Zylinder tauschen, aber wie??

Ist gar nicht schwer.

Die Nockenwelle betätigt über Kipphebel die Ventile. Damit das ganze System nicht permanent unter Spannung steht, gibt der Hersteller ein Ventilspiel vor. Das ist der Spalt zwischen Kipphebel und Ventil im nicht belasteten Zustand bei kaltem Motor. Die Daten des ventilspiels stehen im Werkstatt-Handbuch, das Du dir besorgen mußt.
Am Lima-Rotor sind i.d.R. Markierungen angebracht. Die dreht man zur Bezugsmarke passend hin und prüft das Ventilspiel mit einer Fühlerlehre. Falls es nicht paßt, wird eingestellt.

Voila

Hallo Sascha,
also das Abbauen des Zylinderkopfes stellt eigentlich kein größeres Problem da. Ich selber habe mir das an meiner CB 400 selbst beigebracht. Du musst zunächst den Ventildeckel abschrauben, damit du an Nockenwelle und Kipphebelblöcke kommst. Die Kipphebelblöcke kannst du einfach abschrauben, dabei solltest du über Kreuz und von außen nach innen langsam alle Schrauben lösen, damit sich der Kopf nicht verzieht. Jetzt solltest du die Kipphebelblöcke ohne Gewalt (!) abnehmen können. Als nächstes musst du die Steuerkette von der Nockenwelle abbauen. Die Steuerkette läuft über das große Zahnrad, welches mittig an die Nockenwelle geschraubt ist. Dazu drehst du einfach eine der Schrauben nach oben, indem du mit einem passenden Schlüssel am Rotor der Lichtmaschine drehst. Nachdem du diese Schrauben gelöst hast, kannst du das Zahnrad zur Seite über die Nockenwelle fädeln, welche du daraufhin rausnehmen kannst. Achte möglichtst darauf, dass dir die Kette nicht in den Kettenschacht fällt. (mit Draht, Schraubenzieher etc sichern) Jetzt müsstest du eigentlich den Zylinderkopf abnehmen können.
Der Einbau erfolgt dann in umgekehrter Reihenfolge, wobei die Schrauben an der Nockenwelle mit flüssiger Schraubensicherung gesichert werden sollten. Außerdem sind sowohl für die Schrauben an der Nockenwelle als auch die langen Bolzen im Zylinderkopf vorgeschriebene Drehmomente einzuhalten, die kenne ich aber für die CB 125 nicht...

Zu den Ventilen: Besorg dir eine Fühlerlehre (gibts im Baumarkt oder bei den üblichen Verdächtigen) Wenn du die Kipphebelblöcke wieder eingebaut hast, hast du an den Enden der Kipphebel kleine mit einer Mutter gekonterte Schrauben, welche über den Ventilen sitzen. Die Fühlerlehre mit der vorgeschriebenen Dicke musst du nun gerade noch zwischen der Schraube und dem Ventil durchschieben können. Falls das nicht der Fall ist, musst du die Mutter lösen und die Schraube entsprechend so lange verdrehen, bis es passt. Ich muss das die Tage bei meiner 400er auch wieder machen, ich kann vielleicht Fotos machen, falls dir das hilft oder nicht jemand anderes schneller ist.

Nockenwelle und Ventile müssen nicht immer gleich sein, weil die beiden ja keinen direkten Kontakt zueinander haben. Trotzdem würde ich immer den gleichen Ventilkopf mit der gleichen Nockenwelle verwenden, weil die Nockenwelle ja in den Lagern des Ventilkopfes liegt und sich evtl. auch ein bisschen an diese angepasst hat. Du müsstest sonst halt das Lagerspiel messen, was ziemlich viel Aufwand bedeutet, wenn du die Geräte nicht da hast.

Neue Dichtungen solltest du auf jeden Fall verwenden, die kosten nicht die Welt und du ersparst dir eine Menge Ärger.

Ich hoffe dir erstmal weiter geholfen zu haben, sonst melde dich einfach

Arne

Edit: Da war schon wieder wer schneller als ich...

Der ist unter dem Motor, sollte ungefähr so aussehen. Pass aber auf, die Schraube ist aus hochwertigem japanischem Weichalu... Du wärst nicht der Erste, der die rund dreht. ;-) Dahinter sitzt dann der Ölfilter mit einer Feder, das alles muss auch genau so wieder zusammen gebaut werden.

*Klugscheißmodus an*

Die Schraube ist aus Stahl, aber das Gewinde im Block aus Alu.

*Klugscheißmodus aus*

Hast du schon ein Handbuch?