Zylinderkopfdichtung Hilfe!

  • Hallo zusammen,



    wir sind die Adventuretrouts aus dem Schwarzwald (Tobi und Marco) zwei junge Kerle die zwei "alte" Motorräder wieder Frisch machen wollen :)

    Wir sind im stolzen Besitz von zwei Transalp PD06 '94.

    Schön das wir hier dabei sein dürfen, das Forum hat uns schon in der ein oder anderen Situation sehr geholfen.


    Wir bräuchten bitte eure Hilfe!



    Situation:

    Wir bauen aktuell die Motoren neu auf (einmal "alles" neu gemacht)



    Bei der Montage der Zylinderköpfe, beim anziehen der Stehbolzenmuttern haben wir bemerkt das etwas Öl seitlich an der Trennstelle zwischen Zylinder und Zylinderkopf rausgelaufen ist.

    Wir hatten vor der Montage etwas Öl in die Brennräume gegeben das die Kolben bei der Montagearbeit nicht trocken laufen müssen.



    Wahrscheinlich hat es uns das Öl beim drehen der Kurbelwelle auf den OT, durch den Kolben an besagter stelle rausgedrückt. Wir hatten die Zylinderköpfe noch nicht "endfest" angeschraubt und es war wohl noch ein minimaler spalt zwischen Zylinder und Zylinderkopf.



    Frage dazu:

    Sind die Zylinderkopfdichtungen nun schrott? Weil der Dichtungslack mit Öl in Berührung gekommen ist?





    Wie würdet ihr das einschätzen?

    Vielen Dank für euere Hilfe!

  • Wie unwahrscheinlich ist es,

    dass in einer „normalen“ Motorenwerkstatt Zylinderkopfdichtungen mit Öl in Kontakt geraten?

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Warum wurden eigentlich nicht, erst nach Montage des Kopfs, durch die Kerzenbohrungen etwas Öl eingespritzt?

    mfG Hermann

  • Wenn bei der Kolben-Montage mit reichlich Öl gearbeitet wurde, sinnvollerweise, bleibt halt welches über dem Kolben übrig. Daß dieses dann

    bei der ungespannten Kopfdichtung herausläuft ist ziemlich normal. daß die Kopfdichtung dadurch Schaden nehmen könnte, ist äußerst uwahrscheinlich,

    ich würde das als unmöglich einschätzen.

  • Hey,

    vielen Dank für die schnellen Antworten :)


    In dem Fall werden wir es wohl erstmal so lassen, wisst Ihr für was der Lack auf der Zylinderkopfdichtung eigentlich gut ist?

    Dichteigenschaft?


    vielen Dank euch :)

  • Wenn bei der Kolben-Montage mit reichlich Öl gearbeitet wurde, sinnvollerweise, bleibt halt welches über dem Kolben übrig. Daß dieses dann

    bei der ungespannten Kopfdichtung herausläuft ist ziemlich normal.

    Wenn "sehr viel" Öl an Kolben und Laufbahn gegeben wurde, dann würde ich bei meinem Motor die Kolben eben nur etwa auf halbe Hubhöhe

    bewegen und in dieser Stellung die Köpfe montieren.

    Mir gefällt eben irgendwo bereits heraus gelaufenes Öl nicht so.

    Es kann aber absolut so sein wie, du schreibst und es passiert nichts

    mfG Hermann

  • Hallo Hermann,

    danke für die Antwort!

    Du hast vollkommen recht! haben bei der Montage nicht mitgedacht :(


    Weißt Du für was der Lack auf der Dichtung gut ist?


    Gruß Tobi und Marco

  • Möglicherweise existiert der Lack aus dem selben Grund, wie die einzelnen Kunststoffscheiben zwischen Schnittkäsescheiben?

    Angenehmere Handhabung?


    Oberflächenversiegelung gegen Fremdkörper?

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Die Idee ist gar nicht so abwegig.

    Ich halte es sinngemäß auch für einen Art Trennlack.

    mfG Hermann

  • Ich als Laienschrauber weiß es nicht.

    Mir ist nur aufgefallen, dass sich gebrauchte Zylinderkopf-Dichtungen bei meinen "modernen" KTM

    relativ einfach und fast rückstandsfrei entfernen liessen.

    Jedenfalls deutlich angenehmer als die einfachen Papierdichtungen an doch weniger belasteten Stellen.


    Ein Grund dafür, dass ich hier mal fragte,

    ob man eine bereits verbaut gewesene Zylinderkopf-Dichtung nochmals benutzen könnte?


    Um keinen Nebenkriegsschauplatz zu eröffnen:

    Wenn vermeidbar, dann nicht.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • An meinen Motoren würde ich stark komprimierte Dichtungen, hier speziell Kopfdichtungen, nicht wieder verwenden.

    Ich denke, bereits komprimierte Dichtungen verlieren durch eben dieses komprimieren und die dabei entstandene Verformung

    ihre Elastizität völlig und werden ihre Funktion nur noch eingeschränkt erfüllen können.

    Meist sind es mehrlagige, teils profilierte Metalldichtungen oder sogenannt Ferrolastik-Weichstoff-Verbindungen, oft mit zusätzlichen

    Elastomere Abgrenzungen zu den Flüssigkeitskanälen.


    Auch bei Cu- oder Alu-Dichtringen lehne ich deshalb Wiederverwendung grundsätzlich ab.

    mfG Hermann

  • Die Beschichtung verhindert das Festbacken. Spätestens wenn man bei der Demontage eine Kühlrippe abgebrochen hat, weiß man das zu schätzen.

    Kopfdichtungen verwende ich meist mehrfach, beschichte sie aber vor dem Wiedereinbau dünn mit dauerelastischer Dichtmasse. Wenn sie zwischen

    dem selben Zylinder und Kopf eingesetzt wird funktioniert das auch zuverlässig. Zumal die Suche nach exotischen Kopfdichtungen (CB 72/77)

    ebenso aufwendig wie schweineteuer ist.

    Kupfer-Dichtringe, die ein ungewöhnliches Maß haben, verwende ich schon mal wieder. Aber nur geglüht und abgeschreckt, sie sind dann wieder

    butterweich und erfüllen ihre Aufgabe wieder einwandfrei. Für Alu Dichtringe gilt das auch, allerdings kann es passieren, daß bei etwas zu viel

    Wärme der Ring plötzlich als Tropfen auf dem Boden liegt.

  • Wir wollen doch nicht abschweifen. ?


    In Anbetracht meiner Schraubererlebnisse kommt mir die vorstehende Erklärung schlüssig vor.

    Gerade da, wo es wirklich " heiß hergeht" fand sich kein nennenswertes Festbacken.

    Das bisschen, was kleben blieb, ließ sich mit einem Topfschwamm und Öl sanft entfernen.


    Bei der mangelhaften Ersatzteilversorgung für die alten Österreicherinnen könnte durchaus eine Notlage eintreten!

    Sei es, das gar nix zu bekommen ist, oder eine Lieferung ein Quartal lang auf sich warten lässt.


    Insofern bin ich für diese Erfahrungsweitergabe dankbar.

    Neuteile minimieren Risiken, das ist schon klar,

    aber den Luxus hat man halt nicht immer.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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