Honda Dylan - Stationen auf dem Weg zum Speed

Liebe Rollerfreunde,

aus anderen Beträgen könnt Ihr vernehmen, dass ich durch meine bessere Hälfte (ein halbe Jahr, nach dem ich mein letztes "echtes" Motorrad verkauft habe), wieder im Sattel sitze.
Wohl durch Zufall gab's in meiner Umgebung einen 10Jahre alten Dylan in mattschwarz günstig zu erwerben (ca.20.000km)
Zustand des Gebrauchten: recht gut (Garagenfahrzeug), aber nur als Transporter für Fahrten in die Stadt genutzt. V_max bei der Probefahrt (im Regen): ca 85km/h. Das war egal, Hauptsache ein wassergekühlter Honda - Roller.

Nach dem Anmelden wurde gleich mal ein Service gemacht (Öl, Kerze,......) und es ging "über's Land" - und damit stieg die V_max schon auf 95km/h. Also war die Vermutung, dass der Roller nur mal richtig bewegt werden muss, richtig. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, noch nicht das volle Potential der Maschine zur Verfügung zu haben - Auspuff verstopft????

Erste Stufe: Neuer Riemen, neue (original) Rollen:

Ja ,der alte Riemen war so um 1,5mm schmaler, der Luftfilter für die Variomatik verschmutzt, die alten Rollen (km ca. 20.000km) eingelaufen - und mit dem neuen Zeugs ging's dann schon mal harmonischer und bergab auf 100km/h zu.

Zweite Stufe: Windschild:

Puig city touring (oder wie das Zeug heißt) bringt wirklich ca.7-10 km/h :D, jetzt gab's auf der Teststrecke in der Ebene gelegentlich Anzeigen von 107km/h. Aber immer noch "mit Anlauf, Heimweh und Rückenwind"

Dritte Stufe: neuer Auspuff:

Nachdem ich irgendwo den Metallring am Ende des Auspuffs verloren hatte (abgerostet!!) fand ich im Internet den "HEBO four Stroke" als günstigen Ersatz. Gekauft, montiert, gestaunt ob der Dezibel....Na ja, der erste Testlauf war in einer Tiefgarage, da hallt der Roller schon gewaltig, Aber nach ca. 400 km wurde der Klang immer angenehmer (ich vermute mal, dass die blanken Innenwände des Niro-Topfes dann belegt waren und dämpften statt den Schall zu reflektieren. Jetzt hat er den wirklich coolen Klang, der Hebo. Zum Thema Verarbeitungsqualität und Passgenauigkeit schweige ich mal (aber Danke an den Schweisser wegen der abgeprellten Lasche...). Und was änderte sich auf der Straße: die 1,5kg Gewichtsvorteil des HEBO sind nicht zu spüren (bei 95kg Fahrer-Trockengewicht ist das zu vernachlässigen), aber "oben raus" ist der Dylan jetzt freier und läuft - bei guter Laune- schon 110km/h auf der Geraden. Leichte Steigungen reduzieren den Speed auf 95-100km/h.

Vierte Stufe: Neue Gewichte ( 11,5g Dr. Pulleys):

Wie War's? - Deckel auf, Pulleys rein, Gaaas - und beim Anfahren ein langes Gesicht.....genau so lau bis 30km/h wie vor dem Umbau (der typische Geschwindigkeitsbereich für den erfolgreichen Ampelstart, wenn man sich bei den Bürgerkäfigen vorbeigemogelt hat). Der Kollege, der seine Werkstatt für's Umbauen zur Verfügung gestellt hat, holt sofort seinen PS125 heraus, denn der hat die selben Pulleys drinnen. Anstarten, warmlaufen lassen und Gaaaas - ja, da spritzt der Schotter vom Hinterrad, kein Vergleich mit seinem "Bruder" Dylan.
OK, dann gibt's halt bei der Kupplung/hintere Riemenscheibe/Gegendruckfeder die nächste Baustelle, aber fahrbereit ist der Dylan ja sowieso, also rauf auf den Roller und ab auf die Landstraße: 0 bis 30km/h wie bisher, aber dann deutlich spritziger zu fahren, dreht willig bis 100km/h und dann gerne weiter.....Belastungsprobe bei der Ortsausfahrt (leichte Steigung) wird gemeistert und zügig auf 100km/h beschleunigt.Jetzt hab ich das Gefühl, das der Roller "am Gas hängt", da kommt Freude auf!
Nach ca. 60km Testfahrt ist das Vergnügen vorbei, es naht der Muttertag und Schlechtwetter.
Neue Kupplung ist bestellt, ich harre der Ereignisse und den Hügeln auf der Hausstrecke.
Laufleistung: 22.222km

to be continued.....

