Hallo zusammen,
vorgestern habe ich die LKL getauscht. (Rastpunkt.) Die untere Lagerschale des Lenkkopfs (CBF600 PC38 ) ist ohne Abzieher, schwer aus dem Schalensitz zutreiben. (Original LKL „Kugellager => Lagerschalen sind relativ klein (die Höhe)….LKL von Louis „Kegellager“ => Lagerschalen sind großer (die Höhe) )
In dem Reparatur-Buch steht:
Obere und untere Legerschale mit einem langen Dorn unter leichten Schlägen mit einem Stahlhammer schrittweise über Kreuz aus ihrer Sitzbohrung im Rahmen treiben. (Bild 01)
So habe ich mir auch vorgestellt, doch die Wirklichkeit sah ganz anders aus. (Bild 02 - sorry für unprofessionelle Zeichnung.)
Übrigens! => (Habe dabei die Erfahrung gemacht, dass die Reparaturbücher, bzw. dieses Buch, pauschalisiert gemacht werden. Mann nimmt einfach die Erfahrung (z.B. für LKL) aus eine „X“ beliebige Maschine und schreibt sie auf die andere über, obwohl die Feinheiten, die unten beschrieben werden, manchmal etscheident sind. Wenn ich es wusste, hätte ich mich ganz anders vorbereitet.)
….Im (Bild 02) kann man sehen, dass der Sitz der Lagerschale ziemlich groß ist, so, das es unmöglich ist die Lagerschale mit dem Dorn zu erreichen. Zweite unangenehme Sache ist die Größe der Lageschale (die Hohe), die kleiner als der Sitz der Lageschale ist, was austreiben erschwert.
Die Reparatur fand in der Garage meines Kollegen statt. Die Atmosphäre war gut, sonniger Tag, die mich in einen euphorischen Zustand versetzte, dass ich gleich, nach dem Ausbau der unteren Brücke, die Lagerschale (ich dachte, dass es die schwierigste Aufgabe wäre) von dem Schaft runter zu ziehen anfing. (Statt alles durch zuchecken. ) Das Abziehen also ging ohne die Komplikationen. Als ich zum Lenkkopf kam und die untere Schalensitz ansah, sprach ich nur die Schimpfwörter aus , denn ich konnte nicht mein Moped über ein Paar Tage, die ich für das Besorgen des Abziehers benötigte, stehen lassen. Aus dem Grund musste man die Lagerschale irgendwie rauskriegen. Nach einige Zeit, fanden wir im Werkzeughaufen ein gekrümmtes Teil (ähnlich einem Schrauberzieher), das aus gehärtete Stahl war und konnte die Schlagenergie übertragen. (Bild 03) Da die Schlagkraft nicht direkt auf die Lagerschale gerichtet werden konnte, sondern ein Teil der Energie immer auf die Hand, die andere Ende des „Schraubenziehers“ hielt, überging, konnte man keine richtige Schlagkraft anpassen und tätigen. Das Resultat war, dass nach einem aus mehreren Schlägel, sich die Lagerschale, wehrend sie schon auf dem halben Weg war, um ein Paar Grad neigte. Letztendlich geling uns die Lagerschale auszurichten und raus zutreiben, doch die Aktion hinterließ zwei ca. 3cm lange, 1mm breite und ca. 30µm tiefe Eindrucke im Lagerschalensitz des Rahmens.
Die obere Lagerschale saß „klassisch“ (Bild 01) in dem Sitz, so, dass es keine Probleme gewesen waren, sie daraus zu treiben.
Eben so bestanden keine Probleme die Lagerschalen in die Lagersitze zu setzen. Sie wurden mit den alten Lagerschalen hinein getrieben. Übrigens, die untere Lagerschale ging gut und fest, wie die obere, rein. (Die Aktion mit dem Temperaturunterschied hatte keine Wirkung, die ich mir vorstellte. Kalte Schale => Heiser Sitz. So war es nicht, dass ich die Schalen einfach einschiebe und mit der Scheiben und Gewindestange zusammen halte, bis die Temperatur ausgeglichen ist. Trotz Temperaturunterschied musste ich die Schalen in der Sitzt eintreiben.)
Ich habe eine Vermutung, was mit der untere Lagerschale schief gehen kann…………und zwar: Es ist eventuell möglich, dass das Material (Metal) des Lagerschalensitzes sich in diese Eindrucke ausdehnt, dadurch verändert der Sitz sein Volumen und die Lagerschale wird in dem Sitz „löse“. (Spiel) Wenn es dazu kommt ist den Rahmen in „Po“. Doch ich hoffe, dass diese Beschädigungen zu gering sind.
