RD 13, Werte für Ventileinstellung

  • Hallo,


    weiß jemand von Euch wieviel Spiel die Ein- und Auslassventile haben sollten? Vielen Dank!

  • Einlass 0,15+-0,02
    Auslass 0,20 +- 0,02

    Tom
    ______________________________


    NTV 650 Revere 242.000 km :D
    XL 700 V Transalp 55.000 km :cool:

  • Also, Ventileinstellung?! Das ist so ein Thema. Der Hondahändler (Chef vom Laden wo ich meine RD13 gekauft habe) sagte mir, du kannst alles selber an deinem Motorrad machen. Öl-/Filterwechsel, Zündkerzen, Bremsen, Kette usw... Aber, lass die Finger von den Ventilen. Ich erwiderte, dass man doch alle 12tkm die Ventile überprüfen bzw. einstellen lassen soll (laut Honda). Er meinte, kannst ja alle 12tkm vorbeikommen, ich schreib' dir ne Rechnung, nehm' dir die Kohle dafür ab und machen tu' ich nix???!!! Diese Aussage habe ich jetzt schon von mehreren sehr guten Schraubern gehört.


    Was ist nun Richtig? :gruebelx:


    Die meisten sagen, ja nicht an die Ventile gehen.


    Auf dem Gebiet bin ich nur Laie.


    Wie sind eure Erfahrungen. Aber bitte nur von denjenigen, die die Einstellungen selber vorgenommen haben. Denn wie oben schon erwähnt, auf der Rechnung kann vieles stehen, ob es gemacht worden ist - ist ein anderes Thema.

  • Beim 1000er Service hab ich die Ventildeckel markiert, die wurden jedenfalls demontiert.
    Ich gehe mal davon aus, dass das Ventilspiel auch geprüft/korrigiert wurde.


    Beim 12000er hab ich es selbst gemacht, und da war durchaus Einstellbedarf.
    Ich werde vorerst das 12000er Intervall beibehalten, und schauen wie
    sich das entwickelt.
    Bei meiner NTV hab ich das Intervall irgendwann deutlich ausgedehnt,
    weil sich nach 12000 fast nichts verändert hat. Nach 30000 ist zumindest
    bei der Hälfte der Ventile das Spiel leicht daneben.


    Zitat

    Die meisten sagen, ja nicht an die Ventile gehen.


    Das ist völliger Schwachsinn, und kann im schlimmsten Fall auf Dauer zu Schäden führen,
    zumindest aber läuft der Motor nicht optimal, wenn das Spiel deutlich daneben ist.


    Zitat

    Er meinte, kannst ja alle 12tkm vorbeikommen, ich schreib' dir ne Rechnung, nehm' dir die Kohle dafür ab und machen tu' ich nix???!!! Diese Aussage habe ich jetzt schon von mehreren sehr guten Schraubern gehört.


    Ich weiß nicht warum diese Schrauber so gut sein sollen, wohl im Geldverdienen.....
    Ich kann ja noch zustimmen, wenn man die Intervalle verlängert. Aber die Empfehlung
    grundsätzlich keine Ventilspielkontrolle zu machen, halte ich für bedenklich.

    Tom
    ______________________________


    NTV 650 Revere 242.000 km :D
    XL 700 V Transalp 55.000 km :cool:

  • Er meinte, kannst ja alle 12tkm vorbeikommen, ich schreib' dir ne Rechnung, nehm' dir die Kohle dafür ab und machen tu' ich nix???!!! Diese Aussage habe ich jetzt schon von mehreren sehr guten Schraubern gehört.


    Weißt warum, weil es eben von der Arbeitszeit her sehr aufwendig ist, die Ventile zu prüfen. Mein Händler erzählte auch so ein Märchen, er hätte bei der 1000er diese eingestellt, aber das war wie erwartet gelogen. Bei der Rechnung stellte er dann komischerweise das Ventile einstellen nicht in Rechnung. Deshalb bin ich gar nicht mehr so sauer auf ihn.