Korrektur bei den Dr.Pulleys: ich hab die 11,0g Pulleys drinnen.

LG
Robert

Gestern wieder On The Road:

Gestern gab's die erste Ausfahrt mit dem "Referenzfahrzeug": Kymco like125, BJ2013, mit meiner geliebten Gattin am Lenker (die ist nicht aus dem Rückspiegel zu bringen, sakrament!!!!).
Gewichtsvorteil von 40 bis 50kg auf Seiten der Gattin, Ps-Vorteil von 3,5PS (Prospektleistung im Jahr 2004) beim Dylan.
Also, wie soll ich sagen:
Beim Anfahren sehe ich (und der Dylan) noch alt aus (wir sind's ja auch fast schon), da ist die Like (mit dem Namen "Wölkchen") vom Werk her super abgestimmt und der Dylan schwächelt bis ca. 30km/h.
Ab 30 km/h steigt die Drehzahl sofort auf das "Beschleunigungsniveau" und bleibt bis ca. 80km/h annähernd konstant (- aber nicht immer, dazu später) und der Abstand zur Like wird geringfügig größer. Am 80km/h gehts beim Dylan munter bis 100km/h weiter, bei der Like wird's dann schon zäh. 100km/h sind mit der Like sowas wie eine "Schallmauer", beim Dylan endet die Beschleunigung (das was in vertretbarer Zeit als Geschwindigkeitszunahme festzustellen ist) so bei 110 - und das Wölkchen wird im Rückspiegel kleiner. Auf der Ausfahrt hat sich ein Speed von 90 bis 95 km/h als Eheschonend herausgestellt ;-))
Am Berg: Sind die ersten 30 km/h mal überwunden, ja da läuft der Dylan munter weiter, besser als vorher. Die überall angegebenen +10bis15km/h am Berg stimmen.
Der Verbrauch hat sich nicht wirklich verändert, wahrscheinlich aber auch durch das Rollen bei 95km/h.
Was ist aufgefallen:
wenn's bei einer Steigung vom STillstand losgeht, dann ist die Drehzahl höher als wenn ich dort mit 50km/h und grringer Last hinkomme - irgendwie bleibt die Variomatik dann auf einer anderen Übersetztung "hängen" und lässt den Motor beim Beschleunigen nicht sofort hochdrehen. Irgendwie hab ich den Klapperatismus in der hinteren Riemenscheibe im Verdacht, nicht mehr ganz so fein zu funktionieren - aber sonst läuft der Dylan wunderbar.

Hondiet: ich hab die originalen Gewichte von Honda noch runliegen, werde mal wiegen, was da verbaut war. Jedenfalls passt mir die Abstimmung der Gewichte (und der Drehzahl) so wie es jetzt ist - braucht nur mehr des Start vom Stillstand annehmbar weden.
Sollte Jemand fundiert Kenntnisse über die Aufgabe und Arbeitsweise der Gegendruckfeder und der beiden schraubförmigen Schlitze in der hinteren Vario-Scheiben besitzen, bitte um Anmerkungen - dann brauche ich das Rad nicht mehr neu zu erfinden.

LG
Robert

Entschleunigung, oder: der Tausch der Fahrzeuge.....

