese Expert. Auch die Simmerringe gingen einfach drauf, vorher schön dick eingeölt ist es richtig geflutscht. Dann mit dem Rohr geklopft, fertig.


    Leider ist das Losbrechmoment erheblich höher als davor, also die Kraft, die notwendig ist, bis sich tatsächlich was tut. Also im Stand als auch auf der Straße. Es klemmt nicht, so ist es nicht. Ich habe nach der ersten Testfahrt nochmal Öl zur Schmierung der Dichtung/Staubkappe gegeben, das hat davor auch geholfen. Keine Ahnung, was das ist. Vielleicht muss sich das alles noch einarbeiten. Habt ihr ne Idee? Verspannt ist meiner Meinung auch nix.


    Es braucht so einen minimalen Ruck, bis was passiert. Auf ein dünneres Öl würde ich jetzt nicht unbedingt wechseln wollen. Ist zwar etwas unkomfortabler, aber noch ok. Die Gabel hat Ablassschrauben, damit würde ein wechsel schnell gehen.


    Generell ist das frische Öl gut, die Kurven Fahren sich erheblich besser. Subjektiv ist das 15w etwas dicker als die alte Brühe, das Motorrad fährt sich irgendwie "einfacher", viel sauberer.

  • Hallo zusammen,


    ich habe nochmal das Gabelöl gewechselt, der "Slip-stick" hat mich irritiert, und das 15er war ein klein wenig zu dick. Dafür hab ich die Gabel oben geöffnet, Öl ausgeleert, und mit einem Motorex 7,5w gemischt. Ich wollte eigtl. das Motorex nehmen, weil es genau die selbe Viscosität hat wie das Öl was seinerzeit rein kam. Dann sehe ich aber, wie dünn das Zeug ist, also hab ich gemixt. Und um mein Gewicht ein wenig zu kompensieren, habe ich die Feder mit zwei zusätzlichen Beilagscheiben leicht vorgespannt.


    Im ausgebauten, leeren Zustand sind die Rohre eigt. recht leichtgängig, weshalb ich irritiert bin. Das Ansprechverhalten mit dem Öl-Mix ist geringfügig besser, aber noch nicht optimal. Vor dem Service hat die Gabel fein angesprochen, nachdem ich die (alten) Simmerringe und Staubkappen geschmiert hatte.


    Und eigentlich, eigentlich wollte ich zu einem 10er Motul Gabelöl greifen, nur die Verheißungen vom Motorex waren sehr vollmundig... von wegen Reibwerte optimiert und so. Gefahren bin ich noch nicht, mal sehen wie sich das anfühlt. Zur Not hole ich mir so ein Spezialöl für die Simmerringe.


    Warum ist das Ansprechverhalten immer noch nicht gut?
    danke
    flo

  • Hast du die Gleitbuchsen auch gewechselt?
    Deine Reinigung war schon extrem fettlösend, kann schon sein, dass da jetzt einoges weg iost, was vorher reibungsmindernd war...

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  • Ja, alles neu gemacht, Simmerringe, Staubkappen, Gleitbuchsen. Die Reinigung war sehr gründlich, war auch völlig versifft; dafür mach ich das nicht alle paar Wochen. Spätestens nachdem ich das Motorex beigemischt habe und dafür das Motul ausgeleert habe, sollte innen alles zugesaut und geölt sein. Und wie gesagt, ausgebaut und ohne Feder und Öl funzt es ganz gut, hab extra drauf geachtet.

  • Eingefüllt habe ich das Motul Gabelöl 15W 1 Liter HC-Synthese Expert.


    Jetzt bin ich mir nicht ganz sicher ob ich das richtig lese was hier steht.


    Du hast 1 Liter Gabelöl eingefüllt? Gut, danach wieder ausgeleert und mit dünnerem gemischt.


    Wieviel hast Du pro Holm eingefüllt?


    Wie hoch ist die Luftkammer über dem Oelstand?

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  • Die Luftkammer hab ich nicht gemessen, ich habe genau 450ml je Gebelholm eingefüllt, gem. Werkstatthandbuch. Die Öle ca 50.:50 gemischt, müssten so um die 10w ergeben.Ich habe jetzt den Gabel Gleit Verbesserer von HKS bestellt, mal sehen.

  • Die Luftkammer ist aber wichtig für das Ansprechverhalten der Gabel.


    Sie sollte bei der RC 44 zwischen ca. 110 und 85 mm betragen. Steht so nicht im WHB, d.h. für eine straffere Federung darf man bis 514 ml 10-er Öl einfüllen. Aber mit den Füllhöhen und Viskositäten kann man laborieren, was Du ja auch getan hast. :sup1:


    Hat sie mehr Luft (tieferer Ölstand) wird die Gabel schwammiger, hat sie weniger Luft (höherer Ölstand) wird sie härter. Aber das weisst Du ja; ich schreibe es nur rein falls jemand mal dieses Thema googelt.


    Was ich noch jeweils mache, bevor ich die Gabel nach der Reinigung zusammenstecke:


    Dort wo das Tauchrohr am Simmering rauf und runterfickt, poliere ich die Verchromung sehr gründlich. Ich nehme dazu erst einen hartverchromten Gegenstand wie z.B. eine gute alte Schere oder ein Stück glasierte Steinzeugkeramik oder Porcellan (hochgebrannt), und reibe damit, mit etwas Öl das Rohr. Auch allerkleinste Unebenheiten in der Oberfläche des Chroms werden dadurch geglättet und können nicht mehr am Simmering scheuern. Anschliessend poliere ich das Rohr an der Stelle mit einer Chrompolitur und Filzscheibe auf der Bohrmaschine.

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