Reisebericht Süd-West USA gefällig?

  • Hallo Thomas, ich habe mit Spannung deinen Reisebericht gelesen. Hatte hier im Forum nach Erfahrungen mit einer Self-Drive-Tour durch den Westen der USA gesucht. Wir (meine Motorrad-Freundin und ich) haben unsere Reise gebucht. Los geht es Ende April. Wir werden in 24 Tagen (so Gott will:roll:) 5000km fahren. Von L.A. nach L.A. Es ist nicht so, dass ich keine Bedenken habe! Daher hier meine Suche nach Erfahrungen! Würde mich freuen noch einige Infos zu bekommen. LG

  • die ersten 8 Tage waren ja schon prima :topX:
    gibbet auch noch die zweite Hälfte zu Lesen :warte:


    :0018:

    Immer gut drauf bleiben!
    Gruß - Kolle
    Ohne Navi wär ich schon da :D______________ uBlock+ :topX:

  • Hallo Thomas, ich habe mit Spannung deinen Reisebericht gelesen. Hatte hier im Forum nach Erfahrungen mit einer Self-Drive-Tour durch den Westen der USA gesucht. Wir (meine Motorrad-Freundin und ich) haben unsere Reise gebucht. Los geht es Ende April. Wir werden in 24 Tagen (so Gott will:roll:) 5000km fahren. Von L.A. nach L.A. Es ist nicht so, dass ich keine Bedenken habe! Daher hier meine Suche nach Erfahrungen! Würde mich freuen noch einige Infos zu bekommen. LG


    Ich denke, 5000km in 24 Tagen sind sehr gut machbar. Bei gut 200km/Tag kommst Du da aber mitunter nicht von einer Unterkunft zur nächsten. Da können Tankstellen schon mal 180 km voneinander entfernt sein...
    Wenn es abgelegen wird: Vorsorge für den Fall einer Panne treffen! (Handy geht nicht immer!)
    In den Wüsten ausreichend Wasser in die Packtaschen stopfen.
    Straßen sind in aller Regel gut (auch wenig befahrene).
    ...
    Bezüglich selbst organisierter Moppedreisen können andere sicherlich besser Auskunft geben.


    die ersten 8 Tage waren ja schon prima :topX:
    gibbet auch noch die zweite Hälfte zu Lesen :warte:
    :0018:


    Ja doch :oops:. Hab ja schon schlechtes Gewissen. Aber z.Z. leider auch einiges um die Ohren...


    Beste Grüße,
    Thomas

  • Hallo Gabi,
    bei Deinem weiblichen Vornamen fällt mir noch etwas ein :D


    In Apotheken bekommt man Medikamente nur für Rezepte, die ein US-Arzt ausgestellt hat.
    Also ggf. Migräne- Schlaf- und sonstige Tabletten mitnehmen.

  • 9. Tag (Cedar City – Escalante; ca. 270 km)
    http://www.motoplaner.de/#v4&3…035,-111.60320,1,0,0&&0,1


    Heute fahren wir zunächst durch recht grüne Natur zum rund 150 km entfernten Bryce Canyon National Park. Rote Felspyramiden – die sogenannten “Hoodoos” – die durch Erosion entstanden und immerhin bis zu 60 m hoch sind, haben diesen Park touristisch bekannt gemacht.


    _DSC0611.jpg_DSC0616.jpg_DSC0638.jpg_DSC0645.jpg_DSC0648.jpg


    Um 1870 wurde das Gebiet spärlich von Mormonen besiedelt, die hier Viehzucht betrieben. Einer unter ihnen war Ebenezer Bryce, der das “Naturwunder” 1875 entdeckte und als “a hell to lose a cow” bezeichnete.
    Ja, in diesem Labyrinth möchte ich auch nicht auf Suche gehen müssen…
    Wir haben mehrere Stunden Zeit, diesen Park auf eigene Faust zu erkunden, was aber im Grunde nur dazu ausreicht, die verschiedenen Aussichtsplattformen anzusteuern. Für eine Wanderung zwischen den Hoodoos müsste man sicherlich einen Tag extra einplanen.
    Weiter geht es dann zu unserem Tagesziel, Escalante. Das 800-Einwohner Städtchen wird gerne als Ausgangspunkt für Wanderungen durch das „Grand Staircase-Escalante National Monument“ genutzt.


