Wo ist die Warnblink-Diode?

  • Hallo...
    Ich habe heute mal die LED-Rücklichteinheit eingebaut und als alles wieder zusammen war und (eigentlich) alles funktionierte, mußte ich feststellen, dass nur die Warnblinkfunktion nicht geht. Vielleicht ist der neue elektronische Blinkgeber schuld, welcher das Relais ersetzt, dachte ich mir. Schließlich hat das Teil einen Anschluß weniger (keinen separaten Masseanschluss mehr). Also wieder das "alte" Blinkrelais draufgesteckt, es klackert zwar schön (was das elektronische natürlich nicht tut) aber es warnblinkt damit auch nicht. Gehe daher davon aus, dass es nicht am Blinkgeber liegt und wahrscheinlich war das schon kaputt bevor ich überhaupt zu basteln angefangen habe.


    Naja, ich wollte dann erst mal das schöne Wetter nutzen und ein bisschen fahren, also habe ich alle Verkleidungen wieder angebaut und bin los.


    Jetzt hänge ich über den Schaltbildern und überlege, was es sein könnte. Die Schaltung/Verdrahtung ist eigentlich klar, das Blinksignal wird über den Warnblinkschalter auf eine Doppeldiode gegeben, welche dann beide Seiten ansteuert. Sicherungstechnisch muss alles OK sein, sonst würden die Blinker gar nicht gehen, in normaler Funktion ist ja alles OK. Jetzt suche ich in der Reparaturanleitung die Lage der Doppeldiode, damit ich morgen weiss, welche Verkleidung wieder runter muss (dort will ich mit der Fehlersuche beginnen). Ich finde sie aber nicht, im Schaltbild wohl, aber nicht, wo sie als "Hardware" verbaut ist. Im Sicherungskasten ist eine, aber das ist eine andere.


    Lange Rede kurzer Sinn, weiss jemand, wo sich die Warnblink-Doppeldiode befindet? Kennt sonst jemand das Problem und hat einen Tipp?

  • Bei der PC 43:


    Das Relais erkennt den Zustand "Warnblinken" an der doppelten Last!


    Der Warnblinkschalter verbindet einfach bloss zusätzlich beide Seiten.


    Man kann das einfach mal ausprobieren, indem man eine Seite einschaltet und dann, zum Beispiel im Scheinwerfer, beide Seiten brückt.
    Wenn man dann die Zündung ausschaltet warnblinkt es weiter - genau so, als ob man den Warnblinkschalter betätigt hätte.


    Die Leuchtdioden bringen natürlich nicht die Last, die nötig wäre, um Warnblinken zu erkennen.


    (PS. Hat dein Nick eine bestimmte Bedeutung ? Meiner wäre dann DL1GMD...)

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  • (PS. Hat dein Nick eine bestimmte Bedeutung ? Meiner wäre dann DL1GMD...)


    Na klar hat der eine bestimmte Bedeutung, nämlich die, die Du vermutest :D


    Aber jetzt nochmal zum Blinker... Ich habe das Problem gefunden, aber noch nicht gelöst.


    Habe gerade mal das Schaltbild gescannt/gedruckt damit das drin rum malen nicht das originale Buch verschandelt. Habe dann die Blinkerverdrahtung mal bunt nachgezeichnet, damit man sich mit den vielen parallelen Leitungen nicht verhaspelt. Mich wunderte, dass die Birnen im Cockpit sollgemäß warnblinken, aber die richtigen Blinker eben nicht. Diese sind aber parallel geschaltet, also muss die "Blinkdiode" funktionieren.


    Grundsätzlich zur Funktion:
    Es gibt bei der PC38 nichts "lastabhängiges", der elektronische Blinkgeber liefert einfach ein getaktetes Plus (12V) Signal, welches einfach an den Schaltern ansteht. Entweder wird es über den normalen Blinkerschalter nach rechts oder links verteilt, oder über den Warnblinkschalter in den Anodenknoten eines Diodenpaares eingespeist (wired-AND), wobei die Kathoden dieser Dioden jeweils zu den rechten und linken Blinkerbirnchen gehen (bei mir jetzt LEDs).