Sonst ging die ganze Aktion reibungslos.
Lohnt sich der Tausch der LKL (CBF600 PC38 ) mit „einfachen“ Mitteln durchzuführen und dabei die Reparaturkosten der Werkstatt zu sparen?! => NEIN
Werde ich es noch Mal machen?! => Ja, ABER mit passender Werkzeugen (Abzieher etc.)
Für die, die es doch machen werden:
Die Beschreibungen des Tauschs der LKL kann man überall im Netz finden, hier nur ein Paar Feinheiten zur CBF600 NA (PC38 )
Ich habe den Scheinwerfer-Tachoaufbau nicht auseinander geschraubt, nur zwei Befestigungsschrauben abgeschraubt (Bild 06), um die obere Brücke etwas unabhängiger von dem ganzen Aufbau zu machen. Nach dem Ausschrauben der Lenkschaftrohr-Kopfmutter (obere Brücke) wurde der Lenker wieder befestigt, damit er nicht stört. Danach, als alles abgebaut wurde, habe ich den ganzen Scheinwerfer-Tachoaufbau mit dem Seil an der Decke angehängt.
Noch eine Spezialität……..die Bremsleitungen, bei dem Herausziehen der unteren Gabelbrücke, stehen im Weg. Die Schraube (Bild 04) (sorry für solch dreckiges Moped), die Schraube (Bild 05) und gleiche Schraube an der anderen Seite ( andere Leitung) abschrauben. VORSICHT das sind die Metalleitungen, nur so viel bewegen, so viel es nötig ist, und nichts auseinander schrauben, sonst wird das Bremssystem belüftet.
Die Drehmomente:
Einstellmutter der LKL……………………………….25 Nm (doch die Einstellung geht nicht so einfach)
Losbrechmoment……………………………………...1000 – 1400 Gramm
Lenkschaftrohr-Kopfmutter…...................103 Nm
Obere Gabelbrücke-Klemmschrauben…….....23 Nm
Untere Gabelbrücke-Klemmschrauben………..39 Nm
Lenkerschrauben…………………………………….....26 Nm
Bremssatelhalter-Schrauben an Gebeltauchrohr….30 Nm
Alles anderes habe ich handfest gezogen.
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Dank dieser Wechselgeschichte, habe ich die Erfahrungen, über Fahrwerk, gesammelt. Es geht um die Einstellung der LKL.
Als ich das Moped zusammengeschraubt habe, fuhr ich Probe. Es war nicht schön, total ungewöhnlich. Ich schrieb das auf neue LKL ab, belud das Moped mit dem Werkzeug und fuhr nach Hause. Nach Hause angekommen fuhr ich mit dem leeren Moped noch eine Runde. Auf der Autobahn fiel mir auf, dass je höher die Geschwindigkeit war, desto unstabiler wurde das Moped. Bei 180 km/h war es richtig ungemütlich. Das Moped schlängelte, als ob ich den Lenker bewegen würde. (So ungefähr, aber nicht so gravierend, war es mit dem Rastpunkt der LKL, also vor der Reparatur.) Zurück nach hause und gleich ins Netz. Und siehe da, schon habe ich die Info. Dieser Effekt taucht dann auf, wenn die LKL zu stramm eingestellt ist. Der Losbrechmoment ist so groß, dass man mehr Kraft aufwendet, als das Moped in der Situation abverlangt, und wenn der Losbrechmoment überschritten wird, druckt die Hand den Lenker zu weit als notwendig währe, danach gegen Reaktion mit dem gleichen Ablauf………..usw. Gestern ging ich in die Garage und stellte neu ein. Danach die Probe fahren……perfekt. Alles wie gewöhnlich.
Bei der genaueren Einstellung, habe ich gemerkt, dass die obere Gabelbrücke die Kontermutter der Einstellmuter druckt. Deswegen habe ich die Einstellmutter etwas lockere eingestellt, und über diesen Druck wurde es angepasst. (Seltsam, das bedeutet, dass das Gewinde, unter Spannung von oben, steht.) Ob das absichtlich gemacht worden ist, um die Kontermutter festzuhalten, oder ein Fehler ist, habe ich keine Ahnung.
Es ist bewusst als einen Bericht gemacht worden und nicht als detaillierte Anleitung. Es ist bei mir fehlerhaft abgelaufen, deswegen nur die Infos……….:D
Hoffentlich wird das einem hilfreich sein und den anderen nachdenklich machen, über: Wie weit ich es mir zutraue?!
MfG