Cb400N Fragen zu Drehzahl, Geschwindigkeit und Übersetzung

  • Hallo,

    Ich habe eine cb400n mit 43PS, womit ich selten schneller als 90/100kmh fahre, da ich ungern so hoch drehe. Bei ca. 5000 im 6. Gang kommt sie auf ca. 90kmh (zumindest laut dem, was die Instrumente anzeigen) und ich überlege, beim nächsten Kettenkit eine längere Übersetzung zu wählen (dazu hatte ich hier schon ein paar Erläuterungen von Olaf gelesen...)

    Jetzt bin ich auf dieses Video gestossen, in dem das Cockpit 110kmh bei 5000 Umdrehungen anzeigt. Muss man davon ausgehen, dass die Zeiger da was falsches anzeigen, oder weiss vll jemand, mit welcher Übersetzung man zu diesem Drehzahl/Geschwindigkeits Verhältnis kommen?

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    Viele Grüße!

  • Moin und :welcome:


    was die alten Instrumente anzeigen, hat zwar nicht nur dekorativen Wert, aber die Abweichungen vom Echtwert können deutlich über 10% liegen.

    Und wenn der Tacho deutlich vorhgeht und der Drehzahlmesser nur wenig, sieht das toll aus - sagt aber nicht viel.

    Ich hab mir das Video nicht angesehen und auch nicht angehört - ob darin was über die Übersetzung und die Reifengröße angegeben ist, wäre interessant.


    Ich fahre 130/90-16 als Hinterreifen - gemessener Radius 320mm. Mit der Kettenübersetzung 18/34 und dem originalen Fünfganggetriebe der CM erreiche ich damit die 100 km/h bei ca. 4300/min (gemessen mit GPS-Tacho und digitalem Drehzahlmesser - angenommene Abweichung Null, ob das stimmt :nixweiss:). Meine 450er CM 400T (Motor von der CB 450N mit Sechsganggetriebe und längerer Primäruntersetzung) mit gleichem Kettensatz und Hinterreifen kommt auf knapp 3950 und wenn ich da die längere Primäruntersetzung rausreche, komme ich auf etwas über 4150.


    Rein rechnerisch sollte Dein 4.10er Hinterreifen 325mm Durchmesser haben - wenn ich das da wiederum stumpf draufrechne, lande ich bei 110km/h bei knapp 4650/min. Da braucht's zum genauen Drehzahlmesser nur noch einen Tacho, der bei 106,5 echten km/h schon 110 anzeigt - also nur knapp 3,5% vorgeht (oder Tacho geht knapp 10% vor und Drehzahlmesser nur etwas über 5%).


    Und wenn ich Deine Angabe (5000/min bei 90 km/h) vom Standardkettensatz 16/36 auf 18/34 umrechne, komme ich auf 5130/min bei 110 km/h.



    Du darfst also getrost den Kettensatz auf 18/34 ändern (nur mit 530er Kette - wirst also auch gleich eine neue Kette brauchen).

    Teile bekommst Du im Board-Shop - das 34er Kettenrad ist dort nicht gelistet, aber Oliver (unser Admin hier und Honda-Vertargshändler und Board-Shop-Betreiber) kann es besorgen.

    Dann solltest Du mal über 'nen Genauigkeitstest Deiner Instrumente nachdenken :D und wenn Dir das mit der Drehzahlsenkung nicht reicht, kannst Du noch die Primäruntersetzung der 450N oder 450S einbauen. Oder auf 'nen 120/90-Hinterreifen aufrüsten (nur mit Einzelabnahme und Eintragung).



    Soviel dazu ...






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Danke für die ausführliche Antwort, das klingt gut! Ausser dem Kettensatz würde ich nix wechseln, gut 10 kmh mehr bei gleicher Drehzahl find ich schon top. Mir gehts weniger ums "schneller" fahren, mehr um weniger Drehzahl beim Landstrassentempo. 5000 u/min lassen sich noch angenehm fahren, danach kommt zwar noch einiges an Schub, aber ich habe nicht das Gefühl, dem Motor was Gutes zu tun, wenn er länger über 6000 und mehr dreht. Nicht, dass er dann irgendwie komisch klingen würde - im Gegenteil, der zieht sauber durch - aber ich will, dass das noch lange so bleibt ;)


    Zu diesem Video: da wird nix aufgeklärt, der fährt einfach (zu schnell) rum, mir ist das da nur zum ersten mal aufgefallen, und ich denke schon länger über eine längere Übersetzung nach.