    Für alle, die die Ventile selber einstellen wollen, gibt es jetzt eine gute Nachricht!!! :D Das Blech hinter dem hinteren Zylinder muß nicht ausgebaut werden. Alles geht ganz anders und voll easy! Ich führ es mal auf:


    - Sitzbank, Seitenverkleidungen, Tank ab
    - Luftfilterkasten weg (nur eine Schraube lösen, geht komplett raus)
    - Vergaser raus (Kabel weg, Seilzug- Platte ab, Vergaserschellen lösen)
    - Wärmeblech am hinteren Zyl. oben gerade biegen, Blech dann nur lösen
    - 1 Kabelhalterung mit Zange packen und abdrehen (ist im Weg)
    - hinteren Ventildeckel jetzt nach vorne heben und entfernen


    Der vordere Ventildeckel geht noch einfacher:


    - rechten Lüfter entfernen
    - Zündspule entfernen
    - 1 Halterung für rechten Seitendeckel entfernen, nun läßt sich der Ventildeckel locker abnehmen



    Sind die Deckel abgenommen, kommt man an die Kipphebel bestens ran.

    Einmal editiert, zuletzt von Baghira ()



  • Ich hab wenn ich nicht irre ein Modell mit Einspritzung gekauft. Was hast Du wirklich entfernt?

  • Ich hab wenn ich nicht irre ein Modell mit Einspritzung gekauft. Was hast Du wirklich entfernt?


    Nicht nur Du :-) Jetzt wird´s wirklich interessant..... Eine interessante Dreingabe, die man wegen Nichtbenutzung bei ebay verkaufen könnte....



    Aber zurück zum Thema. Von wegen "Die meisten sagen, nicht an die Ventile gehen". Niemand soll an die Ventile gehen; die bleiben da hängen, wo sie hängen. Präzise gesagt sollen nicht "die Ventile eingestellt" werden sondern das "Kipphebelspiel überprüft und ggf. eingestellt werden". Das hat absolut und zweifelsfrei turnusgemäß zu erfolgen; alles andere ist eine Vergewaltigung des Motors. Das ist etwa so als würde man seinen Kaffeevollautomaten zwar immer schön putzen, aber nie entkalken... Sieht doch gut aus, was soll ich da tun....


    Ich kenne einige Leute, bei denen Turnus für Turnus nur eine Überprüfung, keine Einstellung notwendig ist. Die Einstellung bei meiner AT ist heute nachmittag dran; der Motor ist eh draußen, da kann ich gemütlich die Kopfdeckel abnehmen, ohne mir die Finger zu verbiegen.
    Das heißt aber nicht, daß sich das nicht bis zum nächsten Turnus ändern kann. Hondahändler, die trotz Werksvorgaben das Spiel nicht bei der 1.000km-Inspektion bereits geprüft und eingestellt haben, sollte man wegen Pfusch verklagen, wenn sich beim nächsten Turnus ein falsches Spiel findet.


    Grüße
    AfricaTwin


    Ach so, ja @ Gert: Du darst die "sehr guten Schrauber" jetzt unter P wie Pfuscher ablegen. Die können mit dem Maul schrauben, aber nicht mit dem Maulschlüssel.

    Einmal editiert, zuletzt von AfricaTwin ()


  • Ach so, ja @ Gert: Du darst die "sehr guten Schrauber" jetzt unter P wie Pfuscher ablegen. Die können mit dem Maul schrauben, aber nicht mit dem Maulschlüssel.



    Das ist es ja, was mich zum nachdenken bringt. Es sind halt alles gute Leute (BMW Meister / Ingenieure), die privat viel mit Motorsport/Rennen zu tun haben und die ich schon etwa 25 Jahre kenne, ohne das die jemals an ihren Fz Probleme hatten. Motorräder und Pkw. Immer alles top in Form. Ich meine damit, die verkaufen mir ne Bremsscheibe, wenn die wirklich gewechselt werden muß und nicht nur so zum Geldverdienen. Ich habe manchmal das Gefühl, das ich denen mein Geld "einprügeln" muß. Wie schon geschrieben, ich hab' da nicht so die Ahnung. Es wurde mir halt so bei der RD13 gesagt. Einer von denen hat eine CBR 600 F (eine von 6 Maschinen), dort kontrolliert er jetzt zum erstenmal nach 12 Jahren und etwas über 20tkm das Ventilspiel. Das aber auch nur, weil er das Ding "frisch" gemacht hat. Das Teil soll über 280 km/h laufen (ich glaub ihm das, ich kenn den :)-).

