CB 200 Steuerkettenspanner, Zylinderstehbolzen

  • Hallo zusammen!


    Erstmal vorweg, Ich bin neu hier im Honda-Board hab aber schon einiges Wissenswertes gelesen, tolles Forum!


    Ich besitze unter anderem eine Honda CB 200 und bei dieser habe ich im Winter ein paar Dinge am Motor erledigt. Unter anderem habe ich den Steuerkettenspanner erneuert (neues Zahnrad + Rolle) und es wird eine neue Kette montiert..

    Dazu meine erste Frage: Habt ihr Erfahrungen zu der Feder des Steuerkettenspanners, konkret ab welchen Maß sie ersetzt werden sollte? Im Handbuch sind leider keine Werte angegeben. Da sich die (gelängte) Kette ja gerne im Zylinderkopf einarbeitet, dachte ich es wäre vielleicht schlau eine neue Feder zu verbauen. Oder meint ihr das ist nicht notwendig? Neue Federn dafür zu bekommen ist auch etwas schwierig, eventuell müsste man was universelles raus suchen..

    Die zweite Frage bezieht sich auf die Zylinderstehbolzen: An zwei von vier vorderen Stehbolzen befinden sich Gummis. Weiß einer wofür die gut sind ? Der Bolzen an dem das Öl noch oben gefördert wird ist ja ein anderer. Bei mir hat sich so ein Gummi gelöst und jetzt Frage ich mich ob man diesen braucht und wofür er gut ist.


    Anbei Bilder meiner Honda, des Steuerkettenspanners und dem Gummiteil vom Stehbolzen :-)


    MfG Max

  • Welche Abmessungen hat die Feder denn? Länge, Drahtdurchmesser, Außendurchmesser, Windungszahl.

    Ich habe einmal am 200er Motor eines Freundes geschraubt - eingeschliffene Steuerkette.

    Grund war aber m.E. nicht die Feder, sondern das überdrehte Gewinde der Fixierschraube im Aluteil. Das flatterte

    da alles fleißig herum.

  • Hi,


    Die Feder hat folgende Abmessungen:

    - Drahtdurchmesser: 0,8mm

    - Federdurchmesser: 10,9mm

    - Federlänge ungespannt: ca. 83mm

    Die Windungen habe ich noch nicht gezählt :)


    Das sich die Kette im Kopf einschleift ist es leider relativ "normal" bei dem Motor. Die Kette läuft halt auch echt knapp am Gehäuse vorbei. Die Einstellschraube ist i.O. bei mir. Ich denke viele Leute überdrehen diese Schraube weil sie denken umso fester die Schraube umso Straffer die Kette, was ja aber nicht so ist.. Interessanterweise war bei mir der Spanner gerade mal bei ca. der Hälfte der theoretisch maximalen Einstellbarkeit und die Kette hat schon leichte Spuren im Kopf hinterlassen. Ich habe die Kettenspannung auch regelmäßig kontrolliert. Daher mein Gedanke das vielleicht die Feder ermüdet oder generell eine Stärkere Feder besser wäre um dem Problem vorzubeugen. Oder macht das nicht viel aus da bei einer gelängten Kette die Kettenglieder mehr Spiel zueinander haben und diese dadurch nun mal mehr flattert?

  • Wird der Spanner hier nicht genau wie bei der 250er geklemmt? Dann dient die Feder doch nur dem Job, den Spanner etwas gegen die Kette zu drücken, und das Spiel zu entfernen...

    Problematischer ist eher, dass in dem Becher normalerweise ein Gummiklotz ist, der etwas nachgeben soll, wenn die Kette druck dagegen aufbaut - der ist normalerweise inzwischen bretthart und nicht neu verfügbar.

  • Ja genau, die Feder übt Kraft auf den Steuerkettenspanner aus und der spannt die Kette. Die Schraube ist nur zum fixieren des Spanners. Siehe hier... Zeichnung

    Daher ja der Gedanke: straffere Feder = straffere Kette... Ich werde mir das heute nochmal genau am Motor anschauen und mal etwas probieren...


