Zylinderkopf-Schraube dreht durch

  • Moin!!
    bei meiner CB250G tritt immer am linken Zylinder im Bereich des Zylinderkopfes / Zündkerze ein wenig Öl aus.
    Also die Kühlrippen des linken Zylinders sind immer etwas voller Öl.


    Ich vermute das kommt vom Zylinderkopf.
    Habe nämlich festgestellt, dass die vordere Zylinderkopfschraube (siehe Bild) durchdreht.


    Kann das sein?


    Gibt es da eine Reparaturmöglichkeit ohne den kompletten Zylinder runterzunehmen??


    Könnte sich diese durchdrehende Schraube auch negativ auf die Leistung auswirken?


    Was die Menge des austretenden Öls angeht, das ist nicht viel.
    Ich habe bei insgesamt 1000km so ca. max 200ml nachfüllen müssen



    Danke & Gruß
    Frank

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    • cyl_head.jpg

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  • Ich würde es machen (lassen), auch wenn der Zyli runter muß. Ne andere Möglichkeit gibt es nicht.
    Wenn das Gewinde nicht mehr trägt, sind die anderen Gewinde stärker belastet.


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    .....mal verliert man, mal gewinnen die anderen......und nennt mich nicht RumTreiber!

  • Wenn Du noch eine zweite Meinung lesen möchtest:
    Laß es machen - alles andere ist nicht gut für Deine Kleine.

    Gruß, Segroeg

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  • Hi,


    Nicht so schnell!
    Zwei Möglichkeiten ohne Zylinderdemontage gibt es noch!


    Erstmal muss man feststellen, welches Gewinde durchdreht.


    Wenn es das Gewinde unten im Zylinderfuß ist, muss der Zylinder runter - ganz klar. Und dann muss ein entsprechend langer HeliCoil-Einsatz eingebaut werden.


    Ist es aber die Mutter selber, dann sollte man diese erstmal runterschrauben und dann schauen, ob oben das Gewinde des Stehbolzens oder das der Mutter defekt ist.
    Bei Mutter -> Neue Stehbolzenmutter mit vorgeschriebenem Drehmoment verwenden.
    Beim Stehbolzen -> Mutter vorsichtig oben festschweißen und Stehbolzen rausdrehen. Neuen Stehbolzen mit zwei gegeneinander gekonterten Muttern eindrehen und neue Zylinderkopfmutter verwenden.



    Gruß
    Thomi

  • Es war von einer Zylinderkopfschraube die Rede, daher gäbe es nur ein Gewinde im Block (wie bei den 250/400er Twins). Bei einer Mutter am Kopf wäre das ein möglicher Rettungsversuch.


    [SIGPIC][/SIGPIC]


    .....mal verliert man, mal gewinnen die anderen......und nennt mich nicht RumTreiber!

  • Hi,


    Es war von einer Zylinderkopfschraube die Rede, daher gäbe es nur ein Gewinde im Block (wie bei den 250/400er Twins). Bei einer Mutter am Kopf wäre das ein möglicher Rettungsversuch.


    Die G hat aber gar keine Zylinderkopfschrauben - nur Muttern - siehe auch sein Bild ;) ...


    Muttern mit Stehbolzen sind eh die technisch bessere Lösung, weil da nicht bei jedem Lösen ein Stahlgewinde im Alu rumfuhrwerkt. Warum Honda da bei den N-Modellen wieder davon abgekommen ist, weiß kein Schwein ;) ...



    Gruß
    Thomi

  • Danke für Eure Tips.
    ich habe nochmal geschaut. Es ist die Schraube von dem Deckel oben.
    Ich weiß nicht wie man den genau nennt.
    Also eigentlich nicht wirklich der Zylinderkopf.
    Siehe Bild.


    Es kann eigentlich auch nicht der Zylinder-Stehbolzen sein.
    Ich vermute es ist eine kürzere Schraube. (keine Mutter!!!)


    Und an der Stelle wo der Deckel auf dem Kopf draufsitz blubbert ein wenig Öl raus bei laufendem Motor. Wie gesagt kleinste Mengen.


    Wie weit geht denn die Schraube (siehe Bild) runter??
    Kann ich da evtl. mit Loctite Schraubenfix was ausrichten??


    Ich habe leider auch keine Zeichnung davon sonst könnte ichs Euch besser beschreiben.
    Gruß
    Fradra

    Einmal editiert, zuletzt von fradra ()

  • Hi,


    Das sollte dann eine M6-Schraube mit 10er Kopf sein.
    Die geht nur bis zum Kopf runter und ist original eine Kreuzschlitzschraube.


    Wenn da Öl rausblubbert, wird's aber eher nix mit irgendwelchen Wundermittelchen, da die auf Zug belastet werden muss.