    Wird der Warnblinkschalter geschaltet, kommt das Taktsignal eben über die Dioden und verteilt sich auf beide Seiten. Dort verliert es 0,7V an Spannung und deshalb leuchten die LEDs in den Blinkern nicht mehr. Das heißt, sie leuchten schon noch, aber so schwach, dass man es nur sieht wenn man davor kniet, direkt rein guckt und die Hände nimmt um gegen Fremdlicht zu schützen.


    Problem ist, wenn man die Zündung einschaltet ist der ganze "Christbaum" an der Honda an und zieht einige Ampere an Strom. Die Batteriespannung bricht etwas zusammen und die LEDs in den Blinkern kommen kaum noch über ihre Schwellenspannung, wenn die "Verteiler-Diode" beim Warnblinken noch dazwischen liegt. Die bei Riff haben wohl einfach nur Vorwiderstände vor die LEDs geknallt statt vernünftige Konstantstromquellen. :cry1:


    Macht man den Motor an, steigt die Boardspannung etwas an und dann warnblinkt es (fast) wie es soll. Da hilft eigentlich nur eines, Blinker zerlegen, Vorwiderstände gegen Konstantstromquellen ersetzen, die dann unabhängig von der Spannung einen Strom liefern der Leuchtdioden vernünftig versorgt.


    Eigentlich habe ich gedacht, ich kaufe ein fertiges und vernünftig funktionierendes System. Aber wenigstens haben die Jungs die Mechanik hin bekommen, die Elektronik schaffe ich im 2felsfalle noch selbst :wink:

  • Grundsätzlich zur Funktion:
    Es gibt bei der PC38 nichts "lastabhängiges", der elektronische Blinkgeber liefert einfach ein getaktetes Plus (12V) Signal...


    Dann ist es bei der PC 43 wirklich anders. Ich habe nämlich lange im Schaltplan rumgesucht um herauszufinden wo die Schaltung steckt, die den Warnblinker auch bei ausgeschalteter Zündung weiterhin mit Spannung versorgt (dachte erst, das sei eine getrennte Zuleitung/Elektronik) und war völlig irritiert, dass der Schalter lediglich beide Seiten parallel schaltet und sonst keine zusätzlichen Plus-Eingänge hat. Bis ich dann auf die schon beschriebene Idee kam die Seiten mal "von Hand" zu verbinden - und siehe da, der Effekt war der Gleiche...


    73 ! (A 33) :-)
    (Übrigens ist mein Nick auch Programm) :-)

  • Gerade was die Elektronik angeht unterscheiden sich die Generationen wohl signifikant. Die PC38 ist recht "Hausbacken" viel mehr als ein Zündsteuergerät, ein Laderegler und ggf. die ABS-Elektronik gibt es nicht. Aber sie fährt trotzdem :D

  • @ barfüßer
    du erinnerst dich offenbar nicht mehr an unseren ellenlangen Fred im Okt/Nov letzten Jahres? Die Sachlage ist hier genau die selbe, wie mir scheint.
    Und mir scheint auch, dass es für dich wieder wie neu ist ! ? Wie kommt sowas?
    Die Schwellenspannung wird bei stehendem Motor unterschritten, ab 2000 Touren leuchtets wie gewünscht, sowohl im Blink-, als auch im Warnblinkbereich. Wars nicht so?
    Ich hatte mir aber trotzdem die Zwei-Schalter-lösung einfallen lassen...

    <3 vom PC (Papa Charly)


  • Ich hatte mir aber trotzdem die Zwei-Schalter-lösung einfallen lassen...