    Es liegt im Süden Utahs in einer der einsamsten Gegenden der USA und ist umgeben von den Nationalparks Bryce Canyon und Capitol Reef, der Glen Canyon National Recreation Area und dem Lake Powell sowie dem Dixie National Forest. Das Grand Staircase-Escalante National Monument beinhaltet eine beeindruckende Vielfalt an spektakulären Naturwundern zwischen Wüste und Hochgebirge.“ (Quelle: Wikipedia).


    Unterkunft finden wir bei Freunden unserer Guides, die hier ein kleines Hotel betreiben und uns abends im Garten Ihrer Ranch mit einem leckeren Buffet versorgen. Bei Lagerfeuer und Gitarre wurde es wirklich gemütlich.
    _DSC0659.jpg

  • http://www.motoplaner.de/#v4&3…804,-109.86218,1,0,0&&0,1


    Wir starten morgens von Escalante in Richtung Boulder. Die Strecke führt über schöne Canyons und Bergrücken. Hinter Boulder fahren wir auf der Hell’s Backbone Road, die über große Teile direkt auf dem Bergrücken verläuft und so einen ungewohnten Weitblick sowohl links als auch rechts der Straße ermöglicht. Da es beiderseits mitunter recht steil bergab geht, finden das manche Mitfahrer mit Höhenangst nicht mehr angenehm.


    (Da ich meine Kamera vernachlässigt hatte, helfe ich mir hier mal mit externen Eindrücken aus...:oops:)


    https://youtu.be/R9Ylc0O8Mb8
    https://youtu.be/qwlypp3F_pE
    (Videos nicht von mir)


    Kurz vor unserem Ziel Mexican Hat fahren wir durch das „Valley of the Gods“, der etwas kleineren Variante des „Monument Valley“. Für mich ein echtes Highlight, wie die Felsformationen je nach Lichteinfall zwischen Gelb, Orange und Knallrot wechseln.


    Recht spektakulär empfanden die meisten auch die Serpentinen am „Moki Dugway“.
    http://bluffutah.org/mokey-dugway-muley-point/


    Dort geht es auf einer Schotterstraße ohne Leitplanken auf einer Strecke von knapp 5 km 1200 Füße in die Tiefe. Atemberaubende Ausblicke mit einem leichten Kribbeln im Bauch. Im Grunde keine fahrtechnisch anspruchsvolle Strecke, wenn man den Abgrund neben der Fahrbahn ausblendet und die kinetische Energie der rund 400 kg Eisen und Lebendmasse nicht zu sehr wachsen lässt.


    https://youtu.be/Bs1mxR1kizs
    (noch ein Fremdvideo)



    _DSC0664.jpg_DSC0681.jpg_DSC0688.jpg_DSC0691.jpg_DSC0694.jpg_DSC0698.jpg

  • http://www.motoplaner.de/#v4&3…765,-112.19692,1,0,0&&0,1


    Es geht heute zuerst kurze 40 km über die Grenze nach Arizona in das Monument Valley. Der Park wird von Navajos geführt und stellt für diese eine wichtige Einnahmequelle dar.
    Zum Monument Valley muss sicherlich nicht viel erzählt werden. Man hat das Gefühl, dass dieses eine Zeitlang jedem zweiten Western als Kulisse diente.
    Dass wir hier morgens sind, muss als Nachteil gewertet werden, denn durch die Gegenlicht-Situation kommen die Farben der Tafelberge nicht zur Geltung. Ich persönlich fand das tags zuvor durchfahrene Valley of the Gods schöner.
    Interessant ist vielleicht noch, dass das Gelände auf 1900 m über NN liegt. Je nach Jahreszeit muss man also mit Schnee rechnen. Wir hatten angenehme 25°C.


    _DSC0728.jpg_DSC0732.jpg_DSC0738.jpg


    Weiter geht es rund 270 km zur Südseite des Grand Canyon. Auf der Strecke kommen wir an den "Elefantenfüßen" vorbei.


    _DSC0743.jpg


    Auch zum Grand Canyon muss ich nicht viele Worte verlieren. Ja, er ist definitiv beeindruckend, obwohl uns die Erlebnisse und Sehenswürdigkeiten der vergangenen Tage allmählich „abstumpfen“. Die Dimensionen, die Abgründe, die Farben – all dies kann nicht annähernd auf Film gebannt werden. Man steht vor diesem Canyon und hat das Gefühl, hier die Entstehungsgeschichte der Erde, die Kräfte der Natur, die über 100.000e Jahre auf das Gestein einwirkt, vor sich sehen zu können. Mit etwas Phantasie sieht man Dinosaurier im Tal wandern und wähnt sich in einem anderen Zeitalter.
    Im Park gibt es eine Reihe von „Viewpoints“, von denen man unterschiedliche Perspektiven auf den Canyon erleben kann. Und man sieht den Colorado, der nicht mehr sehr üppig Wasser führt.


