Cm 400 t nimmt Drehzahl nur sehr langsam zurück

  • Hallo zusammen,


    Habe folgendes Problem nach 7 Wöchingen Honda-Werkstatt Aufenthalt.


    Meine kleine kam nach 6 Wochen und Generalüberholung ( u.a. Vergaser gereinigt , Düsen, Dichtungen, Nadel neu) Zurück. Bei der ersten Ausfahrt ging sie an jeder Ampel immer aus ( Kurven fahren war auch nicht prickelnd). Also zurück in die Werkstatt. Nach 7 Wochen jetzt ohne Reparatur ( ging dort nie aus) aus der Werkstatt geholt.
    Stimmt, sie geht jetzt nicht mehr aus. Dafür kommt sie bei Gas Wegnahme nur sehr langsam von der Drehzal runter ( Motorbremse is nicht - läuft fast weiter wie mit Tempomat). Ich habe auf diese Honda-Werkstatt keine Lust mehr.
    Hat jemand von Euch ein Tip ?
    Danke schon mal für lesen


    Vg teo

  • Moin und erstmal ein herzliches :welcome: hier im Board :bb:



    Das Standgas "lebt" von zu weit geöffneten Drosselklappen statt von den Standgasdüsen - da ist dieser Effekt typisch.


    Hier mal mein Text zur Versagereinstellung, den ich so oder so ähnlich schon ein paarmal hier gepostet hab - habe das abgespeichert und jetzt nicht neu getippselt :o


    Schritt Null vorneweg - Einstellung der Gaszüge prüfen. Wenn Du das Gas aufdrehst, kannst Du an den Vergasern sehen, welcher Zug aufzieht - dieser Zug muss spannungsfrei sein sein, wenn Du das Gas loslässt, die Mechanik muss auf der Spitze der Standgasdrehzahlregulierschraube (die dicke Schraube vorne unten zwischen der Vergasern) aufliegen, so dass Du die Drehzahl soweit runterdrehen kannst, dass der Motor grade noch glatt läuft. Kann bei schlecht eingestellten Versagern 1200 - 1400 sein :o


    Erster Schritt: Laufen die Drosselklappen absolut parallel?
    Das siehst Du am besten, wenn Du die Schieber raus hast und von oben reinschaust. Da ist an der Unterkante der Drosselklappe die Standgasgemischbohrung. Die Klappen müssen absolut gleich über die Bohrung wandern, wenn Du ganz sachte am Gasgriff drehst. Also nicht Bohrung links halb und rechts dreiviertel verdeckt :nono:
    Ist ein bischen mühselig, weil Du mit einem Auge rechts und dem anderen Auge links am Rahmen vorbeischauen musst :o Ausserdem kommst Du schlecht an die Verstellschraube in der Verbindungsmechanik ran.
    Ist aber wichtig das sehr genau zu machen, ein Zehntelmillimeter Unterschied macht sich schon mit schlechterem Motorlauf bemerkbar :mad:


    Schieber und Federn rein, Deckel drauf.


    Zweiter Schritt: Einstellung der Standgasgemischregulierschrauben.
    >>> Diesen Schritt kannst Du im "Einzylinder"-Betrieb rechts und links vornehmen, wie von Jürgen beschrieben, aber ich bevorzuge den "Normalbetrieb". Erfordert zwar mehr Feingefühl, aber damit hast Du die Drosselklappen in Grundstellung und bist gleich näher am Zielwert dran ...
    Wenn "Einzylinder", unbedingt den abgezogenen Kerzenstecker mit 'nem Nagel oder ähnlichem gegen Masse kurzschliessen, machst Dir sonst die Isolierung der Hochspannungsspule kaputt. >>>
    Beide Standgasgemischregulierschrauben sachte bis zum Anschlag reindrehen und gleich weit wieder rausdrehen (ca. 2 Umdrehungen, ist nur Grobeinstellung). Motor sanft warmfahren oder warmlaufen lassen. Mit viel Gefühl über die Standgasgemischregulierschrauben die höchste Drehzahl einregeln, dabei mit der Standgasdrehzahlregulierschraube (die Dicke zwischen den Vergasern) immer wieder soweit runterregeln, dass der Motor grad noch glatt läuft (sollte am Ende unter 1000 sein). Dann Standgasgemischregulierschraube ( ich liebe dieses Bandwurmwort) langsam reindrehen, bis die Drehzahl einbricht (kommt ziemlich plötzlich), Viertelumdrehung wieder raus.