Da meine Göttergattin ihr Wölkchen wirklich lieb hat war es schwer, mal die Roller zu tauschen. Einzig das Argument "wenn Deiner mal nicht fährt, dann kannst Du ja meinen nehmen - aber vorher solltest Du damit schon gefahren sein" hat gezogen, und so war es am Sonntag soweit. Auf freier Strecke haben wir die Fahrzeuge mal getauscht. Absteigen - raufsetzen - Ringelspiel. Das war der erste Eindruck von der Like (ich hoffe, meine Barbara liest das nicht), denn die Platzverhältnisse im Vergleich zum Dylan sind im Maßstab 1 zu 1,5. Als Bergaufbremser und bekennender Warmduscher habe ich natürlich bei geplanten Ausfahrten mit dem Roller die Lederjeans mit Knieprotektor an, und da waren dann noch ca. 5mm Platz zur Schürze der Kymco. Und der Lenker ist verdammt nah am Sitz, somit erfordert der Blick auf den Tacho auch ein demütiges Verneigen. Aber für mein Mädel sind diese Maße wohl hervorragend, ist sie doch mindestens "einen Kopf" kleiner als ich (mit meinen 184cm). Egal, getreu dem Grundsatz "egal was Du fährst, das Gas ist RECHTS" ging es los.
Der luftgekühlte Motor hat ein etwas laueres Standgasgeräusch, ist aber hervorragend agil auf der Gashand. Verwundert über die gute Beschleunigung aus dem Stand (Mensch, da würde ich gerne Dr.Pulleys einbauen, wenn ich dürfte) blieb der "Hahn" auf der Geraden mal offen - und da stellten sich 98km/h auf dem Tacho ein - bei aufrechter Sitzposition wohlgemerkt. Da hat wohl das Einfahren (jetzt ist das Wölkchen ca. 1800km alt) auf langen Ausfahrten wohl auch dazu beigetragen, wo ein Abstellen des Motors so alle 50 - 100 km erfolgte. Bei leichten Steigungen zieht das Wölkchen aus Vollgas brav den Berg rauf, aber wehe, wenn da mal vom Gas gegangen wird - dann tut sich der Motor schwer, wieder so halbwegs auf Touren zu kommen (und hier liegt ganz klar der Vorteil beim DYLAN, der "beißt" wieder an...).
Auf der gefahrenen Strecke gab es sonst zur Like noch einige Anmerkungen: Also die Serienreifen, die.......(diese Woche kommt ein neuer Reifensatz drauf, Basta). Die Bremsen hingegen sind absolut top (Scheiben vorne und hinten), offensichtlich bin ich am Dylan größere Handkräfte gewohnt, den Barbara bemängelte nach ihrer Fahrt mit dem Dylan, das "schnell a bisserl a Bremswirkung da is, aber dann musst schon voll zugreifen" - zarte Damenhände halt. Das Fahrwerk des Wölkchens ist durch die etwas kleineren Räder deutlich wendiger, so auf "Hase auf der Flucht", wobei Schlaglöcher in Vollgaskurven keine Unruhe in das Gefährt bringen. Der Dylan zieht hier stoisch seine Bahn ("da musst richtig andrücken, damit der um's Eck geht" Zitat Barbara).
So und jetzt zum eigentlichen Thema: nachdem wir mit getauschten Rollern gefahren sind, gab's eine kurze Befragung. Bei der kam raus: während ich das Gas "auf Schalter gelegt" hatte, also EIN/AUS, war meine Gattin mit der sanften Gasannahme und dem hervorragenden Vergalten im Teillastbereich des Dylanmotors zufrieden. Was Vollgas beim Dylan bedeutet, hatte sie bei dieser Fahrt nie ausprobieren müssen......Ich glaube das sagt Einiges aus.
Lediglich die Geräusche durch das Windschild gab's beim Dylan zu bemängeln - ja, das sitzt meine Maus wirklich genau im Wirbelbereich, aber wenn das Wölkchen mal nicht will, dann tut's der Dylan auch. Und dann wird sie wahrscheinlich auch mal Vollgas geben......

LG
Robert

Hallo cheffe,

so deutlich durfte ich es nicht ausdrücken, meine Eindrücke vom Wölkchen.
Aber hübsch schaut sie schon aus, die Like.

Beim Dylan bemerke ich jetzt, dass er irgendwie sich an die geänderte Übersetzung angepasst hat und "freier" ausdreht.
Wenn jetzt das Anfahren noch in Ordnung kommt, dann passt es.

LG
Robert