  • Vielleicht sinds auch nur Maulhelden, ne CBR600F die 280 läuft iss klar :o die Maschinen haben knapp über 100 PS. Die GSXR 750 K2 die ich mal hatte, mit mehr Hubraum und 143PS lief die grad mal 286 nach Tacho. Naja mir egal macht wat ihr wollt :D

  • Das ist es ja, was mich zum nachdenken bringt. Es sind halt alles gute Leute (BMW Meister / Ingenieure), die privat viel mit Motorsport/Rennen zu tun haben und die ich schon etwa 25 Jahre kenne, ohne das die jemals an ihren Fz Probleme hatten. Motorräder und Pkw. Immer alles top in Form. Ich meine damit, die verkaufen mir ne Bremsscheibe, wenn die wirklich gewechselt werden muß und nicht nur so zum Geldverdienen. Ich habe manchmal das Gefühl, das ich denen mein Geld "einprügeln" muß. Wie schon geschrieben, ich hab' da nicht so die Ahnung. Es wurde mir halt so bei der RD13 gesagt. Einer von denen hat eine CBR 600 F (eine von 6 Maschinen), dort kontrolliert er jetzt zum erstenmal nach 12 Jahren und etwas über 20tkm das Ventilspiel. Das aber auch nur, weil er das Ding "frisch" gemacht hat. Das Teil soll über 280 km/h laufen (ich glaub ihm das, ich kenn den :)-).



    Es ist beim besten Willen nicht nachvollziehbar, daß jemand, der über solche Qualifikationen verfügt, das Einstellen des Ventilspiels schlabbert - es sei denn, er hat ausschließlich Motoren mit selbstjustierenden Kipphebeln. Ein zu strammes Ventilspiel führt dazu, daß das Ventil nicht komplett schließt, d.h. die Verbrennung ist unsauber und das Ventil, der Kipphebel und u.U. die Nockenwelle nehmen Schaden. Stell´ Dir einfach vor, daß das Ventil, dessen Schaft nach oben noch Druck auf den Kipphebel ausübt, im Verbrennungstakt immer noch mit Gewalt nach oben gegen den Kipphebel geschlagen wird.
    Ein zu lockeres Ventilspiel führt dazu, daß der Kipphebel das Ventil nicht komplett öffnet, was ebenfalls erst einmal einen schlechteren Motorlauf zur Folge hat. Gleichzeitig werden aber die Abgase durch einen zu kleinen Auslass-Spalt gepresst, was auch nicht im Sinne der Erfinder ist.
    Tatsache jeglicher Mechanik ist, daß mechanische, hochbelastete Elemente abnutzen (Kipphebelfläche, Ventilschaftkopf, Kipphebellager, Nockenwelle) , ausleiern und sich - wenn verstellbar - auch über die Zeit u.U. gerne mal selbst verstellen. Um das zu vermeiden, prüft man das Ventilspiel. Wir reden hier über Meßwerte von kleiner/gleich 1/10 Millimeter, nicht zu vergessen. Wenn Du mal rechnen willst, wie oft ein Einlaß- oder Auslaßventil öffnet oder schließt bei 12.000km Fahrstrecke, 100km/h und einer Durchschnittsdrehzahl von vielleicht 4.500 U/min:


    12.000km bei 100km/h gleich 120 Stunden Fahrzeit. 120x60min=7.200 Minuten. 7.200 Minuten x4.500U = 32.400.000 Umdrehungen. Jeder vierte Takt ist Ansaug- / oder Auslaßtakt = 8.1Mio Ventilbewegungen. Wenn der Kipphebel also 8.100.000 mal auf das Ventil geklopft hat, soll man kontrollieren. Nachvollziehbar, oder?