    Was meinst du zur Kette: endlos oder Klipschloss?


    Danke!

  • Moin,


    ob offen oder geschlossen, ist egal - Du solltest auf jeden Fall die Schwinge ausbauen, die Schwingenlager zerlegen und reinigen und mit viel frischem Fett wieder zusammenbauen. Dann kannst du auch ohne weiteren Aufwand 'ne Endloskette einbauen :D

    Welche Kette ist auch egal (nur keine Mädchennamen, hat man mir erzählt - hatte ich noch nie, kann also nix aus eigener Erfahrung dazu sagen :wink1:). Die billigste O-. X-, ZYXWVM- oder sonstwie-Ring-Kette eines vertrauenswürdigen Herstellers ist ok (habe schon gute neue! Ketten für 20 abgegriffen im elektronischen Marktplatz - wenn Du einfach eine aus dem Board-Shop nimmst, bist Du auf jeden Fall gut bedient). Wenn Du vorne zwei Zähne mehr und hinten zwei Zähne weniger hast, ändert sich auch an der Länge nichts.


    Ich finde die lange Übersetzung auch sehr angenehm (fahre die bei allen fünf CMs), trotz kleiner Nockenwelle komme ich problemlos mit Drehzahlen bis 5000 hin und brauche den "Leistungsbereich" oben raus nicht.






    :wavey:

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  • super, danke!

    Meine CB hat noch die goldenen Felgen mit dieser problematischen Kettenradkonstruktion mit der Buchse zwischen Kettenrad und Nabe. Zum Glück noch ohne Abnutzungserscheinungen, den Tipp mit "ganz viel Fett dazwischen" hatte ich auch hier aus dem Board ;).

    Gibt's das 34er Kettenrad auch inkl. Buchse? Ich hätte zwar noch eine, aber wenns das schon als fertiges Teil gäbe...

    Schwinge ausbauen wäre dann eine der Arbeiten, die ich bisher noch nicht gemacht hab.

  • Hi,


    ob Oliver (oder ein anderer Händler Deines Vertrauens) das 34er kettenrad gleich mit Buchse besorgen kann, musst Du ihn fragen :D

    Bei JTSprockets gibt es die Buchse als Einzelteil zu kaufen.


    Mit vorhandenen Buchsen solltest du vorsichtig sein (wenn nicht Neuteil).

    Die Buchsen sollen eingepresst sein, dass das Kettenrad darus richtig festsitzt. Lässt sich mit etwas Geschick und Gefühl auch mit 'nem Gummihammer reintreiben. Wenn die Buchse aber schonmal wieder rausgetrieben wurde, fehlt ihr etwas Spannung, und spätestens beim zweiten "Recycling" kann das zum Problem werden - dann sitzt sie nicht mehr richtig fest, das Kettenrad fängt an, auf der Buchse zu arbeiten, und weil das Stahl gegen Stahl ist, verschleissen beide Teile. Ich hab schon Buchsen gesehen, da war der Rand, der aussen auf dem Kettenrad sitzt, fast weg, und auch schon ein Kettenrad, das fast über den Rand drüberweggerutscht ist.






    :wavey:

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    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Danke,

    die Buchse ist neu und genau das Eintreiben wollte ich mir aufgrund von mangelndem Werkzeug gerne sparen ;) Wobei, Schraubstock und Holzplatten als Unterlagen könnte vll funktionieren. Aber zuerst werd ich mal nachfragen was Oliver besorgen kann.

  • :D


    Alle neuen Buchsen, die ich in den Fingern hatte, hatten 'nen angeschrägten Rand, so dass sie sich problemlos sauber ansetzen und dann reintreiben liessen.

    Auch wenn es "einpressen" heisst, ist dafür nicht unbedingt schweres Werkzeug oder 'ne Presse erforderlich.






    :wavey:

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    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Beim Bestellen der Teile hier im Boardshop (der nette Oliver vernietet mir die Kette freundlicherweise schon!) ist mir nochmal eingefallen, dass das ja eingetragen werden muss (muss wegen den BT 45/46 sowieso zu Tüv und Zulassungsstelle)

    Hatte damit schonmal jemand Probleme, oder ist eine veränderte Übersetzung generell eher unproblematisch?

    Danke!

  • :wink1:


    "Mein" aaS hielt die längere Übersetzung nicht für relevant und nicht für eintragungsbedürftig, weil sich keine zulassungsrelevanten Werte ändern. Es ist nicht zu erwarten, dass die Endgeschwindigkeit dadurch steigt, und es ist auch nicht zu erwarten, dass das Fahrgeräusch in den Mess-Situationen über den originalen Werten liegt.