    Wenn die Einstellung stimmt, fällt die Drehzahl deutlich ab und der Motor will ausgehen, sobald Du eine Standgasgemischregulierschraube eine Viertelumdrehung reindrehst - rechts wie links gleichermaßen.
    Dann die Standgasdrehzahl an der Standgasdrehzahlregulierschraube auf 1000 bis 1200 einregeln - ich find 1200 schon zu viel :D



    Dritter Schritt (überflüssig, wenn Du gut gearbeitet hast):
    TwinMax (Synchrontester) anschliessen und Dich überzeugen, dass die Versager wirklich synchron sind :D


    Wenn der Motor dann dazu neigt, beim plötzlichen Gaswegnehmen auszugehen, die Standgasgemischregulierschrauben jeweils noch eine Viertelumdrehung rausdrehen und evtl. die Standgasdrehzahl etwas höher.




    Soviel dazu ...


    Nachtrag: wenn das nicht klappt, sind die Vergaser nicht richtig sauber oder falsch zusammengebaut. Wenn Du Probleme damit hast, schreib mal, wo Du steckst - vielleicht findet sich einer in Deiner Nähe, der Dir helfen kann.




    Viele Grüße, Olaf
    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hallo Olaf,


    Erst einmal Danke für das willkommen heißen.
    Und zweitens für die schnelle Antwort.


    Bevor ich heute anfange zu schrauben - im Standgas läuft das alte Mädchen. Nur im Fahrbetrieb dauert es lange bis sie Drehzahl verliert. Trotzdem deine 3 Schritte (bis auf Syncro - habe ich keine Ahnung von) durchführen ? Wie gesagt, kommt frisch aus der Werkstatt.


    Vg. Teo

  • Hi,


    wenn Du im Stand auf 3000 hochdrehst (ein paar Sekunden auf 3000 drehen lässt) und dann den Gasgriff loslässt - wie schnell fällt die Drehzahl auf 1200 (oder sogar weniger) ab? Wenn Du bei Reisegeschwindigkeit die Kupplung ziehst und das Gas loslässt - auf welche Drehzahl fällt der Motor dann ab? Darf etwas höher als Standgas sein, aber nicht über 1500.


    Der Motor sollte von 3000 in (maximal) 3 Sekunden auf Standgasdrehzahl runter sein. Wenn's so ist, schraub erstmal nicht.
    Motorbremswirkung kannst Du bei der CM eigentlich vergessen - bringt nix, treibt nur den Spritverbrauch hoch, weil der Motor bei geschlossenen Drosselklappen etwas fetteres Standgasgemisch saugt und im Schiebebetrieb besonders viel davon.
    Wenn Standgas total zugedreht ist, bremst der Motor zwar etwas besser (läuft dann wie gehabt nicht im Stand), aber das lohnt sich auch nicht wirklich von der Bremswirkung.



    Warum hattest Du das Maschinchen in die Werkstatt gegeben? Wieviel bist Du vorher schon damit gefahren und wie lief sie da?
    Düsen und Nadeln neu halte ich für mittelschwer riskant - zuviele Nachrüster-Reparatursätze haben nicht wirklich die richtigen Größen. Ich habe bei meinen Moppeds noch nicht eine Vergaserdichtung neu gemacht, alle Düsen und Nadeln sind alte Original-Teile. Laufen zuverlässig, neigen beim plötzlichen Gaswegnehmen dazu, auszugehen (weil ich dabei auch immer gleich die Kupplung ziehe und rollen lasse ohne Motorbremse) - könnte ich ändern, wenn ich wollte :D


    Zitat

    Wenn der Motor dann dazu neigt, beim plötzlichen Gaswegnehmen auszugehen, die Standgasgemischregulierschrauben jeweils noch eine Viertelumdrehung rausdrehen und evtl. die Standgasdrehzahl etwas höher.


    Verbrauch Mittelwert über meinen gesamten Fuhrpark: knapp 3,8 Liter auf 100 Kilometer :happy:


    Wenn Dein Verbrauch dramatisch höher ist (hängt natürlich auch von der Fahrweise ab), fang an nachzuregeln wie beschrieben ...
    Sind die anderen Wartungsarbeiten alle ordentlich gemacht? Alle 7500 Kilometer Öl, Ölfilter, Zündkerzen und Luftfilter neu (Luftfilter nicht ausblasen => wegwerfen), Ventilspiel prüfen, Steuerkettenspannung einstellen. Dazu noch Schwingenlager abschmieren - wird meist vernachlässigt, wenn das schon lange nicht mehr gemacht wurde, Schwinge raus, Lager saubermachen und mit viel frischem Fett wieder einbauen. Viel mehr braucht's eigentlich nicht, damit die Maschine zuverlässig läuft ...