    Letzte Woche mußte ich wieder mal mit einem Werkstattmeister ausdiskutieren, warum meine Alufelgen am VW-Bus nicht mit 180Nm sondern mit der Werksvorgabe von 160Nm angezogen werden sollen. Warum sich nicht irgendeiner mal an die Werksvorgaben halten kann, die ich schon mit einem Zettel an´s Lenkrad klemme beim Abgeben des Fahrzeuges, werde ich nie verstehen. Diese Vorgaben haben einen Sinn, und ich hab´ keine Lust auf 15% zu hohe Drehmomente bei einer erheblichen Scherbelastung der Radschrauben mit einem Dreitonner. Das ist für nix gut, außer für´s Ausleiern der Gewinde und Schrauben.


    Ich habe mich vierzehn Jahre beruflich bei einem großen Automobilhersteller europaweit mit Engineering und Produkthaftung beschäftigt und eines ist mir in Fleisch und Blut übergegangen - Wartungs-, Drehmoments- und andere Vorgaben werden nicht aus Jux gemacht oder aus der hohlen Hand, sondern sind Werte aus Berechnungen, Erfahrungen und Tests von Leuten, die wissen, wovon sie reden.


    Man muß sicher nicht alles wie ein Gebetsbuch mit sich rumschleppen; da wechselt man das Öl halt mal 3.000km später, checkt das Ventilspiel ein wenig später und tankt vielleicht auch mal zwei Oktan weniger im Auslandsurlaub - aber die "Ich weiß das besser weil sich noch nie einer beschwert hat"-Mentalität in Werkstätten ist wirklich bescheiden.


    Meiner Mutter hab´ ich mal einen gebrauchten Opel Agila gekauft, 30tkm auf der Uhr. In der Inspektion hab´ ich dann darauf hingewiesen, man möge bitte das Getriebeöl mit wechseln; ist eine tatsächlich sehr seltene Sondervorgabe des eigentlichen Herstellers Suzuki, weil im Getriebe ein spezielles Einlauföl ist, das bei 30tkm raus muß und gegen reguläres Getriebeöl gewechselt wird. Steht aber laut und deutlich im Servicehandbuch des Fahrzeuges, kann jeder Kunde selbst nachlesen. Ein völlig entsetzter Blick des Meisters offenbarte, daß die letzten hundert Agilas, die durch seine Werkstatt gingen, alle noch bei dem x-fachen an Laufleistung mit dem Originalöl herumfahren. Wenn das Getriebe also irgendwann im Eimer ist, denkt da noch einer an den Pfusch vor ein paar Jahren?


    Beste Grüße
    Chris

  • Vielleicht sinds auch nur Maulhelden, ne CBR600F die 280 läuft iss klar :o die Maschinen haben knapp über 100 PS. Die GSXR 750 K2 die ich mal hatte, mit mehr Hubraum und 143PS lief die grad mal 286 nach Tacho. Naja mir egal macht wat ihr wollt :D


    Nein, ich hab' doch geschrieben das die nicht original ist. Die ist "frisch" oder auch getunt. Die hat keine 100PS mehr. Da ist so ziemlich alles dran gemacht worden.

  • Ich hab wenn ich nicht irre ein Modell mit Einspritzung gekauft. Was hast Du wirklich entfernt?


    Die komplette Einheit der Einspritzanlage
    Nach dem Zusammenbau wurde es spannend. Sie lief nicht mehr. :gruebelx: Also Tank und Luftfilterkasten nochmal runter, alle Stecker prüfen, Sicherungen nachschauen, Multimeter holen, Bier holen...
    Nach 'ner halben Stunde Fehler gefunden. Rechts an der Einspritzanlage ist es möglich, zwei Stecker zu vertauschen. Der blaue gehört nach unten, der schwarze nach oben. Puh, eigentlich wollte ich heut kein Bier mehr trinken, hatte ich ja gestern schon zum Kipphebel :D einstellen zwei runtergekippt, aber was soll's, hauptsache die Kiste läuft.


    Einstellen mußte ich übrigens nur die beiden vorderen AV, die minimal nicht passten, ansonsten war alles in Ordnung!


  • Einstellen mußte ich übrigens nur die beiden vorderen AV, die minimal nicht passten, ansonsten war alles in Ordnung!


    Hast du an deiner RD13 zum ersten mal die Ventileinstellung überprüft/eingestellt? Wieviel km hast du den mit der RD13 abgespult?