    Weiß noch jemand was zu den Gummis am Zylinderstehbolzen, siehe erster Beitrag ?

  • Die Feder wirkt im Prinzip nur im Einstellzustand, dabei hatte ich damals allerdings den Eindruck,

    dass die Feder den "Klapperatismus" nicht sonderlich deutlich bewegt. Schon der Zylinder des Spanners

    schien sich in seiner Bohrung unwillig zu bewegen.

    Wegen der Federmaße: Die Feder hat mich an die Schlagbolzenfeder des 98er Systems (Gewehr)

    erinnert. Durchmesser ist da 11,5 mm, Draht ist leider 1,5 mm, das wäre dann aber eine zu stramme Feder.


    Eine Feder kann man auch anfertigen lassen.........Preis???


    Kann man die Spannung kontrollieren, obere Deckel ab ?

  • Man kann die Spannung optisch nur kontrollieren wenn der Motor auf der Werkband steht und der Ventildeckel offen ist, im eingebauten Zustand ist es nicht möglich.


    Aber wie beurteilt man ob sie straffer oder weniger straff sein müsste ?

  • Die Gummiteile an den Stehbolzen sind wirkungslos, also zu vernachlässigen. Erprobt an 250, 350 und 450 Motoren. Ich kenne denn 200er Motor

    nicht, die Konstruktion ist aber sehr ähnlich zu den 125ern und teilweise zu den 250ern. Es ist ein Trugschluß, die Steuerkette sehr stramm spannen

    zu wollen. Wenn der Spanner in seiner Führung leicht läuft, reicht die Federkraft vollkommen aus. Möglicherweise muß man dazu die Bohrung des Spannerbolzens nachreiben. Es ist nicht auszuschließen, daß die Basis der Feder für die schlechte Beweglichkeit gesorgt hat. Eine eingepasste Stahlscheibe behebt das Problem sehr wahrscheinlich dauerhaft. Die Kette darf kalt nie mit Gewalt gespannt sein, sie soll nur gerade keine

    Luft haben. Die Erhöhung der temperaturbedingten Spannung im Betrieib muß das Gummielement aufnehmen. Bei Bedarf kann ich dir

    Verschleißwerte für diese Ketten zukommen lassen.,

  • Man kann die Spannung optisch nur kontrollieren wenn der Motor auf der Werkband steht und der Ventildeckel offen ist, im eingebauten Zustand ist es nicht möglich.


    Aber wie beurteilt man ob sie straffer oder weniger straff sein müsste ?

    Ich würde (wenn der Motor auf der Werkbank ist) mal schauen, wie die Kette mit der vorhandenen Feder gespannt wird. Man kann doch sicher am Kettenrad der Nockenwelle auch mal per Hand testen, wie die Kette anliegt.

    Ich kenn´s jetzt eher von Zahnriemen, da ist es auch -wie von Ziehkeil beschrieben- weniger stramm, als man denkt. Beim Zahnriemen kann man´s dann aber auch gleich hören.


    Dem Gummiteil hätte ich jetzt noch eine andere Funktion zugedacht: Minderung der Vibrationen, um ein Lockern des Spanners zu vermeiden.

  • Die Gummiteile an den Stehbolzen sind wirkungslos, also zu vernachlässigen. Erprobt an 250, 350 und 450 Motoren. Ich kenne denn 200er Motor

    nicht, die Konstruktion ist aber sehr ähnlich zu den 125ern und teilweise zu den 250ern.

    Okay, das klingt gut.


    Bei Bedarf kann ich dir

    Verschleißwerte für diese Ketten zukommen lassen.,

    Das wäre super! Dann könnte ich die alte Kette mal ausmessen.


    Ich würde (wenn der Motor auf der Werkbank ist) mal schauen, wie die Kette mit der vorhandenen Feder gespannt wird. Man kann doch sicher am Kettenrad der Nockenwelle auch mal per Hand testen, wie die Kette anliegt.