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Gude morsche,


    Dank für die Infos.
    Die letzten 15 Jahre war die kleine in der Obhut meines Bruders. Von daher habe ich sie schon lange nicht mehr bewegt.
    TÜV war über ein Jahr abgelaufen, die Reifen über dem Verfallsadatum und ein Vergasser hat gesuppt. Und da ich sie jetzt wieder bei mir haben wollte wurde sie in die Werkstatt gebracht. Und jetzt ist sie wieder da.
    Was mich nur wundert, warum kommt die Drehzal im ausgekuppelten Zusatnd nur so langsam (gefühlt länger als 3 Sek - aber ich Dreh gleich mal ne kleine Runde) auf Standgas?


    Vg. Teo

  • :o


    Wenn Du die Kupplung ziehst, trennt sie nicht 100% - das ist bei Ölbadkupplungen normal.


    Wenn Du das Mopped auf den Hauptständer stellst, Kupplung ziehst und 'nen Gang reinmachst, dreht sich das Hinterrad trotz gezogener Kupplung - ist normal. Sollte dann mit leichter Bremsung (oder mit Fuß am Reifen - Vorsicht! Unfallgefahr bei Deinen Tentakeln an drehenden Teilen!) zu stoppen sein.
    Wenn das Mopped rollt und Du ziehst die Kupplung, muss der Motor nicht wie sonst im Stand Teile des Getriebes mitdrehen - wird eher noch über das Getriebe und die nicht-trennende Kupplung etwas "geschoben". Ist auch normal - deshalb "sollte nicht über 1500 sein".


    Wenn Du beim Test das Hinterrad nur mit kräftiger Bremsung zum Stehen bringst (eventuell mit dem Fuß garnicht), trennt die Kupplung zu wenig. Oder es ist falsches Öl drin, das zu sehr "klebt". Dann kommt auch im Rollen mit gezogener Kupplung die Drehzahl nicht vernünftig runter.
    Der kleine Hebel rechts auf dem Kupplungsgehäuse (wo der Zug eingehängt ist) sollte (wenn Du den Griff oben losgelassen hast) einen Millimeter von Hand bewegen lassen. Nicht mehr und nicht weniger. Dann sollte auch die Kupplung hinreichend trennen.



    Öl-Empfehlung: rein mineralisch, nicht teil- oder vollsynthetisch, 20W-50, Spezifikation JASO-MA oder MA2






    :wavey:

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  • So die kleine Runde ist beendet?
    Im Fahrbetrieb bei 4000 Upm Gas weg und auskuppeln benötigt sie 18 sec bic ca. 1800 Upm
    Im Stand von 3000 Upm auf ca. 1200 Upm fast 10 sec.
    Im Stand Motor kurz aufheulen lassen und Gas weg kommt sie etwas schnell wieder runter.
    Eben folgendes Phänomen: losfahren Richtung Kreuzung , Gas weg und auskuppeln zum abbremsen - Drehzahl steigt und fällt dann wie beschrieben.
    Gaszüge schließe ich eigentlich aus - da Doppelzüge
    Kupplungzug schaue ich jetzt gleich nach
    Tippe aber wie du auf Vergasereinstellung

  • Hi


    Nur mit der Einstellung ist das nicht zu erklären. Viel wahrscheinlicher ist das da irgendwer Murks gebaut hat beim Vergaser auseinander und wieder zusammenbauen.
    Nach meiner Erfahrung läuft dein Motor viel zu fett.
    Das erste was ich kontrollieren würde, ist der Gummistöpsel der in der Schwimmerkammer sein muss. Wenn den jemand vergessen oder falsch montiert könnte sich Dein Fehlerbild ergeben.



    mfg GS_man

    Backup not found:
    A>bort R>etry P>anic?


    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • Bitte auch sichergehen dass die Kupplung so sauber trennt wie sie trennen soll. Nur zur Sicherheit, bevor der Fehler in der ganz falschen Richtung gesucht wird....

    "Du redest mit deinem Motorrad? Findest du das nicht merkwürdig?"
    "Wieso? Ich finde die Gespräche mit manchen Menschen viel merkwürdiger!"

  • :o


    Gaszüge schließe ich eigentlich aus - da Doppelzüge ...


    Großer Irrtum - deswegen hab ich da extra drauf hingewiesen. Wenn der Öffner zu kurz und der Schliesser zu lang ist, hält der Öffner die Drosselklappe auch dann noch offen (und der Schliesser kann sie auch nicht zuziehen), wenn der Gasgriff am Anschlag ist. Den mechanischen Anschlag im rechten Griff hast Du nämlich auch noch, nicht nur am Versager ...






    :wavey:

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  • Für heute fertig.
    Habe der Kupplung etwas mehr " Leine" gegeben.
    Und danach Olafs Vergassereinsteelungstipps für 2Zylinder durchgeführt. Und siehe da, sie kommt schon schneller von der Drehzahl runter. Werde das aber nochmals als 1Zylinder nachholen. Eine längere Fahrt war leider Wetterbedingt nicht möglich. Aber ich melde mich wieder. Bis dahin vielen lieben Fdankan alle