    Das geht natürlich, aber bist Du damit schon mal durch den Tüv gekommen? Die Bedienung ist nicht mehr so wie die laut Handbuch sein sollte, ich denke die Chance damit durch zu kommen sind 50/50. Wenn der Prüfer Dich bedienen läßt und nur auf die Lampen guckt, kannste Glück haben. Aber wenn er selbst bedient und es passiert nicht das was er erwartet, bzw. was im Handbuch steht... :confusedx:


    Also, ich weiß noch nicht was ich mache. Konstantstromquellen einbauen ist aufwändig, zumal dafür die Lampen wieder raus müssten. Momentan denke ich drüber nach, einen kleinen Boostwandler einzusetzen, der passt vielleicht noch mit ins Blinkgebergehäuse und macht dann aus allem was kommt 13V (oder was immer ich einstelle) und gut ist...:!:

  • tja, der § 29 !
    Da steck ich die Doppeldiode statt der Brücke wieder drauf- und gut isses.
    Und ich werd ihm noch sagen, er soll den Motor anmachen.
    Vorher habe ich natürlich das Standgas noch erhöht.

    <3 vom PC (Papa Charly)

  • @ barfüßer
    du erinnerst dich offenbar nicht mehr an unseren ellenlangen Fred im Okt/Nov letzten Jahres? Die Sachlage ist hier genau die selbe, wie mir scheint.
    Und mir scheint auch, dass es für dich wieder wie neu ist ! ? Wie kommt sowas?...


    Jetzt, wo Du's sagst...
    Grüsse von Herrn Alzheimer :-)))


    Zitat

    Die Schwellenspannung wird bei stehendem Motor unterschritten, ab 2000 Touren leuchtets wie gewünscht, sowohl im Blink-, als auch im Warnblinkbereich. Wars nicht so?

    Richtig. Die Schwellspannung wird aber bei zwei ebenso wie bei vier Dioden unterschritten. Mit zweien klappts aber anscheinend doch noch. Ich finde es allerdings auch bemerkenswert, dass das dermassen kritisch ist und so hart an der Spannungsgrenze. Die Blinkerhersteller sollten vielleicht von vorneherein eine oder zwei Dioden weniger im Blinker in Reihe schalten, dann ist die Abhängigkeit von der Spannungslage nicht so stark. Wobei eine Konstantstromquelle ohnehin die bessere Lösung wäre. (Hatten wir das auch schon ? Frage an Herrn Alz... wie hiess der doch gleich ?)


    Martin: "Also, ich weiß noch nicht was ich mache. Konstantstromquellen einbauen ist aufwändig, zumal dafür die Lampen wieder raus müssten."


    Warum ? Ein Festspannungsregler, ein Widerstand, vielleicht noch ein C. Einfacher wäre es, wenn man die Leuchten öffnen und entsprechend modifizieren könnte.
    Ich hatte gerade angedacht (Vorsicht - ab hier extrem o. t. !), mir diese putzigen kleinen Mikroblinker ans Fahrrad zu bauen. Da die aber nicht zu öffnen sind - (bzw. öffnen schon, aber dann sind sie hin) - folglich auch nicht auf 6 Volt abzuändern sind, habe ich mir den Gedanken wieder abgeschminkt.
    (Ja, ich habe einen Gleichstromdynamo am Fahrrad !!!)

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  • Warum ? Ein Festspannungsregler, ein Widerstand, vielleicht noch ein C.


    Eben nicht, die Widerstände müssen raus sonst langt die Spannung ja wieder nicht. Auch eine geregelte Konstantstromquelle kann den Sollstrom nur treiben, wenn die Spannung zur Verfügung steht und mit den bereits in den Lampen verbauten Vorwiderständen geht das ja nicht. Man müßte sie brücken (auslöten und durch Drähte ersetzen) können, aber wie Du schon sagtest gehen die Lampen nicht auf ohne sie zu demolieren. Und wenn man sie auf hätte, könnte man ja auch gleich statt der Widerstände die geegelten Stromquellen einbauen.


    Hilft also nur eines, einen kleinen Booster (Aufwärtswandler), der aus 9..12V immer eine konstante Spannung von ca. 13V macht und es damit blinken lassen.