Kette einstellen

  • :gruebelx:


    Manche Drehmomentschlüssel haben neben Nm auch eine ft-lb Skala.

    Verwechselt man die Skala, dann zieht man um den Faktor 1,36 das Geschraube zu fest an. Auch so Drehmoment-Unding.


    Ahja, an all meinen Motorrädern konnte ich zu 90% der Verbindungen problemlos den Drehmomentschlüssel ansetzen.

    :bb:

  • Mal Hand aufs Herz und ganz ehrlich ohne rumzueiern, wie und wie oft prüft Ihr denn eure Drehmomentwerkzeuge ?


    Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, daß man das jetzt als Heldentat dargestellte Säubern verdreckter Sacklöcher überhaupt erwähnen muß.

    Auch daß 90% mit einem Drehmomentschlüssel erreichbar sind, bezweifle ich mal. Ich behaupte mal, daß zB ich bei den wenigsten Mopeds alle Krümmermuttern mit der Knarre/einer Drehmomentknarre erreichen kann oder zB bei tieferliegenden Kerze, bei denen ich ohne den Serienkerzenschlüssel mindestens ein Kreuzgelenk benötige, wenn ich sie überhaupt mit der Knarre vernünftig erreiche.

    Gut lassen wir das, es gibt immer Leute die irgendetwas besser können als ich.


    Ansonsten, es gibt überall gute und schlechte Schrauber. Warum wird so gerne betont, daß meinetwegen die professionellen oder die Leute aus dem Hobbybereich überwiegend die Guten/Schlechten sein sollen.

    Für mich ist übrigens "gut", wenn jemand so schnell und so günstig wie möglich, aber so genau wie nötig arbeitet.

    Wenn jetzt jemand länger braucht, weil er entweder gar nichts weiß und oder in irgendwelchen Handbüchern ständig noch nachschauen muß, ist er noch lange nicht sorgfältiger, obwohl er oft meint, seine Schwächen positiv als sorgfältig begründen zu können.


    Wen es um Erfahrungen geht:

    Die meisten Leute, aus meinem Umfeld, die gut schrauben, benutzen einen Drehmomentschlüssel nicht durchgängig,, sondern nur dort wo es darauf ankommt und ganz ehrlich einem Motor, der von diesen Leuten in einem (höchstens) Drittel der Zeit, zusammengeschraubt wurde, traue ich eher als wenn er von einem "vermeintlich sorgfältigen Spezialspezialisten" zusammengeschraubt wurde.

    Es ist übrigens für viele zwar kaum vorstellbar aber die gängigen Drehmomente in ausreichender Genauigkeit sind erlernbar..

    Einmal editiert, zuletzt von Karsten ()

  • Die meisten Leute, aus meinem Umfeld, die gut schrauben, benutzen einen Drehmomentschlüssel nicht durchgängig,,

    Genau deshalb schrauben diese Leute auch nicht gut. Die Hersteller haben sich bei den Drehmomenten durchaus was gedacht. Es ist halt nicht mehr so, dass ein Gehäusedeckel 4 mm Wandstärke hat, ein Motorgehäuse rund ums Innengewinde des Deckels 3 mm Fleisch stehen hat. Dreht man die Schrauben da zu feste rein, dann ist gaz schnell der Deckel oder das Gehäuse krumm und schief. alle Bauteile werden heute so ausgelegt, dass die Betriebsbelastungen problemlos aufgenommen werden können und auch die notwendigen Anpressdrücke an Dichtflächen oder da wo Kraftschluss erforderlich ist gewährleistet sind. Dort mit zu hohen Anzugsmomenten zu arbeiten heisst eben kaputtschrauben. Und es ist nun mal so, mit "Gefühl" liegt man oft deutlich über den vom Hersteller angegebenen Drehmomenten.


    Aber keine Sorge, ich bin auch kein Heiliger, ich nutze auch nicht immer den Drehmomentschlüssel Aber eben immer öfter. Und immer konsequenter, vor allem bei Gewinden in teuren Bauteilen.