    _DSC0751.jpg_DSC0755.jpg


    Die letzte Etappe führt uns in ein Motel in Williams, direkt an der „Historical Route 66“ gelegen.

  • http://www.motoplaner.de/#v4&3…577,-114.64242,1,0,0&&0,1


    Wir fahren auf der Interstate 40 die knapp 70 km von Williams nach Seligman, DEM Örtchen für Liebhaber der „Route 66“. Durch den Bau des Interstate Highways 40 wurden die kleinen Städte an der Route 66 vom Durchgangsverkehr abgeschnitten und verfielen in kurzer Zeit. Angel Delgadillo, Friseur in Seligman und einer der Initiatoren und Mitbegründer der Route 66 Association, hatte sich zu Ziel gesetzt, den Verfall zu stoppen und die Route 66 wieder zu beleben. Er kämpfte erfolgreich dafür, dass die Route 66 als "State Historic Route", vom Bundesstaat Arizona anerkannt und geschützt wird.


    Wem die Geschichte bekannt vorkommt: Der Animationsfilm „Cars“ spielt in „Radiator Springs“, das von Seligman inspiriert ist. Umgekehrt wurden die Figuren aus Cars dankbar von den Bewohnern Seligmans aufgenommen: Überall sieht man Hooks, Doc Hudsons und Lizzies. Ganz klar ist Seligman heute ein (kleines) Touristennest und der Hype um die Route 66 erscheint mir oft zu gewollt. Aber einen gewissen nostalgischen Charme kann man Seligman nicht absprechen.


    Nebenbei: Mir wurde erzählt, dass es in den USA keinen großen Hype um die Route 66 geben soll. Dies soll im Wesentlichen eine europäische – und insbesondere deutsche Sache sein. :gruebelx:


    Die Parksituation ist entspannt:
    _DSC0786.jpg


    _DSC0780.jpg_DSC0787.jpg_DSC0789.jpg_DSC0793.jpg_DSC0796.jpg

  • Wir bleiben heute nahezu den ganzen Tag auf der (Historical) Route 66. Fahren die weitgehend unspektakuläre Strecke bis Kingman...


    _DSC0839.jpg_DSC0838.jpg


    ...um dann auf einer wunderschön verschlungenen Straße in das ehemalige Goldgräberdörfchen Oatman zu fahren. Oatman sieht aus wie die Kulisse zu einem Western-Film. Hauptstraße, links und rechts Geschäfte und als Highlight: Freilaufende wilde Esel, die morgens mit den ersten Touristen in das Dörfchen kommen (um sich füttern zu lassen) und abends wieder in die Berge verschwinden.
    Ich fand Oatman sehr sehenswert!


    _DSC0841.jpg_DSC0843.jpg_DSC0849.jpg_DSC0852.jpg


    Der letzte Streckenabschnitt führt und schließlich nach Laughlin, einer Spielerstadt, die in Konkurrenz (?) zu Vegas steht. Unsere Unterkunft, ein Casino, bietet neben einem Strand die Möglichkeit, im Colorado zu schwimmen.

  • http://www.motoplaner.de/#v4&3…086,-116.36147,1,0,0&&0,1


    Die heutige Tagesetappe führt erneut ein gutes Stück durch die Mojawe-Wüste. Zwischen Amboy und Twentynine Palms durchqueren wir einen Salzsee, und das Thermometer zeigt mit 43°C den höchsten Wert unserer Reise an. Obwohl wir mehrere Stunden bei diesen Temperaturen unterwegs sind, erscheint es nicht mehr so hart wie im Death Valley. Offenbar haben wir uns etwas an das Klima gewöhnt.


    Die staubige Strecke bietet keine Abwechslung und es geht vornehmlich geradeaus. Ich verbuche den Tag unter „Motorradrückführung“.


    Am interessantesten war die "San Gorgonio Pass Wind Farm" nahe Palm Springs: Über 3200 riesige Windkraftanlagen stehen hier an einem der windigsten Plätze Kaliforniens. Und wir fahren mitten durch.


    _DSC0884.jpg_DSC0893.jpg

    Dateien

    • _DSC0883.jpg

      (37,76 kB, 13 Mal heruntergeladen, zuletzt: )

    Einmal editiert, zuletzt von Zweiradfreund ()