    Einen (oder noch einen) Trick gibt es noch - und zwar kannst Du die Schraube mal rausdrehen, das Loch mit Druckluft gut ausblasen und eine neue M6-Schraube mit 10mm mehr Länge [b]vorsichtig mit etwas Öl reindrehen bis sie nicht mehr weiter geht. Dann messen, wieviel Gewinde unten ab muss und an der wieder rausgedrehten Schraube einen Milimeter mehr absägen. Den Gewindeanfang sauber feilen und mit 8Nm reindrehen. Oft ist das Gewinde im Kopf nämlich etwas länger als die bisher verwendete Schraube.


    Alternativ kannst Du auch eine Gewindestange M6 etwa 15mm länger als die bisherige Schraube absägen und dort mit zwei gekonterten Muttern bis zum Ende des Sackloches reindrehen.
    Die Konterung lösen und die untere Mutter gegen den Kopf mit 8Nm festziehen.
    Sieht zwar weniger elegant als die andere Methode aus, hat aber den Vorteil, dass man bei einer späteren Kopfdemontage dann nicht das Gewinde im Kopf lösen muss sondern nur die Mutter.


    Man kann dann allerdings auch dann eh einen HeliCoil dort einbauen.



    Gruß
    Thomi

  • Danke für die Tips Thomi.


    kann man denn davon ausgehen, dass durch die lockere Schraube auch Leistung (Kompression) verloren geht??


    Ich meine, wenn das nur das weinge Öl ist was sich da rausdrückt, damit könnte ich leben...


    Gruß
    Fradra

  • Moin Fradra !
    Thomis Tipps sind einwandfrei. Danach solltest du arbeiten. Weniger Leistung hast du wegen dem Leck nicht, es ist ja nur die Verbindung von Zylinderkopfdeckel und dem eigentlichen Zylinderkopf. Eventuell kannst du noch schauen, ob da ein M8-Gewinde Platz hat, ich selbst würde, wenn es mit den M6 Tipps nichts wird, auch zu Helicoil greifen.
    Viele Grüße, Stephan

  • Danke Stephan,
    ich dachte nur es gibt Leistungsverlust, weil da Öl rauskommt und demnach auch der Druck entweicht.


    Gruß
    Fradra

  • Hi,


    Das ist aber kein Öldruck, der da kommt, sondern nur das Öl, das da in einer Art "Tasche" unter der Nockenwelle steht. Da tauchen die Nocken immer wieder ein, damit sie geschmiert werden.
    Das Öl sabbert nur durch die Dichtung, weil im Kurbelgehäuse leichter pulsierender Gasdruck ist und über den Kopf und dessen Entlüftung abgeleitet wird.
    Nur wenn Kolbenringe im Eimer sind, wird dieser Gasdruck so groß, dass alle möglichen Dichtungen durchsabbern. Dann müsste aber auch die Kurbelgehäuseentlüftung ziemlich stark qualmen.
    Bei dir ist die Ursache aber im ersten Ansatz die überdrehte Schraube.


    Öldruck hätte allerdings auch nicht viel mit Leistung zu tun, denn Öldruck ist nur zur Versorgung von Lagern und deren Schmierung notwendig.
    Bei deinem Motor sind es ausschließlich die beiden Nockenwellenlager.
    Die Kurbelwellenlager werden - wie bei Wälzlagern üblich - nur durch Eintauchen in das Öl geschmiert.
    Die Nocken - wie erwähnt - durch das Öl, das aus den Nockenwellenlagern kommt und sich in den "Taschen" sammelt, bevor es wieder in's Kurbelgehäuse zurückläuft.



    Gruß
    Thomi

  • Danke Thomi,
    Du hast mir sehr geholfen!!
    Die anderen Kollegen auch VIELEN DANK!!


    Gruß
    fradra

  • Diese Schrauben sind bei Schraubern sehr beliebt. Ich habe einen Zyl-Kopf hier liegen da sind min. 4 Heli-Coils drin. M6 in Alu, da braucht man Feingefühl.


    Mit Heli-Coil ist die Reparatur aber kein Problem.


    Bist du sicher, dass das Öl da raus kommt. Der siffende Dichtring vom DZM-Antrieb gibt nämlich ein ähnliches Bild.


    Falls du den Deckel runter nimmst, brauchst du für die Montage eine Dichtmasse.


    Und wenn.............. dann schau dir auch mal die Steuerkettenspanner an.

  • Wo geht denn die DZM-Welle rein??


    Bei mir kommt das Öl genau da raus wo der Deckel auf dem Zylinderkopf sitzt.
    Siehe Bild.


    Gruß
    fradra

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