    Kaum macht man es richtig, schon funktionierts :roll:

  • Bitte nicht irgendetwas aus dem Zusammenhan reißen, sondern den nachfolgenden Teil des Satzes mitzitieren.

    Die meisten Leute, aus meinem Umfeld, die gut schrauben, benutzen einen Drehmomentschlüssel nicht durchgängig, sondern nur dort wo es darauf ankommt .......

    Nehme mal ein Prüfgerät und schaue Dir mal an, wo die Werte gerade von den professionell Schraubenden dann liegen.

  • Also, mal ganz ehrlich, wer weiss denn worauf es ankommt? Wer bei der Konstruktion, Werkstoffauswahl und den ausgewählten Fertigungsverfahren nicht beteiligt war, der kann es einfach nicht wissen. Der vermutet nur.


    Und keine Sorge, ohne Drehmomentschlüssel werden Schrauben i.d.R. immer deutlich zu feste angezogen, Vor allem im Bereich von M5 oder M6, die bekommen meist unter 20 Nm, die dreht ein Säugling locker aus dem Handgelenk.


    Das "Gefühl" und die "Fachkenntnis" von selbsternannten Experten wird i.d.R. deutlich überschätzt.


    Von denen habe ich in vielen Jahren genug gesehen, was mich grausen lässt. Da werden Plomben von Drosselklappenanschlagschrauben entfernt und so der Leerlauf eingestellt, obwohl es am Vergaser eine Leerlaufluft- und eine Leerlaufgemischschraube gibt, dass der Luftspalt über der Leerlaufgemischbohrung nicht mehr stimmt, egal. Radbolzen oder Radmuttern mit dem Luftschrauber angesetzt und festgezogen, ab und zu sogar im vorgesehenen Gewindegang. Und eine systematische Fehlersuche kommt schon garnicht in Frage, und was die Fehlerdiagnose angeht, da wirds dann ganz wild. Die da aufgestellten Theorien sind echt abentuerlich.


    Wie gesagt, ich bin auch kein Heiliger, ich hab auch schon viel Mist gebaut. Obwohl ich erfolgreich das Handwerk des KFZ-Mechanikers erlent habe und dazu ein Studium des Maschinenbaus abgeschlossen habe. Weil ich eben auch nicht alles weiss. Seit ich mich aber streng ans (Werks-)Handbuch halte, da hab ich jedenfalls nix mehr kaputtgeschraubt. Und vor allem kein Gewinde mehr aus dem Gehäuse gezogen, seit ich grade für die niedrigen Drehmomente den Drehmomentschlüssel verwende....... aus Schaden wird man halt klug....


    Und ja, da muß man auch den richtigen Drehmomentschlüssel verwenden. Deren Toleranz wird halt wie bei Messzeug üblich immer im Bezug auf den Skalenendwert angegeben. Was eben heisst, für Anzugsmomente unter 20 N sollte der Drehmomentschlüssel maximal irgndwas um 35 als Maximalwert haben. Bei 3% Toleranz vom Skalenendwert hat man da um 1 Nm Fehler. Was dann bei einer Schraube mit 15 Nm immer zwischen 14 und 16 Nm bedeutet, wenn man die mit dem Drehmomentschlüssel anzieht, was immer passt. Und eben nicht nur einmal sondern auch über Jahrzehnte nicht dazu führt, dass man die Gewinde beschädigt. Und es ist nun mal so, dass das niemand mit Gefühl hinbekommt, jedefalls nicht mit der Wiederholgenauigkeit.

    Kaum macht man es richtig, schon funktionierts :roll:

  • So - es ist vollbracht!

    Heute bin ich ENDLICH zum Kette spannen gekommen und siehe da: ging super schnell und war wirklich einfach!


    Nochmal herzlichen Dank an alle Helferlein :sdanke:

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