    Ja hab ich auch gemacht, sieht erstmal ganz gut aus. Nur ist es halt für mich schwierig das ganze zu bewerten. Schön wäre sowas wie die Kette darf sich xxx cm durchdrücken lassen :) Aber ich denke ich werde die alte Feder wieder einbauen. Eigentlich bin ich ja nur auf das Thema gekommen weil der Spanner mit der alten Kette noch nicht am Endanschlag war, die Kette sich aber trotzdem schon leicht im Kopf eingeschliffen hat.

  • Also bei "meinem" Motor hatte sich Kette nicht in den Kopf eingeschliffen, sondern gut ca. 1 cm tief in den Steg

    zwischen den Zylindern. So exakt, dass es zunächst aussah, als wäre es normal.

    Ohne irgendwelche Angaben wäre es für mich jetzt so eine haptische Sache, Kette anheben o.ä. und dann Bauchgefühl entscheiden lassen,

    Prüfung: Laufgeräusch. Mehr wüsste ich da auch nicht.

  • Das wäre super! Dann könnte ich die alte Kette mal ausmessen.

    Ich nehme an, deine Kette ist eine 219. Sie müßte dann incl. Schloß 86 Glieder haben, wenn ich richtig recherchiert habe. Die Teilung dieser Kette

    ist 7,774. im Neuzustand sind das dann 85 x 7,774 = 660,8 plus einen Rollendurchmesser (4,59), also 665,4 mm lang sein, wenn man sie hängend

    von Ende Rolle oben bis Ende Rolle unten mißt. Ein paar Zehntel können noch dazu kommen für die Summe der Laufspiele zwischen Bolzen und Rollen,

    also zwischen 665,4 und 666 mm. Die einzige Angabe zur Verschleißgrenze, die ich gefunden habe, gibt es im WHB der CB 72/77, sie beträgt

    ca. 0,6% der Neu-Länge, das sind hier etwa 4 mm, 670 mm von Ende Rolle oben bis Ende Rolle unten ist dann die Verschleißgrenze.

    Im Netz geistert noch eine DID 25 Kette rum mit 100 Gliedern, ob die tatsächlich auch Verwendung fand, weiß ich nicht. Außer der Teilung (6,35)

    habe ich auch keine weiteren Maße zu dieser Kette.

  • Hallo,


    Ich nehme an, deine Kette ist eine 219. Sie müßte dann incl. Schloß 86 Glieder haben, wenn ich richtig recherchiert habe.


    Ja genau, es ist eine 219 T-86



    Die einzige Angabe zur Verschleißgrenze, die ich gefunden habe, gibt es im WHB der CB 72/77, sie beträgt

    ca. 0,6% der Neu-Länge, das sind hier etwa 4 mm, 670 mm von Ende Rolle oben bis Ende Rolle unten ist dann die Verschleißgrenze.


    Okay das werde ich mal an meiner alten Ketten messen. Ich hatte die neue und alte Kette schon mal nebeneinander gelegt aber der Unterschied war kleiner als gedacht... waren vielleicht max. 2mm

  • Hallo,


    Habt ihr Erfahrungen zu der Feder des Steuerkettenspanners, konkret ab welchen Maß sie ersetzt werden sollte? Im Handbuch sind leider keine Werte angegeben.

    Ich hatte mich nochmal damit befasst und habe gesehen das die CB175 die selber Feder verwendet. Also habe ich dort mal im Handbuch geschaut und dort stehen tatsächlich Werte für die Feder:

    - Standard Value: 83mm

    - Serviceable Limit: Replace if under 80mm

    Somit ist meine Feder theoretisch nicht verschließen. Macht die Sache aber nicht viel besser, da sich die Kette ja trotzdem im Kopf eingeschliffen hat (trotz häufiger Kontrolle der Kettenspannung, siehe auch Post #3 ) und da dies anscheint bei annähernd jeder CB200 so ist...

  • Mein Verdacht bei dieser Konstruktion wäre, dass die Feststellschraube den Spanner nicht dauerhaft

    in Stellung hält, also, dass der "wandert" und somit entspannt.