Antriebskettenspannung CB 400

  • Abend zusammen,


    und zwar berichtete ich ja mal von schlagenden Geräuschen. Es hat sich herausgestellt, dass das einfach nur war, weil die Kette zu locker war, und so bei lastwechseln im niedrigtourigen Bereich, ans Gehäuse geschlagen hat.
    Ich hatte sie dann gespannt, und alles war schick, aber auch nur ein paar Wochen, und dann ging es schon wieder los. Sie hat sich recht schnell wieder gut locker gemacht.
    Jetzt habe ich wieder versucht sie zu spannen, werde aber aus der ganzen Sache nicht ganz schlau bzw habe ein paar Probleme.
    Das erste ist, was mach ich denn, wenn die Kette an manchen Stellen 3 cm durchhängt, und an der anderen fast komplett straff ist?
    Desweiteren verrutscht der eine Kettenspanner immer, wenn ich die Achsmutter löse, daher weiß ich nicht mehr, wo genau die Markierung hinmuss. Mit verrutschen mein ich, der is ja dann quasi lose und so weiß ich nicht mehr, welche Position er genau hat, um zu wissen wo die Markierung jetzt wirklich ist.
    Dazu kommt, dass ich nicht verstehe, wie ich die Kette, wenn ich sie zu fest habe, wieder entspannen kann. Eigentlich müsste doch die Kette sich automatisch wieder entspannen ein Stück, wenn ich die Kettenspanner lose drehe, aber mir kommt es so vor wie einmal gespannt, und kein zurück mehr.


    Hoffe ihr könnt mir ein paar nützliche Tips und Tricks zum Thema verraten.


    Liebe Grüße

  • Am Besten wird es sein, dir jemanden zu suchen, der dir vor Ort helfen kann.


    Das sich eine Kette nach dem Spannen durch Gebrauch wieder längt, ist normal.
    Auch das sich eine Kette ungleichmäßig längt, kommt häufig vor.
    Wichtig beim korrekten Spannen ist, an der lockersten Stelle korrekt zu spannen.


    Mehr nützliche Tipps zum Thema lassen sich besser konkret am Motorrad statt über Internet geben.
    Zu theoretisch....

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Moin,


    dazu gibt's vieles zu sagen ...


    Ungleichmässige Kettenspannung kommt häufig davon, dass das Kettenrad auf der Nabe Spiel hat - die Kette zieht es schief, wenn Du das ganze dann unbelastet drehst, eiert es. Kettenrad abbauen, Aussendurchmesser der Nabe messen (Neu 64,97mm, abgelutscht :nixweiss: unter 64,5 wird's zum Problem).


    Vergiss die Markierungen an den Kettenspannern, die sind viel zu ungenau. Vorderrad gerade ausrichten (wenn Du rechts und links gerade dran vorbei schaust, musst Du noch einen schmalen Rand vom Hinterreifen sehen können). Dann rechts und links am Hinterrad vorbei die Kante des Vorderreifens anpeilen - Du siehst dann noch ein bisschen Flanke vom Hinterreifen, muss auf beiden Seiten gleich sein. Wenn Du zwei lange wirklich gerade Latten hast, kannst Du die auch rechts und links am Hinterrad anlegen - Vorderrad muss dann genau mittig dazwischen stehen.


    Zum Entspannen der Kette (Rad nach vorne) die Achse lösen, Kettenspanner rausdrehen und Kette auf Spannung bringen, indem Du sie unten kräftig hochdrückst - das Rad kommt nach vorne, wenn Du genug Druck auf die Kette bringst :D


    Beim Spannen der Kette die Achsmutter mit der Hand festdrehen - die Achse verrutscht dann nicht mehr von alleine, lässt sich aber durch die Spannerschrauben noch nach hinten ziehen.


    Beim Festziehen der Achsmutter den Schlüssel so ansetzen, dass Du nicht nach hinten ziehst, sonst ziehst Du die Achse gleich wieder schief. Schlüssel waagerecht aufsetzen, so dass Du nach oben ziehst, dann bleibt die Achse in Position.


    Wie alt ist die Kette (Laufleistung, nicht Jahre)? Wenn der Verschleiss ein bestimmtes Maß überschritten hat, nimmt er beschleunigt zu, die Kette wird immer schneller immer länger bis sie reisst ... :wink1:




    Soviel erstmal dazu ...




    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Nein Uwe, an der strammsten Stelle wird korrekt gespannt. Zum Lockern muss man schon mal mit einem kleinen Hammer gegen die Achsmutter hauen. Die Markierungen der Schwinge stimmen nicht immer. Am besten durch Hinterherfahren eine gerade Position (die Räder müssen fluchten) ermitteln und dann erst spannen.
    Prüfen, ob es fluchtet, geht auch mit einem Laserpointer.

  • Ok also vielen Dank schonmal für eure Hinweise.
    Was mir jetzt aber noch nicht ganz klar ist(2 versch. Aussagen), wie's gemacht wird, wenn die Kette ungleichmäßig gelängt ist.
    An der strammsten Stelle einstellen, oder an der lockersten? Also ist es quasi "besser" wenn die Kette irgendwo sehr stramm ist, oder irgendwo sehr locker?
    Oder sollte man evtl so eine Art Durchschnitt bzw Kompromiss finden?

  • Du musst an der strammsten Stelle den Durchhang einstellen.
    Wenn du es an der lockersten Stelle machst, ist er an der strammsten Stelle zu stramm.


    Stramm ist irgendwie ein lustiges Wort.

    "more gas if you are in trouble"

  • "Das erste ist, was mach ich denn, wenn die Kette an manchen Stellen 3 cm durchhängt, und an der anderen fast komplett straff ist?"
    - wechseln. am besten gleich alles zusammen, kette und beide zahnräder.


    sehr ungleichmäßig gelängte ketten kann man getrost "entsorgen", ich würd mit dieser unterschiedlichen kettenlängung nicht mehr weiterfahren.

  • Naja war vlt nen bisschen übertrieben meine Aussage ich denke die Kette geht noch gut klar.
    Ist es eigentlich richtig, dass sich das Rad quasi "automatisch" schiefstellt, wenn man die Achsmutter löst? Ich musste es nämlich jetzt quasi grade drücken, während ich die Mutter handfest zuzog, das reichte, dass sich das Rad nicht mehr verstellt. Ich dachte nämlich eigentlich, man solle die quasi Schräglage des Rades nur durch ändern der Kettenspanner verändern..

  • Die Kettenseite zieht, die andere wird beim Lösen der Achsmutter gedrückt. Deswegen hab ich teilweise dort auch eine Mutter "innerhalb" des Kettenspanners montiert, damit sdie Achse nicht sofort schief steht.

  • Ich hab erst ewig gebraucht um zu verstehen, warum das Rad so schief steht...
    Das heißt ich bin seit dem letzten Mal spannen (ca: 8 Wochen) mit schiefem Rad gefahren, und habs nie bemerkt :mad:
    Aber ich glaube jetzt hab ich ungefähr den Dreh raus nach 2 Stunden genauesten Studiums des ganzen Mechanismus.


    Naja, man wird schlauer.