Gabel dicht kriegen - CL 250 S

  • Hallo Fans,


    an meiner CL 250 S (md04) ist die Gabeldämpferhalteschraube undicht geworden. Ist aber ein generelles technisches Ding, hat gar nichts speziell mit CL 250 S zu tun.


    Es ist also die Schraube, die von ganz unten ins Tauchrohr gedreht wird, in das Gewinde des Gabeldämpfers. Bei mir war das immer original und dicht, jetzt nach genau 40 Jahren läuft unten das Gabelöl raus.


    Die Schraube geht gut raus, der Dämpfer dreht sich nicht mit. Auch gut festziehen lässt sie sich, nicht wie z.B. an meiner Morini, wo man sich überlegen muss, wie man den mitdrehenden Dämpfer blockiert.


    Mittlerweile habe ich die elendige Schraube (nur der linke Gabelholm suppt) dreimal neu abdichtet, und es es tröpfelt immer noch. Nach jeder Fahrt 2-3 Tropfen. Ist nicht schlimm, könnte man so lassen, mich störts trotzdem.


    Abgedichtet habe ich zuerst mit neuer Kupferdichtung plus Dirko rot. Dann mit so einer speziellen Dichtung für Ölablasschrauben, mit Gummieinlage in der Mitte, plus Teflonband. Zum Schluss dasselbe nochmal neu plus Hylomar drauf.


    Hat jemand einen Tipp, wie man diese Gabelschraube dicht kriegt? An meiner Morini war es auch schwierig, da hat dann aber diese Ölablassdichtung mit der Gummieinlage geholfen. An der CL nocht nicht, es tröpfelt weiterhin.


    Ach ja: Je Holm sind 175 ml Gabelöl drin, das Handbuch will glaube ich sogar 185 ml. Meine Idee wäre, etwa Öl abzulassen, nur noch 150 ml je Holm. Gibt vielleicht weniger Druck im Inneren...? Grüße, Robert


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  • :wink1:


    Erstmal den Bereich gründlich reinigen (dafür wirst Du die Gabel wahrscheinlich zerlegen müssen) und auf Schäden prüfen - wenn sich da ein Riss gebildet hat, wirst Du mit allen Experimenten nicht weit kommen.

    In der Gabel entsteht beim Einfedern richtig viel Druck (könnte bis 10 bar gehen bei voller Einfederung).






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Welche Dichtung ist dort denn serienmäßig drin? Kupferdichtung wird z.B. bei der Ölablasschraube verwendet wo es höhere Temperaturen gibt. Dort herrscht aber nicht ein solcher Druck vor. Hylomar ist nicht spaltfüllend und bietet sich primär nur bei Dichtflächen an die plan sind. Bei meiner alten MZ waren unten Dichtungen aus Kunstoff drin.

    Ist das die Originalschraube oder geht bei der Originalen eventuell das Gewinde bis nach unten durch?

  • :wink1:


    Original ist Kupferdichtring dort, und wenn das mit neuer Kupferscheibe (besser ohne Hylomar) nicht dicht wird, ist was faul.


    Weniger Öl bringt's nicht - verschlechtert nur das Fahrverhalten (der Druck, der sich beim Einfedern in der Luftkammer aufbaut, dient als zusätzliche Luftfeder, und wenn Du zuwenig Öl drin hast, so dass beim Ausfedern Luft unter den Dämpferkolben kommt, wird es sehr eigenartig).






    :wavey:

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  • Bei der MZ hat man einen Draht eingeführt und die Höhe des Füllstands gemessen. Ich hatte auch mal das Problem dort die oberen Schrauben abzudichten.Wenn der Ölstand zu hoch ist drückt es das raus. Angenommen es wäre Ölschlamm in der Gabel zurückgeblieben, welches Volumen fordert, und man kippt dann die eigentlich erforderliche Menge nach ist der Füllstand zu hoch.

    Aber wenn das auf einmal nach so langer Zeit unten tropft spricht vieles dafür, dass sich ein Riss gebildet hat.

  • :wink1:


    Honda hat für die alten Moppeds keine Angaben zur Luftkammer - nur Füllmengen für die (saubere und trockene) Gabel. Die Luftkammer (ohne Feder ganz zuisammengeschoben) darf man selber ausmessesn und angleichen, wenn man es für nötig hält.


    Ich hab in meinen Gabeln mehr (bis "deutlich mehr") drin als vorgegeben - bis jetzt ohne Probleme alles dicht.






    :wavey;

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  • Serienmäßig Kupferdichtung, die Inbusschraube mit Schaft ist original.


    Hoffentlich ist es kein Riss, ich forsche weiter. Gerade hatte ich an meiner CL nach 3 Jahren nervendem "Ticken" vom Vorderrad - immer beim Bremsen in den Stillstand hinein - die Lösung gefunden. Der "Tick" kam vom Widerlager der Trommelbremse. 0,7 mm Spiel zwischen dem Anguss am Tauchrohr und der "Kerbe" in der Bremsankerplatte. Auf dem Foto sieht man, wie ich es weggekriegt habe - gewinkeltes Alublech reingesteckt, ist 0,7 mm dick.


    Gerade versuche ich, aus meinen anderen CL-Tauchrohren (die hier: CL 250 S? Wer kennt diese Gabel?) die Simmeringe rauszukriegen und mir also ein Ersatz-Tauchrohrpaar zu bauen. Die Simmeringe sind sehr hart, fühlen sich an die mit ner dicken Stahleinlage befüllt und lassen sich mit nichts bewegen. Ich überlege, mir einen Auszieh-Gleithammer für Simmeringe zu bauen...


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  • :wink1:


    Simmeringe sind hart - haben eine Stahl-Einlage (aussen, Sitzring, ist nur dünn Gummi drüber).






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  • So, ich habe nun meine CL 250 S-Gabel mit neuen Simmerringen überholt. Das Problem war gar nicht die Gabeldämpferhalteschraube. Dass es da unten immer tropfte, kam vom Simmerring - die Ölrinnsal lief aber innen an der Gabel herab, habe ich nicht gesehen.


    Nun weiß ich, wie man eine Gabel überholt, in der Buchsen verbaut sind. Tatsächlich entfernt man die Dämpferhalteschraube ganz unten und reißt dann Tauch- und Standrohr mit Schmackes auseinander. Die untere Buchse haut die obere mit heraus, beide (bzw. alle vier) sind bei mir aber heil geblieben. Der Simmerring fliegt so auch gleich mit aus dem Sitz.


    Die obere Buchse und den neuen Simmerring muss man wegen dieser Bauart in ihre Positionen treiben, wenn die Rohre schon zusammengesteckt sind. Habe ich mit einem Splinttreiber gemacht, ging gut.


    Nun hoffe ich, dass meine Gabel wieder dicht ist. Grüße, Rob


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  • :wink1:


    Üblicherweise schon - den vorher zu entfernen, ist unumgänglich, aber nicht unbedingt erwähnenswert.


    Ich habe beim "Auseinanderreissen" teilweise spürbare leichte Anstauchungen an den Kanten der Gleitbuchsen gehabt - neue Gleitbuchsen sind zumindest dann angeraten. Wenn alles noch ohne Schäden auseinandergegangen ist, war da wohl etwas Glück dabei ...






    :wavey:

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