    Durch die lange Übersetzung kann es sogar sein, dass die tatsächliche Höchstgeschwindigkeit im vorletzten Gang erreicht wird und der Motor im letzten Gang nicht mehr ausdreht. Mit der langen Übersetzung liegt die Drehzahl 16% niedriger als mit Originalübersetzung 16/36 und der Sprung vom fünften zum sechsten Gang macht nur 13,3% aus, Du bist also schon im fünften etwas unter den ursprünglichen Drehzahlen vom sechsten.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hi


    Rein theoretisch müsste das per Einzelabnahme geprüft und eingetragen werden.

    Das beinhaltet sogar eine Geräuschmessung.

    Rein praktisch ist die Wahrscheinlichkeit dass ein Prüfer weiss welche Übersetzung original ist, oder anfängt die Zähne der Ritzel zu zählen, gleich Null .

    Und auch bei Kontrollen des Trachtenvereins blau-weiss (früher grün-weiss) dürfte das nicht passieren.

    Und um meine Erfahrung zu ergänzen , bei mir hat das auch noch nie jemand bemerkt

    Aber eigentlich zulässig ist es nicht.


    mfg GS_man

    Backup not found:
    A>bort R>etry P>anic?


    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • :wink1:

    Aber eigentlich zulässig ist es nicht.

    Wie schon erwähnt - "mein" aaS hält das nicht für "nicht zulässig" oder prüfungs- bzw. eintragungswürdig. Obwohl ich ja ausdrücklich danach gefragt habe. Dem Klischee nach hätte er das ja in dem Moment mindestens als umsatzsteigernd "verwerten" müssen.

    Zumal bei meinen Moppeds der 130/90-Hinterreifen noch eine zusätzliche Drehzahlsenkung (ca. 4%) bewirkt.



    Wenn man Änderungen nur danach bewertet, ob sie bei HU oder Strassenrandkontrollen irgendwem auffallen, wären noch sehr viel mehr Modifikationen machbar ...






    :wavey:

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  • Und auch bei Kontrollen des Trachtenvereins blau-weiss (früher grün-weiss) dürfte das nicht passieren.

    Die "Kontrollgruppe Motorrad" hat einen Laptop dabei und hat via Internet auf so ziemlich alles Zugriff.
    Bei mir wurde Ritzel und Kettenblatt kontrolliert....
    (Nachdem eine Geräuschmessung gemacht wurde und mein Mopped "zu leise" war...)


    KTM Adventure 1190 R 658153_5.png

  • Danke für die Antworten, ich geh später mal bei meinem TÜV nachfragen, was der dazu meint und werde hier berichten. Gleichzeitig überlege ich immer noch, ob 18/34 oder doch lieber 17/35, so als Kompromiss zwischen Beschleunigung und moderaten Drehzahlen bei Landstraßentempo und mal ein paar km über die Autobahn. Olafs Beschreibung klingt nach einem deutlicheren Unterschied zwischen 16/36 und 18/34, als ich mir das vorgestellt habe. Nicht, dass ich den Berg nicht mehr hoch komme...

  • :D


    Ich bin bis jetzt noch alle Berge hochgekommen - ohne dass ich mein Mopped schieben musste :roll1:


    Ich fahre 18-34 mit kleiner Nockenwelle und größerem Hinterreifen und dazu bei zwei Moppeds auch noch mit der längeren Primäruntersetzung der 450er (25:74 statt 24:75). Natürlich muss ich an etwas heftigeren Steigungen früher runterschalten als mit "normalem" Kettensatz - wenn ich aber im vierten effektiv die gleichen Drehzahlen habe wie original im fünften (Fünfganggetriebe ist etwas gröber abgestuft - der sechste Gang beim Sechsgannggetriebe hat fast die gleiche Übersetzung wie der fünfte beim Fünfgang, der ist kein "Overdrive"), ist das wohl nicht verwunderlich.

    Und wenn ich mit der langen Übersetzung und der kleinen Nocke an manchen Steigungen im Zentralmassiv oder in den Pyrenäen (Alpen war ich noch nicht :wink1:) in den dritten runter muss, ist das - aus meiner natürlich vollkommen unmaßgeblichen Sicht - kein Argument gegen die lange Übersetzung. Wenn ich sowas vermeiden wollte, müsste ich meine CMs wahrscheinlich auf doppelten oder dreifachen Hubraum aufbohren ... :crazy:






    :wavey:

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